Rezension/Kritik - Online seit 22.09.2025. Dieser Artikel wurde 859 mal aufgerufen.

Cyberion

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Autor: Shadi Torbey
Verlag: HUCH!
Rezension: Michael Andersch
Spieler: 1 - 2
Dauer: 20 - 40 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2023
Bewertung: 2,0 2,0 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 3552
Cyberion
Auszeichnungen:2023, Golden Geek Bestes Solo-Spiel Nominierung

Spielziel

Die Fabrik der Traumwelt steht kurz vor Ihrer Zerstörung! In diesem im Universum der Onirim-Serie angesiedelten Spiel versucht der böse Zornrad, möglichst viele Maschinen zu sabotieren. Wir dagegen versuchen als Leiter der Arbeitsroboter, solitär oder zu zweit, dies aufzuhalten und die Fabrik wieder instand zu setzen.
Wir gewinnen, falls wir alle Maschinen rechtzeitig reparieren können, bevor das Sicherheitssystem zusammenbricht.

Ablauf

Cyberion ist in erster Linie ein Solospiel. In mehreren Runden versucht man, möglichst viele und am Ende alle defekten Maschinen repariert zu haben. Von diesen liegen in jeder Runde 5 aus, und jede Maschine gibt vor, welche Roboter sie reparieren können.

Roboter, das sind unsere Handkarten in 5 Farben und in Stärken von 1 bis 5. Wobei „Handkarten“ kein korrekter Ausdruck ist, denn die uns zur Verfügung stehenden Roboter liegen in einer Reihe auf dem Tisch – der sogenannten „Plattform“.

Mit diesen Robotern führe ich nun Aktionen aus.

So kann ich beispielsweise Maschinen reparieren, indem ich die darauf geforderten Roboter (bestimmte Farben oder bestimmter Stärken) abwerfe und die so reparierten Maschinen zunächst einmal sammle. Mindestens eine Maschine pro Runde muss man auch reparieren, ansonsten muss ich 1 sogenanntes Sicherungsplättchen abgeben. Davon hat man 5, und müsste ich ein sechstes Plättchen abgeben, so hätte ich verloren.

Ich kann aber auch eine Fähigkeit ausführen. Je nach Farbe kann ich die Roboter nämlich auch dazu verwenden, die der Farbe zugeordnete Aktion auszuführen. Beispielsweise kann ich damit die nächstfolgenden Karten meines Roboterstapels ansehen und umsortieren. Oder ich lege Roboterkarten auf das „Förderband“ (eine nur temporär verfügbare Kartenreihe oberhalb der Plattform, die am Rundenende abgeräumt wird) oder in das Lager (eine weitere Reihe unterhalb der Plattform, deren Karten ich für die Folgerunden „ansparen“ kann).
Wie stark diese Aktionen sind, also beispielsweise wie viele Roboter ich ins Lager legen darf, das gibt der „Zentralcomputer“ vor. Dies ist ein Tableau, das die jeder Farbe zugeordneten Aktionen in steigender Mächtigkeit anzeigt. Um die Aktionen stärker zu machen, muss ich reparierte Maschinen abgegeben – umso mehr, je stärker die Aktion bereits ist.

All diese Fähigkeiten ausführen, Maschinen reparieren und den Zentralcomputer tunen, darf ich machen, solange ich Roboter zur Verfügung habe. Dann endet die Runde. Roboter vom Förderband verschwinden auf den Ablagestapel, das Lager bleibt erhalten und die Plattform wird wieder auf fünf Roboter aufgefüllt. Gleiches gilt für die zu reparierenden Maschinen.

Auf diese Weise spielt man den Roboterstapel zweimal durch und gewinnt, falls man bis dahin alle Maschinen reparieren konnte. Andernfalls (oder bei Verbrauch zu vieler Sicherungsplättchen) verliert man.

