Rezension/Kritik - Online seit 10.02.2002. Dieser Artikel wurde 10769 mal aufgerufen.
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Wir befinden uns als Winzer in Italien und versuchen durch den Kauf von Weinbergen, geschicktem Verkauf von Wein und Einheimsung von kostenlosen staatlichen Weinbergen am Spielende die meisten Weinberge zu besitzen.
Das Spielfeld zeigt Regionen Italiens und die dort jeweils angebauten Rebsorten (nicht unbedingt der Realität entsprechend, doch aus Gründen der Spielbarkeit notwendig).
Nicht jedes Anbaugebiet erlaubt den Anbau aller Rebsorten. Welche Rebsorten in einem jeweiligen Anbaugebiet erlaubt sind, wird über Marker in der Farbe des Anbaugebietes neben den Gebieten gekennzeichnet.
Eine Nachfrageleiste zeigt an, welche Rebsorte hoch oder niedrig im Kurs steht. Einige Regionen haben staatliche Weinberge und einen Subventionsmarker als Kennzeichnung - doch dazu später mehr.
Zur schnellen Übersicht über die eigenen Weinberge hat jeder Spieler ein Tableau samt Sichtschirm vor sich liegen, auf dem er mit 10 Weinbeeren aus Holz seine Bestände in den 5 Rebsorten markiert. Jeder Spieler erhält 1000 Vino Startkapital.
1. Vorrunde:
In der Vorrunde darf jeder Spieler in 2 ihm zugelosten Anbaugebieten je einen Weinberg kaufen, sowie einen weiteren in einem Gebiet seiner Wahl. Die Weinberge markiert er durch einen Besitzchip auf dem gewünschten privaten oder staatlichen Weinberg.
Wichtig: Ein Spieler darf je Region nur eine Rebsorte anbauen, die er mit dem ersten erworbenen Weinberg dort festlegt. Gleichzeitig gilt: Es darf pro Region nur ein Spieler eine bestimme Rebsorte anbauen, niemals mehrere Spieler.
2. Hauptspiel
a) Weinberge kaufen:
In der Spielerreihenfolge, die in der Vorrunde und 1. Hauptspielrunde unverändert bleibt, können nun Weinberge gekauft werden. Allerdings müssen dazu alle Spieler 2 Anbaugebiete auf ihrem Tableau verdeckt hinter den Sichtschirmen mit einem Besitzchip markieren, in denen sie in dieser Runde Weinberge kaufen wollen.
Wenn alle Spieler ihre Wahl getroffen haben, werden die Blenden aufgedeckt und nun nacheinander die nummerierten Anbaugebiete in aufsteigender Reihenfolge durchgegangen.
Es dürfen in einem Gebiet nur die Spieler Weinberge erwerben, die sich auch in dieser Runde per Besitzchip dafür entschieden haben.
Zuerst allerdings darf derjenige Spieler beliebig viele freie Weinberge an beliebiger Stelle in der Region kaufen, der in dem Gebiet bisher die meisten Weinberge hat. Er kann sowohl private als auch staatliche Weinberge erwerben, je nach seinen taktischen Vorstellungen. Danach ist der Spieler mit den zweitmeisten Weinbergen an der Reihe und so weiter, bis alle bereits vertretenen Winzer dran waren. Bei Gleichstand an Weinbergen kommt zuerst der Spieler dran, der den Weinberg besitzt, der am weitesten vom Anfang der Weinstraße entfernt liegt.
Sobald die "Altwinzer", also Spieler mit Beständen an Weinbergen im aktuellen Gebiet, ihren Zug beendet haben, können nun auch bisherige Nichtwinzer (sofern noch nicht alle Rebsorten in diesem Gebiet vergeben sind) reihum immer je 1 Weinberg kaufen, bis keiner mehr weitere Käufe tätigen will. Jeder Erwerb wird sowohl auf dem Spielplan mit Besitzmarkern als auch auf dem Spielertableau mit den Weinbeeren markiert. So hat man jederzeit die Übersicht über seine Gesamtbestände je Rebsorte.
