Rezension/Kritik - Online seit 14.05.2025. Dieser Artikel wurde 3410 mal aufgerufen.
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Ihr schlüpft in die Rollen von Mönchen, die versuchen einen neuen Tempel zu errichten. Doch ist es beim Tempelbau sehr wichtig zu meditieren, um zusätzliches Baumaterial und Karmapunkte zu erhalten. Wer bei Spielende die meisten Karmapunkte gesammelt hat, ist seinem inneren Gleichgewicht am nächsten und gewinnt Ananda.
Zu Spielbeginn wird der Spielplan ausgelegt und ein zufälliger Startteil in der Mitte platziert, dort wird während des Spiels der Tempel entstehen. Anschließend erhält jeder Spieler 6 Bausteine, eine Bausteinablage und einen Kartensatz in seiner Farbe. Die restlichen Bausteine werden als verdeckter Vorrat bereitgelegt. Danach zieht jeder noch 6 Karten von seinem Stapel und der Tempelbau kann beginnen.
Es wird reihum gespielt, bis ein Spieler seinen letzten Baustein platziert hat und auch der verdeckte Vorrat an Steinen aufgebraucht ist. Der Spielzug eines jeden Spielers besteht aus 5 Phasen.
In der ersten Phase muss sein Mönch auf eine unbesetzte Fläche an Bauteilen einer Farbe gesetzt werden. Es ist nicht möglich, den Mönch auf der Fläche, auf der er bereits steht zu belassen.
In der zweiten Phase dürfen beliebig viele eigene Bausteine an die gewählte Fläche angelegt werden, um diese so zu erweitern. Es ist auch erlaubt, einen Baustein überlappend auf zwei bereits platzierte Bausteine zu legen, allerdings muss immer eines der zwei Symbole auf dem Baustein an die Fläche mit dem eigenen Mönch angrenzen. Kann oder möchte man keine Bausteine mehr platzieren, folgt die nächste Phase.
In dieser dritten Phase darf der Spieler Karten in der gewählten Farbe von seiner Hand ausspielen, deren aufgedruckte Summe die Anzahl an verbundenen Symbolen der Fläche mit dem Mönch nicht überschreiten darf.
In der vierten Phase zieht man den so aus Handkarten gebildeten „Meditationswert“ von der Anzahl an verbunden Symbolen ab und erhält dementsprechend viele neue Bausteine aus dem Vorrat. Es gibt jedoch ein Bausteinlimit von 8, das nicht überschritten werden darf.
In der fünften und letzten Phase zieht man so lange neue Handkarten vom eigenen Nachziehstapel bis man gleich viele Karten und Bausteine im Vorrat hat. Die ausgespielten Karten werden auf einen Karmastapel gelegt, wo sie bei Spielende Siegpunkte gewähren.
Sobald ein Spieler seinen letzten Stein platziert und es keine Steine mehr im Vorrat gibt, endet Ananda. Jeder Spieler addiert die Werte der Karten in seinem Karmastapel. Wer die meisten Karmapunkte sammeln konnte, gewinnt und hat innere Erleuchtung erreicht.
Ananda wirkt zwar anfangs wie ein Legespiel, hat allerdings den Aspekt der Balance zwischen Siegpunkten und Materialien. Sichert man sich mehrere Karmapunkte, erhält man dafür weniger Bausteine für seine nächsten Züge. Ich ordne es als seichteres Familienspiel ein.
Das Material, besonders die Bausteine, wirkt anfangs zwar wie ein riesiger Vorteil von Ananda, doch gerade diese Bausteine sind eigentlich auch ein kleiner Nachteil. Die aufgezeichneten Felder auf dem Spielplan sind nämlich größer als die Bausteine, sodass, wenn die Bausteine perfekt auf den Feldern platziert sind, Lücken entstehen. Dies ist natürlich nicht sehr schlimm, wäre jedoch sicherlich einfach vermeidbar gewesen. Auch die Ablagen haben Markierungen für Steine, die nicht mit deren tatsächlicher Größe übereinstimmt.
