Rezension/Kritik - Online seit 30.10.2015. Dieser Artikel wurde 6046 mal aufgerufen.
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Ein bunt gemischter Heldenhaufen macht sich auf, den sagenhaften, vom Drachen bewachten Schatz zu finden. Zum Spielmaterial gehört ein zweiseitiger Spielplan, der jeweils ein Labyrinth mit mehreren Feldern zeigt, die entweder erleuchtet sind oder im Dunkeln liegen bzw. beides zur Hälfte. Die Drachenfigur bewacht die Schatzkammer, auf dem Feld davor starten die Helden. Zu Beginn erhält jeder durch eine zufällig gezogene Karte die (geheime) Information, welche drei Helden ihm am Spielende Punkte bringen. Wer an der Reihe ist, würfelt und zieht eine beliebige Spielfigur entsprechend viele Felder weit, wobei besetzte nicht mitgezählt werden. War das Würfelergebnis eine 2, hat man die Auswahl unter allen Abenteurern, bei jeder anderen Zahl darf man jedoch nur eine Spielfigur bewegen, die sich auf einem erleuchteten Feld befindet bzw. auf der hellen Seite eines zweigeteilten Ortes. Stehen nämlich alle Figuren auf dunklen Feldern, so endet ein Durchgang. Dann setzt sich der Drache in Bewegung. Erst nur gemütlich, indem er lediglich in den nächsten Raum marschiert, um zu schnuppern. Den folgenden Durchgang sollten die Helden dann also dazu nutzen, Fersengeld zu geben, denn ab sofort läuft er bis zu fünf Felder weit. Trifft er dabei auf eine Spielfigur, frisst er diese. Nein, ganz so schlimm ist es nicht – es handelt sich schließlich um ein Familienspiel. Die Figur kommt jedoch aus dem Spiel und erhält damit die Punkte des schlechtesten Ranges, also genau einen Punkt. Acht Punkte erhält dagegen der Held, der es als Erster schafft, das Labyrinth zu verlassen. Bis dahin werden aber noch einige Durchgänge gespielt. Diese beginnen immer damit, dass alle Helden (mit Ausnahme der ausgeschiedenen) wieder auf die helle Hälfte ihrer Felder gestellt werden. Stehen Figuren auf komplett dunklen Räumen, so müssen sie auf eine erlösende 2 hoffen, ansonsten können sie nur untätig zusehen, wie der Drache immer näher kommt.
Unterwegs können die Spieler auch Juwelen sammeln, wenn sie mit einer Figur auf ein Feld geraten, auf dem ein solcher liegt. Diese bringen am Spielende jeweils einen Punkt. Neben diesen netten Überraschungen hält das Labyrinth aber auch die weniger angenehmen bereit: Fallen! Wer auf einer solchen landet, setzt die Figur sofort auf das Feld mit dem Drachen. Damit steigen die Chancen, als nächste Drachenmahlzeit zu dienen, natürlich enorm.
Die erste Runde endet mit der erfolgreichen Flucht eines Helden. Die Vergabe der Punkte entspricht der Platzierung der Figuren im Labyrinth und wird auf der Punktetafel festgehalten. Im Anschluss folgt eine zweite Runde auf der Rückseite des Spielplans. Die Regeln ändern sich nicht, allerdings hat der Drache inzwischen anscheinend ein paar Kerzen entzündet, um besser sehen zu können, denn nun gibt es viel mehr erleuchtete Felder als zuvor.
Am Ende des Spiels decken alle ihre Karten auf und addieren die Punkte ihrer Figuren aus beiden Runden. Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Spiele, bei denen man die Farbe seiner Figur geheim hält, gab es schon zur Genüge. In diesem Spiel bekommt man jedoch gleich drei von sieben Figuren zugewiesen, was das Bluffgefühl ein wenig verändert. Auf der einen Seite darf man nicht allzu oft fremde Figuren bewegen, wenn man die eigenen auch vorwärts bringen möchte. Andererseits gibt es dafür aber auch Mitspieler, die am Vorwärtskommen der gleichen Figuren interessiert sind, was die Sache wieder etwas vereinfacht. Allzu offensichtlich sollte man sich aber auch in diesem Spiel nicht einer Figur widmen, denn sonst ist sie die Erste, die in einer Drachenfalle landet und damit wird ein frühes Ausscheiden aus der Runde mit dem damit verbundenen Punkteverlust sehr wahrscheinlich.
Dass Drachenhort ein Laufspiel für die ganze Familie ist, erkennt man aber auch daran, dass es Spielelemente gibt, die das reine Bluffen etwas auflockern. So muss man den letzten auf einem hellen Feld stehenden Helden immer bewegen, ob man will oder nicht – außer man hat eine 2 gewürfelt. Und ein Juwel schnappt man sich auch dann gerne, wenn man dafür mit einer Figur ziehen muss, die man eigentlich nicht vorwärts bringen möchte. Dann fällt es auch nicht so auf, wenn es sogar eine Figur ist, die man gerne ans Ziel bringen möchte, weil jeder Mitspieler denkt, man habe es wegen des Juwels getan. So bleibt die Flucht meistens bis zum Schluss spannend.
Drachenhort ist ein Bluff-/Laufspiel für die ganze Familie, das neben drei etwas gewöhnungsbedürftigen Elementen (das Platzieren der Figuren auf dunklen Feldhälften, das Verbot, diese Figuren zu ziehen sowie das Nichtmitzählen von besetzten Feldern) nicht viel Neues bietet. Zu zweit und dritt konnte Drachenhort weniger überzeugen. Sehr schön fand ich aber größere Runden, wenngleich der Einfluss mit steigender Spielerzahl natürlich sinkt. Trotzdem finde ich es toll, dass bis zu sieben Leuten mitspielen können, denn solche Spiele gibt es leider nicht allzu viele.
Rezension Sandra Lemberger
In Kooperation mit der Spielezeitschrift
H@LL9000 Wertung Drachenhort: 4,2, 5 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.10.15 von Sandra Lemberger - Ein schönes Spiel für große Runden, die einfache Kost bevorzugen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
11.11.15 von Christoph Schlewinski - Entwickelt sich bei uns immer mehr zum perfekten Absacker. Oder Aufwärmer. Oder für Zwischendurch. Also irgendwie immer. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
09.01.16 von Monika Harke - Mitternachtsparty/Hugo meets Heimlich und Co. - nichts Neues, aber gut kombiniert. Macht Spaß, aber man sollte schon zu viert sein. |
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23.07.16 von Frank Lehmann |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
27.07.16 von Michael Kahrmann |
Leserwertung Drachenhort: 4.8, 4 Bewertung(en)
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02.11.15 von Walter Müller - Bekanntes gut Umgesetzt, könnte noch Erfolge verbuchen... |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
13.05.16 von Ano - Könnte besser sein, nämlich dann wenn man nicht so stark eingeschränkt wäre. Nur zugucken zu können, wenn einer im Dunkeln sitzt ist doch etwas nervig. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
27.07.16 von Maja |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
27.07.16 von Dennis L. - Macht richtig viel Spaß vor allem auch in großer Runde. |