Rezension/Kritik - Online seit 09.11.2021. Dieser Artikel wurde 4867 mal aufgerufen.
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Pearlbrook ergänzt das Everdell-Basisspiel um einen Fluss-Spielplan, Frosch-Botschafter, Perlen, 20 neue Wesen- und Baukarten, 12 Flusskarten (Bewohner und Örtlichkeiten) sowie Karten mit Schmuckstücken und besonderen Ereignissen (eins muss davon mindestens im Spiel sein!) sowie Wald-Karten. Da die erste Auflage des Spiels stark in der Kritik wegen fehlendem Spielmaterial stand, wurde die 2. Auflage um 3D-Wunder und Schilder sowie neue Arbeiter ergänzt.
Der neue Fluss-Spielplan wird links neben den Plan des Grundspiels gelegt, außerdem decken 2 Spielplan-Auflagen die "Einfachen Ereignisse" des Grundspiels ab und ersetzen diese durch Wunder, welche nun mit einer stattlichen Zahl von Ressourcen und Perlen erbaut werden können und zwischen 10 und 25 Siegpunkte einbringen. Jeder Spieler erhält zudem 2 Schmuckstück-Karten, die er während des Spiels mit Hilfe von Perlen kaufen kann, wobei die Karten dann sofort Boni bringen und am Spielende weitere Siegpunkte. Mit Hilfe der neuen Botschafter-Figur in Form eines Froschs können speziell dafür ausgelegte Orte besucht und aktiviert werden, wenn die Bedingung dafür erfüllt ist.
Ich kenne Everdell nur mit der Pearlbrook-Erweiterung und weiß ehrlich gesagt nicht, wieso ich so lange ohne dieses Spiel in meinem Haushalt leben konnte. Everdell überzeugt mit seiner superschönen Grafik, und Pearlbrook steht dem in nichts nach. Da die "Einfachen Ereignisse" nunmehr durch Wunder ersetzt werden, die eine Menge an Siegpunkten einbringen, hatte ich zunächst die Vermutung, dass dies ein nicht zu unterschätzendes Ungleichgewicht ins Spiel bringt, Spieler ohne gebautes Wunder könnten doch so ins Hintertreffen geraten. Jedoch sind die Baukosten gut ausbalanciert, und bei uns liegen die Runden weiterhin bei den Siegpunkten knapp beieinander, auch wenn ein Spieler kein Wunder erbaut hat.
Die Botschafter eignen sich vorrangig dazu, die Orte im Fluss zu erkunden. Diese bieten gute Boni, werden allerdings zufällig verteilt. Aufgrund der Tatsache, dass beim Einsetzen zunächst eine Bedingung erfüllt werden muss und erst danach klar wird, welche Voraussetzungen eine Karte verlangt, kann es passieren, dass ein Spieler die Karte selbst nicht erfüllen kann und somit erst in der nächsten Jahreszeit die Chance dazu hat. Hinzu kommt, dass immer nur ein Botschafter an einem Ort stehen darf und ein anderer Spieler den Platz somit wegschnappen kann. Daher sollte sich ein Spieler gut mit Ressourcen ausrüsten, wenn er einen Flussort neu entdeckt.
Alle weiteren Bestandteile der Erweiterung ergänzen bereits Bestehendes und bringen dadurch ausschließlich mehr Karten ins Spiel.
Pearlbrook macht Everdell noch schöner, und wer sich in das Spiel aufgrund seiner Optik verliebt hat, dem wird diese Erweiterung zusagen. Alle neuen Wesen und Bauwerke sind rundum gelungen, und es macht Spaß, deren Wechselwirkung zu entdecken. Spielerisch wird hier an zwei Enden gezogen: Einerseits gehen Spieler in Richtung Wunderbau und beachten dabei ggf. andere Teile des Spiels etwas weniger, wie z.B. den Ausbau der eigenen Stadt. Dies hat bei uns allerdings nie größere Ausmaße angenommen und stört daher nicht. Auf der anderen Seite stehen die Fluss-Karten, mit denen sich zwar augenscheinlich nicht äquivalent viele Siegpunkte wie bei den Wundern generieren lassen, jedoch ist jede übrige Perle im Spiel 2 Punkte Wert und kommt mit den Punkten der Fluss-Karten auf teils erstaunliche Werte.
Für mich kommt - bis zum Erscheinen der anderen Erweiterungen - Everdell nicht ohne Pearlbrook auf den Tisch, dazu gefällt es mir einfach zu sehr, und ich kann es Liebhabern des Grundspiels uneingeschränkt empfehlen.
