Rezension/Kritik - Online seit 10.10.2024. Dieser Artikel wurde 536 mal aufgerufen.

Pick a Pen: Gärten

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Autor: Reiner Knizia
Illustration: Marlies Barends
Verlag: AMIGO
999 Games
Rezension: Kathrin Walther
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2023
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
4,0 4,0 Leser
Ranking: Platz 3336
Pick a Pen: Gärten

Spielziel

Was gibt es schöneres als einen bunt blühenden Garten! Noch herrscht jedoch langweilige Einöde und zwischen den Hecken gibt es weder Blumen noch Bäume. Das muss sich ändern, denn wer am Ende die schönsten Gärten hat, gewinnt das Spiel. Zur Verfügung stehen dafür jeweils ein roter, oranger, grüner, blauer und ein lilafarbener Stift, die gleichzeitig als Würfel fungieren und angeben, wie viele Felder ausgemalt werden dürfen. Neben einfarbigen Gärten sehen natürlich auch bunte Gärten mit Blumen in allen Farben sehr schön aus, die zusätzlich für viele Punkte sorgen. Wer wird wohl am Ende die meisten Punkte erzielen und sich den Sieg schnappen?

Ablauf

Pick a Pen: Gärten kommt fast ohne Vorbereitungszeit aus. Jeder Spieler benötigt einen Spielzettel, zusätzlich müssen nur noch die fünf farbigen Stifte bereitgelegt werden, bevor es auch schon losgehen kann. Derjenige, der am buntesten angezogen ist, nimmt sich dafür die Stifte und würfelt sie. Anschließend darf er sich als erstes einen der fünf Stifte nehmen, wobei sowohl Farbe als auch Würfelzahl einmal laut genannt werden müssen. Als Würfelergebnis sind zweimal die 1 und jeweils einmal die Zahlen von 2 bis 5 möglich, was sich an der Anzahl an Punkten auf der oben liegenden Stiftseite ablesen lässt.

Anschließend dürfen sich die Mitspieler im Uhrzeigersinn jeweils einen Stift aussuchen, bis kein Stift mehr in der Mitte liegt. Je nach Spieleranzahl bekommt mindestens ein Spieler mehr als einen Stift, was sich jedoch dadurch ausgleicht, da nun derjenige Startspieler wird, der sich als nächstes einen Stift hätte nehmen dürfen.

Direkt nachdem eine Farbe und ein Ergebnis gewählt wurden, geht es auch schon ans Ausmalen der Felder, wobei es ein paar Regeln zu beachten gibt. Zunächst müssen immer genau so viele Felder angemalt werden, wie auf dem Stift angegeben sind. Jedes Feld darf dabei nur einmal und mit einer Farbe ausgemalt werden. Zwar dürfen Umrandungen zwischen den einzelnen Gärten beim Ausmalen ignoriert werden, doch darf nicht außerhalb der Spielfläche gemalt werden und alle ausgemalten Felder müssen miteinander verbunden sein und eine Gruppe bilden. Ist es in der ersten Runde noch egal, welche Felder auf dem Spielplan ausgemalt werden, muss im weiteren Verlauf immer mindestens ein Feld an ein bereits vorhandenes Feld einer Gruppe angrenzen. Sollte es einmal nicht möglich sein, die gewürfelte Anzahl an Feldern auszumalen oder passt es nicht in den Plan, verfallen alle Felder und es wird das erste freie Stift-Symbol auf dem Zettel angekreuzt, wodurch sich ein Minuspunkt ergibt. Bei weiteren Fehlwürfen erhöht sich die Minuspunktzahl mit jedem Mal.

Pluspunkte lassen sich während des Spiels auf verschiedene Weise erzielen. Wird ein Garten bei Level 1 komplett in einer Farbe ausgemalt, gibt es für den ersten Garten zwei Punkte, ein weiterer Garten in dieser Farbe erzielt drei und der dritte vier Punkte. Für bunte Gärten, in denen jede der fünf Farben vertreten ist, gibt es sogar sechs Punkte. Bonuspunkte lassen sich erzielen, wenn alle Punktekästchen einer Reihe ausgemalt wurden, also beispielsweise jeweils ein einfarbiger Garten in jeder Farbe oder aber sechs bunte Gärten vorliegen.

Das Spiel endet sofort, wenn entweder eine Person das letzte Feld auf ihrem Spielbogen ausmalt oder aber das letzte Stiftsymbol angekreuzt und zum sechsten Mal gepasst wird. Anschließend geht es an die Endwertung, bei der alle angekreuzten Kästchen inklusive der eventuell erzielten Bonuspunkten zusammengezählt werden. Wurde das Stift-Symbol angekreuzt, müssen noch die entsprechenden Minuspunkte abgezogen werden, bevor die endgültige Punktzahl feststeht. Der Spieler mit den meisten Punkten siegt.