Erhalt von kostenlosen Weinbergen:
Die Weinberge haben in Richtung Ende der Weinstraße ansteigende Preise und sind entweder privat oder staatlich. Sobald der letzte private Weinberg in einem Anbaugebiet verkauft ist, werden alle noch freien staatlichen Weinberge an die Winzer in diesem Gebiet verteilt und zwar wie folgt in dieser Anzahl:
an den Spieler mit den meisten Weinbergen: 1
an den Spieler mit den zweitmeisten Weinbergen: 2
und an den Spieler mit den drittmeisten Weinbergen: alle übrigen
Bei Gleichstand an Weinbergen geht der Spieler vor, der den Weinberg besitzt, der am weitesten vom Anfang der Weinstraße entfernt liegt. Die Spieler suchen sich in der genannten Reihenfolge die Weinberge aus und legen dort je einen Besitzchip ab.
Anschließend wird der Subventionsmarker vom Spielplan entfernt.
b) Wein verkaufen
Nach Abwicklung aller möglichen Käufe in max. 9 Gebieten dürfen die Spieler nun in Spielerreihenfolge Wein einer Rebsorte in beliebiger Menge verkaufen.
Der Erlös hängt von der verkauften Menge ab und wird noch durch den Stand des "Nachfragemarkers" am Spielfeldrand bestimmt, dessen Wert zum Verkaufswert hinzu addiert wird. Durch den Verkauf von Wein sinkt der Kurs dieser Sorte. Der Nachfragemarker für die verkaufte Sorte wird um einige Felder herabgesetzt, was einen Malus für den nächsten Verkauf bedeutet. Ein oder mehrere beliebige Nachfragemarker anderer Rebsorten müssen nun um die selbe Anzahl von Feldern heraufgesetzt werden. Leider verliert man durch einen Verkauf auch Weinberge in Abhängigkeit von der verkauften Menge. Der Spieler nimmt die verlorenen Weinberge in einem Gebiet seiner Wahl vom Spielplan und reduziert den Bestand der verkauften Rebsorte auf seinem Tableau.
c) neue Spielerreihenfolge
Nach Ausführung aller Verkäufe wird aus den soeben erwirtschafteten Erlösen der Verkaufsrunde die neue Reihenfolge für die Folgerunde festgelegt. Der Spieler mit dem niedrigsten Erlös beginnt die neue Runde. Bei gleich hohen Erlösen wird die Reihenfolge aus der aktuellen Runde für die betroffenen Spieler beibehalten.
3. Spielende
Das Spiel endet, wenn der letzte Subventionsstein vom Spielplan genommen wurde.
Der Abschnitt Weinberge kaufen wird noch für alle in dieser Runde gewählten Anbaugebiete zu Ende gespielt. Sieger ist, wer nun die meisten Weinberge besitzt. Bei Gleichstand entscheidet das meiste Bargeld.
Das Spielmaterial/Das Handling: Es ist nicht so einfach, die Rebsortenmarker aufgrund geringer Farbnuancen auch immer den richtigen Gebieten zuzuordnen. Mein Tipp ist, diese Marker nach dem ersten Aufbau des Spieles auf den jeweiligen Rückseiten mit der Nummer des Anbaugebiets zu versehen.
Die Weinbeer-Kügelchen zur Markierung der im Besitz befindlichen Weinberge sind zwar nett anzuschauen, doch Vorsicht, sie rollen leicht fort. Und leider vergisst man beim Kauf oder Verkauf gerne mal die Anzeige anzupassen. Eine gelegentliche Kontrolle ist daher sehr ratsam.
Das Spiel: Das Spiel kann, je nach Spielerbesetzung zeitweilig Längen aufweisen, da die Vielzahl an Möglichkeiten einiges an Gedankengängen fordert. Der Spannungsbogen steigt gegen Ende des Spiels stark an. Man ist ständig hin und her gerissen, da man stets nur in 2 Gebieten gleichzeitig anbauen darf, aber in mindestens 4 Gebieten gleichzeitig aktiv sein müsste, um allen Anforderungen gerecht zu werden.
Eine knifflige Situation ergibt sich dadurch, dass es in Gebieten mit Subventionsmöglichkeiten manchmal besser ist, nur an dritter Stelle zu stehen, um bei einer Wertung abzukassieren. Es kommt aber auch vor, dass der führende Spieler in einem Weinbaugebiet massenweise öffentliche Weinberge kauft, nur damit bei der Wertung nichts an die Mitspieler verteilt wird. In einem solchen Fall ist es von Nachteil, wenn man in einem Gebiet an Platz 3 steht, denn dann kommen die anderen Spieler vor einem dran, kaufen die Weinberge, die sie brauchen und man selbst geht leer aus, ohne eine Möglichkeit gehabt zu haben, korrigierend einzuwirken. Wie schon gesagt: Knifflig!
