Rezension/Kritik - Online seit 24.08.2006. Dieser Artikel wurde 22379 mal aufgerufen.
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Im Jahr 2004 erschien das Grundspiel Zug um Zug von Days of Wonder. Mit Zug um Zug - Europa präsentierte der Verlag 2005 ein weiteres eigenständiges Spiel, das den Grundmechanismus um einige Elemente ergänzte. 2006 geht das Epos weiter in eine dritte Runde, der eigenständigen Version Zug um Zug - Märklin.
Die Spielprinzip von Zug um Zug - Märklin folgt im Grossen und Ganzen den Grundregeln des Spiels aus dem Jahr 2004. Die ich hier noch einmal kurz zusammenfasse:
Folgende zusätzlichen Regeln/Elemente wurden gegenüber der Grundversion im Spiel eingeführt, dabei sind Passagiere das zentrale neue Element bei Zug um Zug - Märklin.
Der Spielplan: Der Spielplan bei Zug um Zug - Märklin Edition zeigt diesmal Deutschland. Neu hinzugekommen sind einige Strecken, die 7 Felder lang sind und die 18 Punkte bringen, wenn sie gebaut werden. Außerdem gibt es nun einige Strecken ins Ausland, also Streckenabschnitte die in die an Deutschland angrenzenden Nachbarländer führen (Niederlande, Frankreich, Schweiz, Österreich). Die Auslandsbahnhöfe sind reine Start- bzw. Endpunkte und können nicht durchfahren werden.
Handelsgüter/Passagiere/Passagierkarten: Beim Spielaufbau werden in jede Stadt Handelsgüter-Plättchen gelegt. Je nach Stadt liegt hier dann ein Stapel mit Plättchen im Wert von 2, 1 - 3, 2 - 4 oder 4 - 7 Punkten. Bei Städten mit mehreren Plättchen werde diese aufsteigend gestapelt hingelegt, so dass der höchste Wert oben liegt.
Jeder Spieler besitzt drei Passagiere. Wenn ein Spieler eine Strecke neu gebaut hat, darf er in einer der beiden verbundenen Städte einen seiner Passagiere einsetzen, dies kostet keine weitere Karte. Anstatt in seinem Spielzug Waggon- oder Auftragskarten zu ziehen oder Strecken zu bauen, kann nun ein Spieler, als weitere Option, mit einem seiner bereits auf dem Spielplan eingesetzten Passagiere reisen. Entscheidet er sich fürs Reisen, zieht er mit einem Passagier entlang seiner eigenen Strecken von Stadt zu Stadt. Dabei nimmt der Spieler in jedem Zielbahnhof, in den er mit seinem Passagier reist, das oberste Handelsgut-Plättchen vom Stapel. Während seiner Reise darf ein Passagier keine Strecke zweimal benutzen. Nach der Reise wird der Passagier vom Spielbrett entfernt und kann nicht mehr neu eingesetzt werden. Die auf diese Weise erhaltenen Handelsgüter-Punkte werden als Siegpunkte gut geschrieben.
Wie oben beschrieben darf ein Spieler mit seinem Passagier normalerweise nur entlang seiner eigenen Strecke reisen, doch oft wäre es nützlich, die Strecke eines Gegners mitbenutzen zu können. Hier kommen die Passagierkarten ins Spiel. Die Passagierkarten können wie normale Waggonkarten gezogen werden. Eine Passagierkarte erlaubt es einem Spieler beim Reisen einmal eine fremde Strecke mitbenutzen zu können, dafür spielt er, während des Reisens, für jede benutzte fremde Strecke eine Passagierkarte aus seiner Hand aus. Auf diese Weise kann er belibig viele fremde Strecken mitbenutzen, solange er genügend Passagierkarten dafür hat.
Auftragskarten: Es gibt nun zwei getrennte Stapel Auftragskarten. Lange Strecken mit einem Siegpunktwert von 12 bis 22 und kurzen Strecken mit einem Siegpunktwert zwischen 5 und 11. Vor Spielbeginn ziehen die Spieler 4 Karten - von welchem Stapel, bleibt ihnen überlassen. Von diesen Karten muss jeder 2 behalten. Wenn während des Spiels Auftragskarten gezogen werden, werden wieder 4 Stück von einem beliebigen Stapel gezogen. Davon muss dann 1 Karte behalten werden.
