Rezension/Kritik - Online seit 22.05.2012. Dieser Artikel wurde 4310 mal aufgerufen.

Thunderstone: Zorn der Elemente

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Autor: Mike Elliott
Illustration: Jason Engle
Verlag: Pegasus Spiele
Alderac Entertainment Group
Rezension: Monika Harke
Spieler: 1 - 5
Dauer: 60 - 120 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2011
Bewertung: 5,3 5,3 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 770
Thunderstone: Zorn der Elemente

Spielziel

Nachdem der erste Donnerstein auf Grimholds Festung dem Bösen entrissen werden konnte, machen sich die Helden nun auf, um in den alten Gemäuern der Festung des Schreckens den "Stein der Höllenqual" zu finden. Doch der Kampf gegen die Kreaturen der Finsternis erweist sich als wahre Herausforderung, da fortan der "Dunkle Meister" den begehrten Stein bewacht und der Weg dorthin mit hinterhältigen Fallen bestückt wurde.

Ablauf

Die Suche nach dem legendären Donnerstein erfolgt in gewohnter Weise. Die Helden des Basisspiels erhalten schlagkräftige Unterstützung durch neue Mitstreiter und können zusätzliche Ausrüstungsgegenstände im Dorf erwerben. Im Dungeon jedoch wird es ungemütlicher, denn dort erwarten die Helden nicht nur bisher unbekannte Kreaturen, sondern auch andere neue Gefahren. So müssen sie sich vor allem auf folgende Besonderheiten einstellen:

Wächter: Wächer sind Verbündete der Verdammnis, die nur schwer zu besiegen sind. Sie werden in das mittlere Drittel des Dungeonstapels eingemischt und erscheinen somit immer vor dem Donnerstein, den sie bewachen. Der Wächter kann wie ein Monster bekämpft werden, ist aber immun gegen jeden Effekt oder Aktionen, die bewirken, dass er den Dungeon verlässt oder seine Position ändert. Erreicht der Wächter Position 1 des Dungeons, verlässt er ihn, um über das Land herzufallen und wird auf die Position 0 gelegt. Gleichzeitig wird ein für alle Spieler geltender dauerhafter "Durchbrucheffekt" oder "Globaler Effekt" ausgelöst, der solange gilt, bis der Wächter erfolgreich im Kampf besiegt wurde. Befindet sich ein Wächter im oder vor dem Dungeon, kann der Donnerstein nicht entfernt werden. Allerdings endet das Spiel trotzdem, wenn der Donnerstein Position 1 erreicht.

Fallen: Fallen sind unangenehme Überraschungen, welche die Helden im Dungeon erwarten. Sie werden in das Dungeondeck eingemischt. Ihr Effekt tritt sofort ein, sobald sie aufgedeckt werden. Tappt ein Held in eine "grausame Falle", muss er schmerzhafte Unannehmlichkeiten wie beispielsweise Kartenverlust oder Krankheiten in Kauf nehmen. "Tödliche Fallen" kosten den Helden schlichtweg das Leben. Dabei kann sich der Effekt einer Falle durchaus auch auf alle Spieler auswirken. Anschließend wird die Falle aus dem Spiel entfernt und eine neue Karte im Dungeon aufgedeckt.

Die Horde: Die Horde ist eine Gruppe humanoider Monster, die mit jedem Kampf stärker wird. Sie besteht aus einem Satz Platzhalterkarten und einem separaten, offenen Hordendeck, in welchem die Hordenkarten nach ihrer Lebensstärke aufsteigend sortiert werden. In das Dungeondeck werden nur die Platzhalterkarten eingemischt. Wird eine solche Karte aufgedeckt, ersetzt man sie sofort durch durch die oberste Karte des separaten Hordendecks. Hordenkarten haben keinen festen Siegpunktwert. Sie sind bei Spielende so viele Siegpunkte wert, wie man Hordenkarten besitzt - maximal jedoch fünf Punkte pro Karte.

Mit dem "Stein der Höllenqual” kommt auch ein neuer Donnerstein ins Spiel. Im Gegensatz zum "Stein der Mysterien" aus dem Basisspiel bringt er jedoch nur einen Siegpunkt, besitzt dafür aber einen Lichtbonus, der zum Einsatz kommt, wenn man entweder beide Donnersteine ins Dungeondeck einmischt oder sich für eine der im Regelheft beschriebenen Kampagnen entscheidet. Bei diesen Kampagnen handelt es sich um Varianten, bei denen der Sieger beispielsweise über mehrere Spiele ermittelt wird oder der Dungeon mit mehr Monstertypen bestückt wird. Alternativ kann nun auch solitär gespielt werden.

Fazit

Thunderstone - Zorn der Elemente ist eine Erweiterung ganz im Sinne aller Thunderstone-Fans. Das Böse rüstet auf und lässt sich dabei zusätzliche kleine Gemeinheiten einfallen, was aber dazu führt, dass sich auch frische Helden mit neuen Ausrüstungsgegenständen dem Kampf stellen. So gewinnt das Spiel an Abwechslung und Komplexität, ohne dass sich der Spielablauf jedoch grundlegend ändert.