Ebenfalls bergen die Karten einen weiteren kleinen Kritikpunkt. Es Karten mit der Wertigkeit 5, die nur in 2-Spieler-Partien verwendet werden. Diese 6 Karten sind allerdings nur in zwei der Spielerfarben enthalten. Während dies zwar ausreichend ist, stört es doch ein wenig, dass die Spielerfarben so nicht frei gewählt werden können.
Mein erster richtiger Kritikpunkt bezieht sich auf die hohe Glückslastigkeit. Zu Beginn des Spiels hat man oft sehr begrenzte Möglichkeiten seinen Mönch zu platzieren. Oftmals hat man sogar nur eine einzige Option. Sollten die Handkarten oder Bausteine dann nicht zu dieser Farbe passen, lässt sich dies nicht beeinflussen und der Zug gewährt kaum oder gar keine Karmapunkte.
Besonders gegen Spielende wird es noch glückslastiger. Da das Spiel erst endet, sobald ein Spieler seinen letzten Stein platziert hat, gibt es zum Spielende noch eine lange Phase, in der man lediglich seinen Mönch auf bereits große Flächen platziert und alle Karten dieser Farbe ausspielt, ohne Bausteine zu verwenden. Zieht man dann Karten nach, in deren Farbe keine große Fläche besteht, kann man meist mit seinen wenigen Steinen auch nichts mehr anrichten und die Karten bleiben auf der Hand, während ein anderer Spieler ohne jeglichen Aufwand viele Karten in passenden Farben ausspielt.
Trotz all dem hat Ananda auch sehr schöne Ansätze, wie beispielsweise die Idee, manchmal auf Siegpunkte zu verzichten, um dafür mehr Bausteine für die folgenden Züge zu erhalten, durch die man auch mehr Karten nachziehen darf. Dies öffnet natürlich wieder verschiedene Möglichkeiten, erst viel Material zu sammeln und dann anzufangen, Karma zu erhalten, oder von Anfang an zu versuchen, viele Punkte zu erzielen.
Ebenfalls bietet das sich immer weiter verändernde Spielfeld seinen ganz eigenen Reiz. Es ist nicht wirklich gut möglich vorauszuplanen und man muss sehr stark mit der gegebenen Situation auskommen. Verzahnte Aktionen, auf die mehrere Züge lang hingearbeitet wird, werden bei Ananda ganz bestimmt nicht funktionieren. So gibt es die Aufgabe das Beste aus den momentanen Situationen zu machen, um so doch noch mehr Karmapunkte zu erhalten.
Ananda hat ein sehr spannendes System mit diesem Gleichgewicht aus Punkten und Material. Diese Entscheidungen werden allerdings leider durch sehr viel Glück oftmals annulliert und man fühlt sich machtlos.
Ich empfehle Ananda Familienspielern, die der hohe Glücksfaktor nicht stört und die gerne ein Legespiel mit einem neuen Balance-Mechanismus ausprobieren möchten.
Rezension Michele Stark
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Ananda:
3,0, 2 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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10.02.25 von Michele Stark - Eigentlich ein netter Mechanismus, jedoch zu viel Glück für meinen Geschmack. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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16.11.24 von Michael Andersch - Hmmm... wir fanden es ziemlich öde und können die bisherigen guten Bewertungen nicht teilen. Wenn die Karten nicht zu den Steinen passen, dann ist man ziemlich angeschmiert Das Spiel selbst war dann ziemlich spannungsarm, und am Ende kann man manchmal gar nichts machen, weil eigene Plättchen und Topografie es nicht zulassen, das (letzte) Plättchen loszuwerden. Insgesamt ein ziemlich maues Spielerlebnis. Und wirklich miteinander spielt man auch nicht. |
Leserwertung Ananda:
5.4, 9 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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01.11.24 von Sebastian - Ananda ist ein angenehm flottes Legespiel für die ganze Familie, dessen Glücksfaktor durch die gezogenen Steine und Karten für die Spiellänge völlig angemessen ist. Man versucht mit Dominoartigen Steinen möglichst große gleichfarbige Bereiche zu bauen und diese mit seiner Spielfigur zu markieren (und für die Mitspielenden zu blockieren). Wenn man farblich passende Karten ablegt, erhält man dafür Punkte, andernfalls kann man mehr Steine nachziehen. Das geht leicht von der Hand und ist auch für Wenigspieler leicht verständlich. Nach ein paar Partien merkt man auch, dass man doch ein bisschen taktieren kann und man plant