Rezension/Kritik - Online seit 09.05.2024. Dieser Artikel wurde 4541 mal aufgerufen.
Direktlinks zu den Rezensionsblöcken |
|
![]() |
Setze die auf dein Schiff kommenden Matrosen auf die besten Positionen, damit du viele Münzen verdienst. Das meiste Geld bestimmt den Sieger unter den konkurrierenden Kapitänen.
Aufbau: In den Beutel kommen die 72 Plättchen der 9 verschiedenen Charaktere, die aufgrund unterschiedlicher, doppelseitiger Bedruckung je 16-mal (also jeder Charakter gleich oft) vorkommen. In der Tischmitte liegen alle Münzen und die Schatzkarte, die sozusagen ein Wanderpokal ist. Alle Spieler einigen sich auf den selben Spielplan (A, B, C, D), anfangs am besten auf "A = Piratenschiff". Wer links oben auf seinem Spielplan eine Piratenflagge sieht, ist dauerhafter Startspieler. Zwischen je 2 Spielern legt ihr eine Übersicht aller Charaktere aus.
Das Spiel verläuft immer im Uhrzeigersinn. Jeder Spieler hat stets genau 1 Zug.
Ablauf eines Zuges in 4 Schritten nacheinander:
1) Ziehe zufällig 1 Charakter-Plättchen aus dem Beutel, wobei du nur EINE Seite des Plättchens sehen darfst.
2) Entscheide dich für diese Seite ODER drehe das Plättchen auf die andere Seite, womit du dann den nun erscheinenden Charakter nutzen musst.
3) Platziere den Charakter auf dem untersten freien Feld in einer völlig beliebigen Spalte deines Tableaus. Es muss keine Spalte sein, die Felder in einer weiter unten liegenden Reihe frei hat als andere Spalten.
4) Kassiere den evtl. vorhandenen Sofort-Effekt des Charakters. Teilweise gibt es einen angezeigten Extrabonus, wenn der Charakter das oberste Feld einer bestimmten Spalte belegt hat.
Auf jedem Charakter-Plättchen ist farblich unterlegt angegeben, welcher Art sein Effekt ist. GELB = sofort, GRAU = zum Spielende. Benachbart sind Plättchen nur, wenn sie direkt waagrecht oder senkrecht nebeneinander liegen. Effekte für Reihen bzw. Spalten betreffen diese immer komplett über die volle Länge, egal, ob Leerfelder oder unbedruckte Flächen dazwischen sind.
Zugende: Hast du jetzt die Schatzkarte, kassierst du 1 Münze.
Spielende: Sobald jemand mindestens 4 Spalten seines Tableaus komplett belegt hat, befinden sich alle Spieler in der Schlussrunde. Danach werden die Effekte zum Spielende bei jedem Spieler geprüft. Wer final das meiste Geld hat, gewinnt die Partie. Bei Gleichstand ist der Beteiligte im Vorteil, der die Schatzkarte besitzt. Ansonsten ist der Sieg als geteilt anzusehen.
Ausstattung: Eine Auswahl von 4 verschiedenen Spielertableaus mit Motiven aus der Welt der Seefahrerei (Piratenschiff, Krake, Floß, Insel) verspricht Abwechslung im Spieldesign. 72 hübsch (humorvoll) gestaltete Plättchen liegen im Beutel bereit zur späteren Platzierung. Die 3 sehr klar beschriebenen Spielhilfen zeigen jedem Spieler stets die Funktionen aller Charaktere auf. Hinweis: Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Rezension liegt mir kein physisches Spielexemplar vor, da es erst Mitte Februar 2024 erscheinen soll. Daher beziehe ich mich hier auf Onlinepartien auf BGA.
Spielregeln: Da gibt es die Höchstnote. Selbst der Begriff "benachbart" ist anhand einer Grafik unmissverständlich definiert. Die wenigen Regeln sind klar und eindeutig beschrieben.
Spielgeschehen: Eigentlich ist Captain Flip ein sehr kurzes Vergnügen, bei dem oft auch "to flip something over", also Umdrehen erforderlich ist. Man platziert Plättchen um Plättchen und kann im Prinzip - wenn es vorteilhaft ist und regelkonform - schon nach 10 Plättchen das Spielende einleiten. Maximal 15 Plätze stehen auf dem Tableau zur Verfügung, das 14. führt spätestens zum Spielende. Bis dahin gilt es aber, das Optimale aus den eingesetzten Charakteren zu holen.
