Rezension/Kritik - Online seit 04.02.2012. Dieser Artikel wurde 5595 mal aufgerufen.
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Ganz allein in einem Hochhaus. Ganz allein in einem Hotel. Na klar, wir Cineasten sind da eindeutig im ersten Teil der STIRB LANGSAM Reihe. Dummerweise stehen auch wir unter Verdacht, kämpfen aber wie unser Held John McClane (aka Bruce Willis) allein gegen eine Bande von Mördern und Verbrechern (aka unsere Mitspieler).
Das ganze findet nicht im Nakatomi Plaza statt, sondern im Hotel Arosa. Läuft es völlig aus dem Ruder waren es sogar zwei Morde.
Wie schlecht die Welt doch ist….
Yippie-Ya-Yeah Schweinebacke!
Zwei bis sechs Tatverdächtige befinden sich in dem siebenstöckigen Arosa-Plaza. Durch ein Loch im Dach weht ein rauer Wind, welcher sich durch alle Stockwerke zieht. In dieses Loch werden zu Beginn des Spieles zwei (rote) Opfer geworfen. Da sich der Schacht durch das ganze Hotel schlängelt, fallen die beiden Kadaver nun eine unbestimmte Anzahl von Stockwerken in die Tiefe. Eine schreckliche Vorstellung.
Wir alle lauschen gespannt auf die Fallgeräusche und versuchen zu erahnen, wo sie ihre vorläufige „Letzte Ruhe“ finden.
Der erste Akt unseres Aufenthaltes im Krimi-Tower kann beginnen. Wir ermitteln so lange, bis wir beide Leichen aufgespürt haben. Da jeder Spieler zwei Spuren in seiner Farbe nachwerfen musste, kann es sein, dass neben den Leichen nun Indizien der Mitspieler zu finden sind.
Der aktive Ermittler wählt dazu ein beliebiges Stockwerk aus und hebt alle darüber liegenden Stockwerke vorsichtig an. Findet er ein Opfer in der Etage legt er dieses auf den Ermittlungsbogen (soviel zur “Letzten Ruhe“). Spuren (also Indiziensteine der Mitspieler) in der gleichen Etage werden auf dem Ermittlungsbogen mit gleichvielen farbigen Steinen aus den Vorräten der Spieler vermerkt. Danach wird die Etage wieder geschlossen und die gefundenen Spuren werden wieder in den Hotelschacht versenkt. Aber Achtung: Gut zuhören wohin sie fallen.
Findet der Ermittler keine Leiche, macht er sich verdächtig. Er muss zu den gefundenen Spuren eines seiner Indizien einwerfen. Das ist selbstverständlich jedesmal ein Ärgernis für den aktiven Spieler, aber eine helle Freude für alle seine Mitspieler.
Nachdem beide Leichen gefunden wurden, geht es in Akt II weiter. Der Spieler am Zug verdächtigt einen oder mehrere seiner Konkurrenten. Dazu deckt er eine der Etagen auf und prüft die Spuren. Hat er berechtigte Verdächtigungen ausgesprochen wird dies – in Form von Spurenmarkern - auf dem Ermittlungsbogen notiert. Hat er schlampig ermittelt, muss er eine eigene Spur in den Schacht werfen.
Neben diesem Zug kann auch noch versucht werden, eigene Spuren zu verwischen. Hierzu öffnet er eine Etage. Die Anzahl der dort gefundenen eigenen Spuren erlaubt es dem Spieler, im gleichen Stockwerk des Ermittlungsbogens entsprechend viele Spuren zu entfernen. Von dieser Möglichkeit wird natürlich eher später im Verlauf des Spieles Gebrauch gemacht. Anfangs ist die JAGD das eigentliche Ziel.
Liegen zehn Spuren eines Spielers auf dem Ermittlungsbogen, oder verfügt ein Spieler über keine Spuren mehr im Vorrat, endet das Spiel. Die Ermittlungsergebnisse werden zusammengezählt. Hierbei zählen die Spuren in der Nähe der Opfer natürlich deutlich stärker.
Wie im echten Leben wird der Spieler mit der deutlichsten DNA (den meisten Spurenpunkten) eingebuchtet. Die weißeste Weste gewinnt das Spiel. Alle enderen verlassen als unschuldige Verdächtige den Tisch.
Mord im Arosa ist ab zehn Jahre empfohlen. Wir haben es mit einem achtjährigen gespielt, welcher das Spiel dann am Ende auch meist gewinnt. Wahrscheinlich ist das Gehör bei kleineren Kindern einfach noch deutlich besser ...
Obwohl der Mechanismus des Spiels bereits aus anderen Veröffentlichungen bekannt ist, ist bei Mord im Arosa natürlich das Thema sehr fesselnd und hält die Aufmerksamkeit am Spieltisch sehr hoch. Aufklären von Mordfällen steht ja - nicht zuletzt durch viele Hörspielserien - ganz hoch im Kurs.
