Rezension/Kritik - Online seit 20.11.2018. Dieser Artikel wurde 4135 mal aufgerufen.

T.I.M.E Stories: Estrella Drive

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Autor: LeDupontesque
Verlag: Space Cowboys
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 90 - 240 Minuten
Alter: ab 18 Jahren
Jahr: 2017
Bewertung: 6,0 6,0 H@LL9000
4,6 4,6 Leser
Ranking: Platz 1134
T.I.M.E Stories: Estrella Drive
Erweiterungen/Hauptspiel:T.I.M.E Stories

Kompakt - Kritik

Ab in die Kapsel und zurück ins Jahr 1982. Eine Hollywood-Villa ist unser Ziel, in der sich viele illustre Gäste tummeln und sich auch schon mal standesgemäß Pülverchen nasal verabreichen. Soweit alles ganz normal. Aber irgendwo lauert wieder ein Zeitriss und den gilt es zu flicken, weil sonst: Universum und alles kaputt und weg ... oder so. Schon bald stellt sich heraus, dass der Gastgeber sich schon 1982 sehr intensiv (aber dilettantisch) mit dem Thema "Zeitreisen" beschäftigt hat und jetzt mittels einer Seance fast 20 Jahre in die Vergangenheit will. Zu einem ganz bestimmten Tag. Einem Tag, an dem der blanke Horror über diese Villa gekommen ist ...

... und mehr wird von der Geschichte natürlich nicht verraten (und wer wissen will, wie T.I.M.E Stories überhaupt geht, kann ja hier klicken). Unsere Gruppe hat drei Anläufe gebraucht und insgesamt sechs Stunden an diesem Fall gespielt. Und am Ende waren alle der Meinung: super. Das ist mal wieder ein Fall nach unserem Geschmack. Aber was genau hat dieser Fall, was die letzten zwei Fälle nicht so hatten?

Für uns ganz klar: Der Fall war ein "close set", spielte also nur an einem Ort. Das hat den Vorteil, dass man dort eine sehr begrenzte Menge an Menschen trifft, auf die man sich inhaltlich viel besser einstellen kann. Denn auch wenn - wie immer - nicht alle Infos auf den Karten direkt zur Lösung des Falles beitragen, ist es hier besonders interessant, weil die große Backstory, die alle Fälle langsam immer mehr einholt, in kleinen, aber feinen Nuancen weitergewoben wird. Dann fanden wir den Gedanken einer Seance sehr interessant. Was passiert, wenn die losgeht? Immerhin darf man am Anfang nur einen der zwei Kartenpacken öffnen. Was bei der Öffnung des zweiten Packens passiert, ist dann sehr spannend.

Ich hatte aufgrund einiger Berichte mit einem ganz anderen Fall gerechnet. Ich dachte, es ginge um Snuff-Filme (also extreme Gewaltfilme), weil auf der Rückseite der Packung eine Kamera und Leinwand zu sehen waren. Aber darum geht es überhaupt nicht. Was mich und meine Gruppe sehr beruhigte, denn das hätten wir grenzwertig gefunden. T.I.M.E Stories: Estrella Drive orientiert sich stark an einer wahren Begebenheit (wer gespoilert werden will, sollte jetzt nicht weiterlesen ... und wer will, sollte sich mal angucken, worum es im neuen Film von onitnarat nitneuq geht).

Die Mechanismen, mit denen beim Öffnen der zweiten Packung gearbeitet werden, haben uns überzeugt. Wir waren auch sehr gespannt, was es wohl mit dem Hinweis "nicht jugendfrei!" auf der Packung auf sich hatte. Wir müssen sagen: Da stimmen wir voll und ganz zu. T.I.M.E Stories ist generell ein System, dass auch schon clevere 10-Jährige mitspielen können, weil es eben kooperativ ist. Aber T.I.M.E Stories: Estrella Drive ist definitiv kein Fall für Menschen unter 16. Nicht so sehr wegen der Gewalt wie ich finde, denn die war im Starterfall, im Marcy-Fall und in der Endurance-Expedition auch nicht zu verachten. Aber hier geht's eben zusätzlich auch um Drogen, häusliche Gewalt, Fanatismus und, und, und. Das sind alles Themen, mit denen man junge Mitspieler nicht belasten darf.

