Rezension/Kritik - Online seit 20.01.2009. Dieser Artikel wurde 10099 mal aufgerufen.

Professor Pünschge

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Autor: Klaus Zoch
Illustration: Eva Paster
Verlag: Zoch Verlag
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 8
Dauer: 30 - 45 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2008
Bewertung: 5,4 5,4 H@LL9000
4,6 4,6 Leser
Ranking: Platz 459
Download: Kurzspielregel [PDF]
Professor Pünschge
Auszeichnungen:2009, Deutscher Lernspielpreis "ab 9 Jahren" Nominierung

Spielziel

Ein Spieler schlüpft in die Rolle von Professor Pünschge. Nur er weiß, welche Felder er auf dem Nachhauseweg heute meiden oder bevorzugen möchte. Die anderen Spieler versuchen gemeinsam diesen "Code" zu knacken, indem sie aus ihren eigenen Fehlern lernen.

Ablauf

Die Mitspieler einigen sich, wer die Rolle des Professor Pünschge übernimmt. Dieser Spieler zieht eine Karte der vorher vereinbarten Schwierigkeitsstufe (es gibt 5) und wählt eine der darauf angegebenen Fragen aus. Danach platziert er auf den ersten beiden Lösungsfeldern jeweils einen weißen Chip.

Die auf den Karten angegebenen Fragen beziehen sich immer auf die Felder des Spielplans. Hier gibt es kleine Felder, die ein bis drei Tiere oder Gegenstände sowie eine fortlaufende Nummerierung zeigen, sowie unterschiedliche Landschaften, in welche diese kleinen Felder eingebettet sind. Aufgabe der ratenden Spieler ist es, eine logische Reihenfolge zu finden, welche mit den beiden weißen Chips begonnen wurde. Die Lösung kann ganz einfach sein (z. B. alle Felder, auf denen eine Eule zu sehen ist), kann eine mathematische Reihenfolge darstellen (z. B. alle Primzahlen, jedes dritte und fünfte Feld usw.) oder auch Abbildungen betreffen, die jedoch auf bestimmten Feldern, Bildern oder Landschaften ausgeschlossen werden (z. B. alle Steinböcke, die nicht im Wasser sind oder nicht zusammen mit einem Leiterwagen auf einem Feld zu sehen sind).

Neben der Frage gibt die Karte die Lösung vor sowie eine Hilfestellung für die Ratenden. Nach Auswahl der Frage überlegt Professor Pünschge, wie viele weiße Kristalle (4 bis 11) er auf das Zielfeld legt. Bei jedem falschen Rateversuch der Mitspieler darf er einen dieser Kristalle an sich nehmen. Diese Anzahl gibt daher die Runden vor, die die Mitspieler Zeit haben, um die richtige Lösung zu finden. Gelingt ihnen das innerhalb des festgelegten Rundenrahmens, erhält jeder von ihnen 5 Siegpunkte in Form eines blauen Kristalls. Sind jedoch alle Kristalle verbraucht, wird den Spielern der Hilfestellungssatz vorgelesen. Danach haben sie noch genau eine Chance, die richtige Lösung zu finden, um noch 2 Siegpunkte zu bekommen. Andernfalls gehen die ratenden Spieler in dieser Runde leer aus. Trotzdem wird weiter geraten. Bis die Spieler die richtige Lösung erraten, erhält der Professor sein Belohnungskristalle für falsche Lösungsvorschläge aus dem allgemeinen Vorrat.

Nach jeder Runde wird reihum die Rolle des Professors weitergegeben. Wenn jeder einmal Professor Pünschge war, ist das Spiel zu Ende und es hat jener Spieler gewonnnen, der im Besitz der wertvollsten Edelsteine ist.

Fazit

Die Schachtel enthält solides Spielmaterial, wie man es von Zoch kennt. Die große Professor-Pünschge-Holzfigur mit ihren wirr in alle Richtungen abstehenden Haaren soll wohl ein wenig an Albert Einstein erinnern. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig finden viele Spieler die Spielplangrafik, denn sie wirkt zweifellos sehr kindlich, was bei einem Zielpublikum ab 12 Jahren nicht immer auf Verständnis stößt.

Die Spielregel erschließt sich vor allem weniger geübten Spielern nicht immer auf Anhieb, aber wenn man sie in Ruhe und nicht begleitet vom Geplapper der ungeduldig wartenden Mitspieler durchliest, sollte sie eigentlich jedem verständlich sein. Nicht richtig nachvollziehbar ist jedoch der Sinn, der hinter der freien Auswahl der auszulegenden Edelsteinanzahl des Professors steckt. Eigentlich nur, wie viele Runden man den ratenden Spielern gewährt, um auf die richtige Lösung zu kommen und somit auch das Erreichen der höchstmöglichen Punktzahl von 5 zu ermöglichen. Dann bietet es sich jedoch an, immer 4 zu legen, damit man die Chance auf Edelsteingewinne für die Mitspieler möglichst gering hält.

Bei 5 oder mehr Mitspielern wurde in meinen Testrunden die vom Verlag angegebene Spieldauer übrigens fast immer überschritten. Denn auch wenn die Spielgruppe nicht aus lauter Grüblern besteht, benötigt man für die gemeinsamen Überlegungen hinsichtlich des nächsten Schrittes doch ein wenig Zeit.

Die Spieldauer ist auch der einzige Kritikpunkt meinerseits an dem Spiel. Bei einer Angabe von 30 bis 45 Minuten rechnet man nicht damit, dass man ein Spiel in Händen hält, das durchaus auch 90 Minuten oder länger dauern kann, wenn man in voller Besetzung spielt. Dann beginnt nach etwa 60 Minuten das erste Gähnen hinter vorgehaltener Hand, weil im Spielablauf nichts Neues passiert und der Spielspaß unter der sich ziehenden Spieldauer zu leiden beginnt. Meine letzten Testrunden mit größeren Gruppen habe ich daher in 2er-Teams gespielt, so dass die Maximalrundenzahl immer bei 4 lag, was der Spieldauer sehr zuträglich war und das Spielgefühl in keiner Weise veränderte.

Ansonsten macht das gemeinsame Knobeln Spaß, sofern man als durchschnittlich intelligenter Mensch bzw. "Professor-Pünschge-Neuling" nicht meint, sich gleich an den schwierigen Karten versuchen zu müssen. Die zweite oder dritte Schwierigkeitsstufe reicht hier in jedem Fall. Manchmal sind die Lösungen ziemlich einfach, so dass man dazu neigt, sie gar nicht erst auszuprobieren, weil sie zu banal erscheinen. Dann wiederum hat man ganz schön daran zu knabbern, weitere Lösungsvorschläge zu finden, weil man der Meinung ist, es könne einfach kein logischer Weg mehr möglich sein.

Wenn man ab und zu in solchen Sackgassen landet, kann es manchmal auch ganz schön frustrierend sein, keine neuen Ideen zu haben hinsichtlich des geplanten Nachhausewegs des Professors. Vor allem, wenn insgesamt nur zwei oder drei Spieler mit von der Partie sind, steckt man manchmal richtig fest.

Abgesehen von diesen einzelnen weniger schönen Spielphasen ist an dem Spiel jedoch sehr positiv das gemeinsame und gleichzeitige Spielen anzumerken, was gleichzeitig bedeutet, dass keiner herumsitzt und Däumchen dreht - alle sind in das Geschehen eingebunden.

Einigen wenigen Spielern in meinen Testrunden gefiel Professor Pünschge nicht, meistens kam es jedoch sehr gut an, vor allem auch bei Gelegenheitsspielern, denn es handelt sich um kein Spiel, bei dem Wissen lediglich abgefragt wird. Vielmehr sind unkonventionelles Denken und kreatives Kombinieren gefragt. In jedem Fall handelt es sich jedoch um eine sehr innovative Spielidee, die man auf alle Fälle einmal ausprobieren sollte. Ganz unverbindlich kann man dies auch auf http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/unterhaltung/spiele/professorpuenschge/index.html tun, wo man eine Spielvariante mit Highscore testen kann.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Regelvarianten

Kompetitive Variante:

Jeder spielt für sich und es kommen grundsätzlich Edelsteine im Wert von 5 Einheiten ins Haus. Die Ratenden sprechen sich untereinander nicht ab und sind nacheinander am Zug. Jeder darf dem aktiven Spieler seine Hilfe anbieten. Wird diese angenommen, nennt der Helfer seinen Lösungsvorschlag und der aktive Spieler entscheidet sich, ob er den Rat befolgen will. Bei Erfolg erhält der Helfer drei, der aktive Spieler zwei Edelsteine.

Außerdem kann der Spielleiter darauf wetten, dass die ersten beiden Ratenden die Aufgabe nicht lösen können und nach jedem misslungenen Rateversuch entscheiden, ob er den Wettgewinn kassieren oder erhöhen will. Somit kann er zusätzliche Edelsteine bekommen.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Professor Pünschge: 5,4 5,4, 7 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.01.09 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.12.08 von Barbara Winner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.12.08 von Roland Winner - über 700 Aufgaben - unendlicher Logikspielspaß vom Feinsten
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.12.08 von Patrizia Holz
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.12.08 von Andrea Poganiuch
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.12.08 von Michael Kahrmann
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.01.09 von Nicole Biedinger

Leserbewertungen

Leserwertung Professor Pünschge: 4,6 4.6, 7 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.01.09 von Beate Bindrim - Ein ungewöhnliches Denkspiel mit süßer Aufmachung. Durch die unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen kann man "Professor Pünschge" auch schon toll mit Kindern im Grundschulalter spielen (so ab 8/9 Jahre).
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.01.09 von Michael Schlepphorst - Ein Spiel was bei uns vorwiegend negativ ankam, mir persönlich aber sehr gut gefällt. Ungewöhnlich finde ich die kindgerechte Aufmachung für ein Spiel bei dem ich die Zielgruppe eher bei den Erwachsenen sehe.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.01.09 von Oliver S. - Mal etwas anderes! Hier wird das Gehirn "gejoggt"
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.08.09 von Christof Lehr - Das ist doch kein Spiel, das ist nur Arbeit und Plackerei und - bei schweren Fragen - purer Frust! Die einfacheren Übungungen sind ja noch nett, aber auch da nützt sich der Spielspaß m.E. sehr schnell ab. So bleiben Gähner und der Wunsch nach einer Abkürzung nicht aus. Und wenn dann noch eine Killeraufgabe dazukommt, die einfach nicht lösbar ist (z.B. "Langsam ins Gebirge")... Wir waren uns einig: Nee, müssen wir nicht mehr haben. Ich rate deshalb ernsthaft zu einem Probespiel vor einer Anschaffung!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.08.09 von Björn Kalies
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.12.09 von Bernd Gebauer - Wer gerne grübelt und tüftelt über verschiedene Lösungsmöglichkeiten, der ist hier genau richtig, für andere empfehle ich ein Probespiel
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.01.17 von Hans Huehnchen - Kommt immer wieder gern auf den Tisch. Tolles Rätsel-Spiel.

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