Dass sich die üblen Kreaturen mit einem Wächter verstärkt haben, ist eine reizvolle Herausforderung. Kurzzeitig keimt sogar bei den konkurrierenden Helden ein Hauch von Gemeinschaftssinn auf, um den ungeliebten Zeitgenossen zu beseitigen. Da dieser Bursche sehr oft im Einsatz ist, hätte man sich zu seiner Entlastung gerne einen Kollegen gewünscht. Leider trifft die Unterstützung erst mit der nächsten Erweiterung ein. Zum Glück hat man die Gewissheit, dass er nicht der Letzte seiner Art ist.

Die Fallen, die neuerdings im Dungeon auftauchen, sind zwar unberechenbar, bringen aber aufgrund ihrer Unplanbarkeit auch einen gewissen Kick mit. Schließlich kann man im Dungeon nie sicher sein, dass nicht vielleicht doch ein vom Kampf erschöpfter Held in eine solche tritt. Und ob der Falleneffekt nur den Trottel trifft, der reingelaufen ist oder alle Spieler leiden müssen, macht sie zu einer unterhaltsamen Abwechslung.

Aber nicht nur Wächter und Fallen erschweren das Finden des Donnersteins, auch die Monster sind stärker geworden. Gegen den "Zorn des Donners", der eine Lebensstärke von Neun besitzt, helfen beispielsweise weder Zaubersprüche noch Waffen. Globale Effekte und Durchbrucheffekte sind keine Seltenheit, ebenso der Verlust von Helden oder bereits getöteten Monstern.

Damit dieses Abenteuer nicht hoffnungslos in einer Katastrophe endet, wurden sowohl neue Gegenstände ins Dorf geschafft, wie auch tatkräftige Helden rekrutiert. Bogenschützen dürfen sich endlich über einen Bogen freuen. Blinde können beispielsweise Lichtgegenstände in Kampfkraft umwandeln, Torier dürfen, sofern sie stark genug sind, auch mit mehreren Waffen ausgestattet werden. Oftmals sind die Fähigkeiten nun aber auch an Bedingungen geknüpft.

Stellt man sein Deck durch Zufallskarten zusammen, kann es passieren, dass das Spiel einen zähen Verlauf nimmt, da Helden und Ausrüstungsgegenstände nicht so recht zu den Monstern passen. Um zu verhindern, dass die Kartenauswahl nicht ganz ausgewogen ist, sollte man sich daher zunächst mit allen Karten vertraut machen und die Auswahl gegebenenfalls nachträglich korrigieren. Oder man verzichtet von vornherein auf die Zufallskarten und nutzt einen Deckbau-Generator, der die Besonderheiten der einzelnen Karten aufeinander abstimmt.

Als einziger Kritikpunkt lässt sich lediglich, wie beim Basisspiel der 1. Auflage auch, das Aufbewahrungsproblem nennen. Die Schachtel ist zu niedrig, so dass die Kartentrenner geknickt werden. Mittlerweile wird jedoch das Basisspiel in einer hohen Box geliefert, die zudem Platz für zwei Erweiterungen bietet. Somit dürften nur noch Besitzer der Erstauflage Grund zur Beschwerde haben.

Alles in allem ist Zorn der Elemente eine gelungene Erweiterung, die das Spiel nicht revolutioniert, aber um Vieles bereichert. Neben neuen Monstern, Helden und Dorfkarten sorgen neue Spielelemente für mehr Abwechslung, Interaktion und Komplexität. Der Wiederspielreiz, der schon beim Grundspiel sehr ausgeprägt war, hat tatsächlich noch zugenommen. Allen Thunderstone-Fans kann diese Erweiterung nur empfohlen werden!

Rezension Monika Harke

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Links

Deckbau-Generator: http://asmor.com/scripts/tsrand/

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Thunderstone: Zorn der Elemente: 5,3 5,3, 3 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.03.12 von Monika Harke
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.01.12 von Rainer Harke
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.08.12 von Mahmut Dural - Schwere Erweiterung, nicht einsteigerfreundlich. Die Monster sind sehr stark. Aber Thunderstone Drachenturm und der Erweiterung Wächter von Doomgate kommen auch stärkere Helden und das Spiel wird wieder ausgeglichener. Knappe 5 Punkte!

Leserbewertungen

Leserwertung Thunderstone: Zorn der Elemente: 5,0 5.0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.03.12 von Ano - Wer das Grundspiel mag, macht hier nichts falsch. Helden und Monster gefallen mir persönlich sogar besser als im Grundspiel. Die Verpackung ist immer noch genauso schlecht wie beim Grundspiel
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.08.12 von Gülsüm Dural - Die Horde macht spaß! Ähnlich wie die "Gärten" bei Dominion.

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