+4 Loks: Zusätzlich zu den üblichen Lokomotivkarten, die als Joker für eine Farbe eingesetzt werden können, gibt es nun auch spezielle +4 Loks. Die +4 Loks können auch als Joker für eine Farbe eingesetzt werden, allerdings nur für den Bau von Strecken die vier oder mehr Felder lang sind. Ein weiterer Unterschied ist, dass man von den +4 Loks, wie bei den Waggonkarten, zwei Karten von der Auslage nehmen darf und nicht - wie bei den üblichen Lokomotiven - nur eine.
Bonus für die meisten erfüllten Aufträge: Im Gegensatz zum Grundspiel, wo man bei Spielende einen Bonus von 10 Punkten für die längste zusammenhängende Strecke erhält, bekommt man bei Zug um Zug Märklin einen Bonus von 10 Punkten für die Erfüllung der meisten Aufträge.
Wer sich Zug um Zug - Märklin kauft, wird mit einem schönen Spiel belohnt, das - verglichen mit der Grundversion - zusätzliche interessante taktische Elemente bereithält.
Das Design der neuen Karte ist analog der Grundversion. Gespielt wird auf einer Deutschlandkarte von heute. Ein wenig fehlen mir bei der neuen Märklinkarte die kleinen Hintergrundillustrationen, die bei der Grundversion auf der Amerikakarte zu finden waren. Dies hat aber auf den Spielfluss natürlich keinen Einfluss.
Die Waggon- und Lokomotivkarten wurden neu gestaltet. Passend zu Märklin ist auf jeder Karte ein anderer Waggon respektive eine andere Lokomotive aus dem Märklin Sortiment abgebildet, auf der Karte sind sogar die genaue Bezeichnung und die Märklin- Katalognummer zu finden. Optisch sind die Waggonkarten sehr gut gelungen, es macht Spass, damit zu spielen und sie lassen sicher auch das Herz jedes Modell-Eisenbahners höher schlagen. Apropos Modell-Eisenbahn: Dem Spiel ist das Märklin Gesamtsortiment auf CD beigelegt.
Auch die Auftragskarten finde ich schöner und übersichtlicher gestaltet, man findet leichter die Start- und Endpunkte einer Strecke. Durch das Aufteilen in 2 Kategorien sind die neuen Auftragskarten eine klare Verbesserung gegenüber dem Grundspiel. Nun kkann es nicht mehr passieren, dass ein Spieler nur lange Strecken und ein anderer Spieler nur kurze Strecken zu bauen hat. Auch kann man nun gezielter, je nach momentanem Baustand auf der Karte, lange oder kurze Aufträge nachziehen. Und zumindest in unseren Runden wurden bei Zug um Zug - Märklin definitiv öfter Aufträge nachgezogen als beim Grundspiel. Alle Karten haben normale Spielkartengröße, sind also größer als die Karten der Grundversion.
Der Aufbau der Handelsgüter-Plättchen ist eine etwas fummelige Angelegenheit (vor allem für Leute wie mich, die mit dem Wurstfingersyndrom zu kämpfen haben) und verlängert die Zeit für den Spielaufbau ein wenig. Auch während des Reisens der Passagiere ist das Rausklauben der Handelsgüter-Plättchen zum Teil eine kleine Herausforderung an die Feinmotorik. Da ich denke, dass gerade diese Plättchen schnell verloren gehen können (ich rede aus Erfahrung, denn ich durfte schon eines aus einem wohlgefüllten Staubsaugerbeutel retten), wäre es gut gewesen, man hätte dem Spiel gleich ein paar zusätzliche Reserveplättchen spendiert. Platz auf dem Stanzbogen hätten sie allemal gehabt.
Die Passagiere sind meiner Meinung nach ein sehr interessanter Zusatz, auch wenn es Leute gibt, die meinen, dass sie zu sehr vom eigentlichen Kern des Spiels, nämlich Strecken bauen, ablenken. Durch geschicktes Reisen eines Passagiers zum richtigen Zeitpunkt kann man gut und gerne 30 Punkte oder mehr holen. Das ist mehr als die Erfüllung einer langen Strecke! Bei den Passagieren gilt es also immer aufzupassen, wo und zu welchem Zeitpunkt man sie einsetzt und zu welchem Zeitpunkt man reist. Da die Punkte auf den Handelsgüter-Plättchen in den Städten absteigend sortiert sind und sich auf einigen Städten auch nur ein einziges Plättchen befindet, erhält der erste Reisende natürlich die meisten Punkte. Mit den Passagierkarten ist dabei auch immer die Mitbenutzung gegnerischer Strecken im Auge zu behalten, die einem oft eine lukrative Zusatzschlaufe erlauben. Dies führt zu einem schönen Spannungsbogen.
