Spielziel

Jeder Spieler führt 6 Piraten und versucht mit ihnen aus der Festung von Cartagena zu flüchten. Der Weg führt durch einen engen Tunnel. Am Ende des Tunnels wartet eine Schaluppe (kleines Boot). Wer zuerst alle seine 6 Piraten durch den Tunnel geführt hat, gewinnt das Spiel.

Ablauf

Die Regeln dieses Spiels sind schnell erklärt und erlernt:
Der Tunnel besteht aus 36 Feldern. Die Felder sind jeweils mit einem Symbol gekennzeichnet. Es gibt 6 verschiedene Symbole: Totenkopf, Dreispitz (Hut), Dolch, Flasche, Schlüssel und Pistole.

Jeder Spieler bekommt zu Beginn 6 Karten. Auf den Karten sind jeweils die gleichen Symbole zu sehen wie auf dem Spielfeld. Unter Zuhilfenahme dieser Karten lenken die Spieler ihre Piraten durch den Tunnel.

Wenn ein Spieler an der Reihe ist, darf er dreimal ziehen. Zur Auswahl stehen die folgenden 2 Möglichkeiten:

1. Spielen einer Karte und dadurch einen der Piraten vorwärts ziehen:
Der Spieler spielt eine Karte, wählt aus mit welchem seiner Piraten er vorwärts ziehen will und zieht diesen Piraten auf das nächste freie Feld mit diesem Symbol. Man beachte: das nächste "freie" Feld. Das bedeutet, dass es sehr günstig ist, wenn z.B. alle vorderen Dolch-Felder belegt sind, denn so kann man mit seinem Piraten durch das Legen einer Dolchkarte recht weit nach vorne rücken. Durch geschicktes Legen der richtigen Karten zum richtigen Zeitpunkt kann man damit weite Sprünge machen. Um seine Gegenspieler zu blockieren hilft es dann aber auch, gewisse Felder wiederum frei zu machen, damit die Mitspieler keinen Durchmarsch machen können.

2. Einen Piraten zurückfallen lassen und dadurch neue Karten auf die Hand bekommen:
Man lässt seinen Piraten bis zum nächsten mit einem bzw. zwei Piraten belegten Feld zurück fallen und bekommt dadurch eine bzw. zwei neue Karten. Hier ist darauf zu achten, dass man sich nicht zu weit zurück fallen lässt und die Chancen auf 2 Karten nutzt.
Da der Spieler immer 3 Spielzüge am Stück machen darf, kann er die o.g. Zugmöglichkeit in beliebiger Reihenfolge und mit beliebigen seiner Piraten durchführen. Dies lässt Raum für Taktik.

Hat man es auf diese Weise geschafft, als Erster seine 6 Piraten durch den Tunnel zu bringen, ist man Sieger und legt mit der Schaluppe ab.

Es gibt 2 Spielvarianten:

Die Jamaika-Version, bei welcher die Spieler die Karten auf der Hand halten und die erworbenen Karten vom verdeckten Stapel ziehen. Diese Variante ist mehr glücksbetont.

Die Tortuga-Version, bei welcher sowohl die Handkarten der Spieler als auch die 12 Karten des Zugstapels offen auf dem Tisch liegen und somit für alle Spieler sichtbar sind. Damit lässt sich natürlich weitaus mehr Taktik in das Spiel bringen. Man kann prüfen, mit welchem Zug man ggf. seinen Mitspielern das Leben unnötig erleichtert bzw. den Durchmarsch verhindern kann.

Fazit

Das Spielmaterial ist nicht originell (z.B. Standard-Pöppel, wie wir es von "Mensch ärgere Dich nicht" kennen), aber funktionell. Hat man das Spiel einige Male gespielt, eröffnen sich durchaus einige taktische Möglichkeiten, wenn auch das Kartenglück immer seinen Anteil haben wird.
Wir empfehlen gleich die Tortuga-Version zu spielen, denn wenn man es zu viert oder zu fünft spielt, kann man eh keine Züge im Voraus planen. Die Jamaika-Version ist sehr glücksabhängig und gibt Taktikern kaum Möglichkeiten.
So kann Cartagena eine halbe Stunde gut unterhalten und ist auch für Familien bestens geeignet.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.