Rezension/Kritik - Online seit 03.06.2025. Dieser Artikel wurde 2159 mal aufgerufen.
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Als Anführer mächtiger Wikinger-Clans erreicht ihr einen neuentdeckten Landstrich. Ihr werdet Ländereien plündern, Gebäude erobern, euch ausbreiten und auch eigene Bauwerke errichten. Doch alle Clans haben es auf den wertvollen Boden abgesehen. Nur wer sich durchsetzt und seine Wikinger am besten einsetzt wird Neuland gewinnen und sich so zum größten Jarl von allen kühren!
Zu Spielbeginn muss erst das neue Land ausgelegt werden, das es zu besiedeln gilt. Dafür legt man pro teilnehmenden Spieler ein Landschaftsteil aneinander. An diesen Spielplan wird nun noch das Trophäen- und Ozeanteil angelegt und die Trophäenplättchen werden auf ersteres gelegt. Als nächstes werden 5 Aufwertungsplättchen aus dem Beutel gezogen und am Ozeanteil platziert. Die Gebäude werden auf die entsprechenden Plätze am Spielplan gelegt, die 4 Ressourcen Schafe, Holz, Gold und Waffen bereitgelegt. Jeder Spieler wählt eine Farbe, nimmt sich das entsprechende Material, bestehend aus einem Spielplan, Wikingern und Schildplättchen, sowie je eine Baustelle der 3 verschiedenen Typen und schon kann das Plündern des neuen Landes beginnen.
Die Spieler sind abwechselnd am Zug und setzen einen ihrer Wikinger ein. Neuland endet, sobald alle Spieler alle ihre Wikinger eingesetzt haben. Ist man an der Reihe muss man zuerst eine seiner Figuren einsetzen und erhält danach Ressourcen. Anschließend gibt es noch ein paar optionale Aktionsmöglichkeiten.
Einen Wikinger kann man nur angrenzend zum Ozeanteil oder benachbart zu einem anderen bereits platzierten Wikinger einsetzen, dieser muss kein eigener sein. Anschließend nimmt man sich ein Ressourcenplättchen abhängig davon, welches Symbol auf dem Spielplan aufgedruckt war. Dieses platziert man auf einem beliebigen freien Feld auf seinem eigenen Spielplan.
Danach darf man noch beliebig viele der fünf möglichen optionalen Aktionen ausführen. Diese sind:
All dies wird wiederholt, bis jeder Spieler alle seine Wikinger platziert hat. Danach folgt die Endwertung. Auf dem Spielplan sind die Siegpunktwerte angegeben, die man für die einzelnen Symbole erhält. Es gibt Siegpunkte für: Burgen, Wachtürme, Häuser, Gold, Schafe, Holz, Aufwertungen, abgeschlossene Baustellen und Trophäen. Jedes nicht erfüllte Aufwertungsplättchen gibt noch 5 Minuspunkte. Wer nach dieser Wertung die meisten Siegpunkte hat, gewinnt Neuland und wird zum größten Jarl gekührt.
Neuland bringt einen ziemlich neuen und interessanten Mechanismus mit sich. Man muss sich durch das Platzieren von Wikingern am Hauptspielplan ausbreiten, tut all dies jedoch lediglich um Plättchen für seinen eigenen Spielplan zu erhalten. Ich ordne Neuland als mittleres bis höheres Familienspiel ein. Die Qualität des Spielmaterials ist völlig in Ordnung. Während die persönlichen Spielpläne zwar nur aus einem sehr dünnen Material bestehen, sind die Wikinger sogar geformte Holzteile mit Hacken und Rundschilden.
Die Anleitung beschreibt den gesamten Spielverlauf wirklich sehr übersichtlich, so dass auch keine Fragen offenbleiben. Alle wichtigen Werte, wie zum Beispiel die Siegpunkte pro Symbol bei Spielende, sind auf den persönlichen Spielplänen gedruckt, so ist alles schön übersichtlich.
Mein erster und wohl größter Kritikpunkt an Neuland ist jedoch, dass der Startspieler definitiv einen Vorteil hat. Wie erwähnt, gibt es je 2 Kopien aller Gebäude auf dem Spielplan. Spielen die ersten zwei Spieler also geschickt, können alle weiteren Spieler womöglich nie an manche Gebäude kommen. Dies führt sogar dazu, dass dadurch manche Baustellen niemals abgeschlossen werden können.
Gerade dies ist mein nächster Kritikpunkt. An manchen Stellen gibt es keine Möglichkeiten, um etwas zu erreichen. Völlig egal, was man auch mit seinen verbleibenden Zügen macht, es kann oft zu Situationen kommen, in denen man bestimmte Plättchen einfach nicht erhalten kann.
Doch Neuland hat auch viele schöne Aspekte. So gibt es den Faktor, dass man beim Platzieren seines Wikingers auch Felder benachbart zu gegnerischen Wikingern auswählen darf. Während dies nun natürlich nicht übermäßig viel Interaktion erzeugt, ermöglicht es doch viele strategische Entscheidungen, bei denen man auch seine Mitspieler mit einbeziehen sollte.
