Rezension/Kritik - Online seit 12.02.2024. Dieser Artikel wurde 2051 mal aufgerufen.

Trekking - Reise durch die Zeit

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Autor: Charlie Bink
Illustration: Eric Hibbeler
Verlag: Game Factory
Rezension: Frank Gartner
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 - 60 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2023
Bewertung: 4,3 4,3 H@LL9000
4,5 4,5 Leser
Ranking: Platz 2068
Download: Kurzspielregel [PDF]
Trekking - Reise durch die Zeit
Auszeichnungen:2023, Mensa Select Gewinner

Spielziel

Wir reisen in 3 Tages-Trips durch die Zeit und besuchen chronologisch so viele „zentrale Momente der Weltgeschichte“ wie möglich!
Wer hierfür seine Reisezeit am besten optimieren kann, generiert am Ende die meisten Punkte und gewinnt Trecking – Die Reise durch die Zeit!

Ablauf

Gespielt wird Trekking über 3 Spielrunden. Für jede der 3 Runden suchen sich die Spieler jeweils eines ihrer in Summe 4 Punktetableaus aus. Auf diesem Tableau werden im Verlauf der Runde Belohnungsmarker abgelegt und damit Punkte generiert. Punkte, die bis Rundenende auf diesem Tableau nicht generiert werden konnten, verfallen, denn zum Rundenende wird es abgeräumt und in der nächsten Runde durch ein neues ersetzt.

Pro Spielrunde erhalten die Spieler 12 Stunden auf einem Ziffernblatt zur Verfügung, um ihre Zeitreise zu gestalten. Der Motor für die Fortbewegung auf dem Ziffernblatt sind die ausliegenden Geschichtskarten mit Ereignissen von 37.000 v. Chr. bis hin zu Ereignissen Ende des 20. Jahrhunderts.

Ein Spielzug läuft wie folgt ab: Wer am Zug ist,

  1. wählt eine 6 der offen ausliegenden Geschichtskarten mit einer Jahreszahl aus
  2. geht entsprechend der aufgedruckten Kosten auf dem Ziffernblatt voran. Wer Zeitkristalle hat, kann die Bewegung auf der Zeitleiste 1 Schritt pro Kristall reduzieren (mindestens 1 Schritt muss man jedoch gehen)
  3. erhält entsprechend unterschiedliche Belohnungen in Form von Chips (oder Kristallen) und platziert die Chips entsprechend ihrer Farben (es gibt 4 Farben + 1 Joker, der für jede Farbe genutzt werden kann) in den dafür vorgesehenen Spalten auf dem eigenen Punkte-Tableau von oben nach unten. Generiert man Punkte auf dem Tableau, werden diese sofort auf der Siegpunkteleiste abgetragen.
  4. legt die gezogene Geschichtskarte, sofern sie chronologisch fortlaufend zu der zuletzt gezogenen Karte ist, an die eigene Kartenreihe an und verlängert damit seine Kartenreihe.
    Ist die Jahreszahl der gerade gezogenen Karte zeitlich vor der zuvor gezogenen Karte, wird die aktuelle Kartenreihe beendet, für die Schlusswertung zur Seite gelegt und eine neue Karten-Reihe begonnen.

Wer Geschichtskarten mit hohen Kosten wählt, bekommt zwar mehr Belohnungen, muss aber entsprechend viele Felder auf der Zeitleiste voranschreiten. Das beeinflusst auch die Zug-Reihenfolge, denn die Spieler sind nicht im Uhrzeigersinn an der Reihe, sondern immer die Person, welche auf dem Ziffernblatt am weitesten hinten steht. Befinden mehrere Spieler auf dem gleichen Feld, zieht immer die obere zuerst. Somit ist man gelegentlich auch mehrfach hintereinander am Zug.