Zusätzlich zur „Basis“-Variante gibt es noch zwei weitere Level, die sich an fortgeschrittenere Spieler richten und weitere Möglichkeiten zum Erzielen von Punkten mit sich bringen. In Level 2 kommen Blumenfelder hinzu. Werden sie in derselben Farbe wie die dort abgebildete Blume angemalt, gibt es Zusatzpunkte, außerdem gibt es auch hier wieder Bonuspunkte, wenn alle fünf angekreuzt werden konnten. In Level 3 gibt es stattdessen Baumfelder, die allein jedoch keine Punkte erzielen und erst einen Bonus bringen, wenn alle fünf ausgemalt wurden.

Fazit

Bei Pick a Pen: Gärten handelt es sich um ein innovatives und originelles Roll&Write-Spiel, welches sich an 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren richtet. Anstatt klassischer Würfel werden hier sechskantige Buntstifte verwendet, deren obenliegende Seite geworfen die Punktzahl angibt. Die anschaulich bebilderte Anleitung ist gut verständlich und schnell gelesen, da das Spiel mit wenigen einfachen Regeln auskommt. Pick a Pen: Gärten eignet sich gut für eine lockere Runde zwischendurch, da es keine große Vorbereitungszeit braucht und sofort gestartet werden kann, wenn jeder Spieler einen Spielbogen erhalten hat und die fünf Stifte bereitliegen.

Das Spielprinzip selbst ist ziemlich einfach. Nachdem jeder mit Spielmaterial versorgt wurde, kann es auch schon mit dem Würfeln losgehen. Der Startspieler lässt die Stifte fallen und nimmt sich einen Stift seiner Wahl, dessen Ergebnis dann auch direkt auf dem eigenen Zettel eingezeichnet wird. Reihum geht es nach diesem Schema weiter, bis kein Stift mehr in der Mitte liegt und der Spieler, der sich als nächstes einen Stift hätte nehmen dürfen, erneut würfelt und sich nun als erstes einen Stift nehmen darf. Aufgrund der Stiftanzahl, die einen höher liegt als die Höchstanzahl an möglichen Spielern, ist immer ein anderer Spieler Startspieler, sodass keiner durch seine Position einen Vorteil hat.

Um Punkte zu erzielen gibt es zwei Wege: Entweder man versucht, einen Garten ausschließlich in einer Farbe auszumalen, oder aber alle fünf Farben in einen Garten zu bekommen, was in kleinen Gärten, die teilweise nur aus zwei oder drei Feldern bestehen, gar nicht möglich ist. Je nachdem, welches Ziel man gerade verfolgt, sind unterschiedliche Wurfergebnisse interessant. Sind für einfarbige Gärten oft höhere Wurfergebnisse gut, sind bei bunten Gärten niedrigere oder aber auch Einer-Ergebnisse von Vorteil. Hat man als Startspieler noch relativ viel Auswahl, kann es als letzter in der Reihe gegen Ende des Spiels schon öfter mal passieren, dass man passen muss, da die entsprechende Augenzahl in Kombination mit der übriggebliebenen Farbe weder in einen fünffarbigen noch einfarbigen Garten passt oder aber die Pläne durchkreuzen würde und man noch einmal auf etwas besseres warten möchte.

Das Ende des Spiels ist erreicht, wenn entweder ein Spieler alle Felder ausgemalt oder aber fünfmal gepasst hat, was in der Regel der Fall ist und am Ende ziemlich schnell passieren kann, da oft nur noch kleine Lücken auf dem Spielbogen übrig sind und die gewürfelten Zahlen alle zu hoch sind. Durch die übersichtliche Punktetabelle im unteren Bereich des Spielbogens lassen sich die Punkte rasch zusammenzählen und der Sieger ist schnell ermittelt.

Die Spieldauer ist mit 30 Minuten angegeben, was bei uns mit zwei Spielern auch gut passte und etwas mit der Spieleranzahl variiert, da man bei nur zwei Spielern doppelt so häufig einen Stift auswählen und Felder ausmalen kann als bei vier Spielern und sich der Spielplan entsprechend schneller füllt. Bei vier Spielern sollte man daher doch etwas mehr Zeit einplanen. Da ein Spielzug meist jedoch relativ schnell geht, ist die Wartezeit für jeden Spieler immer nur gering, was gerade ungeduldigeren Spielern entgegen kommt, die ungern lange warten, bis sie wieder an der Reihe sind.

Die Altersempfehlung mit 8 Jahren passt ganz gut, wobei auch 6jährige Kinder aufgrund der einfachen und überschaubaren Regeln gut mitspielen können, wie sich bei uns zeigte. Einzig beim Zusammenzählen der Punkte wird dann etwas mehr Unterstützung benötigt, was jedoch beim gemeinsamen Spiel mit einem Erwachsenen nicht weiter stört.

Der Spielreiz liegt darin, durch cleveres Auswählen des passenden Stiftes möglichst geschickt die Gärten bunt zu färben. Je nach Größe oder Position des Gartens ist es sinnvoll, auf einen einfarbigen Garten zu setzen, wohingegen ausreichend große Gärten eine gute Möglichkeit für die punktreicheren bunten Flächen aus allen Farben darstellen, die jedoch schwieriger und langwieriger in ihrer Entstehung sind. Unterschiedliche Strategien und Einflussmöglichkeiten bewirken, dass gerne noch eine weitere Runde angehangen wird, in der man noch mal auf einem anderen Weg versuchen möchte, Sieger zu werden.

Zwar spielt jeder Spieler erst einmal für sich, doch wer die Spielbögen seiner Konkurrenten im Blick hat, kann das ein oder andere Mal bei der Stiftauswahl die Pläne der anderen durchkreuzen, indem die noch fehlende Farbe für einen bunten Garten weggeschnappt wird oder aber eine Augenzahl liegen bleibt, die den anderen zum Passen zwingt, sodass ein gewisses Maß an Interaktion möglich ist.

Auch qualitativ kann das Spiel überzeugen. Bei den Stiften handelt es sich um dicke Buntstifte, die auch mal einen Sturz verzeihen und sich durch ihre eher harte Farbmine nur langsam abnutzen, sodass sie selten angespitzt werden müssen und der Spielspaß nicht durch zu kurze Stifte beendet wird. Schön ist, dass auch an Spieler mit Farbsehschwäche gedacht wurde, für die sich am Ende der Anleitung noch eine Schablone zum Ablegen der Stifte befindet, in der sich die Farbe bestimmen lässt, wie alltagstauglich das ist, konnten wir jedoch nicht testen. Auch die Anzahl der Spielbögen auf dem Block ist großzügig bemessen und umfasst jeweils 30 doppelseitige Blätter pro Level. Nachkaufen lässt sich der Block bisher leider noch nicht.

Insgesamt lässt sich Pick a Pen: Gärten als gelungenes Roll&Write-Spiel für Familien beschreiben, das sowohl Kindern als auch Erwachsenen Spaß macht. Durch einfache Regeln ist es schnell erklärt, sodass auch neue Mitspieler ohne Schwierigkeiten direkt mitspielen können. Schön ist auch, dass sich auf dem Spielblock direkt drei verschiedene Level befinden, die für Abwechslung zwischen den einzelnen Runden sorgen und neuen Schwung in das Spiel bringen. Die ausgewogene Mischung aus Glück und Taktik, die einerseits durch die zufälligen Würfelergebnisse und andererseits durch geschicktes Ausmalen der Flächen entsteht, sorgt dafür, dass das Spiel nicht so schnell langweilig wird und immer wieder gerne für eine schnelle Runde auf den Tisch kommt.

Rezension Kathrin Walther

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Pick a Pen: Gärten: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.08.24 von Kathrin Walther - Pick a Pen: Gärten ist ein schnell gespieltes Roll&Write-Spiel für Erwachsene und Kinder ab 8 Jahren, das durch sein einfaches aber reizvolles Spielprinzip überzeugen kann. Die ausgewogene Mischung aus Glück und Taktik sorgt für genügend Einfluss, sodass das Spiel nicht so schnell langweilig wird, was auch an den drei verschiedenen Level, die im Spielblock enthalten sind, liegt. Die Regeln sind rasch verstanden, sodass direkt losgelegt werden kann. Durch das kompakte Format eignet sich das Spiel auch gut für unterwegs oder eine schnelle Runde zwischendurch, da es kaum Vorbereitungszeit benötigt.

Leserbewertungen

Leserwertung Pick a Pen: Gärten: 4,0 4.0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.08.24 von Dieter Schmitz - Nett, aber nicht mehr.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.10.24 von Hans Huehnchen - Schönes Roll & Write. Statt der Stifte-Würfel hätte ich allerdings lieber richtige Würfel gehabt, die sich nicht verbrauchen.

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