Rezension/Kritik - Online seit 03.10.2006. Dieser Artikel wurde 10737 mal aufgerufen.

Beowulf

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Autor: Reiner Knizia
Verlag: KOSMOS
Rezension: Roland Winner
Spieler: 2 - 5
Dauer: 60 - 75 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2005
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
3,4 3,4 Leser
Ranking: Platz 6492
Download: Kurzspielregel [PDF]
Beowulf

Spielziel

Die Spieler begleiten Beowulf auf seinen Reisen und Abenteuern, beteiligen sich daran und erlangen dabei Ruhm und Gold. In den einzelnen Episoden versuchen die Spieler, viele Ruhmes- und Schatzplättchen zu sammeln und möglichst wenige Kratzer bzw. Wunden zu erhalten. Am Ende zählen diese Plättchen mit ihren Siegpunkten positiv, während drei und mehr Wunden negativ wirken.

Ablauf

Das Spiel enthält 3 Arten von Episoden: Haupt-, Zwischen- und Schatzepisoden. Im Grundspiel entfällt die Schatzepisode. Nun wird zunächst der jüngste Spieler zum Startspieler und bewegt die Beowulf-Figur von Episode zu Episode, welche den Lebensweg von Beowulf aufzeichnen. Jeder Spieler hat zu Beginn 7 Aktionskarten, die es mit 6 verschiedenen Symbolen sowie Beowulf-Karte als Joker gibt, welche jeweils 1- oder 2mal abgebildet sind. Des weiteren gibt es einige offene Sonderkarten mit Textfunktion/Symbolen, die während des Spieles gewonnen und im weiteren Verlauf eingesetzt werden können.

Landet nun die Beowulf-Figur auf einer Zwischenepisode, hat jeder Spieler die Möglichkeit, eine bestimmte Handlung durchzuführen. Ab Startspieler reihum wird entschieden, ob man an der Episode teilnimmt oder nicht. So kann man gegen Abgabe von Karten, Ruhmes- oder Bündnisplättchen andere Errungenschaften erhalten oder durch Eingehen eines Risikos beim Kartenziehen Zugewinne machen. Bei einigen Episoden erhält man Errungenschaften, ohne etwas abgeben zu müssen. Geht man ein Risiko ein und verliert, d. h., es ist keine passende Karte aufgedeckt worden, bringt das einen Kratzer ein. Je drei Kratzer werden in eine Wunde umgewandelt.

Kommt Beowulf auf eine Hauptepisode, gibt es zwei Möglichkeiten:

Gleichzeitig gespielt (gerader Pfeil)“: Alle Spieler legen 0 – x Karten der verlangten Symbole verdeckt ab und decken dann gleichzeitig auf. Wer nun die meisten passenden Symbole (Beowulf = Joker) ausliegen hat, erhält den Reihenfolgeanzeiger Nummer 1. Auf diese Weise werden auch die weiteren Plätze verteilt. Hierbei kann man mit unpassenden Karten bluffen, die man wieder auf die Hand zurück nehmen darf. Passende Karten sind für die Ablage bestimmt.

Reihum gespielt (gekrümmter Pfeil)“: Zwei Arten von Symbolen (oder Beowulf) sind von den Spielern aufzubringen. Der Startspieler legt nun eine Karte offen aus, die ein oder zwei der geforderten Symbole enthalten. Der nächste Spieler im Uhrzeigersinn muss mindestens eine Karte spielen oder aussteigen. Das Gebot des Vorbieters muss erreicht oder übertroffen werden. Es wird Karte für Karte gespielt, bis zum Erreichen des Vorgängergebotes (ggf. überschreitet man das Gebot mit einer 2-Symbol-Karte). Wer nicht mithalten kann oder will, muss aussteigen. Wer aussteigt, nimmt sich den höchsten verfügbaren Reihenfolgeanzeiger. So geht es weiter, bis alle ausgestiegen sind. Vor dem Kartenausspielen kann man allerdings auf Risiko spielen, d. h., zwei Karten ziehen und ggf. benötigte Karten ergattern. Hat man beim Risiko nicht mindestens eine passende Karte aufgedeckt, steigt man aus und erhält einen Kratzer. Ausgespielte Karten kommen auf die Ablage.