Bislang nicht erwähnt habe ich die „Notfallplättchen“ von denen man zu Beginn eines erhält. Dieses erlaubt, die farblich zugehörige Aktion des Großrechners einmalig so auszuführen, als hätte man mit ihr schon Stufe 3 freigeschaltet. Daneben dienen sie auch dazu, den Schwierigkeitsgrad anzupassen, indem man von ihnen zu Spielbeginn mehr oder weniger von ihnen erhält.

Fazit

Uns erwartet eine kompakte Schachtel, prall gefüllt mit Spielmaterial. Kaum verpackte Luft – das gefällt schon mal, auch wenn der Schachteleinsatz zunächst etwas seltsam aufzuklappen ist und der darunterliegende Sortierbereich nicht wirklich passend für speziell dieses Spiel gemacht worden zu sein scheint.

Durch das Aufklappen gelangt man an die Anleitung, die zwar von außen auch so schreiend bunt gestaltet ist wie der Schachteleinsatz und auch die Spieleschachtel selbst – im Inneren besticht sie jedoch durch ein erfreulich aufgeräumtes Design und erklärt das Spiel weitestgehend souverän und auf den Punkt. Zudem hält sie sogar noch Regeln für fünf optionale Erweiterungen so wie eine Team-Variante parat, die ich aber nicht alle getestet habe.

Denn, ich muss es leider so sagen: Cyberion hat mich überhaupt nicht abgeholt. Das beginnt schon bei der schrillen, fast schon psychedelisch anmutenden Grafik. Wer mich kennt weiß, dass ich bei Spielen eher der „Mechaniker“ bin und eine tolle Gestaltung zwar begrüße, aber dass die Aufmachung eines Spieles für mich selten im Vordergrund steht. So lege ich auch keinen Wert auf Kickstarter-Bling-Bling, Miniaturen oder sonstige Gadgets und komme auch mit der recht rudimentären Gestaltung eines Beyond the Sun bestens klar. Die verschwurbelte Grafik und das total hanebüchene Thema von Cyberion dagegen fand ich derart schrecklich, dass allein dies schon dazu führte, dass ich dem Spiel nicht sonderlich positiv begegnete.

Aber man kann ja abstrahieren und das Spiel auf seine Mechanismen reduziert spielen. Leider war auch dies eher spaßbefreit, denn im Grunde wird man doch ziemlich gespielt. Welche Maschinen als zu reparierend auftauchen und ob man dazu die geeigneten Karten verfügbar hat ist weitestgehend glücksabhängig. Irgendwas geht schon immer irgendwie, aber manchmal – vor allem zu Beginn einer Partie – hat man kaum Optionen, und später ist es oftmals völlig egal, was man macht, weil man in Unkenntnis dessen, was denn der weitere Spielverlauf in welcher Reihenfolge bringen mag, nur in geringem Maße voraus planen kann.

Natürlich ist es immer gut, auf dem Großrechner voran zu schreiten, aber die ersten Schritte sind hinsichtlich ihrer freigeschalteten Funktionen kaum hilfreich, und erst ab höheren Stufen und somit frühestens ab Mitte der Partie sind die Funktionen wirklich effektiv einsetzbar. Davor ernährt man sich ein wenig von der Hand in den Mund und krebst auf niedrigem Niveau herum, was sich insgesamt sehr frustrierend und repetitiv anfühlt.

Noch etwas seltsamer wird es im Team-Modus. Im Grunde spielen nun 2 Spieler nacheinander als Solospieler, was zunächst mal keinen großen Enthusiasmus ins Spiel bringt. Ich bin halt nun nur noch jedes zweite Mal am Zug, aber natürlich können wir uns beraten. Das kann ich aber auch, wenn ich einfach mit jemandem zusammen solo spiele. In der Variante kommt allerdings noch dazu, dass die Teamspieler nun nicht mehr jede Maschine reparieren können, sondern jeweils eine der 5 Maschinen kann nur durch einen der beiden Spieler repariert werden. Das ist eine zusätzliche Erschwernis, mit der aber auch eine Erleichterung in der Form einhergeht, dass man zu Beginn 3 (statt 1) Notfallplättchen erhält, wobei uns dies aber nicht ausgewogen vorkam.

