Rezension/Kritik - Online seit 29.11.2005. Dieser Artikel wurde 11748 mal aufgerufen.
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Jeder Spieler beginnt im Zentrum seiner Tempelanlage im tiefen Dschungel. Die Anlage will er im Laufe des Spieles ausbauen und dabei möglichst punkteträchtige Bauten errichten. Doch der vorrückende Urwald macht dieses Unterfangen nicht leicht. Es entwickelt sich ein spannender Kampf aus Vorrücken und Zurückweichen.
Aus dem verdeckt ausliegenden Vorrat erhält jeder Spieler 5 Plättchen hinter seinen Sichtschirm. Es gibt 3 Gebäude-Arten (Tempel, Pagode, Innenhof), sowie Wasser und Urwald. Jeder Spieler hat einen eigenen Spielplan.
Wer am Zug ist, MUSS folgende Aktionen nacheinander ausführen:
Ein Plättchen einsetzen ODER 1 Spielfigur aufstellen.
Plättchen einsetzen:
Man nimmt ein beliebiges Plättchen aus der eigenen Ablage hinter dem Sichtschirm und setzt es auf ein freies Feld des eigenen Spielplanes ein, oder aber auf ein vorhandenes Urwald-Plättchen. Wasser-Plättchen dürfen nie belegt werden. Gebäude- und Wasserplättchen müssen
beim Einsetzen immer waagrecht/senkrecht oder diagonal an ein vorhandenes Plättchen (nie Urwald) grenzen. Urwald dagegen darf nur auf fremde Spielpläne eingebracht werden und muss an vorhandenen Urwald oder an die Außenkanten des Spielplanes angrenzen, allerdings hier nicht diagonal. Urwald darf alle Plättchen außer Wasser überwuchern. Keinem Spieler dürfen mehr als 4 Urwald-Plättchen in 1 Runde zugewiesen werden.
Figur aufstellen:
1 der 3 eigenen Figuren Statue, Tiger oder Brunnen auf ein eigenes freies Feld stellen.
Figuren bleiben stehen und können nicht überbaut werden. Sie werten später, wenn bestimmte Plättchen an ihnen anliegen.
Noch einmal ein Plättchen einsetzen ODER 1 Spielfigur aufstellen.
Auffüllen der Spieler-Reserve.
Hat der Spieler am Zug weniger als 5 Plättchen, füllt er nun auf. Wird dabei eine Prinzessin gezogen, ist diese sofort offen auszulegen und es wird dafür Ersatz gezogen.
Der nächste Spieler ist am Zug.
Das Spiel-Ende tritt sofort ein, wenn die 5. Prinzessin gezogen wird.
Wertung:
Jeder Spieler zählt die Punkte seiner nicht überbauten Gebäude auf dem Spielplan. Auch die Figuren bringen nun Punkte je Plättchen, wenn zusammenhängende Flächen an ihnen angrenzen: Statue = 1 Punkt je Innenhof, Tiger = 1 Punkt je Urwald, Brunnen = 1 Punkt je Wasser. Die höchste Gesamtsumme daraus bestimmt den Gewinner.
Ausstattung: Optisch sehr einladend präsentiert sich das Spiel mit den einzelnen Spielplänen und ihren dreidimensionalen Eck-Wäldern und schönen Sichtschirmen. Auch die Spiel-Plättchen bringen so etwas wie Entdecker-Atmosphäre in die Runde. Die vorbildlich gemachte Spielregel prägt sich in ihrer Kürze und mit gut verständlichen Beispiel-Illustrationen sofort ein. Alle Aktionen sind auch auf der Innenseite des Sichtschirms sichtbar.
Zum Spiel: Eine Partie in Angkor kann ganz unterschiedlich verlaufen. Aufgrund des Spielende-Indikators „Prinzessin“ kann durchaus schon nach 10 Minuten das Aus kommen. Daneben lässt das Glück beim Nachziehen von Plättchen manchen Mitspieler verzweifeln und das Spiel innerlich in die Tonne klopfen. So gibt es die Situation, dass Mitspieler lange nur Urwald ziehen und somit für ihr eigenes Spielfeld mehrere Runden nichts tun können. Sie haben dann nur destruktive Tätigkeiten zu tun, nämlich die anderen Spieler mit dem Legen von Urwald zu ärgern. Die wichtigen Blockade-Plättchen „Wasser“ werden natürlich auch unterschiedlich häufig gezogen, was oft zu Unmut führt. Bedingt durch die genannten Faktoren ist der Spielverlauf eher zufällig aus Nachziehglück und Mitspieleraktionen herrührend.