Der Aufbau, das Leichenschubsen - Verzeihung - Steineplumpsen hat einen großen Reiz. Lauschen und Andere erwischen sorgt auch in der zehnten Partie noch für schadenfrohes Lachen. Doch natürlich ist das Spielprinzip dünn. Ein reines Familienspiel. Nichts für Strategen und Taktiker, welche sich hier ganz sicher nicht gut unterhalten fühlen. Allen anderen sei diese quadratische Schachtel wärmstens ans Herz gelegt.
Wem es so geht wie uns, dass die Kinder keinen Spaß mehr an Farbwürfeln und Raupenrennen haben, dem wird Mord im Arosa viel Vergnügen bereiten. Die Fantasie der Kinder macht das Spiel auch deutlich lebendiger.
Auch in späteren Partien war noch immer das Spielthema am Tisch beherrschend. Nie vergisst der derzeitige Ermittler darauf hinzuweisen, dass man "erwischt" wurde, nie dass man ja "am Tatort" gesehen wurde. Davon lebt das Spiel und daher erhält es seinen großen Spielwitz.
Wir kriechen gerne durch die Lüftungsschächte des Hotels Arosa und finden den Mörder garantiert.
Um auch wieder mit den Worten von Herrn Willis zu enden:
"Ich glaube, das FBI muss uns ganz schnell neue Leute schicken."
Rezension Randolph Betten
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Mord im Arosa:
4,1, 7 Bewertung(en)
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27.11.11 von Randolph Betten |
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05.12.11 von Clemens Schollenberger |
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07.12.11 von Sandra Lemberger - Superwitzige Idee - zwingt vor allem Kinder dazu, still sitzenzubleiben und gut zuzuhören. |
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30.01.12 von Frank Solnitzky |
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30.01.12 von Steffen Wallraff |
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31.01.12 von Mike Keller - Lustige Idee für ein Krimispiel. Allerdings nur in ruhiger Umgebung spielbar. |
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11.02.12 von André Beautemps - ...und so eine Note vo einem normalerweise überlautem Spieler wie mir!!! |
Leserwertung Mord im Arosa:
4.6, 8 Bewertung(en)
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07.12.11 von Christoph Kainrath - Geniale neue Spielidee. Ich habe Mord im Arosa zum ersten mal auf der Spiel 2010 gespielt. Dort hatte man extra ein Hotel Arosa aufgebaut, damit man etwas abgeschirmt ist von den Nebengeräuschen auf der Messe. Die Glückskomponente ist zwar ziemlich hoch, aber der Spielspaß ist trotzdem gegeben. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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07.12.11 von Udo Möller |
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08.02.12 von Heinz Tenk |
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16.02.12 von Waiko - Hört! Hört! Ein toller "Absacker" zum Ende eines Spieleabends. |
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11.05.12 von Scholle |
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20.06.14 von Peter Thielmann - Ein Spiel zum Hinhören. Und damt ein Spiel wie kein anderes. Ein Spiel mit Schadenfreude, wenn mal wieder genau die falschen Klötzchen aufgedeckt werden. Ein Spiel, das ich sowohl mit meinen Eltern, als auch mit allen Spielerunden spielen kann. Super! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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30.12.20 von Heike Pohl - Eigentlich ist das Spiel eher ein Fun-Spiel und mit diesem Grund auch gespielt. So richtig kann man es nicht hören, wo der Stein hinfällt, aber die Falschverdächtigungen ist dann halt auch der Spaß am Spiel. Mit dieser Einstellung muss man auch ran gehen, dann auch eine höhere Bewertung. Bei reiner Betrachtung des Spiels gibt es natürlich bessere Spiele. Aber in einer Gruppe, mit einem Glas Wein, ist es schon sehr spaßig. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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20.12.21 von Der Fisch - Mord im Arosa füllt eine spannende Nische: Es geht um\'s Hören, es geht um\'s Ermitteln uns es geht darum, geschickt die eigenen Spuren zu verwischen. Das hat nicht unbedingt hohen strategischen Anspruch, spielt sich bei 2-6 SpielerInnen aber mal hoch konzentriert und mal mit großem Trubel in einer größeren Runde. Das Spiel selbst ist dabei kompakt und hübsch gestaltet und mit Blick auf das Hotel ist das auch ziemlich innovativ. Klar: Man hört nicht sehr gut, wo die Würfel landen. Klar: es kann auch mal unfair werden, wenn sich die Runde auf einen oder eine einschießt. Und klar: Glück steckt auch jede Menge im Spiel. Wer sich darauf einlässt, bekommt ein witziges und kreatives Spiel, das einfach einmal etwas anderes ist. Im positivsten Sinn! |