Rezension/Kritik - Online seit 26.04.2009. Dieser Artikel wurde 7355 mal aufgerufen.
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Hasen, Hasen - in jedem Wurf Hasen. Das ist das Motto in diesem Zockerspiel. Multipliziert mit der Höhe der Hasenställe kommt da schon ein schönes Sümmchen zusammen. Schnell aufhören, bevor man vom Glück im Stich gelassen wird. Der nachfolgende Spieler wird sich darüber vielleicht freuen - denn dieser übernimmt gerne eine hohe Punktzahl und legt noch einen drauf!
Auf unserem Spieltisch wimmelt es mal wieder. 7 Würfel zeigen an, wo der Hase lang läuft … oder im Hasenstall sitzt … oder an der Möhre knabbert. Nun ja. Reihum wirft jeder Spieler mit allen Würfeln so oft er will. Einzige Bedingung: Bei jedem Wurf muss mindestens ein Hase oder Doppelhase gewürfelt und zur Seite gelegt werden. Die Hasen bringen entsprechend ihrer herausgelegten Anzahl Punkte. Würfelt man gar 2 Einzelhasen im gleichen Wurf, stapelt man diese für direkt 10 Punkte.
Stapeln lassen sich auch die 2er-, 3er-, 4er- und 5er-Hasenställe. Damit sich der gemeine Würfelhase dort allerdings wohl fühlt, geschieht dies schön der Reihe nach. Beginnend mit dem 2er-Hasenstall darf man pro Wurf seinen Turm aus Hasenställen nur um maximal eine Etage aufstocken. Das aber lohnt sich richtig, denn die Ställe sind der Multiplikator für die herausgelegten Hasen. Würfelt ein Spieler beispielsweise in seinen ersten drei Würfen zwei Einzelhasen (10 Punkte), zwei Doppelhasen (4 Punkte) und hat bis zum 3er-Stall aufgestockt, so bekommt er dafür bereits 14*3=42 Punkte. Weiter geht’s für denjenigen mit dem entsprechenden Mut so lange, bis vielleicht alle Würfel in Punkte umgesetzt sind. Und selbst dann ist nicht Schluss. Der gewürfelte Hasenwert (in unserem Beispiel 14) lässt sich jetzt auf dem beigelegten Hasometer (einer Art Hasenpunkt-Merkhilfe für vergessliche Hasen) antragen, Ställe bleiben liegen, können später weiter aufgestockt werden und man würfelt mit allen Hasenwürfeln weiter!
Wie lange soll das gehen, stellt sich die Frage? Aufhören oder Weitermachen ist nach jedem gültigen Wurf (mindestens ein Hase gewürfelt) möglich. Dann kassiert man seine Punkte und schreibt sie auf dem beiliegenden Block auf … wenn da jedoch nicht diese klitzekleine Regel für die nachfolgenden Spieler wäre. Sollten nämlich noch Würfel verfügbar sein, so kann der nachfolgende Spieler den kompletten Würfelwurf übernehmen und an der Stelle weiterwürfeln, wo der Vorgänger aufgehört hat. Mindestens ein Hase bzw. ein Doppelhase reichen, um den kompletten Wert weiter auszubauen – im Beispiel würde ein weiterer Hase 45 Punkte bringen. Auch der nachfolgende Spieler kann sich die Hasen antragen lassen und weiter würfeln.
Haddu Möhrchen? Ab und zu zeigen die Würfel auch mal Möhren. Diese sind ganz einfach Nieten und können neu gewürfelt werden. Es sei denn, alle nachgewürfelten Würfel zeigen Möhren, so gilt der Wurf als eine Art Rettungsanker, bei dem die Möhren herausgelegt werden und alle Hasen neu gewürfelt werden dürfen.
Mit mindestens 333 Punkten gewinnt man nach Abschluss der Runde das Spiel. Da sag ich nur Schwein … äh, Hase gehabt!?!
Hoppladi Hopplada ... und alle Hasen sind schon da? Wenn das mal kein Name für ein Kinderspiel sein könnte. Sieht zwar so aus, ist es aber definitiv nicht! Hoppladi Hopplada ist ein reinrassiges Zockerspiel. Zoch liefert wieder erstklassiges Material und platziert das Spiel in der quadratischen kleinen Packung neben Heckmeck, Sushizock oder Hickhack. Es fehlt an nichts. Hübsch illustrierte Würfel, das Hasometer zum Antragen der bereits gewürfelten Hasen und sogar ein Block zum Aufschreiben der Punktezahl vervollständigen das Gesamtbild. Die Spielregel erklärt am Beispiel einer Partie mit Regelübersicht am Rand. Optisch sprechen die lustigen Hasen Groß und Klein gleichermaßen an. Ob jedoch entsprechend des empfohlenen Alters alle 8-jährigen Kinder schon die notwendigen Multiplikationen beherrschen und sich den Entscheidungen für oder gegen das Zocken stellen können, wage ich zu bezweifeln. Eine Empfehlung ab 10 Jahren wäre wohl die bessere Wahl gewesen.