T.I.M.E Stories: Estrella Drive ist von allen Fällen, die wir gespielt haben, der "Erwachsenste". Was sicherlich auch an der Anlehnung an die wahre Begebenheit liegt. Aber auch daran, dass dort alles - trotz der Seance - sehr real verläuft. Da fliegt nicht plötzlich ein Dämon im Mittelalter an uns vorbei. Wir sind auf unserer Welt und müssen "realistische" Probleme bewältigen, die sehr stringent und klar erzählt werden. Das ist auch eine große Stärke dieses Falles: die sehr klare Geschichte ohne viel Schnickschnack. Gut erzählt, gut geschrieben, atmosphärisch dicht und passt sehr gut zum gewählten Setting. für uns ganz klar ein Top-Fall der T.I.M.E Stories-Welt.

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung T.I.M.E Stories: Estrella Drive: 6,0 6,0, 1 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.10.18 von Christoph Schlewinski - Für uns einer der besten Fälle. Den Hinweis auf nicht jugendrei sollte man aber unbedingt ernst nehmen.

Leserbewertungen

Leserwertung T.I.M.E Stories: Estrella Drive: 4,6 4.6, 5 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.03.18 von Andreas Freye - T.I.M.E Stories an sich ist ja ein sehr gutes Spiel, es gibt teilweise sehr gute Szenarien und manche die nicht so sehr gut sind. Jedenfalls weiß man vorher nie worum es geht. Hätte ich bei Estrella Drive im Vorfeld gewusst worum es geht, hätte ich es nicht gespielt. Mechanisch in Ordnung, aber das Thema ist mehr als grenzwertig. Eigentlich sogar ein No-Go. Es gibt soviele spielerische Möglichkeiten bei T.I.M.E Stories, warum dann so einen Fall?
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.11.18 von Christiansen
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.01.19 von Erik - Yeah endlich wieder ein neuer Time Stories Fall auf unserem Tisch. Gleich mal eines vorneweg. Dieser Fall ist nicht umsonst mit der Aufschrift versehen „Nicht jugendfrei“. Die Geschichte ist sowohl brutal als auch „realistisch“ im Gegensatz zum Beispiel von Mercy Case. Es werden einerseits Sachverhalte äußerst explizit brutal beschrieben und vor allem ist die Geschichte an sich einfach heftig! (es gibt auch eine kleinere sexuelle Darstellungen Drogen aber die sind meiner Meinung nach nicht das Problem wieso es nur Erwachsene Personen spielen sollten) Ansonsten ist der Fall mal wieder Klasse. Es gibt viel zu entdecken. Es gibt keine Knobelrästel aber der Fall an ist durch seine erzählerische Ebene durchaus komplex. So gibt es viel zu entdecken und selbst zu verknüpfen. Hierbei hat man nachher nicht unbedingt viel Entscheidungsfreiheit (im Gegensatz zu Lumen Fidei) aber eine spannende Geschichte durch die man sich durchwindet. Zusätzlich hat mir eine spieltechnische Idee wieder richtig gut gefallen welche es davor noch nicht gegeben hat. Die Grafik ist wie bei allen Fällen wieder einmalig gut und einfach unglaublich. Ein Problem habe ich mit dem Ende des Falles den ich regeltechnisch problematisch finde, den ich leider nicht erwähnen kann. Hat jetzt erstmal keine große Relevanz für das durchspielen an sich aber halt noch der Gedanke bleibt „Wie? Das würde ich gerne wissen wie das Gedacht ist“ Trotzdem ein sehr zu empfehlender Fall für alle die mit heftigen, emotionalen und brutalen Geschichten klar kommen (Und es ist wirklich kein Fall für Teenagers! Bei Mercy Case kann man noch drüber streiten bei diesem Fall definitiv nicht!).
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.03.19 von SpielerB - Der erste Teil des Falles erinnerte mich immer wieder an den alten Shining Film: Top Atmosphäre! Düster & morbide! Die zweite Hälfte ist sicherlich sehr brutal, nicht Jugendfrei wahrscheinlich angebracht, aber auch spannend zu spielen. Nachdem ich von dem letzten Fall entäuscht war, muss ich hier sagen: einer der besten Fälle bisher!!!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.10.21 von Ano - Von der Story her ist dieses T.I.M.E Stories ok. Die META-Story wird überhaupt nicht weiter geführt und es gibt acuh sonst kaum neues. Wenn man, wie unsere Spielegruppe, gerne alle T.I.M.E Stories spielen möchte, sollte man sich es nicht entgehen lassen aber meiner Meinung nach ist es das bis dahin schlechteste nach Endurance.

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