Rezension/Kritik - Online seit 06.01.2006. Dieser Artikel wurde 6661 mal aufgerufen.
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Ein Sudoku-Raster füllt sich nach und nach mit von den Spielern gezogenen Zahlenplättchen, die möglichst punkteträchtig angelegt werden.
Wie ein Sudoku funktioniert, ist hier im Detail beschrieben.
Das bekannte Sudoku-Raster wird auf dem Spielplan ergänzt durch eine umlaufende Wertungsleiste. Als Vorgabe wird je 1 Plättchen der Ziffern 1 bis 9 ausgelegt, so dass in jeder Zeile, jeder Spalte und jedem 3 mal 3 Unterquadrat genau 1 Ziffernplättchen als Startaufstellung liegt. Reihum ziehen die Spieler ein Plättchen aus dem verdeckt bereitliegenden Vorrat, der alle für die regelkonforme Komplettierung benötigten Ziffern enthält.
Dieses Plättchen muss nun gemäss den Sudoku-Regeln angelegt werden: Dieselbe Ziffer darf nicht im selben Unterquadrat, sowie in derselben Zeile oder Spalte vorkommen. Ziel ist es, einen gültigen Platz zu finden, der möglichst viele Punkte bringt: Je 1 Punkt gibt es für jedes bereits auf dem Plan liegende Plättchen, das sich in derselben Zeile, Spalte oder demselben Unterquadrat befindet wie das eben abgelegte Plättchen. Sobald ein Spieler ein Plättchen aufdeckt, das nicht mehr gültig angelegt werden kann, endet das Spiel, und der Spieler mit den meisten Punkten darf sich über den Sieg freuen.
Auf der Rückseite des Plans ist ein 6 mal 6 Felder grosses Raster abgedruckt, das 2 mal 3 Felder grosse Unterrechtecke enthält. Auf diesem vereinfachten Plan kann die Kindervariante gespielt werden, die anstelle von Ziffern Tiermotive bereitstellt. Die Punktvergabe erfolgt analog zur Variante mit den Ziffern.
In einer schön gestalteten Schachtel befindet sich das zweckmässige Material dieses Sudoku-Spiels, das keine Rätsel für das herkömmliche Solospiel bereithält - auch wenn Spielplan und Zahlenplättchen das Lösen von Sudokus aus externen Quellen erlaubt. Dass die Aufmachung die gewünschte Aufmerksamkeit hervorruft, konnte ich beim Weihnachtseinkauf in einem grossen Frankfurter Buchgeschäft beobachten, in dem stapelweise Exemplare dieses Spiels an zentralen Stellen aufgebaut waren - viele Leute nahmen es interessiert in die Hand!
Regeltechnisch ist der Einstieg in das Spiel schnell gefunden. Die ersten paar Züge sind auch schnell ausgeführt, da es noch wenig Überlegungsspielraum gibt - es sind einfach noch nicht viele Punkte zu holen. An dieser Stelle kann man sich kurz fragen, ob der Startspieler einen Nachteil hat, da in seinem ersten Zug die wenigsten Plättchen auf dem Plan liegen. Da jedoch das Spiel an einem undefinierten Zeitpunkt zuende geht, hat der Startspieler nur dann genauso viele Züge wie die Mitspieler, wenn das Spiel genau nach einer vollständigen Runde beendet wird - in allen anderen Fällen hat er (und evt. auch folgende Mitspieler) einen Zug mehr, so dass dieser Nachteil im statistischen Mittel ausgeglichen sein dürfte.
Im eigenen Zug zieht man ein verdecktes Plättchen und sucht die in punktetechnischer Hinsicht optimale Anlegemöglichkeit. Diese vielleicht etwas trockene Tatsachenbeschreibung eines Zuges zieht jedoch einige spieltechnische Konsequenzen nach sich: Zunächst schlägt da das Grübelpotenzial zu Buche. Es handelt sich um eine Optimierungsaufgabe, die ein Absuchen des gesamten Spielplanes nach der Position mit der besten Ausbeute erfordert. Und das kann dauern. Bereits vorher überlegen kann man nicht - schliesslich weiss man nicht, welche Ziffer man ziehen wird. Ferner gibt es aus demselben Grund - dass man nämlich die Ziffern der nachfolgenden Spieler ebenso wenig im voraus erfährt wie diese selbst - keine Möglichkeit, die nachfolgenden Züge zu beeinflussen, indem man etwa gute Positionen zu verbauen versucht. Es findet also keinerlei Interaktion statt - jeder knobelt im Moment seines Zuges herum und langweilt sich bis zum nächsten eigenen Zug vor sich hin. Insgesamt legt uns Kosmos zwar eine funktionierende, auf dem Sudoku-Prinzip basierende Mehrspielervariante vor, deren Spielreiz sich jedoch in Grenzen hält.
Die Kindervariante mit den Tiersymbolen habe ich mit zwei Kindern im Alter von 8 und 9 Jahren getestet. Beide sprachen durchaus auf die Aufgabe an, und rätselten beide gerne auf der Suche nach vielen Punkten mit. Dabei versuchten beide, sich jeweils gegenseitig auf punkteträchtige Positionen hinzuweisen - sich also am Zug des jeweils anderen zu beteiligen. Die ansonsten aber als Knobelei aufgefasste Aufgabe liess sie aber nicht nach Folgepartien verlangen. Ich sehe die Kindervariante daher als nette Ergänzung an, die man aber nicht als einziges Kaufargument heranziehen sollte.
Rezension Kathrin Nos
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
Einen Vergleich der verschiedenen Sudoku-Spiele (in Summe 10 Stück) findet Ihr hier.
H@LL9000 Wertung SuDoku: 2,5, 4 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
26.12.05 von Kathrin Nos - Der Einfluss ist so niedrig angesetzt, da es Glück ist, ob ich eine punkteträchtige Ziffer erhalte, oder eine solche, für die es nur noch sehr wenige Anlegemöglichkeiten und damit evt. kaum Punkte gibt. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
25.12.05 von Peter Nos - In dieser Variante wird SuDoKu auf ein Langweiliges maximieren von Siegpunkten reduziert. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
07.01.06 von Tommy Braun - Hmmm, es gibt immer einen optimalen Zug, der Einfluß beschränkt sich darauf diesen zu finden - das zieht sich wie Kaugummi ... und dann gibt es noch nicht mal Rätzel um es alleine als klassischen Sudoku zu spielen. Schade, der Ansatz klang eigentlich ganz gut. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
04.02.06 von Ulrich Fonrobert - Sehr schön gemacht, wenigstens ein bisschen etwas von gegeneinander spielen. Auch die Junior-Variante gefällt mir für die Söhne. |
Leserwertung SuDoku: 4.0, 5 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.01.06 von Tim - Das Spiel hat mich an "Pompeji" von Adlung erinnert, das aber um Längen besser ist. Warum hat Reiner Knizia seinen Namen dafür hergegeben? |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
07.01.06 von Marco - glück gehört dazu, aber es ist das einzige sudoku welches sich brettspiel nennen darf |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
09.01.06 von Oliver S. - Kindervariante ist eine gute Idee |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
27.01.06 von Helmut Lehr - Für uns ist das Kosmos-Spiel neben der Clementoni-Ausgabe das einzige wirkliche Spiel, das wir gerne spielen. Gut geeignet auch für Wenigspieler. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
29.05.08 von Andreas D. Becker - Eigentlich bin ich gar kein Freund von japanischen Zahlenrätseln, aber bei diesem - zugegeben: sehr glückslastigen - Spielchen hat es mir auf einmal Spaß gemacht. |