Rezension/Kritik - Online seit 26.08.2016. Dieser Artikel wurde 8390 mal aufgerufen.
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Chada und Thorn wollten zurück nach Andor. Doch als ihr Schiff an den Klippen einer Insel zerschellt, beginnt für die beiden ein völlig neues Abenteuer. Nur gemeinsam können sie es überstehen.
In Die Legenden von Andor - Chada und Thorn stehen diesen beiden lange Wege bevor. Diese befinden sich auf Abenteuerkarten, wobei die Karten mit den Start- und Zielfeldern offen ausliegen. Die Wegekarten dazwischen werden erst bei ihrem Erreichen umgedreht. Beide starten mit jeweils einem Willenspunkt und ihren drei ausliegenden Heldenkarten, hinter die jeweils zufällig eine Fluchkarte gelegt wird. Die mittlere der Heldenkarten wird durch eine Freundeskarte unterstützt.
Wer an der Reihe ist, spielt die vorderste Karte in einer der drei Kartenreihen und fügt sie normalerweise wieder am Ende der Reihe an. Ist es eine Heldenkarte, hat der Spieler die Auswahl aus drei Aktionen. Die erste Möglichkeit bildet die Bewegung. Je mehr Strecke zurückgelegt werden soll, desto teurer wird es. Die zweite Möglichkeit besteht darin, die entsprechende Aktion der Karte zu nutzen. Damit bekommt man Willenspunkte oder Waffen, die man zum Kampf benötigt, welches die dritte Option ist. Der Held kann mit Hilfe seiner Kampfpunkte gegen einen Gegner antreten, der in einem der drei Stapel vorne liegt. Ein Sieg entfernt den jeweiligen Gegner aus dem Spiel und bringt in der Regel Willenspunkte.
Doch wie kommen die Gegner in die Kartenreihen? An dieser Stelle kommen die Fluchkarten ins Spiel. Liegen sie das erste Mal in einer Reihe vorne, werden sie lediglich umgedreht und wieder ans Ende der Reihe gelegt. Kommen sie das zweite Mal zum Vorschein, bleibt dem Spieler die Wahl aus mehreren Übeln. Oft besteht die Option, einen Willenspunkt zu bezahlen, die für die Bewegung gebraucht werden. Eine andere Möglichkeit ist, eine Nebelkarte zu ziehen und diese in der aktiven Reihe nach hinten zu legen.
Die Nebelkarten sind meist dunkle Gesellen, die entweder im Kampf besiegt werden müssen, sobald sie in der Reihe nach vorne gewandert sind, oder deren Aktion durchgeführt werden muss, was meist nichts Gutes bedeutet. Teilweise besteht die Möglichkeit, die Fluchfigur auf der Strecke weiter zu ziehen. Da die Spieler verloren haben, falls Chada oder Thorn von der Fluchfigur eingeholt wurden, ist die Option nur sparsam einzusetzen.
Chada und Thorn sollten auf dem Weg dicht beisammen bleiben. So kann das vom Mitspieler besetzte Feld kostenlos übersprungen werden. Sie können, wenn sie auf benachbarten Feldern stehen, beim Mitspieler Gegner besiegen oder gemeinsam gegen sie antreten. Ebenso können Willenspunkte weiter gegeben werden.
Haben beide das Ende des Pfades erreicht, ist das Abenteuer erfolgreich absolviert. Der Möglichkeit des Erfolges stehen mannigfaltige Wege des Scheiterns gegenüber. Beide haben verloren, falls der Fluch einen Helden einholt, wenn man eine Nebelkarte ziehen muss und keine mehr verfügbar ist. Auch wenn ein Spieler nur Karten vorne in den Reihen liegen hat, die er nicht besiegen oder aktivieren kann, haben beide gemeinsam verloren. Sogar wenn ein Spieler den Weg erfolgreich beschritten hat, der andere in den folgenden vier Runden aber nicht ans Lagerfeuer nachkommt, werden die Klagegesänge der Niederlage angestimmt.
Die Planung des gemeinsamen Vorgehens steht im Vordergrund der Bewältigung der Wegstrecke. Da klar ist, in welcher Reihenfolge die jeweiligen Kartenreihen abgearbeitet werden dürfen, können die nächsten Schritte gemeinsam abgestimmt werden. Dabei ist es allerdings besonders in den ersten Partien unübersichtlich, wenn die Karten untereinander gefächert ausliegen, da wesentliche Karteninformationen verdeckt werden.
Das Schicksal nimmt auf den Ausgang der Partie durch die Nebelkarten Einfluss. Sie reichen von Geschöpfen, die in gewissen Konstellationen hilfreich sind, bis zu mächtigen Gegnern, die nur gemeinsam bekämpft werden können. Dadurch kann ein Abenteuer einmal wie ein Spaziergang und beim nächsten Mal fast unüberwindlich erscheinen. Alles in allem bleibt der Schwierigkeitsgrad fordernd, aber nicht überfordernd. Vier Szenarien stehen bereit, wobei die Spieldauer von 45 Minuten eher für das erste Szenario gilt und bei den weiteren ansteigt.
