Kompakt - Kritik

Tsuro ist ein klassisches Rauswerfspiel. Der letzte Überlebende gewinnt. Reihum werden Wegstücke auf einen Spielplan neben die eigene Figur gelegt und diese entsprechend vorangezogen. Verlassen dabei Figuren das Feld, so scheiden sie aus.

So einfach und schnell Tsuro zu beschreiben ist, so einfach und schnell spielt es sich auch. Zu Beginn basteln alle solitär vor sich hin, aber schon ab der dritten oder vierten Runde beginnt das Spielfeld eng zu werden. Nun kommt es zu Interaktion zwischen den Spielern, die meistens mit dem Ausscheiden eines Kontrahenten endet. Nach spätestens 10 Minuten ist eine Partie vorbei. Wenn sie so lange dauerte, kann man sich sicher sein, dass mindestens ein Grübler am Tisch saß.

Boardgamegeek verrät, dass Tsuro schon 1979 als „Squiggle Game“ entworfen wurde. Dadurch wirkt es wenig originell und scheint im Vergleich mit anderen Legespielen nichts Neues zu bieten.

Die Regel für die deutsche Ausgabe wurde von Kosmos sogar noch etwas vereinfacht. Die Kürze und Einfachheit geben dem Spiel einen gewissen Reiz und auch sein schönes Design trägt zum Spielspaß bei. Deshalb wird häufig noch eine zweite Runde gespielt. Dann lässt die Spannung jedoch schon nach, denn Abwechslung oder Herausforderung scheint Tsuro wenig zu bieten. Doch der Eindruck täuscht, da man bald merkt, wie wichtig es ist, möglichst große Gebiete von den Mitspielern abzugrenzen. Durch die einfachen Regeln lassen sich mit einiger Übung gut eigene Züge planen oder die der Mitspieler erahnen. Die Leichtigkeit ist dann aber dahin und das Grübeln kann beginnen.

So bietet Tsuro Spielspaß für verschiedene Spielertypen. Strategen dürfen um Räume kämpfen, Gesellschaftsspieler können den Bauch denken lassen und mit Glück gewinnen. Für alle gilt aber: Gesehen – gespielt – vergessen. Das aber immer mal wieder.

Rezension Peter Nos

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.