Rezension/Kritik - Online seit 05.06.2005. Dieser Artikel wurde 12972 mal aufgerufen.
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Man sollte möglichst alle eigenen Gebäude innerhalb der Spielplan-Stadtmauern aufstellen und dabei verhindern, dass dies dem Gegner ebenfalls gelingt. Wer dann am wenigsten Gebäude übrig hat (dabei zählt jedoch auch die Größe der Gebäude), gewinnt dieses Spiel.
Ein Spieler erhält die hellen Gebäude sowie den neutralen „Menschenstein“-Spielstein, der Gegner nimmt sich die dunklen Gebäude. Der Spieler mit den hellen Gebäuden beginnt und stellt das neutrale „Menschenstein“-Monument irgendwo innerhalb der Stadtmauer auf. Der Gegner setzt nun sein erstes Gebäude und danach geht es abwechselnd weiter.
Wenn es einem Spieler gelingt, einen Teil der Quadrate des Spielplans ganz durch seine Gebäude bzw. seine Gebäude und die Stadtmauer einzuschließen, geht dieser Bereich in seinen Besitz über und der Gegner darf keine Gebäude mehr darin aufstellen.
Dasselbe passiert, falls man ein einzelnes Gebäude des Gegners oder das „Menschenstein“-Monument eingeschlossen hat: In diesem Fall darf man das eingeschlossene Gebäude entfernen und den entstandenen Raum für sich beanspruchen. Das eingeschlossene Gebäude muss dann unmittelbar nach dem Zug entfernt werden und steht dem Gegner in seinen Folgezügen wieder zur Verfügung.
Das Spiel ist zu Ende, wenn keine weiteren Züge mehr möglich sind.
Sieger ist der Spieler, der es schafft, alle Gebäude innerhalb der Stadt unterzubringen und die diesbezüglichen Pläne seines Gegners zu vereiteln. Falls dies keinem der Spieler gelingen sollte, dann ist derjenige Spieler Sieger, dessen noch nicht verwendete Gebäude die kleinste Anzahl von Quadraten ausfüllen würde. Bei Gleichstand endet das Spiel unentschieden.
Das Spielmaterial von Cathedral World ist wunderschön gemacht. Es zeigt berühmte Gebäude unserer Erde (nicht alle davon sind Nicht-Weitgereisten wie mir bekannt, aber einige davon – wie z. B. Neuschwanstein, der Eiffelturm, Big Ben usw. – dürften selbst Geographie-Banausen ein Begriff sein). Die Gebäude sind wirklich spitzenmäßig modelliert worden. Und selbst bei den vier Mauern des quadratischen Spielplans handelt es sich nicht um irgendwelche Mauern, sondern ebenfalls um bekannte (z. B. die Chinesische Mauer und die Klagemauer).
Im Karton findet man drei Kunststoffbehälter, die für die Gebäudeteile sowie den Spielplan genau passend gemacht wurden. Allerdings ist es eine ziemliche Qual, die Teile nach jedem Spiel (zumal ein Spiel nur etwa 20 Minuten dauert) wieder in diese vorgefertigten „Plastikbetten“ einzusortieren. Wer sich dieses Spiel jedoch kauft und dann nicht irgendwo aufstellt, wo es auch gesehen wird, der hat es vermutlich nicht besser verdient, als sich jedes Mal dieser Qual zu unterziehen – das Spiel ist nämlich wirklich eine Augenweide und verdient ein Plätzchen, wo es auch gesehen wird.
Weniger erfreulich ist leider die mitgelieferte Spielregel. Alle diejenigen, die schon Vorgänger-Modelle von „Cathedral“ kennen, werden die Regel natürlich trotzdem verstehen. Für alle Neulinge wird es dagegen etwas schwieriger. Die englische Spielregel wurde an einigen Stellen sehr schwer verständlich übersetzt, an manchen Stellen sogar völlig falsch. Ich persönlich hätte die deutsche Regel nicht verstanden, wenn ich nicht der englischen Sprache mächtig wäre und alle Unklarheiten mithilfe der englischen Spielregel hätte beseitigen können.
