Rezension/Kritik - Online seit 07.01.2007. Dieser Artikel wurde 10657 mal aufgerufen.
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4 Abenteurer stapfen durch den Himalaja, um das geheimnisvolle Tal der Abenteuer zu finden; wer auf seinem Weg die meisten Edelsteine und Münzen einheimst, gewinnt das Spiel.
Der Spielplan liegt vor uns; er zeigt zuerst einen Weg durch von der Ebene bis zu einer Berganhöhe mit einem tibetanischen Tempel (erste Seite des Spielplans); nach der Zwischenwertung geht es dann auf der Rückseite des Spielplans den steilen Aufstieg entlang hin zum Ziel aller Wünsche – dem Tal der Abenteuer.
Zuerst werden die 4 Abenteurer ins Dorf gestellt, die Plättchen verdeckt auf die vorgesehenen Felder gelegt und an jeden Spieler 11 Karten verteilt. Die Karten zeigen die 4 Farben der Pöppel mit 1, 2 oder 3 Pfeilen (für die entsprechende Zugweite) bzw. braune Abenteurer, die als Joker für jede Farbe einzusetzen sind.
Und los geht’s:
Eine Karte ausspielen, den gleichfarbigen Pöppel um so viele Schritte weiterziehen, wie angegeben, und wenn möglich ein Plättchen umdrehen/werten. Die Plättchen zeigen entweder Münzen oder einen Edelstein, die dann gleich dem eigenen Vorrat hinzugefügt werden; oder aber eine Karte, die sofort vom Stapel nachgezogen wird. Schließlich gibt es noch welche mit ein bis drei Fußspuren drauf, die es erlauben, einen anderen Abenteurer weiterzuziehen und damit möglicherweise wieder ein Plättchen „auszulösen“. Bei den verdeckten Plättchen weiß man noch nicht, was diese bringen, sind sie jedoch schon aufgedeckt, können sie auch von den nachfolgenden Abenteurern (ohne Überraschungseffekt) genutzt werden.
In diesem Stil geht es weiter: Karte ausspielen, entsprechenden Pöppel ziehen und sobald ein Abenteurer das Ziel erreicht hat, kommt es zur Zwischen- bzw. Schlusswertung. So weit, so einfach!
Wertung:
Der Spieler, der den Abenteurer ins Ziel gezogen hat, bekommt den dort liegenden Edelstein; anschließend zeigen alle Spieler die noch übrigen Karten in ihrer Hand und diese werden gewertet: 3 Punkte gibt's für die Karte mit der Farbe des Abenteurers im Ziel; außerdem ist der Spielplan noch in 4 Bereiche eingeteilt und entsprechend des Bereiches, in dem sich der jeweilige Pöppel befindet, gibt’s Punkte oder auch Punktabzug (Punkte = Münzen). Bei der Schlusswertung geht es dann zusätzlich noch um die Mehrheit der Edelsteine, wofür eine (entscheidende) Menge an Münzen ausgeschüttet wird.
Und wer hätte es gedacht: Der Spieler mit den meisten Münzen gewinnt! Noch zu erwähnen ist, dass auf dem zweiten Teil der Wanderung Brücken zu überwinden sind, die zerstört werden, sobald sie von einem Abenteurer überquert wurden.
Nachdem das vorliegende Werk den Preis der Wiener Spiele Akademie als „Spiel der Spiele“ in Österreich für das Jahr 2006 bekam, waren wir natürlich gespannt, wie das Ganze wohl bei uns ankommen würde.
Also wird die Schachtel geöffnet und der Spielplan entfaltet; dieser ist ziemlich „lapprig“ (was soviel heißt, wie „von schlechter Qualität“) und wird in die Tischmitte gelegt, „mit dem tibetanischen Tempel nach oben“ (Zitat aus der Spielanleitung). Jetzt gibt es aber auf beiden Seiten einen Tempel - was nun? Ah, da links oben steht eine 1, das muss wohl die erste Seite sein! Dieses Beispiel steht für ein Problem, das sich bei uns durch das ganze Spiel zog: Die Regeln sind schlecht bearbeitet, unverständlich oder einfach unvollständig. Das tut dem Ganzen nicht unbedingt einen Abbruch, weil sich manches im Gespräch erschließt oder wir dann einfach entscheiden, was zu tun ist, aber es nimmt den ersten Schwung bzw. die vorhandene Motivation zum Spielen.
Die Qualität des Materials lässt zu wünschen übrig: Da Felder direkt auf den Falz des Spielplans gedruckt sind, liegen manche Plättchen schräg auf. Auch die Karten machen den Eindruck, als ob sie keine größeren Strapazen aushalten würden. Das Ganze wirkt einfach etwas „billig“. Schade!
Aber nochmals zurück zu den Regeln:
Diese Regelungereimtheiten hinterlassen einfach einen fahlen Nachgeschmack und motivieren nicht gerade zu einem erneuten Versuch.
Dabei ist die Idee dieses Spiels gar nicht schlecht! Mir gefällt es, mit Karten die Zugweite zu bestimmen, noch dazu, weil man ja immer in dem Dilemma ist, einen Abenteurer nach vorne zu bugsieren, gleichzeitig aber die dafür eingesetzte Karte für die Wertung gebraucht würde. Außerdem finde ich die Aufmachung eigentlich ganz schön, der nachvollziehbare Weg vom Dorf bis zum Tempel, über das Basislager bis hin zum Tal der Schätze – einfach liebevoll gestaltet. Und irgendwann fand ich dann auch noch die Beschreibungen der 4 Abenteurer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und der Niederlande, die auf der Schachtelaußenseite aufgedruckt sind.