Rezension Nick Bornschein
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Everdell: Pearlbrook: 5,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
08.11.21 von Nick Bornschein |
Leserwertung Everdell: Pearlbrook: 3.6, 7 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
14.05.21 von Kichererbse - Frechheit. Das Preis-Leistungsverhältnis grenzt schon an Betrug. Anstatt 40-50 Euro liegt der materielle und spielerische Wert m.E. eher bei 15-20 Euro. Nicht kaufen. Abzocke!!! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
16.05.21 von Gronos - Muss einfach auf Kichererbse reagieren. Ich finde es in höchstem Maße unpassend hier bei Spielreiz eine Abwertung anzugeben weil einem das Geschäftsmodell nicht passt. Was ist los, wird die GesellschaftsspieleCommunitY jetzt genau so platt wie in anderen Bereichen. Wenn der Spielreiz nur hoch sein darf bei billigem Angebot, dann spiel einfach Romme oder Skat. Schön billig und funktioniert |
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21.05.21 von neroy - Ich muß mich der Kichererbse anschließen. Wenn ein Spiel so teuer ist und man bekommt nichts dafür, braucht man über den Spielreiz nicht diskutieren ! Die Kirche sollte schon im Dorfe bleiben. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
09.11.21 von deadlypets - Von allen bisherigen Everdell-Erweiterungen (besitze die englische Version) ist Pearlbrook meiner Meinung nach die schwächste. Bei uns kommt sie nichtmehr auf den Tisch. Dafür ist Spirecrest eine epische Erweiterung und Bellfaire glänzt durch sein modulares Konzept. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
11.11.21 von Moni - Mir geht es da eher wie Nick Bornschein. Auch ich spiele Everdell nur noch mit Pearlbrook. Für mich eine echte Bereicherung. Der Perlen sind fast noch schöner als die Beeren aus dem Grundspiel (denn sie rollen nicht weg). Ja, teuer mag es gewesen sein, aber mache Dinge sind ihr Geld einfach wert. :-D |
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31.03.23 von Arthur Digby Sellers - Wir haben etliche Partien zu zweit vanilla und spirecrest gezockt. Jetzt erst pearlbrook mit playerpowers aus belfaire. Macht richtig Bock. Auch mechanisch. Wie immer mehr Taktik als Strategie. Das artwork is gewohnt sehr schön und es spielt sich gerade zu zweit sehr nice. Materialqualität ist wieder sehr gut und es ist natürlich überteuert. Wer Spaß an Everdell hat, der hat es auch hier garantiert. |
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24.01.24 von Meeplestilzchen - Die Erweiterung Pearlbrook bringt durch den Botschafter eine neue Arbeiterklasse in\\\'s Spiel, was ich wirklich toll finde, da man nicht permanent einen Standard-Arbeiter an die neuen Aktionen binden und sich den Einsatz daher gut überlegen muss - dafür ist die neue Arbeiterklasse an die neuen Aktionen (Spielplan und Karten) gebunden und umgekehrt. Ich finde dies sehr erfrischend, da man auch wirklich die Veränderungen nutzt und nicht einbaut, dann aber doch ignoriert, da die Arbeiter dann lieber für andere, reguläre, Aktionen eingesetzt werden sollen (für mich der größte Pluspunkt, daher Bewertung 6 statt 5 wie ursprünglich angedacht). Die neuen Karten sind wieder sehr stimmig und fügen sich wunderbar in das Spiel ein, genau wie die neue Ressource, die Perle. Die Flusskarten sehe ich mitunter gerne als Möglichkeit, die Kartenhand aufzuräumen: sprich ungewollte Karten gegen Perlen zu (Zeige 2 Karten der Sorte X, werfe sie ab und gebe einen Siegpunkt für eine Perle aus) tauschen, um dann wieder die Hand zum nachziehen frei zu bekommen und durch die Perlen weitere, coole Möglichkeiten zu haben (Wunder bauen, Schmuckstück-Karten erfüllen). Die neuen einfachen Orte (welche durch ein zusätzliches Planteil ersetzt werden), die Wunder, haben zwar Kritik mit sich gebracht (sie brechen das Spiel), aber seien wir mal ehrlich: wenn ich die Erweiterung Pearlbrook mit in\\\'s Spiel nehme, dann lasse ich mich auch darauf ein und baue auch ein Wunder. Der Unterschied beträgt hier dann maximal 15 Siegpunkte. Es macht auch aus meiner Sicht keinen Sinn, die Perlen für Siegpunkte (2 pro Perle) zu sammeln, oftmals sind sie bei einer Investition in die beiden Schmuckstück-Karten wesentlich wertvoller, wenn man gute Kombinationen erkennt. Auch in Kombination mit den Erweiterungen Bellfaire (Fähigkeiten) und Spirecrest macht es unheimlich viel Spaß, da die Erweiterungen sich untereinander nicht im Wege stehen und Regeln oder Abhandlungen nicht miteinander kollidieren. Da gibt es auch nichts, was man wirklich ignorieren kann oder möchte, man handelt (wenn möglich) alles ab, ohne dass es sich überladen anfühlt. Spielende mit Erfahrung sollten sich somit nicht von den Hinweisen in der Anleitung oder durch Content Creator abschrecken lassen, aber ich finde es dennoch gut, dass man Unerfahrene nicht überfordern möchte in dem man schreibt \"Packt alles rein!\". Lediglich der Markt aus Bellfaire, so habe ich es mir sagen lassen, negiert die Wettereffekte von Spirecrest. |