Der größte Reiz besteht jedoch wohl darin, seinen persönlichen Spielplan optimal zu besetzen. Dies benötigt jedoch viel Vorausplanung, denn im Idealfall sollten die erhaltenen Plättchen so platziert werden, dass sie Symbole zu angrenzenden Aufwertungen oder Baustellen beisteuern. Seine Landschaft so zu gestalten, erfordert jedoch nicht nur Planung, sondern auch etwas Glück, in der Form der gerade aufgedeckten Aufwertungen oder Zügen der Mitspieler.
Neuland ist ein tolles Familienspiel, mit dem jedoch bestimmt auch Kennerspieler viel Spaß haben können.
Rezension Michele Stark
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Neuland:
4,3, 3 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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24.04.25 von Michele Stark - Interessanter Mechanismus, durch das Einsetzen der eigenen Figuren. Sie gewähren nämlich nicht direkte Punkte sondern Plättchen, durch welche man Aufträge erfüllt. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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14.11.24 von Michael Andersch - Die wie immer übereuphorische Leser-Bewertung von \"Kichererbse\" kann ich leider auch hier nicht teilen. Wir setzen Männchen auf einen gemeinsamen zentralen Plan und erhalten den Rohstoff des besetzten Feldes sowie ggf. Gebäudeplättchen, sofern das/die bisher eingesetzten Männchen bestimmte Konstellationen erfüllen. Die so erhaltenen Plättchen legen wir wiederum auf unseren eigenen Plan, um dort bestimmte Aufgaben zu erfüllen, die wir teils vorab erhalten, teils während unseres Zuges ebenfalls vom zentralen Plan nehmen können. Am Ende punktet alles, was man so auf seinem Plan hat - beim einen mehr, beim anderen weniger. Das ist ganz nett, total ruhig, aber im Verlauf des Spiels etwas unübersichtlich und mit nur mäßiger Interaktion. Für mich ein \"Ist halt auch da\"-Spiel, aber nichts Besonderes. Es ist nicht schlecht, aber ich wüsste nicht, weswegen ich es öfter spielen sollte. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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15.06.25 von Roland Winner - Nach 5 Online-Partien auf Spielreiz 6 erhöht. Jeder Zug ist spannend. Hinweis: Die 2. KSR enthält ein Punkteblatt zur fortlaufenden Fortschreibung der eigenen Errungenschaften und Punkte. |
Leserwertung Neuland:
4.7, 3 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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21.10.24 von Kichererbse - „Neuland“ ist ein Familien-/Kennerspiel ab 10 Jahren für 2-4 Spieler und dauert etwa 30-45 Minuten. Worum geht es? Dein Ruf eilt dir voraus! Als du mit deinen Wikingern am Ufer anlegst, sind die ertragreichen Landstriche bereits verwaist. Dieses verheißungsvolle Neuland ruft natürlich auch andere Wikinger-Clans auf den Plan, die dir den kostbaren Grund nicht ohne Weiteres überlassen wollen. Breite dich aus, erobere Gebäude und sammle wichtige Ressourcen. Gold, Vieh, Holz … was davon benötigst du für deine Siedlung? Und wo genau willst du die Ressourcen einsetzen? Setze deine Wikinger mit strategischer Weitsicht und taktischer Finesse ein und werde zum größten „Jarl“ deiner Zeit! Fazit: „Neuland“ ist eine Kombination aus Worker-Placement und Plättchenlegespiel mit modularem Spielplan, der bei jedem Spiel neu ist. Jeder Spieler will seine Ziele erreichen, gleichzeitig die Mitspieler genau daran hindern, viele Ressourcen zu sammeln und Siedlungsaufträge zu erfüllen. Jeder Zug fordert neue, spannende Entscheidungen. Und das macht großen Spaß! Das vielseitige Strategiespiel mit wertigem Material ist sehr sehenswert und empfehlenswert und daher ganz klar Daumen hoch!👍😃 |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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22.02.25 von Oliver - Schönes \"Medium-size\" Spiel (oder \"Familienspiel\", wenn man so will ;-) ), wenn es nicht zu lange dauern soll. Regeln sind übersichtlich und recht schnell erklärt (einzig mögliche Konstellationen beim Verbinden von 2 oder mehr Türmen gab etwas Diskussion). Schöne Aufmachung und flüssig und schnell im Spielablauf, dabei durchaus einiger Gehirnschmalz gefragt bei der richtigen Positionierung der Ressourcen, Zusatzplättchen und Boni auf dem eigenen Spielplan. Und im Gegensatz zu Michael empfinden wir die Interaktion doch deutlich gegeben (gerade im Gegensatz zu manchem anderen aktuellen Spiel). Wege zwischen Türmen und an Burgen heran zubauen, benötigte Hütten oder Ressourcen wegschnappen, Kampfstärkeplättchen frühzeitig nehmen...in Kombination mit den Schid-Aktionen, da war bei uns schon einiges an \"Auseinandersetzung\" möglich :-). Wird aktiúell viel nachgefragt und kommt häufig auf den Tisch, insgesamt eine Prima-5 :-). |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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05.06.25 von Hans Huehnchen - Neuland funktioniert mechanisch einwandfrei, ist aber weder sonderlich hübsch anzuschauen, noch löst es auf emotionaler Ebene irgendetwas aus. Die Spielerfarben Blau und Grau lassen sich auch nur schwer unterscheiden, was richtig nerven kann. |