Rezension/Kritik - Online seit 13.11.2025. Dieser Artikel wurde 703 mal aufgerufen.
Direktlinks zu den Rezensionsblöcken |
|
|
In 15 Zügen kannst du deinen Park mit Tieren (Plättchen) belegen und auf jedes möglichst 1 sechsseitigen Würfel, der den Wert des Plättchens bestimmt. Baue Aussichtstürme und wertvolle Gehege. Aber ohne Würfel auf Tieren mit Zucht-Symbol ist ein Gehege wertlos. Viele unterschiedliche Tiere und 3 Missionen können dir zusätzlich viele Punkte einbringen.
Ein persönlicher Tierpark soll von jedem Spieler in diesem Spiel mit Tieren und Würfeln befüllt werden. Dazu existiert ein Vorrat von allgemeinen Tieren auf Tier-Plättchen in 4 Farben. Jeder Spieler besitzt einen individuellen Vorrat an 10 Tier-Plättchen und 5 Arbeitskraft-Plättchen sowie 8 farbigen Würfeln (Standard 6-seitig), zwei von jeder Farbe. Zusätzlich zu seinem Tableau verfügt jeder Spieler über ein temporäres Nachschub-Tableau mit 4 farbigen Würfeln (Standard 6-seitig) und 4 zufälligen Tieren vom allgemein verfügbaren Vorrat (1 je Farbe), das jede Runde nach links weitergereicht und damit durch das Tableau des Mitspielers von rechts ersetzt wird.
Grundsätzlich gibt es 3 Arten von Tier-Plättchen:
Die Würfel des persönlichen Vorrats sind geworfen und dürfen 1-mal vor Spielbeginn erneut geworfen werden.
Die Partie dauert 15 Züge, die in 2 Runden gegliedert sind. Im Prinzip kann man gleichzeitig spielen. Jeder Zug wird in 3 aufeinander folgenden Schritten abgehandelt.
(Hinweis zu Bild 1: Es ist die Situation eines Spielers direkt nach dem Aufbau zu sehen. Allerdings müssen noch auf dem Nachschub-Tableau oben rechts die 4 inneren Würfel entfernt werden, 1 von jeder Farbe.)
1) Wähle Plättchen und/oder Würfel:
Vom aktuellen eigenen Nachschub-Tableau ist 1 Würfel oder Plättchen zu wählen und ebenso vom persönlichen Vorrat. Man könnte auch nur 2 Würfel oder nur 2 Plättchen in diesem Schritt wählen. Möchte man lieber in Reihenfolge statt gleichzeitig spielen, kann man die Reihenfolge gemäß Zahlen-Angabe (1 ... 6) auf den Nachschub-Tableaus regeln.
2) Baue 2 Teile in deinen Park ein:
Platziert eure 2 gewählten Teile gleichzeitig in eurem Park oder gebt ggf. Teile aus dem Spiel. Ein neues Plättchen dürfte auch direkt mit einem neuen Würfel besetzt werden. Tier-Plättchen dürfen auf ein beliebiges freies Hex-Feld platziert werden, aber nicht auf das vorgedruckte Publikums-Magnet-Feld.
Manche Plättchen zeigen einen Ausschnitt, der 1/3 eines farbigen Kreises entspricht. Das ist der Aussichtsturm-Sektor, der aber nicht zu einem benachbarten Plättchen mit Sektor ausgerichtet sein muss. Entsteht jedoch irgendwann ein Kreis aus 3 Aussichtsturm-Sektoren in selber Farbe (schwarz, braun, beige), dann setzt man 1 farblich passenden Turm vom allgemeinen Vorrat auf den Kreis. Damit gilt er als gebaut.
Aneinander angrenzende Plättchen selber Farbe bilden Gehege, die ohne mindestens 1 Zucht-Plättchen am Spielende aber wertlos sind. Würfel bedeuten Siegpunkte und unterliegen diesen Regeln:
Würfel dürfen platziert werden ...