Rundenende: Alle Spieler, die mindestens 12 Schritte gegangen und damit einmal um das Ziffernblatt herum gewandert sind, haben ihre aktuelle Spielrunde beendet. Die anderen Spieler spielen weiter, bis auch sie das Ziffernblatt komplett umwandert haben. Man darf als letzten Zug auch über die 12 Felder hinausziehen, allerdings erhält man 3 Bonuspunkte, wenn einem eine Punktlandung auf Feld Nr. 12 gelingt.

Es gibt 3 Geschichtskarten-Sets: Für jede neue Runde wird ein neuer Stapel an Geschichtskarten genommen und die ersten 6 Karten offen ausgelegt. Die Spieler suchen sich zwar jede Runde ein neues Punktetableau aus, die chronologische Kartenreihe wird zum Rundenende jedoch nicht abgeschlossen, sondern kann auch über die Runden hinweg fortgesetzt werden.

Nach Abschluss der 3. Runde endet das Spiel und es kommt zur finalen Wertung:

Während die Punkte auf den Punktetableau immer sofort wirksam werden, werden die gebildeten chronologischen Kartenreihen zum Schluss gewertet. Diese bringen von -3 Punkte (falls die Reihe nur 1 Karte lang ist) bis zu 30 Punkten (bei 10 Karten) und ab 10 Karten pro weitere Karte jeweils 3 Punkte. Gerade der Sprung von 9 auf 10 Karten ist besonders lohnenswert, denn er bringt allein 9 Punkte. Sollte man zudem noch Kristalle übrig haben, geben diese zusätzliche Punkte.

Wer nach dem Showdown die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.

Es gibt noch eine Bonus-Erweiterung im Spiel. Diese bringt Ereigniskarten ins Spiel. Pro Runde wird eine Karte gezogen und diese zählt dann für alle Spieler. Alternativ zum normalen Spielzug kann man dann eine solche Karte wählen und muss entsprechend der zeitlichen Kosten auf dem Ziffernblatt voranschreiten. Dadurch kann man z.B. günstiger an Karten kommen, weitere Punktechips erhalten, kann Dinge tauschen oder aber eine Karte, die chronologisch nicht passt, in die eigene Kartenreihe einfügen. Es wird jedoch empfohlen, das erste Spiel ohne diese Erweiterung zu spielen.

Fazit

Materialtechnisch ist das Spiel gut durchdacht. Alle Spielelemente haben einen festen Platz im Tiefziehteil, so fliegt nie etwas durch die Gegend. Die Spielfläche ist eine bedruckte Neopren-Rolle, welche gerne auch für Spieltische verwendet wird. Das gibt es auch nicht häufig.
Auf jeder Geschichtskarte findet man zudem Informationen zum jeweiligen Ereignis aus diesem Jahr. Das ist allerdings eher etwas für Geschichtsfans, denn diese Informationen haben für den Spielablauf keinerlei Relevanz. Und natürlich ist auch das Thema sehr konstruiert, aber das soll uns nicht stören. Da liegt es an jedem selbst, ob man sich darauf einlassen möchte. Man erkennt jedoch sehr viel Liebe für´s Detail!

Trekking – Die Reise durch die Zeit spielt sich recht flüssig, sofern sich die Spieler bereits während des Zugs der Mitspieler Gedanken machen, welche der ausliegenden Karten am besten in die eigene Strategie passen. Aber auch dann kommt es vor, dass einem die gewünschte Karte direkt vor der Nase weggeschnappt wird und man nochmal umplanen muss. Die Downtime hielt sich in meinen Partien immer in Grenzen, denn ich war stets damit beschäftigt, die verschiedenen Möglichkeiten auf meinem Punktetableau gedanklich durchzuspielen:
Will ich die Quick-Wins generieren und sicher sein, dass ich diese Punkte bekomme?
Will ich etwas mehr ins Risiko gehen und dafür die Chance auf deutlich mehr Punkte wahren (oder aber nichts)?