Der Autor Gerhard Hecht nutzt erneut den Kartenauslege- und Aktivierungsmechanismus seines Spiels Kashgar, welches auch beim KOSMOS Verlag erschienen ist. Durch die notwendige Abstimmung der Spieler untereinander kommt der Mechanismus hier besser zur Geltung. Die Grafik steuert wie immer in der Welt von Andor ihr Erschaffer Michael Menzel bei.
Leider wurde bei der Karte mit dem nach vorne schauenden Thorn das Symbol vergessen, ihn beim Erhalt von zwei Willenspunkten auf die andere Kartenseite zu drehen. Dadurch können Konstellationen auftreten, in denen Thorn beliebig Willenspunkte generieren kann, was dem Spielgefühl stark abträglich ist. Ferner ist nicht in der Regel erwähnt, dass Chada und Thorn nur vorwärts laufen dürfen, niemals zurück. Dass die Pfeile nur von Chada und Orweyns Hammer nur von Thorn genutzt werden können, erschließt sich nur indirekt über den Kartentext. Etwas mehr Sorgfalt wäre wünschenswert gewesen.
Die Abenteuer von Chada und Thorn fesseln nicht ganz wie Die Legenden von Andor. Ein Abenteuer von den beiden ist dafür deutlich schneller gespielt.
Rezension Marcus Janka
In Kooperation mit der Spielezeitschrift
H@LL9000 Wertung Die Legenden von Andor: Chada & Thorn: 4,2, 5 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
09.08.16 von Marcus Janka |
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14.02.16 von Michael Kahrmann - Das Kashgar Prinzip mochte ich schon in der Kosmos Ausgabe nicht und hier wird es auch nicht besser. Allerdings erhalten die tollen Grafiken einen Spielreiz Sonderpunkt. |
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29.02.16 von Rene Puttin - Schöner kleiner Ableger des großen Spiels. Der Mechanimus gefällt mir sehr gut. Mit den normalen Regeln haben wir das Spiel als sehr einfach empfunden. (Ohne Helferkarten möchten wir noch testen!) Mir persönlich fehlt, im Vergleich zum großen Bruder, der Erzählcharakter des Spiels. Daher "nur" Note 4-5 mit Tendenz zur 5. |
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01.03.16 von Horst Sawroch |
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02.11.19 von Michael Andersch - Mechanisch sauber designed, grafisch ebenfalls. Bis jetzt hatte ich (zu zweit als auch alleine) damit spannende zwar kanppe Partien, aber der Funke springt trotzdem nicht so recht über. Das Ganze fühlt sich sehr mechanisch an, irgendwie so gar nicht nach Abenteuer und Story. |
Leserwertung Die Legenden von Andor: Chada & Thorn: 3.4, 9 Bewertung(en)
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04.03.16 von Shigeru |
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17.03.16 von JonTheDon - Fühlt sich deutlich technischer und weniger nach Geschichte an als das Brettspiel. |
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27.08.16 von Willi - Das Spiel ist zu mechanisch und hat keinen Flair. Für mich ist Chada & Thorn so interessant wie das Auswerten eines Stapels von Excel-Tabellen. Das mache ich schon im Büro und brauche das nicht in meiner Freizeit. |
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27.08.16 von Pasvik - Im "Normalmodus" viel zu einfach. Aber irgendwie macht´s Spaß. |
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31.08.16 von Hans Huehnchen - Zwar sitzt einem der Fluch ständig im Nacken, aber es mag kein richtiges Abenteuerfeeling aufkommen, manchmal wird es sogar recht zäh. So sehr ich den Karawanen-Mechanismus aus Kashgar mag - ich halte ihn bei diesem Andor-Spin off für ein wenig vergeudet. Spielreiz 3 mit leichter Tendenz nach oben. |
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19.09.16 von Pet Erpan - Das Spiel ist etwas zu schlicht und glücklastig. Dazu ein von mir ungern gesehener Abklatsch, der nur zu Zwecken der Vermarktung auf den Markt geworfen wurde. Wie leider so viele Spiele derzeit... |
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10.11.16 von Christoph - Sehr kurzweiliges kooperatives Spiel für 2. Spielen wir gerne, wenn wir das große Andor nicht aufbauen wollen. Mit den Helferkarten sehr einfach. Ohne Helferkarten wird es fordernder, allerdings nicht schwierig. Haben alle Szenarien mit und ohne Helfer auf den ersten Versuch gewonnen. |
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14.10.17 von Rüdiger - Der große Bruder gefällt mir sehr gut, aber dies hier ist ein ganz komisches Mensch-ärgere-Dich-nicht mit Deckbuilding. Langweilig und Sinnfrei. |
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26.05.18 von JochenSch - Schönes 2er Spiel mit einem tollen Solomodus. Eigentlich 4 Punkte. Da kooperative 2er Spiele so selten sind, 5 Punkte. |