Rezension/Kritik - Online seit 14.04.2009. Dieser Artikel wurde 14338 mal aufgerufen.
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Spielereikritik April 2009:
Klaus-Jürgen Wrede landet in Amerika
Als das Spiel Carcassonne im Oktober 2000 erschien, hat wohl niemand erwartet, dass man nach über acht Jahren immer noch über dieses Spiel sprechen würde, dass es sogar eine ganze Reihe von Erweiterungen und Folgespielen nach sich ziehen würde.
Das neuste Kind der Familie heißt Carcassonne - Mayflower, ein (mehr oder weniger) eigenständiges Spiel, das die Besiedlung Nord-Amerikas zum Thema hat.
Ein Spielbrett mit Zählleiste bildet den Anfang der Ostküste. Von dort aus breitet man sich immer weiter nach Westen aus, indem man Landschaftskarten anlegt und "Siedler" (also Spielfiguren) darauf abstellt. Die Karten zeigen Wege, Städte oder Farmen, die man - wie bei Carcassonne üblich - nach und nach ausbauen und nach dem Abschluss des jeweiligen Projekts werten kann. Außerdem kann ein Siedler auch zum Trapper werden, der bis zum Spielende liegen bleibt und dann Punkte für die Tier-Symbole erhält, die sich auf der Ebene befinden, die er belegt hat.
So weit, so ähnlich dem Original, wenn auch einzelne Teile der Wertungsmodalitäten etwas anders geregelt sind. So ähnelt beispielsweise der Trapper eher der Schluss-Wertung bei Carcassonne - Jäger und Sammler als dem Bauern des ersten Carcassonne, und auch die Punkte werden etwas anders verteilt
Ein wirklich interessantes Spielelement sind jedoch vor allem die Landvermesser, zwei Figuren, die mit jeder Wertung weiter nach Westen gezogen werden. Alle Siedler, die sich zum Zeitpunkt einer Wertung weiter östlich als beide Landvermesser befinden, werden sofort vom Spielbrett entfernt. Man kann sich also nicht mehr einfach auf irgendein Plättchen stellen und dort stehen bleiben, bis man eine möglichst hohe Wertung erzielt. Man muss immer damit rechnen, dass man von den vorrückenden Landvermessern wieder vertrieben wird, also gilt es, eine Wertung möglichst schnell durchzuführen, was normalerweise zu geringeren Punktzahlen führt. Auf der anderen Seite hindert die Spieler niemand daran, sich auf einem neuen Plättchen erneut östlich der Landvermesser zu platzieren. Man muss halt nur derjenige sein, der als nächster eine Wertung auslöst, und schon kann man die Punkte kassieren, bevor man von den Landvermessern vertrieben wird.
Am Ende des Spiels kommt es wie üblich bei Carcassonne zu einer Schluss-Wertung der unfertigen Wege, Städte und Farmen sowie der bereits erwähnten Ebenen.
Wenn man Carcassonne - Mayflower spielt, bekommt man das Gefühl, dass sich Klaus-Jürgen Wrede alle bisherigen Spiele und Erweiterungen angesehen hat, um aus Versatzstücken der einzelnen Spiele und einigen neuen Ideen eine bessere Version von Carcassonne zu schaffen. Wenn das sein Ziel war, so hat er es erreicht.
Vor allem die Landvermesser bringen ein völlig neues Element ins Spiel ein, bei dem man jetzt sogar taktisch spielen kann. Eine schnelle Wertung bringt vielleicht nicht viele Punkte, kann aber einen gegnerischen Siedler vom Spielbrett vertreiben, wenn er zu weit östlich steht. Ebenso kann man sich in halbfertige Städte und Farmen einschleichen oder auf nicht vollendete Wege stellen, nachdem man sie vorher "leergeräumt" hat.