Genau das ist die spannende und knifflige Aufgabe, denn nicht jeder Charakter ist immer gerade erwünscht, wenn er sich anbietet. Gern dürfen zunächst mal 3 Kanoniere anheuern, was direkt 15 Münzen bringt, aber einen davon muss man wieder loswerden bis zum Spielende. Gut, dass es den Affen gibt, der als Nachbar zum Kanonier diesen umdreht. Auch die Zimmerfrau darf ruhig öfter vorkommen, da sie doch je 3 Münzen zum Schluss in die Kasse spült. Aber sie sollte nicht in ihrer Reihe und/oder Spalte Kanonier(e) sehen, dann gibt es nichts. Ganz kräftig tragen die Ausgucke zum Gelingen bei, denn sie bringen je 4 Geld, dürfen aber nichts an Charakteren oberhalb ihres Feldes vorfinden. Jeder Charakter hat etwas Positives, weshalb er - zur rechten Zeit erscheinend - gern genommen wird. Auch der Koch ist ein guter Münzenlieferant, da er oft 4 bis 5 Münzen in seiner Reihe abliefert, wenn er platziert wird.
Die beschriebenen Effekte allein sind schon nicht schlecht, aber das tolle Extra ist, dass man vor dem Platzieren die Wahl hat, ob man das neue Charakter-Plättchen umdreht oder nicht. So entgeht man oft ungewünschten Situationen, die andernfalls nachteilig sein könnten. Natürlich wäre es machbar, die Tableaus der Mitspieler komplett zu ignorieren. Es ist jedoch sinnvoll, zu wissen, wer bald das Spiel beenden könnte und mit wie vielen Münzen. Entsprechend haben bestimmte Charaktere auf dem eigenen Tableau vielleicht höhere Dringlichkeit. Vielleicht habe ich noch zu viele Kanoniere, die ich noch rechtzeitig reduzieren will? Natürlich bringt jedes neue Plättchen auch das Risiko, dass vorhandene Plättchen wertlos werden. Dumm läuft es, wenn ich ein neues Plättchen mangels Alternativen oberhalb eines Ausgucks platzieren muss, da dieser dann keine 4 Münzen zum Spielende liefert, wie es geplant war. Oder ich drehe ein neues Plättchen um und erhalte den 3. Kanonier kurz vor Schluss. Es bleibt stets spannend.
Die jeweils flott ablaufende Partie aus knackigen Entscheidungen ist ausgesprochen reizvoll, weil man aus stets unerwarteten Situationen mit Glück und Risiko das beste an Effekten herausholen will. Aufgrund der Kürze bleibt es kaum bei einer Partie am Spieleabend. Für mich ist Captain Flip ein Dauerbrenner geworden, der auch mir als Spieler von eher komplexen Spielen viel Spaß macht.
Rezension Roland Winner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Captain Flip:
3,6, 5 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
21.06.24 von Roland Winner - Neuheit in 2024: Ein kurzes Puzzle mit KNIFFLIGEN Entscheidungen: Jeder Spieler hat ein Tableau mit Piratenschiff (bzw. eins von 3 anderen Themen) mit 5 senkrechten Abschnitten (z.B. Masten), die je mit 2 bis 5 quadratischen Ablagefeldern für Plättchen bestückt sind. In seinem Zug zieht man 1 Plättchen mit 1 von 9 möglichen Figur-Symbolen des Piratenlebens und muss sich entscheiden, es auf das unterste freie Feld eines beliebigen Abschnittes zu legen ODER man wendet das Plättchen und muss es dann mit dem nun anderen unbekannten Symbol seiner Rückseite (aus 1 von 9, wie zuvor) platzieren. Es geht im Spiel generell darum, die meisten Münzen zu ergattern. Sobald jemand 4 Spalten (Abschnitte) belegt hat, läuft die Endrunde. Jede Figur hat Effekte auf die eigenen Finanzen, meist in ihrem Bezug und der Position zu anderen Figuren. So sollte z.B. ein Zimmermann (jede Figur ist 16-mal im Spiel) nie in waagrechter/senkrechter Linie zu einem Kanonier sein, da er dann statt 3 nur 0 Münzen in die Schiffskasse bringt. Oder der Ausguck bringt 4 Münzen, wenn er in seiner Spalte keine Figur oberhalb seiner Position hat. Man muss permanent die Tableaus der Mitspieler checken, um deren Endergebnis zu kalkulieren, da die meisten Effekte erst zum Spielende berechnet werden. Dumm läuft es, wenn man mind. 3 Kanoniere hat, dann verliert man auf jeden Fall. Aber auch dagegen hilft der Schiffsaffe, der es erlaubt, einen benachbarten Kanonier umzudrehen. - Ständig veränderte Abhängigkeiten der Figuren auf dem eigenen Tableau erfordern hohe Aufmerksamkeit und bei jedem neuen Plättchen ringt man darum, ob man es wendet (Risiko! Ggf. kommt ein Kanonier!) oder eben nicht. FAZIT: Die vielen kniffligen Entscheidungen, immer auch in Bezug auf die Situation der anderen Spieler, machen viel Spaß. Übrigens gibt es nur ganz wenige Regeln, da lohnt sich keine KSR. Update am 20.06.24: Auf BGA wurden bereits 471.000 Partien gespielt in diesem sehr beliebten Spiel! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