Insgesamt verbleibt zumindest als Fazit von meiner bzw. unserer Seite, dass Cyberion nicht nur zunächst aufgrund von Thema und Grafik abschreckte, sondern dann auch spielerisch nicht überzeugen konnte. Keiner der Mitspieler, mit denen ich die Teamvariante gespielt habe, war danach zu einer zweiten Partie ggf. mit dem Ausprobieren einer der optionalen Erweiterungen zu bewegen.

Solitärspielende Fans der Traumwelt von Onirim sollten es aber vielleicht dennoch einmal ausprobieren, denn wer weiß – vielleicht gehöre ich auch nur nicht zur richtigen Zielgruppe für dieses Spiel …

Rezension Michael Andersch

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Cyberion: 2,0 2,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.06.25 von Michael Andersch - Grauenhaft designtes Solospiel, das zwar \"funktioniert\", aber Spielspaß und Wiederspielreiz sind dann doch was anderes....

Leserbewertungen

Leserwertung Cyberion: 5,0 5.0, 3 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.03.25 von Kichererbse - "Cyberion" ist ein Familien- und Kennerspiel für 1-2 Spieler ab 10 Jahren und dauert 20-40 Minuten. Worum geht es? Das Hinterhältige Zornrad hat sämtliche Maschinen sabotiert. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis alles in sich zusammenfällt. Als Leiter der letzten Arbeitsroboter versuchst du, die Fabrik wieder instand zu setzen. Wirst du es schaffen, bevor das Sicherheitssystem zusammenbricht? In Cyberion musst du deine Roboterkarten geschickt einsetzen, um Maschinen zu reparieren und hilfreiche Fä¤higkeiten auszulösen. Während die Reparaturen immer schwieriger werden, kannst du im Gegenzug die Fähigkeiten deiner Roboter immer weiter verbessern. Fazit: Die Spielregeln sind klar und übersichtlich geschrieben. Die Effekt- und Spielzugsübersichten hinten im Regelheft helfen schnell. Cyberion ist abwechslungsreich durch die unterschiedlichen Upgrades und tollen Erweiterungen, die man wählen kann. Durch das relativ einfache Spielen und die gleichzeitig taktisch-herausfordende Spieltiefe wird Cyberion zu einem fantastischen Spielerlebnis. Es macht riesigen Spaß, kommt immer wieder auf den Tisch, ist das beste Spiel dieser kleinen Reihe und ist sehr empfehlenswert. Ganz klar Doppeldaumen hoch! 👍😀👍 PS: Jedes Spiel aus der Oniversum-Reihe kann allein oder kooperativ als Team zu zweit gespielt werden. Entdeckt die Wunder des Oniversums - wandelt durch die Hallen eines geheimnisvollen Labyrinths, verteidigt einen magischen Wald gegen Feuer, leitet ein Observatorium, repariert die Fabrik der Traumwelt oder bringt die Träume in Urbion ins Gleichgewicht. Die Themen sind so vielfältig und einzigartig wie eure eigenen Träume. Alle Spiele der Oniversum-Reihe bieten einzigartige Mechanismen und dank zahlreicher Erweiterungen stets neue, fesselnde Herausforderungen.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.04.25 von Mike - Solides kleines Solospiel. Macht Spass, aber der Wiederspielreiz ist dann doch begrenzt.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.09.25 von Stefan - Cyberion ist eine originelle Patience, bei der man den Schwierigkeitsgrad mittels der bereits vorhandenen Erweiterungen gut anpassen kann. Die Grafik ist ein Markenzeichen der Reihe. Mich spricht sie an, weil nicht so generisch, wie bei vielen anderen Spielen. Wieder ein schönes Spiel aus der Oniverse-Reihe!

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