Nun gibt es bei jedem Spieler 5 Arbeitskraft-Plättchen, die je einmal in der Partie eingesetzt werden dürfen, um Würfelaugen um +/-1 zu ändern. Das kann vor dem Bauen erfolgen oder vor dem Werten. Es kann mit 1 Schritt auch direkt von 6 auf 1 oder von 1 auf 6 geändert werden,
3) Bereitet den nächsten Zug vor:
Hat man nur 2 Tier-Plättchen in seiner persönlichen Auslage, füllt man diese mit 1 neuem Plättchen vom persönlichen Stapel auf. Dann gibt jeder Spieler sein Nachschub-Tableau samt Belegung nach links weiter.
(Hinweis zu Bild 2: Ein schwarzer Aussichtsturm ist zu sehen, der 15 Punkte wert ist. Auf seinem Bauplatz liegen 3 Sektoren (schwarz) als Kreis zusammen.)
Ende der Runde 1 tritt ein, wenn keine Teile mehr auf den Nachschub-Tableaus sind. Nun gilt:
1) Nutzt ggf. noch ungenutzte Arbeitskräfte.
2) Wertet die Augenzahlen aller Würfel in Würfelgruppen, die an euren Parkeingang angrenzen. Würfel, die dabei aneinander angrenzen, bilden eine Gruppe.
3) Füllt die Nachschub-Tableaus auf: 1 Tier-Plättchen von jeder Farbe, 1 Würfel von jeder Farbe, jeweils 1-mal zu würfeln. In Partien zu 2 - 4 Spielern gibt es weitere 4 Würfel, 1 Würfel von jeder Farbe.
4) Beginnt Runde 2.
Ende der Runde 2 tritt ein, sobald nach Schritt 3 keine Teile mehr in der persönlichen Auslage sind. Nun geht es zur Schlusswertung.
Schlusswertung:
1) Ggf. kann man noch ungenutzte Arbeitskräfte einsetzen, um Würfelaugen zu ändern. Platzierungsregeln gelten weiterhin.
2) Gehege werten = zusammenhängende Tier-Plättchen selber Farbe. Die Augensumme wird multipliziert mit der Anzahl an Würfeln auf Zucht-Plättchen.
3) Aussichtstürme bringen die Summe der Würfelaugen auf den Feldern darum herum, wenn es genau 3 Würfel sind.
4) Tiere: Je mehr Tiere im Park sind, desto höher ist der Vielfalt-Bonus, bis zu 80 Siegpunkte bei 17 unterschiedlichen Tieren.
5) Habt ihr mit Missionen gespielt, prüft ihr deren Bedingungen, um bei Erfüllung die angegebenen Siegpunkte zu erhalten.
Wer in Summe die meisten Punkte erzielt, gewinnt die Partie. Bei Patt ist der Beteiligte im Vorteil, der den höheren Augenwert auf Zucht-Plättchen hat.
Ausstattung: Sehr viele 6-seitige Würfel in 4 Farben, viele dicke Holzscheiben (Zylinder) in 3 Farben und reichlich Pappmarker bilden neben 12
Tableaus die Basis. Die 6 Spielertableaus fallen dabei sehr dünn aus. Weitere 6, allerdings dicke Nachschub-Tableaus, lagern in der Partie Würfel und Tier-Plättchen. Außerdem findet man 10 Faltschachteln in hübscher Aufmachung samt aufgedruckter Angabe des darin zu verwahrenden Inhalts vor.
Die Flut an Material wird darin sortiert abgelegt, so hat z. B. jeder der max. 6 Spieler eine eigene Schachtel, weil seine Austattung immer teilweise individuell ist. Es gibt keine Spielerfarben, sondern je Spieler ein nur in seinem Park vorkommendes Tier auf der Rückseite seiner persönlichen Plättchen.
Wertungsblock und Solo-Plättchen fehlen auch nicht. Die quadratische Spielschachtel fällt durch kleinere als bei dem Format sonst übliche Maße auf. Insgesamt ist alles recht hübsch und praktisch gestaltet.
Spielregeln:
Von den 12 Seiten sind darin nur 4 dem eigentlichen Ablauf gewidmet, übersichtlich und verständlich. Viele Beispiele unterstützen dabei gut. Aufbau und Inhaltsbeschreibung erhielten großzügig Platz auf 5 Seiten, 2 Seiten bleiben für Solospiel und Missionen (mehr Komplexität). