Rezension/Kritik - Online seit 12.11.2009. Dieser Artikel wurde 9405 mal aufgerufen.
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Glaubt man der alten Bauernregel „Regnet's draußen ziemlich viel, greif am besten schnell zum Spiel“, so werden nun an den dunklen Herbst- und Wintertagen wieder mehr Spiele aus dem Schrank geholt. Eines davon könnte Eine Frage der Ähre sein. Komisch nur, dass es dort trotzdem "Spielanleitung" und nicht "Bauernregel" heißt.
Ausgestattet mit drei zufällig zugeteilten Ackerplättchen, auf welchen jeweils zwei Anbauarten zu finden sind, starten die 2 bis 5 Spieler mit ihrer Arbeit.
Auf der Ackerseite des großen Spielplanes bauen wir wild durch- und übereinander Feldfrüchte an. Unsere Farmpunktmarker liegen auf der zweiten Seite des Spielplanes. Durch das Sammeln von Farmpunkten treiben wir hier unsere entsprechenden Marker voran. Überschreiten die eigenen fünf Marker eine Grenzlinie, dürfen wir eine Farm auf ein Ackerfeld bauen. Nach einer zweiten Farm können unsere Farmpunktmarker noch ein Viehplättchen mit unterschiedlich vielen Punkten gewinnen. Also nichts wie los und Farmpunkte einsammeln. Jedoch entscheiden diese nicht über den Sieger. Dafür können wir über geschickten Ackerbau alternativ Siegpunkte erwirtschaften.
Jeder Spieler entscheidet also nach dem Anlegen seines Ackerplättchens über die Art der Punkte, die er sich gutschreibt. Dies sind in der Regel 1 bis 2 Farmpunkte oder erheblich mehr Siegpunkte. Die Anzahl der Siegpunkte richtet sich hier nach einer Fläche zusammenhängender Feldfrüchte. Auch beim Anlegen der Ackerplättchen gibt es nur wenige Regeln zu beachten. So darf ein Plättchen nicht über einer Bodenunebenheit schweben und es dürfen niemals gleiche Sorten übereinander gelegt werden (Fruchtfolge).
Nach dem Schema Ackerplättchen legen, Punkte erhalten und Nachziehen geht die erste Hälfte des Spieles voran. Erst wenn der erste Spieler eine Farm bauen konnte, kommt ein weiterer Schritt hinzu. Der Spieler bekommt für das ganze Farmgebiet jeweils automatisch Punkte. So sind alle anderen Landwirte gezwungen, dieses Gebiet möglichst zu verkleinern.
Das Spiel endet dadurch, dass in die letzten sechs Ackerplättchen ein Endplättchen eingemischt ist. Wird dieses gezogen, ist nach der Beendigung der gerade laufenden Spielrunde Schluss.
Mit der herben Schönheit eines Kinder-Country-Riegels sticht die semirealistische Schachtel des Spieles aus den Menzel/Vohwinkel-dominierten Regalen meines Spielekellers heraus. Tatsächlich fragt sich das ungeübte Auge, ob es sich bei dem Cover um ein Foto oder eine Grafik handelt. Und tatsächlich scheint beides der Fall zu sein. Im modernen Hof finden wir zwar keine Nutzmaschinen, doch deuten rechteckige Heuballen auf deren Besitz hin. Auch beim Spielplan und in den Plättchen hat die Flurbereinigung zugeschlagen. Rechteckig mäht es sich mit den großen Maschinen eben schneller. Außer der nationenspaltenden Grafik befindet sich jedoch sehr gutes Material in der großen Spielverpackung. Die Plättchen sind so dick, dass im Spiel jederzeit der richtige Höhenunterschied erkennbar ist.
Nun aber zum Spiel selbst: Flowerpower 3 D war mein erster Gedanke. Nicht nur, dass es sich hier ebenfalls um Naturprodukte handeltm welche wir Spieler anbauen, auch das Bilden großer Felder bzw. Flächen mit doiminoartigen Plättchen erinnert mich an den 2-Peronen-Klassiker von Kosmos. Natürlich sind jedoch einige neue Elemente ins Spiel eingeflossen.
Alle bauen auf demselben Feld und überbauen fies die gut gepflegten Äcker der anderen. Zu Anfang des Spiels stört das noch nicht und jeder Landwirt partizipiert an den Ausbreitungen seiner Vorgänger. Doch durch den Einbau der Farmpunkte wird diesem Element sehr gut entgegengewirkt. Wer seine Farm vernachlässigt, wird in der zweiten Spielhälfte bestraft. Sobald die ersten Farmen gebaut sind, kassieren deren Besitzer nämlich reichlich Ernte-Erfolge, ohne einen Finger krumm zu machen. Das kannten bisher nur die erfolgreichen Teilnehmer aus „Bauer sucht Frau“.
Wer also Siegpunktesammler in der ersten Hälfte ist, wird durch die Farmpunktejäger eines besseren belehrt.
Das Zünglein an der Waage sollten dann wohl noch die Viehplättchen sein. Diese spielen jedoch eine untergeordnete Rolle, wenn jeder Mitspieler diverse Plättchen kassiert. Missachtet jedoch ein Spieler die Farm komplett, wirken sich die Plättchen erheblich aus. Somit sind alle Spieler gezwungen, auf beiden Hochzeiten zu tanzen.
Das richtige Spielgefühl wollte in unseren Runden nicht aufkommen. Zwar mag der Mechanismus gefallen, doch bleiben die Möglichkeiten sehr eindimensional. Plättchen legen – Punkte kassieren – Plättchen nachziehen. Das ist nach meinem subjektiven Gefühl zu wenig für eine Spiellänge von 45 bis 60 Minuten.
Ähren sind im allgemeinen Sprachgebrauch ein „unverzweigter Blütenstand mit einer gestreckten Hauptachse“. Eine Frage der Ähre ist ebenfalls ein unverzweigtes – somit schnell erschlossenes – Spiel mit einer gestreckten Länge.
Rezension Randolph Betten
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Eine Frage der Ähre:
3,9, 14 Bewertung(en)
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20.06.09 von Randolph Betten |
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20.04.09 von Udo Kalker - Am Ende recht unplanbarer Spielverlauf - sonst ein spannendes Spiel um Flächenmehrheiten, das mich ein wenig an Java erinnert hat. |
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29.04.09 von Michael Andersch |
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05.05.09 von Jochen Traub |
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16.05.09 von Tommy Braun - Eine gute 4. Ein bischen stört mich, dass heftig Vorlagen geliefert werden können, wer daran nicht beteiligt ist schaut dumm aus der Wäsche. Solides 'mehrschichtigen' Legespiel. In den letzten beiden Runden kann die Punktemaximierung durch abzählen das Ende etwas verzögern. Wird flott gespielt gefällt mir das Spiel richtig gut. |
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07.06.09 von Silke Hüsges |
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21.06.09 von Roland Winner |
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23.06.09 von Horst Sawroch - Dafür muß ich nicht ins Feld - die Frage überlagernder Gebiete beantworten andere Spiele unterhaltsamer. |
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08.07.09 von Monika Harke |
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29.10.09 von Sandra Lemberger - Nichts Abendfüllendes für Vielspieler, aber ein schönes Familienspiel. |
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03.11.09 von Jörn Griesbach |
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09.11.09 von Alexander Broglin - ein richtig tolles Spiel für Freunde von Legespielen |
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29.11.10 von Bernd Eisenstein |
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25.08.12 von Mahmut Dural |
Leserwertung Eine Frage der Ähre:
3.2, 12 Bewertung(en)
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17.05.09 von Frank |
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18.05.09 von Volker Nattermann - solide, aber etwas langweilig |
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20.05.09 von Cyberian - Zuviel Glück und Chaos in einem Spiel für mich! |
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08.07.09 von Dirk Grundmann - Der anfänglich hohe Wiederspielreiz lässt leider sehr schnell nach. |
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30.08.09 von Flundi - Ich mag's. |
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31.08.09 von Braz |
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01.09.09 von Subi - Ich mag's auch. |
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13.11.09 von Timber |
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13.11.09 von Christof Lehr - Würd' ich nicht mehr mitspielen wollen, dann viel lieber gleich "Suleika". |
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15.11.09 von Michael Behr - Zu hoher Glücksanteil, geringer Wiederspielreiz. |
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04.09.10 von Gülsüm Dural |
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20.09.10 von Martina Kessler - Der Spielplan braucht viel Platz auf dem Tisch, dafür passt dann auch alles drauf. Material stimmig; schöne, nicht so fummelige Holzspielsteine und Plättchen. Der Glücksanteil ist nicht ganz unerheblich, aber das ist für mich absolut ok. Spieldauer angenehm, auch zu fünft. Werde ich sicher noch öfter mal aus dem Regal holen. |