Wer bereits das Grundspiel und/oder die Europa Version besitzt, muss selber Entscheiden ob einige zusätzliche Varianten (denn um das handelt es sich ja eigentlich) den Kauf eines eigenständigen Spiels rechtfertigen. Mir persönlich gefällt die Märklin-Version deutlich besser als die Europa-Version, mit der ich nie richtig warm geworden bin, und generell wird wohl das Grundspiel, nun da ich die Märklin-Version besitze, sicher etwas seltener gespielt.
Rezension Dario Bagatto
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Zug um Zug: Die Märklin Edition:
4,8, 13 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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03.08.06 von Dario Bagatto |
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26.05.06 von Roland Winner |
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31.05.06 von Michael Andersch - Abgesehen von der Fummeligkeit beim Aufnehmen der Marker entlang der mit Passagieren befahrenen Strecken ein Klasse-Spiel - meiner Meinung nach die beste der bisherigen Zug um Zug Versionen. |
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01.06.06 von Ulrich Fonrobert - Wieder ein toller Ableger von Zug um Zug, der seine Eigenständigkeit u.a. durch die Passagiere und Waren erhält. Hat bei uns derzeit bei ZuZ die Nase vorn. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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08.06.06 von Katrin Husmann - Durch die Passagiere bedarf es eine andere Strategie als bei Zug um Zug (USA und Europa). |
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22.06.06 von Uta Weinkauf - Spielreiz zu fünft: Note 3 |
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02.07.06 von Michael Reitz - Für mich die beste "Zug um Zug"-Ausgabe. Leider ist die Handhabung der Warenplättchen etwas fummelig, und die Spielregel ist überraschenderweise von schlechterer Qualität als die der beiden Vorgänger. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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16.08.06 von Peter Nos |
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23.08.06 von Christine Hauer - Schade, dass die Bahnhöfe hier wieder verschwunden sind. |
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11.09.06 von Udo Kalker - Mit den Passagieren kommt eine interessante und gute neue Komponente ins Spiel. Wie auch bei der Europa-Edition hätte man die Zug um Zug Varianten aber besser als Erweiterung konzipiert und nicht als komplett neues Spiel. |
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09.06.11 von Michael Timpe - Unter allen Zug um Zug Varianten bisher deutlich die beste. Durch die Passagiere lohnt sich endlich auch das frühere Streckenbauen. |
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12.02.12 von Michael Kahrmann |
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29.11.12 von Monika Harke |
Leserwertung Zug um Zug: Die Märklin Edition:
5.3, 8 Bewertung(en)
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26.08.06 von Udo Möller |
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04.12.06 von Marc Koch - Material für Liebhaber, wirklich toll, da geraten nicht nur die Märklin Fans ins schwärmen! Etwas komplexer und deshalb schwerer zu erfassen wie ZuZ oder die Europa Version. Gehört in jede Sammlung eines ZuZ und/oder Märklin Fans! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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15.07.08 von eiiioo |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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03.05.09 von elas |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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19.09.11 von Ronalee - Dag nabbit good stuff you whippersapnpres! |
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04.09.13 von Uwe |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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21.11.15 von Martin - Die Passagiere sind ein hervorragendes Element. Das zeichnet die Zug um Zug - Reihe aus, dass jeder Plan irgendetwas anderes zu bieten hat. Das Timing beim Einsatz der Passagiere und beim Beschaffen von Passagierkarten ist hier enorm wichtig, da sich daraus ein nicht unerheblicher Anteil der Gesamtpunkte ergibt. Und seine Reiseziele will man ja auch noch erreichen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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22.08.20 von sutrebuh - Schicke Variante! Eine Augenweide, wie hier jede Karte mit einem anderen Modell von Märklin gestaltet worden ist. Auch der Spielplan bringt eine interessante Dynamik mit den kurzen Strecken im Westen und den langen im Osten. Die Passagiere schließlich würzen das Spiel noch dadurch, dass man ständig überlegen muss, wann man sie denn nun am besten einsetzt, damit nicht die anderen vor einem die Punkte abgreifen. Wenn man aber zu früh losfährt kommt man mit seinem Passagier nicht weit. |