Jedes Tableau sieht hier anders aus. Hier wurde in einigen Runden kritisiert, dass die Tableaus nicht vollends ausbalanciert sein könnten. Das will ich auch nicht vollends ausschließen. Dennoch hatte ich in meinen Partien nie das Gefühl, dass mir ein Tableau einen großen Vor- oder Nachteil brachte oder ein schlechtes Tableau-Set meinen Sieg vereitelt hat. Ich musste schlicht meine Strategie auf die Tableaus anpassen. Zudem hat man in Summe 4 Tableaus, von denen man nur 3 im Spielverlauf nutzen kann.

Wirklich gut finde ich, dass die Kartenreihen von den 3 Runden entkoppelt wurden, d.h. ich kann selbst entscheiden, ob ich versuche noch weitere Karten in mein Kartenset zu bekommen, um dessen Wert zu steigern, oder ob ich eine neue Kartenreihe starten möchte, weil die Bonus-Chips viel besser zu meinem Punkte-Tableau passen und ich dort noch viel mehr Punkte generieren kann.

  • Will ich eine teure oder mehrere Karten zu niedrigeren Kosten nehmen, denn das macht meine Kartenreihe punkteträchtiger?
  • Aber passt dann wiederum der Bonus zu meinem Tableau und vor allem passen die Jahreszahlen, so dass ich keine allzu großen Zeitsprünge machen muss?
  • Wieviele der Spieler haben zeitgleich ihre Kartenreihe auf einer ähnlichen Jahreszahl und somit das gleiche Interesse an bestimmten Karten?
  • Wie schaffe ich es, zuerst dranzukommen, um die Karten zu bekommen?

Obwohl man eigentlich die eigenen Karten und das eigene Tableau optimiert, ist ein Blick zu den Nachbarn absolut empfehlenswert, denn wer die Karten der Mitspieler im Auge behält, kann ihnen wiederum lukrative Karten vor der Nase wegschnappen. Allein dadurch entsteht ein gewisses und wichtiges Maß an Interaktion.

Man steckt quasi in einem kontinuierlichen Dauer-Dilemma und somit empfand ich die Spieldauer von ca. 60 – 75 Minuten als stets kurzweilig. Zum Showdown kann man grob erahnen, wer wohl das Rennen macht, denn die Kartenreihen werden ja offen gesammelt, dennoch wurde es manchmal zum Spielende noch relativ knapp.

Ich finde die Bonus-Variante sehr gut, denn sie bringt noch etwas zusätzliche Abwechslung ins Spiel und macht damit jede der 3 Runden noch einmal ein Stück individueller. Es sind ausreichend Ereigniskarten vorhanden, um diverse Partien spielen zu können, bevor sich Karten wiederholen. Ich empfehle, entgegen der Regeln die 3 gezogenen Ereigniskarten für alle sichtbar offen auszulegen. Damit weiß jeder, welche Zusatzregel in welcher der 3 Runden zum Einsatz kommt und kann dieses Wissen bereits in die eigene Strategie einfließen lassen.

Alles in Allem finde ich Trecking – Die Reise durch die Zeit sehr originell. Klar, die einzelnen Spielelemente sind aus verschiedenen Spielen bekannt, aber auch ein gutes Essen zeichnet sich durch eine geschickte Kombination von bekannten Zutaten aus und das ist hier nicht anders. Die Spielidee kam in allen meiner Partien gut an. Das Feedback hinsichtlich Spielspaß war ebenfalls größtenteils sehr positiv. Das Zweifeln an der Ausgewogenheit der Tableaus und der Glücksanteil hat aber zu leichten Abzügen in der finalen Beurteilung geführt.

