Spielziel

Die Spieler versuchen, möglichst viele wertvolle Orte per Weg-Plättchen an ihren eigenen Standort anzubinden. Dabei ist ein Ort u.a. umso wertvoller, je weniger Mitspieler diesen ebenfalls über eigene Wege erreichen können.

Ablauf

Es gibt 19 Zielorte in 4 Varianten: Höfe, Weiler, Wehrdörfer, Städte. Die Plättchen für die Zielorte werden auf die vorgesehenen Punkte des Spielfeldes gelegt. Jeder Spieler hat jeweils in seiner Farbe verschiedene Weg-Plättchen für die Geländeformen Hügel, Wald und Ebene, sowie 12 Händlersteine. Nachdem jeder sein Standortplättchen (Sonderregel für 2 Spieler) gesetzt hat, wobei Abstandsregeln zu beachten sind, beginnt der Startspieler mit 6 Reisetagen seinen Zug. Zur Anzeige der verfügbaren Reisetage hat jeder eine Zählleiste auf dem Plan. Die Reisetage können für den Wegebau eingesetzt werden, wobei je nach Geländeform 2 bis 4 Tage je Weg-Plättchen verbraucht werden. Ein Weg, d.h. eine komplette Verbindung zweier Orte, muss in 1 Zug gebaut werden und von einem eigenen angebundenen Ort beginnen. Der Spieler hinterlässt einen seiner Händlersteine am angebundenen Zielort (auch hier: Sonderregel für 2 Spieler) und darf diesen Ort nicht erneut anbinden.

Spielende: Kann ein Spieler in seinem Zug keinen kompletten Weg mehr legen oder keinen Händlerstein mehr setzen, endet das Spiel sofort.

Wertung: Von jedem Zielort werden die Händlersteine genommen und auf das ihrer Anzahl auf dem Zielort entsprechende Wertungsfeld in einer der Spielfeldecken gesetzt. Jeder Spieler zählt die dort angegebenen Goldwerte je eigenem Händlerstein, wobei er ggf. leer ausgeht, falls mehrere Spieler diesen Ort angeschlossen hatten. Wer die höchste Gesamtsumme in Gold erreicht, gewinnt.

Fazit

Der ungewöhnlich gestaltete Mehrteil-Spielplan mit den Wertungsfeldern in den Spielfeldecken und dem innen liegenden 6-Eck-Spielfeld erweckt Interesse, ob hier denn nun vielleicht ein neues Spielsystem vorliegt. In gewisser Weise ist es das schon, jedoch ergibt sich in der Praxis dann recht bald ein etwas unübersichtliches Geflecht von Zielorten, Standorten und Weg-Plättchen der Spieler. Da ist es nicht einfach, noch die Arten der Zielorte zu unterscheiden, da alles in einem Grundton Grün mit Nuancen gehalten ist. Ansonsten ist das Material von guter Qualität. Im Spielverlauf allerdings kommt es leicht zu einer Isolierung eines Spielers, der dann kaum noch sinnvolle Züge vornehmen kann, die ihn vor den anderen Spieler voranbringen würden. Allzu schnell verliert man auch die Übersicht über den eigenen wie fremden Gesamtpunktestand, der sich durch Orts-Anbindungen der Spieler ständig ändert und nicht ohne weiteres zu ermitteln ist. Nicht unwesentlich erscheint der Startspielervorteil, der dem Spieler einen nicht zu unterschätzenden Vorsprung einräumt. Ingesamt hält sich der Spielspaß in Grenzen, da die Einflussmöglichkeiten schnell eingeengt werden. Etwas besser geht es in der 2-Personen-Variante zu. La Strada ist trotzdem ein passables Spiel, mehr aber auch nicht.

Rezension Roland Winner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Regelvarianten

Die folgende Variante von Hans-Peter Stoll dient der Reduzierung des Startspielervorteils:

Der Startspieler beginnt und setzt eine Handelsstation auf das Spielbrett. Nun folgen die Spieler gegen den Uhrzeigersinn und setzen ebenfalls eine

Station. Die zweite Station wird im Uhrzeigersinn plaziert, allerdings beginnt der Spieler links vom Startspieler.

Wenn jeder Spieler zwei Stationen gelegt hat, beginnt das Spiel wie gewohnt beim Startspieler.