Spielziel
In Fjorde erkunden 2 Spieler eine Fjordenlandschaft. Nachdem das neue Land gründlich erforscht wurde, versuchen sich die Spieler einen möglichst großen Teil zu sichern. Der Spieler, dem es gelingt den größeren Teil des Landes sein Eigen zu nennen, gewinnt das Spiel.
Ablauf
Jeder Spieler wird zu Beginn mit 4 Höfen und 20 Felder in der gleichen Farbe ausgestattet. Zu Spielbeginn werden noch die 3 Startplättchen positioniert und der Zugstapel mit den weiteren 37 Landschaftsplättchen bereit gelegt und schon kann es losgehen:
Entdeckt wird, indem man ein Landschaftsplättchen zieht und dieses passend anlegt. Das Plättchen das angelegt wird, muss mit mindestens 2 Seiten an die bereits ausliegenden passen. Kann man das gezogene Plättchen nicht anlegen, legt man es zur Seite in die offene Auswahl und zieht so lange nach, bis angelegt werden kann. Die Spieler haben ab jetzt die Möglichkeit anstelle vom verdeckten Nachzugstapel ein Plättchen aus der offenen Auswahl zu wählen und anzulegen.
Nach Anlegen eines Plättchens muss sich der jeweilige Spieler entscheiden, ob er einen seiner 4 Höfe setzen möchte. Höfe dürfen nur auf Ackerland und auf das zuletzt gelegt Plättchen gesetzt werden. Sobald das letzte verdeckte Plättchen aufgedeckt und abgelegt wurde, endet die Entdeckungsphase und es beginnt die Landnahme.
Es startet der Spieler mit der Platzierung seiner Felder, der zuletzt ein Lanschaftsplättchen regelkonform anlegen konnte. Das erste Feld das gelegt wird, muss benachbart zu einem seiner Höfe gelegt werden und darf nur auf unbesetztes Ackerland gelegt werden. Alle weiteren Felder können ebenfalls an einen Hof oder an ein bereits gelegtes Feld eigener Farbe gelegt werden.
Die Landnahme ist sofort beendet, wenn von beiden Spielern keine Felder mehr gelegt werden können.
Für die Wertung werden die Felder von jedem Spieler gezählt und notiert. Die Höfe werden dabei nicht berücksichtigt. Der Spieler, der nach 3 Runden die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt das Spiel.
Fazit
Das Spielmaterial ist gut gelungen, jedoch ist die Grafik kein wirklicher Hingucker. Die kleinen Hexplättchen sind aus relativ dicker Pappe und sehr ordentlich verarbeitet. Immer wieder gerne gesehen: Spielfiguren aus Holz!
Die Spielregel ist wirklich nur auf das Wesentliche beschränkt und ermöglicht durch gute Beispiele und Abbildungen einen schnellen Einstieg. Das Spiel ist somit in 2 Minuten erklärt und man kann mühelos einsteigen.
Der Spielverlauf ist sehr flüssig und lebt eigentlich von dem Kampfgeist der Spieler. Dümpelt man so vor sich hin, kann das Spiel langweilig wirken und verliert ungemein an Spielspaß. Das "dem Mitspieler nichts gönnen können" wird bei Fjorde ganz groß geschrieben.
Jeder Spieler versucht seine Höfe möglichst geschickt zu platzieren, um später seine Felder günstig legen zu können. Etwas Stimmung kommt ins Spiel, wenn man versucht, Plättchen die momentan zu Gunsten des anderen Spielers angelegt werden müssten, in die offene Auslage zu legen. Gelingt dies, ohne dass der andere Spieler davon überzeugt ist, dass das Plättchen doch einen guten Platz gefunden hätte, hat man somit die Möglichkeit vielleicht ein oder zwei Runden später, das Plättchen wieder aus der offenen Auslage zu seinem eigenen Vorteil zu platzieren.
Hat man erst einmal einen Hof gesetzt, versucht man ihn mit Ackerland zu umbauen oder zumindest in die Nähe weitere Plättchen zu legen, um seinen Einzugsbereich zu vergrößern. Gestaltet man sein Land jedoch zu lukrativ, bekommt man schneller als einem lieb ist einen neuen Nachbar, der ebenfalls Gefallen an diesem Stückchen Land gefunden hat.
In der Landnahme es ist sinnvoll, möglichst früh einen bestimmten Teil des Ackerlandes so abzusperren, dass es für den anderen Spieler schlecht oder gar nicht mehr möglich ist dieses Land selbst einzunehmen. Wenn es nichts mehr zu umkämpfen gibt, kann man sich in aller Ruhe auf die noch umstrittenen Bereiche konzentrieren und am Ende sein gesichertes Ackerland ohne Kampf besetzen.
Fjorde ist ein nettes kleines Legespiel mit wenig Tiefgang. Es spielt sich recht locker von der Hand und ab und zu kommt es mal zu kleineren Verzögerungen, wenn ein Spieler einen geeigneten Platz für das Landschaftsplättchen sucht. Ist man erst einmal in der Phase der Landnahme angekommen, gewinnt das Spiel an Tempo. Beide Spieler legen abwechselnd ihre Felder, dies geschieht meist sehr zügig - immer in der Hoffnung, dass der Gegner vielleicht eine gute Stelle übersieht.
In unseren Spielrunden konnte dieses Spiel nicht wirklich überzeugen, jedoch sollte man es auf eine Testpartie ankommen lassen. Ob für den Spielspaß jeweils 3 Runden pro Spiel nötig sind ... einfach mal selbst testen.
Rezension Uta Vollmer
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.