Das Spiel selbst ist ein kurzweiliges Spiel für zwei Personen. Spielt man es nur einmal, eignet es sich wunderbar für zwischendurch (20 Minuten kann man oft auch noch vor dem Schlafengehen erübrigen, sofern man das Spiel nicht erst aus- und danach wieder einpacken muss – dann erhöht sich der Zeitbedarf nämlich auf mindestens 30 Minuten). Aufgrund der kurzen Spielzeit ist es allerdings auch ein Spiel, bei dem der Verlierer öfter mal eine Revanche verlangen wird und danach gilt es, eventuelle Gleichstände zu entscheiden usw. Somit kann man natürlich ganz einfach ein abendfüllendes Spiel daraus machen.
Haben die Spieler erst einmal einen Überblick über die vorhandenen Gebäude bekommen und erkannt, auf welche Punkte sie beim Spielen achten müssen (möglichst schnell Räume für sich zu erobern, große Gebäude zuerst platzieren, den Gegner keine eigenen Gebäude erobern lassen, zuerst neutrale Plätze bestellen, erst danach bereits eroberte usw.), wird es nicht mehr so leicht sein, das Spiel schnell zu gewinnen und die Partien werden ausgeglichener werden. Dann ist es möglich, dass eine Runde nicht mehr ganz so schnell gespielt ist.
Eine kleine Abschreckung dürfte vielleicht der Preis des Spieles darstellen, der aber aufgrund des Spielmaterials bestimmt gerechtfertigt ist. Und wer immer schon mal nach einem spielerischen Blickfang für seine Vitrine gesucht hat und 2er-Spiele vom Prinzip her mag, wird mit dem Kauf von „Cathedral World“ sicher nicht schlecht bedient sein.
Rezension Sandra Lemberger
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Cathedral World: 4,1, 7 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
31.03.05 von Sandra Lemberger - Die Spielregel ist leider schlecht übersetzt und somit nicht immer ganz verständlich (glücklich, wer Englisch kann und bei Unklarheiten in der englischen Regel nachlesen kann). |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
28.07.04 von Marion Scheben - Die Spielsteine sind außergeöhnlich schön gestalltet. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
11.08.04 von Stephan Gehres |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
16.09.04 von Frank Gartner - Optisch absolut beeindruckend! Vor allem, wenn man an dem einen oder anderen Ort schon einmal selbst gewesen ist. Spielerisch, wie auch der Holzvorgänger, solide, wenn auch kein Knaller. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.10.04 von Hans-Peter Stoll |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.12.04 von Jörn Griesbach |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.05.05 von Nicole Biedinger |
Leserwertung Cathedral World: 5.5, 6 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
25.06.05 von Epimetheus - Sehr schönes Strategiespiel für zwei - mir gefällt das Original aus Holz allerdings optisch und thematisch besser. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
03.10.05 von Wolfram Püchert - Schöne Figuren, nett anzuschauen. Die Regeln sind leicht. Die deutsche Übersetzung ist allerdings mit Fehlern behaftet. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.11.06 von Frank-Philipp Wolfer - Da passt einfach alles - und ganz nach dem Motto: einfaches Spielkonzept, maximaler Spielspass. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
30.01.13 von Pia Lemberger - Ein Spiel für Tüftler in wunderschöner Aufmachung! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
11.11.22 von Achim Nieder-Vahrenholz - Wichtig: Mit der Standardregel gewinnt der beginnende Spieler immer (s. BGG), daher folgende Startregel wählen: Startspieler setzt sein erstes Gebäude, dann der andere Spieler das neutrale Gebäude _und_ sein erstes Gebäude. Dann geht es gewohnt weiter... Ein knackiges Strategiespiel in |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.09.24 von Kauz - Bis zu dem Punkt, dass der Startspieler immer gewinnt, bin ich nie gekommen. Regelunklarheiten konnte ich bei meiner Ausgabe (Holzinsel, Ende der 1990er Jahre) keine feststellen. Für sein Alter - die erste Version sollte von 1979 sein - hat es sich jedenfalls erstaunlich gut gehalten! |