Spielziel
Anstatt nach Buxtehude reisen wir jetzt nach Danzig, Thessaloniki oder Riga, versuchen die geografische Lage der Städte zueinander einzuordnen und Zweifel anzubringen, wenn ein Mitspieler seine Karte offensichtlich falsch platziert.
Ablauf
Die 200 Ortskarten werden gemischt und nach jeweils 15 Karten eine Intermezzokarte eingeschoben. Eine weitere Ortskarte wird auf der Richtungskarte (Nord/West/Ost) platziert. Diese stellt die Referenzstadt für die folgende Runde dar. Jeder Spieler beginnt mit 4 Holzchips, deren Menge bei Spielende über den Sieg entscheidet.
Ist ein Spieler an der Reihe, bekommt er die oberste Ortskarte des Stapels und muss diese in einer der vier Himmelsrichtungen - ausgehend von der Referenzkarte - anlegen. Liegen dort bereits Karten aus den Vorrunden, darf er seine Karte auch in eine Reihe einfügen.
Nun haben alle Spieler im Uhrzeigersinn die Möglichkeit, diese Platzierung anzuzweifeln. Sie dürfen jedoch nur die Lage der gerade gelegten Karte zu einer benachbarten anzweifeln. Nach Überprüfung bekommt entweder der Zweifler vom aktiven Spieler einen Holzchip oder eben umgekehrt (wenn die beiden Karten nämlich korrekt gelegt wurden). Eine eventuell falsch platzierte Karte wird dabei aus der Auslage entfernt.
Nach 15 Ortskarten unterbricht die "Intermezzokarte" kurz das Geschehen und alle Spieler können gleichzeitig schätzen, wieviele falsche Karten sich in der gesamten Auslage befinden. Auf diese Weise ist es möglich, noch einmal 2 Extrachips zu ergattern. Danach wird eine neue Referenzkarte ausgelegt.
Nach der dritten Zwischenwertung (Intermezzo) endet das Spiel.
Fazit
Ausgerechnet Uppsala entspricht mit seinen Regeln und dem Material exakt dem Vorgänger "Ausgerechnet Buxtehude", nur dass wir uns jetzt nicht mehr in Deutschland, sondern in ganz Europa bewegen (ein paar deutsche Städte haben sich allerdings doch eingeschlichen). Unter den 200 Ortskarten befinden sich auch 40 Karten mit (zum Teil heftig schwer einzuschätzenden) Sehenswüdigkeiten.
Die Spielregeln sind sehr eindeutig formuliert und erschließen sich aufgrund des einfachen Spielablaufs sehr schnell. Durch die Bebilderung bzw. die Daten auf den Kartenrückseiten hat das Spiel auch einen großen Lerncharakter (die Sehenswürdigkeiten sind um ein Bild und Zusatzinfos ergänzt, die Orte beinhalten die Einwohnerzahl).
Gegenüber "Ausgerechnet Buxtehude" finde ich "Uppsala" sogar noch einen Tick interessanter. Selbst wenn man keine Ahnung hat, wo ein Ort wohl liegen könnte, so lässt sich ab und zu vom Klang eines Ortsnamens auf dessen Lage schließen. Erwischt man dann auch noch eine günstige Auslage, hat man somit trotzdem eine Chance, seine Karte loszuwerden.
Durch die neue Referenzkarte nach jedem Intermezzo ist für reichlich Abwechslung gesorgt, und selbst wenn man alle Ortskarten bereits mehrfach durchgespielt hat, ergeben sich immer wieder neue Konstellationen.
Wer unter den Geografiespielen das beste Spiel sucht, kommt an "Ausgerechnet Uppsala" nicht vorbei. Nur wenig Spiele sind so gut geeignet, auch Spieleskeptiker am Spieltisch zu vereinen.
Rezension Bernd Eisenstein
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.