16.06.24 von Michael Andersch - Belangloses, glücksabhängiges, völlig interaktionsloses Einfachst-Spiel - daher vermutlich auf der Liste für\\\'s SdJ recht weit oben. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
03.07.24 von Michael Fuchs - Auch etwas für Erwachsene? Sicherlich kein Spiel, das viel Gedankenarbeit abverlangt. Eher Überlegungen - flippen oder nicht - Risiko ja oder nein. Absacker, aber auch für mehrere Runden gut geeignet, um einfach einmal ein paar Runden Spielspaß zu haben. Regeln sind in 10 min. erklärt. Auch zu zweit sehr gut spielbar. Ein sehr gutes Gesamtpaket. Für Vielspieler eher leichte Kost. Wir sind Vielspieler - hatten aber trotzdem unseren Spaß. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
06.09.24 von Michael Kahrmann - Ich mags. Einfaches Spielprinzip aber gerade mit wenigspielern ein echter Hit. Spiele ich jedes Mal gerne wieder mit. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
10.11.24 von Michael Timpe - Kann mich der Meinung meines Namensvetters nur anschliessen: Absolut belangloses Glücksspiel. Für mich einfach nur langweilig, zum Glück geht es schnell. |
Leserwertung Captain Flip:
4.3, 8 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
16.05.24 von Dieter Schmitz - Nettes Familienspiel. Für mich ist der Spannungsbogen zu schwach. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
16.05.24 von Andreas Arnold - Ein flottes, schnell erklärtes Spiel für Familien. Der Reiz liegt darin, ein vermeintlich nicht so gutes Kärtchen zu drehen. Um dann Glück zu haben, oder eben nicht. Eine Partie zu viert in 20 Minuten möglich. Für das was es sein will, ein wirklich sehr gutes Spiel für Familien. Sehen wir uns ggf. sogar am 11. Juni 2024 wieder :-)? |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
07.07.24 von Dencer - Für die Interaktion der Spieler hätte man noch was stricken können. Ansonsten leichter Einstieg in die Spielewelt und ich habe bisher nur Menschen erlebt, die Spaß hatten. Kein Tiefgang und sicherlich auch kein Langzeitreiz, aber ne schnelle Runde kann immermal wieder drin sein. Sky Team aber das \"bessere\" Spiel des Jahres in meinen Augen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
27.08.24 von FL - Einfach und gut. Ein Familienspiel und daher auch als solches zu bewerten. Es muss und will vermutlich keine sogenannten Experten ansprechen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
17.10.24 von Dirk - Nach 2-3 Runden habe ich es gesehen und widme mich dem nächsten Spiel. Landet nicht in meinem Warenkorb auch wenn es jezt nicht schlecht ist, aber für meinen Geschmack wenig Spielanreiz bietet. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
02.11.24 von JonTheDon - Aktions- und interaktions-, aber auch barrierearm. Dabei eingängig und flott, mit nettem Spannungsbogen. 4 Punkte mit Tendenz zu 5. Der Punkt für die Schatzkarte wird leicht übersehen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
14.11.24 von felixs - Unkompliziertes, schnelles, dabei unterhaltsames Legespiel mit ein wenig Risikoabwägung. Ich finde das gut. Die Aufmachung ist auch hübsch. Einfach genug, so dass man die Mitspieler im Blick behalten kann - auch wenn das nicht unbedingt nötig wäre. Das Spiel ist aber schnell und potentiell turbulent genug, um kein Gefühl solitären Vor-sich-Hinwurschtelns aufkommen zu lassen. Allerdings ist mir das auch nicht so wichtig, muss ich anmerken. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
06.01.25 von Meeplestilzchen - Ich kann mich nur den Worten von Roland Winner anschließen. Bei der Nominierung zum \"Spiel des Jahres\" dachte ich mir \"Wunderbar! Erst zeichnen sie 2023 ein Familien- oder Partyspiel zum Kennerspiel des Jahres aus (Challengers) und verzerren die Kategorie und nun wird ein Kinderspiel zum Spiel des Jahres nominiert?\" Aber hier trügt der Schein. Lediglich die Illustration lässt den Eindruck, in Wahrheit verhält es sich so wie Roland Winner es beschrieben hat. Auch wenn es verglichen mit anderen Spielen (M.L.E.M.) eher belanglos wirkt und wenig Spiel bietet, macht es mir dennoch großen Spaß. Das liegt an der Spannung \"Was ziehe ich\" und \"Was passiert, wenn ich das Plättchen drehe? Was löst es darüber hinaus aus?\". Ich gebe es gerne zu: ohne den Wunsch unserer Sohnes (10) hätte ich das Spiel niemals gekauft, dann wäre mir/uns aber ein tolles Spielchen entgangen! Auch wenn ich noch andere Spiele auf der Nominierungsliste gesehen hätte (Drachenhüter und Mycelia) hat man dieses Jahr in beiden Kategorien aus meiner Sicht alles richtig gemacht. |