Damit sind wir auch schon beim Thema: Das Zocken. Wie bei jedem Würfelspiel spielt natürlich das persönliche Glück eine Rolle. Wer keine Hasen würfelt, ist raus. Das Spiel lebt jedoch stark vom Can’t Stop Prinzip. Würfele ich nur Einzel- oder Doppelhasen anstatt der ersehnten Einzelhasen-Kombo für 10 Punkte, so mache ich sicherlich weiter. Es gibt ja im Punktevergleich zu meinen Mitspielern nicht viel zu verlieren. Habe ich bereits die ein oder andere 10er-Punkte-Kombo gewürfelt, so packt mich der Ehrgeiz, weiter abzusahnen.
Gesteuert ist dies sicherlich durch mehrere Dinge:
Nachdem ich alle Würfel in einem Wurf verwerten konnte, kann ich die Hasenzahl antragen lassen und mit allen Hasenwürfeln weiterwürfeln. Normalerweise habe ich damit mehr Würfel als beim letzten Wurf zur Verfügung und meine Chancen, weiterhin Hasen zu würfeln, steigen. Sollte ich meinen Hasenstall noch nicht bis auf Stufe 5 ausgebaut haben, so besteht ebenfalls mit jedem weiteren Wurf die Möglichkeit, einen höheren Multiplikator zu bekommen. Bei vielen Hasen gibt das richtig viele Punkte. Meinem nachfolgenden Spieler darf ich nicht zu viele ungenutzte Würfel überlassen, denn dieser kann mit nur einem Wurf mehr als meine gerade realisierten Punkte ergattern, hört dann ohne Restwürfel auf und steht in der Gesamtpunktzahl möglicherweise vor mir.
Bleibt also mehr als ein Würfel übrig, so werde ich wohl bei hohen Punktzahlen meistens Zocken. Insgesamt ist es aber dennoch ratsam, auch mal kleinere oder mittelhohe Punkte einfach mitzunehmen. Mit jedem Wurf steigt schließlich das Risiko, sich selbst rauszukicken. Darin liegt der Reiz … und der ist wirklich hoch. Zocken auf hohem Niveau in schneller Runde, denn ein Spiel dauert selten länger als 20 bis 30 Minuten. Holt mir die passenden Leute und ich spiele wieder mit!
Rezension Udo Kalker
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Hoppladi Hopplada: 3,9, 8 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
31.03.09 von Udo Kalker |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.11.08 von Claudia Schollenberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.12.08 von Michael Kahrmann |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.01.09 von Horst Sawroch |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.09 von Sandra Lemberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
25.04.09 von Arne Hoffmann - Kommt an den Konkurrenten im eigenen Haus, Heck Meck am Bratwurmeck, aus meiner Sicht nicht heran. Die Idee, auf der Punktzahl des Vorgängers aufbauen zu können ist interessant, mehr aber auch nicht. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
21.07.09 von Nicole Biedinger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
04.06.12 von Monika Harke |
Leserwertung Hoppladi Hopplada: 4.8, 5 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
26.04.09 von Oliver S. - HECKMECK AM BRATWURMECK ist immer noch das Maß aller Dinge im Hause Zoch. Daran ändert auch Hoppladi Hopplada nichts. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
27.04.09 von Thomas Kühnemann - Mir gefällt diese Kombination aus Heckmeck am Bratwurmeck und Can't Stop sehr gut. Ist schnell gespielt und macht Spaß. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
27.04.09 von Christof Lehr - Zwar "nur" eine weitere Variante des can´t-stop-Prinzips, aber eine wirklich witzige Angelegenheit. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
29.04.09 von Hannes Ernst - Die unübersichtliche Spielregel verhindert eine bessere Note bei der Aufmachung. Ich finde Hoppladi unterhaltsamer als Heckmeck. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
04.10.10 von Tim - Erstaunlich unübersichtliche Spielregel, das muß man bei einem so einfachen und schönen Spiel erst mal hinbekommen. ;) |