Rezension/Kritik - Online seit 02.04.2014. Dieser Artikel wurde 5088 mal aufgerufen.
Direktlinks zu den Rezensionsblöcken |
|
|
Wer zuerst vier Steine in eine Reihe bringt, gewinnt dieses schnelle Würfelspiel, bei dem man die Pläne der Gegner durchkreuzt, indem man deren Dächer überbaut.
Ist man an der Reihe, darf man mit fünf Würfeln bis zu fünf Mal würfeln und dabei beliebig oft bereits zur Seite gelegte Würfel wieder dazu nehmen. Die Würfelhäufigkeit und das Ergebnis bestimmen, auf welches Feld des Spielplans man ein eigenes Dach setzen darf. Nutzt man die Möglichkeit, fünf Mal zu würfeln, darf man sein Häuserdach nur direkt auf den Spielplan setzen. Will man einen Mitspieler überbauen, hängt es davon ab, wie hoch dessen Turm bereits ist. Für jedes Dach, aus dem dieser besteht, darf man einmal weniger würfeln; also zum Beispiel zweimal, wenn man einen Dreierturm überbauen möchte. Besteht ein Turm aus fünf Teilen, ist er sicher.
Das Würfelergebnis legt fest, auf welche Felder man sein Dach setzen darf. Es gibt Plätze für Zwillinge, Drillinge, Vierlinge, Straßen, Full House sowie Fünflinge.
Das Spiel endet, wenn jemand vier Türme in einer Reihe (waagrecht, senkrecht oder diagonal) kontrolliert, das heißt, eigene Dächer die Turmspitze bilden. Oder wenn ein Spieler je ein Dach auf jedem Fünflingsfeld platzieren konnte – dafür muss er die Türme noch nicht einmal kontrollieren. Gelingt dies innerhalb von 15 Runden niemandem, gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten, wobei die gesetzten Steine entsprechend ihrer Ebene Punkte liefern.
Richtig buntes und schön gestaltetes Holzmaterial lacht einem entgegen, wenn man die Schachtel öffnet, denn die Dächer wurden mit sehr knalligen Farben gestaltet. Die Spielregel lässt keine Fragen offen und wird zudem noch durch die relativ selbst erklärende Symbolik des Spielplans sowie die beiden Übersichtskarten gut unterstützt.
Das Spielprinzip ist ebenfalls sehr eingängig, denn die geforderten Würfelkombinationen kennt man aus den Klassikern Kniffel bzw. Yatzy, das Spielziel aus Vier gewinnt. Somit steht einem schnellen Spieleinstieg auch bei der ersten Partie nichts im Wege.
Genauso schnell, wie das Spiel beginnt, ist es allerdings manchmal auch vorbei, denn die Siegbedingung, vier eigene Türme in einer Reihe zu kontrollieren, ist gar nicht einmal so schwer zu erwürfeln. Meistens hängt es von der Aufmerksamkeit der Mitspieler ab, ob man es schafft oder nicht. Dies führt unweigerlich dazu, dass nach wenigen Zügen schon genau vorgegeben ist, was man zu tun hat: Den Sieg der anderen zu verhindern. Wenn das zufällig damit übereinstimmt, dass ein solcherart gesetzter Stein zufällig auch in die eigenen Pläne passt, bringt einen das voran.
Oft genug ist das aber auch nicht der Fall, was dazu führt, dass viele Leute das Spiel als frustrierend empfinden, weil sie nicht da setzen können, wo es sie selbst dem Sieg einen Schritt näher bringen würde, sondern sie sich gewissen Zwängen ausgesetzt fühlen. Genug Leute wiederum stört das nicht – sie verbuchen es unter "sehr interaktiv". Zudem spielt sich Cuatro recht kurzweilig und flott, so dass meistens genug Zeit für Revanchen bleibt.
In keinem meiner Spiele habe ich es übrigens erlebt, dass jemand das Spiel durch drei Fünflinge gewinnen konnte. In kleiner Besetzung endet das Spiel meist durch Vierer-Reihen, zu viert kommt es ab und zu auch dazu, dass nach 15 Runden die Punktewertung über den Sieg entscheidet. In jedem Fall funktioniert das Spiel aber in allen Besetzungen.
Insgesamt ist der Einfluss - wie bei vielen anderen Würfelspielen auch - eher recht gering. Zwar kann man vor allem beim Platzieren der ersten Dächer ein wenig taktisch vorgehen und sich Felder aussuchen, die nach allen Seiten gute Möglichkeiten offen lassen, aber mehr gibt es eigentlich nicht zu überlegen. Aufmerksamkeit ist jedoch trotzdem ständig gefragt, damit man günstige Konstellationen der Mitstreiter nicht übersieht. Das sorgt auf angenehme Weise dafür, dass man sich während der Züge der Gegner nicht langweilt.
Wer Würfelspiele mag, sollte Cuatro unbedingt einmal ausprobieren und dann selbst entscheiden, ob er eher zu jener Gruppe zählt, die es als frustrierend empfindet, ständig überbaut zu werden und selbst wiederum die Mitspieler überbauen zu müssen, oder ob er an diesem kurzweiligen Gerangel um den Sieg Spaß haben kann.
Rezension Sandra Lemberger
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Cuatro / Castro: 4,0, 3 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
05.03.14 von Sandra Lemberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
27.01.14 von Stephan Rothschuh |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.07.15 von Andreas Odendahl - Wenn ein lockeres Spiel ohne Anstrengung und Tiefgang gewünscht ist, erfüllt dieses Spiel ganz genau seinen Zweck. Leicht, locker, pfiffig, massentauglich. |
Leserwertung Cuatro / Castro: 4.1, 7 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
02.02.14 von Stefam Kracht - Mir gefällt das Spiel sehr gut. Schnell erklärt, ohne belanglos zu sein. Die Meinung "anspruchsloses Familienspiel" teile ich nicht, ich habe den Anspruch, bei einem Spiel gut unterhalten zu werden - und den hat Cuatro ohne Zweifel erfüllt. Das klare, farbenfrohe Design finde ich passend für diese Art von Spielen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
02.02.14 von xaverius - Wie bei "Just4Fun" liebe ich die Diskussionen und "Aufforderungen", wer nun wo, wann und wem die "Viererreihe" verhindern soll/muss! Einen Tick mehr Einflussmöglichkeiten als bei "Just4Fun". |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
03.02.14 von Hans Huehnchen - Durch die Verquickung von zwei bekannten Mechanismen ist ein schönes Familienspiel entstanden, wobei sich das "schön" nicht auf die Optik bezieht. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
08.02.14 von Dirk Grundmann - Hübsches Material, nettes Spiel, aber die 4-Gewinnt-Variante "Just 4 fun" vom gleichen Autor hat einen höheren und länger anhaltenden Spielreiz. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.04.14 von Tom Hilgert - Definitiv für mich ein Spiel des Jahres Kandidat. Schnell erklaert, egal ob zu zweit , zu dritt oder zu viert gleich spannend, aber zu viert wuerde ich es nur imm Team spielen |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
09.04.14 von Waiko - Solide Spielidee ohne Anspruch auf Originalität. Spannend wird es nur dann, wenn nicht jeder nur auf die eigenen Ergebnisse achtet. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
15.02.17 von Bratze Klötensen - Das Spielprinzip von "Vier gewinnt" und "Kniffel" zu kombinieren ist schon eine auf simple Weise geniale Idee. Schöner Absacker! |