Insgesamt gesehen bleibe ich letztendlich aber bei der Wertung „nett“: Für Familien sicherlich gut zu spielen (wenn man sich vorher auf die Regeln einigt) und auch recht einfach zu erlernen. Der Spielablauf geht ohne Schwierigkeiten und in höchstens 45 Minuten dem Tal der Abenteuer entgegen. Viel Strategie ist jedoch nicht gefordert, auch wenn die Edelsteine meistens über den Sieger entschieden. Und außerdem hängt das ein guter Spielverlauf doch stark von den Karten ab, die jeder auf der Hand hält. So gesehen sind die Plättchen mit der zusätzlichen Karte auch nicht zu verachten.
Als reine Glücksache entpuppt sich das Spiel zu zweit, da jeder Spieler nach seinem Zug eine weitere Karte vom Stapel aufdeckt und diese ausführen muss. Da ist dem Zufall dann wirklich Tür und Tor geöffnet. Wer solche Glücksspiele mag, sollte diese Variante unbedingt ausprobieren! Für mich ist das nichts!
Schließlich verwirrt mich noch der Titel des Spiels: Tal der Abenteuer müsste eigentlich heißen „der Weg der Abenteurer“, denn im Tal erwarten die Spieler kostbare Schätze; die Strapazen bzw. das Abenteuer sind dann längst vorbei.
Und wie ist das Preis-Leistungs-Verhältnis? Für stattliche 28 € (im Durchschnitt) erwarte ich mir eindeutig bessere Qualität; so bleibt abzuwarten, ob die angesprochene Zielgruppe diesen Preis wirklich zahlen will.
Rezension Alfons Leierseder
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Tal der Abenteuer:
2,9, 7 Bewertung(en)
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14.01.07 von Alfons Leierseder |
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30.10.06 von Clemens Schollenberger |
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03.11.06 von Jochen Traub |
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03.12.06 von Uta Weinkauf |
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17.12.06 von Sandra Lemberger - Hatte die Wiener Spiele Akademie nicht genügend Spiele zur Auswahl, weil sie dieses zum "Spiel der Spiele" wählen musste? |
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07.01.07 von Frank Gartner - Mittelmäßiges Familienspiel, bei dem leider das Material nicht ausreichend ist (siehe Edelsteine). Aus meiner Sicht nicht fertig entwickelt. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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05.03.10 von Horst Sawroch |
Leserwertung Tal der Abenteuer:
3.2, 12 Bewertung(en)
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07.01.07 von Marco Stutzke - Als Familienspiel mit Frau und Kinder super..... |
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08.01.07 von Jürgen Schuckenbrock - Frag mich immer wieso solche Spiele Preise bekommen? Selbst als Familienspiel zu flach !! Irgendwie fehlt das was. |
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08.01.07 von Martin (Maddin) Ballhorn - Ohne die hübschen Diamanten (von denen ich vom Verlag auf Anforderung übrigens kostenlos 10 Stück zusätzlich zugesendet bekommen habe) wäre die "Aufmachung/Ausstattung" hart am "mangelhaft". Regel, Plan, Pöppel und vor allem das optische Design des Covers genügen heutigen Ansprüchen nicht mehr. Wenn PARKER auf dem Weg von den 8oern ins neue Jahrtausend ist, haben die noch einen weiten Weg vor sich... (zum Spielwert ist m.M. nach alles gesagt) |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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08.01.07 von Helmut Lehr - Für wenig-spielende Familien absolut geeignet. Das war auch die Absicht der Wiener, die kein Vielspieler-Komplex-Spiel auszeichnen wollten. Leider werden hier die locker-leichten Spiele für Wenig-Spieler erbarmungslos runtergeputzt. Wer meistens nur Monopoly und MÄDN spielt, dem ist doch absolut egal, ob die Graphik aus den 80er-Jahren stammt. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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08.01.07 von Hans - Sorry, Helmut, aber auch als Familienspiel hält dieses Spiel seinen Reiz höchstens 1, 2 Partien. Da gibt es jederzeit und überall besseres. Dieses Spiel ist aus meiner Sicht insofern keinesfalls prämabel - und man fragt sich, was der eigentliche Hintergrund war? |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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08.01.07 von Markus Beer |
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09.01.07 von A.Schomann - Nettes Familienspiel. Zusätzliche Regelhinweise auf Hasbro.de. Da kann man auch kostenlos zusätzliche Edelsteine nachbestellen. |
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11.01.07 von Ernst-Jürgen Ridder - Auch als Familienspiel allenfalls für Familien interessant, die Spiele wie Siedler von Catan pp nicht kennen, und auch dann nur 1-2 Spiele lang. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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15.01.07 von R. Kiesen - Prima Familienspiel- kommt bei uns öfter auf den Tisch, und zwar auch in reinen Erwachsenenrunden. Interessierte sollten unbedingt mal probespielen- denn TdA ist alles andere als blöde! Der Mechanismus, dass man die am Ende punktebringenden Karten leider ausspielen muss, um die eigenen Favoriten überhaupt erst nach vorne zu bringen, ist cool und wird schon von 8jährigen verstanden (leider nicht von manchem Tester). Was haben bloss alle? Sagaland oder Hase und Igel (SdJ-Preisträger!) waren doch auch nichts anderes als Laufspiele... :-) |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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15.01.07 von Dieter Niehoff |
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13.10.08 von Christian und Angelika - Soll das ein Witz sein, Diamanten reichen nicht... Man sollte wirklich vorher hier oder woanders nachsehen, bevor man etwas kauft. 20 Euro für die Katz... |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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10.02.10 von Carsten Wannhoff - Nun ja, ein recht beliebiges Laufspiel, bei dem es schwierig ist, die Gegenspieler mit den spielerischen Mitteln zu stoppen. Außerdem leichte Regelunstimmigkeiten trotz der Erläuterungen auf der Homepage. |