Ein weiterer Vorteil des neuen Spiels besteht auch darin, dass die Spieler immer wieder Spielfiguren zurück erhalten. Das bei anderen Versionen von Carcassonne immer wieder auftauchende Problem, dass man irgendwann keine Figuren mehr hat, die man aufs Spielfeld bringen kann, ist in all unseren Test-Runden nicht aufgetreten. Im Gegenteil, meistens kommen sogar so viele Siedler zurück, dass man immer noch eine Reserve vor sich liegen hat.
Auch darum ergibt sich mit den Landvermessern als neues Element ein ganz neues Spielgefühl, wie man es bislang bei Carcassonne nicht erlebt hat.
Insgesamt betrachtet ist das Spiel eine schnelle und interessante Alternative zum Original, die eigentlich nur einen wirklichen Nachteil hat: Carcassonne - Mayflower ist eine veränderte Variante, kein wirklich eigenständiges Spiel. Wem das zu wenig ist oder wer eh noch nie viel mit Carcassonne anfangen konnte, der kann ruhigen Gewissens einen Bogen um dieses Spiel machen.
Unabhängig davon ist Carcassonne - Mayflower aber ein zu gutes Spiel, um es mit einer schlechten Note abzuspeisen. Welche Schlüsse ihr daraus zieht, überlasse ich euch.
Rezension Ralf Sandfuchs
In Kooperation mit der Spielezeitschrift
H@LL9000 Wertung Carcassonne: Mayflower:
3,4, 5 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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11.04.09 von Ralf Sandfuchs |
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27.12.08 von Alfons Leierseder |
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18.03.09 von Katrin Husmann |
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18.04.09 von Monika Harke |
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18.04.09 von Bernd Eisenstein - Das Spiel selbst ist ja noch ganz nett, allerdings rechtfertigt diese kleine Variante kein eigenständiges Spiel. Überflüssiger Nepp! |
Leserwertung Carcassonne: Mayflower:
2.8, 12 Bewertung(en)
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12.04.09 von Oliver S. |
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13.04.09 von Andreas D. Becker - So richtig hat es ja noch keiner geschafft, das schöne Spielprinzip zu verhunzen. Aber selbst als großer Carcassonne-Fan bin ich nur mäßig begeistert nach einigen Partien, vor allem die schwache Regeln nervt. Eine 4-. |
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14.04.09 von Jörn Frenzel |
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15.04.09 von elas |
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15.04.09 von Tom Hoemske - "Nicht der Hit. Beim nächsten Mal ohne mich." trifft es ganz gut; auch wenn die Grunidee ganz interessant ist, vermag das Spiel selber nicht zu begeistern |
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16.04.09 von Robert Vötter - Partie zu zweit. Ein Freund von mir überholte mich 2mal komplett auf der Wertungsleiste. Keine Chance, irgendetwas dagegen zu unternehmen. Oft zu hohe Punktezahlen möglich |
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18.04.09 von Jörg Lehleitner - Die Vermesser sind schon ein netter Punkt in dem Spiel, aber der ganz große Funke springt leider nicht |
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01.07.12 von Martin Schipper |
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28.09.12 von Leif - Carcassonne auf Zeit - und das in einer farblich wirklich schönen Aufmachung lassen diese Stand-Alone-Variante aus allen anderen Einzelablegern herausstechen! Das Grundsystem wird hier interessant und spannend verändert, auch wenn man sich hin und wieder bei dem Wunsch nach der "Ruhe" des Grundspiels ertappt, denn die hübschen Städte laden doch eigentlich zu einer längeren Verweildauer ein... *schnief |
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15.06.15 von Steffen Hilger - Das ist Carcassonne zum Abgewöhnen. Spielerisch überhaupt nicht überzeugend und graphisch ebenfalls daneben. Welcher Normalo erkennt schon problemlos Handelsposten und Tiere bei der jeweiligen Abrechnung? Aus meiner Sicht ein Schuss in den Ofen. Leider! |
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07.09.15 von Martin - Das ist der einzige Carcassonne-Ableger, den wir kein zweites Mal gespielt haben. |
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29.02.16 von Gentledom - Heute 1,5 mal gespielt. Die zweite Runde haben wir schlichtweg abgebrochen, was bei uns sehr selten passiert. |