etwas mehr, ohne in langes Grübeln zu verfallen. Dadurch, dass man die Spielsteine auch übereinander stapeln kann, bieten sich spannende Möglichkeiten Punkte zu sammeln, aber auch zum Verbauen von Möglichkeiten für die anderen. Die Downtime ist angenehm kurz. Ein paar Regeln für Spezialfälle sind etwas unklar bzw. gehen leicht unter, aber insgesamt ist es mit seinen relativ wenigen Regeln gut spielbar. Die Spielsteine sind nett anzusehen und liegen angenehm in der Hand. Die Aufsteller sind zweckmäßig und stehen stabil, obwohl sie nur aus Pappe sind. Schade ist, dass die Steine ein bisschen kleiner sind als die Spielfelder, was erst mal nicht schlimm scheint, aber wenn viele Steine eng aneinander liegen, sind sie doch fast ein halbes Feld verschoben. Dass hätte besser abgestimmt werden können. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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07.11.24 von Kichererbse - „Ananda“ ist ein Familien- und Kennerspiel für 2-4 Spieler ab 10 Jahren und dauert etwa 45 Minuten. Worum geht es? Erlebe das harmonische Zusammenspiel von Meditation und strategischer Baukunst mit Ananda! In diesem Brettspiel errichtet ihr Tempel und lasst eure Mönche darin meditieren. Runde für Runde platzierst du Bausteine aus deinem Vorrat auf dem Spielplan und schaffst farbige, zusammenhängende Flächen, die dir wertvolle Karmapunkte bringen. So entsteht vor deinen Augen ein eindrucksvolles Bauwerk, das stets neue taktische und strategische Bauoptionen eröffnet. Behalte dabei die Pläne deiner Mitspieler im Auge, denn sie können von deinen Bauwerken profitieren und dir in die Quere kommen! Nur wer seine Ressourcen geschickt einsetzt und die Konkurrenz im Blick behält, kann am Ende die meisten Karmapunkte sammeln. Sind alle Steine verbaut, gewinnt der Spieler, der mit seinen Meditationskarten die meisten Karmapunkte gesammelt hat. Fazit: Das Material ist wunderschön: handschmeichelnde Steine und Mönche sowie schöne, pragmatische Karten! Die Spielregeln sind schnell gelernt, eingängig und leicht umsetzbar. „Ananda“ vereint einfache, entspannte Spielzüge mit tiefgehenden strategischen Entscheidungen. Die sanften Farben schaffen dabei eine stimmungsvolle Atmosphäre, die das Spielerlebnis abrundet. Das entspannende Spiel eignet sich für Gelegenheitsspieler bis Kennerspieler. Ananda ist ein ideales Spiel für die kalten Jahreszeiten: Bei leuchtenden Kerzen warmen Tee trinken und Ananda spielen! Das macht großen Spaß und beruhigt den Geist und die Seele! Sehr empfehlenswert und Daumen hoch!😃👍 |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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08.11.24 von Waiko - Besonders interessant finde ich, dass man gelegentlich auf Punkte verzichten sollte, um an neues Baumaterial dran zu kommen. Das ist schön miteinander verzahnt. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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08.11.24 von edru - Ein ruhiges und spannendes Spiel, dessen Mechanismen toll miteinander verzahnt sind. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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13.11.24 von Matthias Bar - Spielt sich sehr flüssig und rund. Das Material ist der Hammer. Die Steine liegen gut in der Hand und sind ein echter Hingucker. Sehr empfehlenswert! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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13.11.24 von Teetrinker |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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13.11.24 von Maluk1013 |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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15.11.24 von Nihilator - Sehr schönes Spielmaterial. Die Regeln sind einfach zu erlernen, aber die taktischen Finessen erschließen sich erst nach und nach. Sehr hoher Wiederspielspaß. Einfach ein tolles Spiel, sowohl für Gelegenheitsspieler und Familien, aber auch für Kenner. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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15.05.25 von Christian - Schönes Familienspiel. Die Noten der Hall9000-Bewerter haben wohl die Zielgruppe nicht beachtet... |