Ich persönlich empfinde Trecking – Die Reise durch die Zeit als einen gelungenen Wurf im Bereich des gehobenen Familienspiels bzw. Einstiegsbereichs des Kennerspiels.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Trekking - Reise durch die Zeit: 4,3 4,3, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.01.24 von Frank Gartner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.11.23 von Michael Kahrmann
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.12.23 von Alexander Broglin - Meine Erwartungshaltung war eine völlig andere. Recht originelles Spiel. Ob sich ein Langzeitspielspaß einstellt ist eher fraglich. Die einzelnen Boards scheinen recht unausgewogen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.02.24 von Renate Gerling-Halbach - Uns gefällt das Spiel richtig gut. Es läßt sich gut spielen, egal ob zu zweit oder zu viert. Das Schöne ist, dass es auch schnell erklärt ist und auch Gelegenheitsspieler sofort mitspielen können. Prima ist auch, dass sich die Materialien so gut verstauen lassen. Ich finde lediglich den großen Plastikanteil nicht so schön, mit Holzteilen wäre es sehr viel wertiger geworden.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.02.24 von Michael Andersch - Spielt sich locker runter und ist gut aufgemacht, aber plätschert auch ziemlich höhepunktsarm vor sich hin und ich habe mich ziemlich gespielt gefühlt. Vorausplanbarkeit mit voller Besetzung kaum gegeben. Könnte in seiner Anspruchslosigkeit ein Kandidat für das Kennerspiel des Jahres sein. Die Kritik mit den Plastikteilen teile ich - Holz hätte mir hier auch besser gefallen. Ansonsten teile ich das positive Fazit der Kritik nicht, und auch die sehr positive Rezensierung in der Spielbox hinterlässt mich ratlos... ich "bibbere" keinesfalls, ob eine passende Karte aufgedeckt wird und ich finde Thema und Umsetzung auch total beliebig. Zeitreisend habe ich mich jedenfalls nicht gefühlt.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.03.24 von Roland Winner - Schönes, kurzweiliges Spiel.

Leserbewertungen

Leserwertung Trekking - Reise durch die Zeit: 4,5 4.5, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.12.23 von zwinkmann - Recht fluffig zu spielendes Spiel mit aufgesetztem Thema. Ist recht schnell gelernt. Nach unserem Eindruck am Besten zu Viert. Macht Spaß.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.12.23 von Dirk Grundmann - Tolles Thema mit grandioser Aufmachung. Auf den Rückseiten der Karten werden die historischen Ereignisse kurz erklärt und zwar mit direkter Ansprache an den Spieler. Das gefällt mir ausgesprochen gut. Der Spielablauf fesselt, wobei manche Elemente altbekannt sind. Aber es macht wirklich sehr viel Spaß durch die Zeit zu reisen, auch wenn mancher Trip, bedingt durch eine ungünstige Kartenauslage, zu früh abgebrochen werden muss.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.01.24 von Peter Steinert - Na hoppla, haben wir hier etwa schon das zukünftige "Spiel des Jahres 2024"? Denkbar wäre es, sofern klassische, kompetitive Familienspiele nicht für tot erklärt werden... Mit TREKKING fühlen wir uns in jeder Hinsicht abgeholt: Wertiges Material, stimmungsvolle Gestaltung, einwandfreie redaktionelle Bearbeitung und hoher Spielreiz machen Eindruck. Doch das hat dem Verlag noch lange nicht gereicht: Für weniger als 35 Euro (!) wird mit professionellem Insert, praktischem Tray, im Schachteldeckel verlinktem Erklärvideo, Solovariante und interessanter Bonus-Erweiterung gnadenlos ambitioniert abgeliefert! Ein flexibler Spielplan erleichtert zudem das Aufnehmen von Spielkarten, die unzähligen Flavortexte sind prima gemacht, und die Mechanik erweist sich als gelungener Mix aus Bewährtem und ein paar originellen Elementen. Wer also auf der Suche nach einem leicht zu lernenden Familienspiel mit durchaus taktischen Kniffen und toller Tischpräsenz ist, kann hier bedenkenlos zugreifen!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.01.24 von Katrin Husmann
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.02.24 von JonTheDon - Nettes, gefälliges Spiel, dessen tolle Aufmachung während des Spiels allerdings untergeht. Abseits der schicken Gestaltung leider recht trocken und mechanisch.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.03.24 von Hans Huehnchen - Schönes Familienspiel, bei dem man vor einige spannende Entscheidungen gestellt wird. Überraschend gut. Die Aufmachung gefällt mir bis auf die billig wirkenden Taschenuhren grundsätzlich auch sehr gut.

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