Trotzdem möchte ich nun an dieser Stelle eine Lanze für Angkor brechen, denn mir gefällt es. So glättet sich der Einflussfaktor Glück im Laufe mehrerer Partien, da man gute und schlechte Partien erlebt. Natürlich ist Angkor nicht jedermanns Sache - Ärgern lassen sollte man sich schon.
Das möglicherweise schnelle Spielende kann man gut durch modifizierte Regeln abfangen. So empfehle ich, die Plättchenauslage nach bereits erfolgtem Austeilen an die Mitspieler in 2 Hälften zu teilen und die letzte Hälfte mit den 5 Prinzessinnen zu bestücken. Beide Hälften hält man dann getrennt bereit. Das anfangs völlig untaktisch anmutende Spiel ermöglicht dem Spieler, der hier schon einige Partien hinter sich hat, doch noch taktische Kniffe. So kann man wertvolle Felder abschotten, wenn man „Wasser“ hat. Zusätzlich können die 3 Figuren eines Spielers als Blocker eingesetzt werden und ggf. sogar noch massiv punkten (Tiger mit Urwald). Da überlegen sich die Gegenspieler schon, ob sie noch Urwald zuliefern wollen.
Wer also Risikospiele mag und keinem Mitspieler wegen seiner Aktionen böse ist, wird nicht enttäuscht. Ein prima Familienspiel ist Angkor allemal. Für diese Zielgruppe der Gelegenheits- und Familienspieler kann ich damit ganz klar eine Empfehlung aussprechen. Vielspielerrunden können ebenfalls ihr Vergnügen mit Angkor haben, wenn sie kein Problem im nicht ganz niedrigen Glücksfaktor sehen.
Rezension Roland Winner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Angkor: 3,1, 17 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
28.10.05 von Roland Winner - Unter dem Aspekt "Familienspiel" gebe ich gern die Spielreiznote 5. Als Vielspieler kann ich "nur" die 4 geben. |
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19.10.05 von Jochen Traub |
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21.10.05 von Ralph Bruhn - Langweilig, zu glücksabhängig und starker Königsmacher-Einfluss - nichts für mich! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.10.05 von Hans-Peter Stoll - Die Möglichkeiten, das Spiel selbst steuern zu können sind für mich zu gering. Zu entscheidend ist das Nachzieh-Glück und das Zerstörungspotential der Mitspieler gerade im Spiel zu viert. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
27.10.05 von Rigo Hinkelmann |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
31.10.05 von Kathrin Nos - Der Glückfaktor ist ziemlich hoch - durch die flotte Spieldauer wird dies aber relativiert. Die Ärger-Möglichkeit durch den Dschungel wird z.B. durch die Funktion des Tigers gut ausgeglichen. Insgesamt finde ich die Mischung gut austariert. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
31.10.05 von Tommy Braun |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.11.05 von Ulrich Fonrobert - Ein schönes und angenehm kurzes Spiel, welches bei mir aufgrund vieler anderer neuer Spiele bislang etwas kurz kam. |
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07.11.05 von Bernd Eisenstein - Recht langweilig, unbeeinflussbares Ärgerspiel... zurück bleibt nur der Ärger! |
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08.11.05 von Michael Andersch |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
26.11.05 von Frank Gartner - Kurzweiliges Legespiel. Kann man spielen, kann ganz nett sein...mehr aber auch nicht. |
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29.11.05 von Nicole Biedinger - Plastikgestell und spezielle Form der Plättchen finde ich unnötig. |
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29.11.05 von Christine Hauer |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
30.11.05 von Udo Kalker |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
22.05.07 von Peter Nos |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
25.07.07 von Jörn Griesbach |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
02.09.07 von Barbara Winner |
Leserwertung Angkor: 3.4, 5 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
30.11.05 von Stefan Risthaus |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
02.12.05 von Braz |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
10.12.05 von Hendrik Cornilly |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
30.06.07 von Andreas Lill |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
16.09.11 von Steffen Hilger - Leichte Kost!! Selbst mit der Variante "Nachziehen aus 3 offen ausliegenden Plättchenpaaren" wird der für meinen Geschmack zu hohe Glücksanteil nicht wesentlich verringert. |