Nun kommt es zur Auswertung der Hauptepisode. Ab Reihenfolgeanzeiger 1 beginnend setzt jeder Spieler seinen Marker auf ein freies Feld der Episode mit einer der abgebildeten Errungenschaften und nimmt sich diese. Neuer Startspieler wird der Spieler mit dem höchsten Reihenfolgeanzeiger. Bei den Errungenschaften handelt es sich um bereits genannte Dinge, aber auch um Negatives, wie Kratzer und Wunden oder Minuspunkte-Plättchen. Bei weniger als 5 Spielern wird mit einem Marker auf der aktuellen Hauptepisode angezeigt, dass nur so viele Errungenschaftsfelder frei sind, wie Spieler am Spiel teilnehmen.

Die Beowulf-Figur zieht ein Feld weiter und eine neue Episode wird begonnen.

Fortgeschrittenenspiel:

Es werden nun auch die Schatzepisoden einbezogen. Schätze sind nun keine Ruhmespunkte mehr, sondern werden nach der Bietregel der „reihum gespielten“ Hauptepisoden aufgeboten, um die jeweils angegebene Errungenschaft zu nutzen. Nur der Höchstbieter profitiert davon und nur er gibt dafür Schätze ab.

Spielende:

Die letzte Episode wird mittels der übrigen Handkarten der Spieler abgerechnet. Danach decken alle Spieler ihre Plättchen auf und addieren Ruhmes- und Schatzpunkte (Grundspiel). Keine Wunden bringt 5 Pluspunkte, ein bis zwei Wunden sind neutral, jede weitere Wunde zählt 5 Minuspunkte. Der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme gewinnt.

Fazit

Der ungewöhnliche ¾-Spielplan in L-Form mit seiner düsteren, mystischen Atmosphäre stimmt gelungen auf das folgende Spiel ein. Alle Felder des Beowulf-Weges sind gut illustriert und weitgehend selbsterklärend. Die Aktionskarten mögen zwar schlicht gestaltet sein, doch das macht sie besonders übersichtlich. Mehr Informationen müssen sie nicht enthalten, daher ist die schnörkellose Grafik kein Nachteil. Bei den schöneren Sonderkarten ist manchmal noch ein Nachschlagen im Regelwerk erforderlich, auch wenn jeweils ein Textbereich auf der Karte vorhanden ist.

Das Regelwerk kann ohne Wenn und Aber als gelungen bezeichnet werden und lässt den Spieler mit guten Illustrationen und ausführlichen Beispielsituationen einprägsam die Spielmechanismen kennen lernen. Da bleibt keine Frage offen.

Im Spielgeschehen steht schnell fest: Beowulf lebt von der Risiko-Einsatzfreudigkeit der Mitspieler und dem Kartenzieh-Glück. Trotzdem zwingt es nicht nur zu planlosem Kartenabspielen, da man durchaus Karten horten kann, die bei passender Gelegenheit helfen, die gewünschte Errungenschaft einer bestimmten Episode zu erhalten. Der Spielverlauf kann im Einzelfall sehr ungünstig verlaufen, was einen Spieler unter Umständen weit zurück wirft. Wenn man über mehrere Runden nicht an die erforderlichen Karten gelangt, mindert das den Spielerfolg und Spaß nicht unerheblich. Oft bringt hoher Karteneinsatz bei einer Episode gar nicht mal den hohen Nutzen und man spielt sich gegenseitig durch unnötig hohe Gebote die Karten aus der Hand. Planbarkeit und Übersichtlichkeit der aktuellen Punktesituation der Spieler bleiben etwas auf der Strecke. Auch die im Fortgeschrittenenspiel einbezogenen Schatzepisoden können dem Spiel nicht wirklich den Kick bringen, wobei sie sicherlich eine brauchbare und damit im Spiel unbedingt einzubeziehende Ergänzung bilden.