Zusammengefasst: Der Einstieg in VINO ist nicht einfach, doch das ausführliche Regelstudium lohnt sich, da hier ein Spiel vorliegt, das in ansprechender Gestaltung gut 90 und meist auch mehr Minuten spannende Unterhaltung bietet. Dabei verlangt dieses Wirtschaftsspiel eine Menge Planung und Taktik und ist daher sicher nicht für jede Zielgruppe der Hit. Den Freunden dieses Genres bietet sich jedoch mit VINO ein erstklassiges Taktikspiel mit geringer Glückskomponente und andauerndem Spielreiz.
Rezension Roland Winner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Vino: 4,6, 15 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Roland Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Ulrich Fonrobert - Ein Spiel für ruhige Runden, sowohl akustisch als auch körperlich. Wer sich zu doll bewegt, der hat seine Kugeln schon verloren. Ansonsten ein Wirtschaftsspiel für alle diejenigen, die gerne mit Waren, Geld und deren Hin und Her beschäftigen. Von mir als "Bonner" natürlich lokaler Notenbonus für den anderen Bonner Christwart Conrad. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Bernd Eisenstein |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Frank Tillwick |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Günther Kirchner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Doris Hahn |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Frank Gartner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Florian Zimmermann |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Sabine Zimmermann |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Barbara Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
09.03.05 von Uta Weinkauf |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
19.07.05 von Tommy Braun - Schönes Wirtschaftsspiel, manchmal etwas fisselig. Ich frag' mich manchmal warum ich die Spiele von Christwart meist wirklich gut finde und trotzdem so selten spiele, ging mir mit Pfeffersäcke so geht mit mit Vino so und bei Nuggets ist es ähnlich. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
07.11.05 von Udo Kalker - Zur Anzeige des aktuellen Spielstands erfordert das Spiel, die Position der Kugeln ständig nachzuhalten. Dies geriet bei vielen Spielen durcheinander, so daß man immer wieder zwischdurch prüfen muß, ob die Anzeige dem Stand auf dem Spielbrett noch entspricht. Auch neigen die Kugeln schnell dazu, sich bei unabsichtlichem Anstossen zu verschieben, d.h. man hätte das Spielmaterial hier etwas "robuster" gestalten sollen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
19.01.06 von Ralph Bruhn |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
15.02.07 von Michael Andersch |
Leserwertung Vino: 4.1, 9 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Roman Pelek - Abstriche in der Aufmachung gibt's für die schwer unterscheidbaren Pastelltöne, die wenig spieldienlich sind. Ansonsten m.E. ein vielfach unterschätztes Spiel, das deutlich mehr bietet, als es auf den ersten Blick scheinen mag. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Michael Schramm - |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Peter Zanow - Hochgeniales Börsenspiel, spricht aber |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Alex Klein - Irgendwie geht mir das Gerechne bei diesem Spiel doch auf die Nerven... wobei es verwundert, so viel Gerechne ist es eigentlich gar nicht. Auf jeden Fall Abzüge für Farbwahl der Anbaugebiete, für abends in der Kneipe oder Stromsparlampen ist das nix... |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
25.10.04 von Carsten Pinnow |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
14.03.05 von Harald Ewald - typischer Fall von Verschlimmbessert, der Prototyp war genial |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
08.06.06 von OMI - Es ist eines der ganz wenigen Spiele, dass in unserer Runde komplett durchgefallen ist. Ich könnte nicht sagen wieso oder warum, aber bereits nach einer halben Stunde saßen 4 Spieler gequält und komplett gelangweilt vor dem Spielplan und schafften es gerade noch, den Grundsatz, ein Spiel immer zu beenden, einzuhalten. Vielleicht kann ich mich irgendwann zu weiteren Partien aufschwingen, wenn mich jemand dazu zwingt. Vielleicht finde ich es ja dann auch ganz spannend. Aber es sind mir zuviele "vielleicht", als das ich daran glaube.... |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
11.12.06 von Rainer Kurzidim - Super allein schon vom Thema! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
22.10.07 von Heiko |