Abschließend kann ich Beowulf eher den Freunden von Sagengestalten – auch wenn das Thema aufgesetzt wirkt - und Liebhabern von Zockerspielen nahe legen, andere Spieler könnten enttäuscht werden.

Rezension Roland Winner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Beowulf: 3,0 3,0, 12 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.04.06 von Roland Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.11.05 von Jochen Traub - Die Möglichkeit immer auf Risiko zu gehen zerschlägt jegliche Versuche auf Plaung und Strategie.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.11.05 von Ulrich Fonrobert - Besser als es manch schnelle Kritiker gemacht haben. Und tolle Bilder von John Howe...
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.11.05 von Michael Andersch
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.11.05 von Jörn Griesbach
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.06.06 von Silke Hüsges
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.08.06 von Nicole Biedinger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.10.06 von Frank Gartner - Für den hohen Glücksfaktor dauert mir das Spiel zu lang.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.11.06 von Jost Schwider - Hoher Glücksfaktor durch Kartenziehen; Kosten/Nutzen bei Risiko-Felder ist spätestens beim zweiten Spiel durchschaut und dann kommt es gar nicht mehr auf eine "Strategie" an. Dadurch (jeder nutzt die Risiko-Versteigerungen bis zum zweiten Kratzer) ergibt sich dann auch eine zu lange Spielzeit...
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.03.07 von Rene Puttin - Ist ganz nett, aber so wirklich ist der Funke nicht übergesprungen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.06.08 von Bernd Eisenstein - Zu linearer Spielablauf, dadurch wenig Wiederspielreiz
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.03.10 von Horst Sawroch

Leserbewertungen

Leserwertung Beowulf: 3,4 3.4, 8 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.10.06 von Braz - Ich kann mich dem Fazit von Roland nur anschließen, würde dem Spiel aber dennoch 4 Punkte geben, da ich -trotz des angesprochenen rel. hohen Glücksfaktors- mich gut unterghalten fühlte. Gerade die Kombination aus Hintergrundvorlesen (bei der jeweiligen Station) und reines Spiel hat mir sehr gut gefallen....
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.10.06 von Maddin Ballhorn - Stimme voll mit Braz überein! Lockere, aber sehr gelungene Unterhaltung.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.10.06 von Hilko Drude - Hilfe. Beowulf hat keine Spannungskurve. Die einzelnen "Abenteuer" werden eher abgearbeitet. Durchaus mit einigen netten Mechanismen, aber dennoch ohne große Höhepunkte. Das könnte noch einigen Leuten Spaß machen, bitte schön, für mich ist es schon deshalb ein Einmal-Spiel. Das Design allerdings ist das definitiv Schlimmste, was ich in der Spieleszene in den letzten Jahren erlebt habe. Es sieht so aus, als ob fünf DesignerInnen unabhängig voneinander herumgestaltet hätten und dann alles zusammen ohne weitere Absprache in die Schachtel geworfen worden wäre. Wie um alles in der Welt passen die comicartigen Verletzungsmarker zum konservativen Fantasy-Design des Spielbretts? Brrr.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.11.06 von Sarah Kestering
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.03.08 von Iglika Hristova
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.10.08 von Julius Tasler - Wir haben es nach dem ersten Mal gleich zwei weitere Male gespielt, weil es und so gut gefallen hat. Ich habe es mir daraufhin selbst gekauft. Kein Riesenhit, aber ein solides Spiel, das man gerne wieder spielt.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.07.09 von Reyk - "Die Möglichkeit immer auf Risiko zu gehen zerschlägt jegliche Versuche auf Plaung und Strategie." Nein. "Kosten/Nutzen bei Risiko-Felder ist spätestens beim zweiten Spiel durchschaut und dann kommt es gar nicht mehr auf eine "Strategie" an. " Nein. Vielleicht der am meisten verkannte Knizia. Man muss das Risiko-Element nicht mögen. Aber Kritik dieser Art ist in dem Fall genauso verbreitet wie oberflächlich und m. E. unzutreffend.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.02.11 von RS

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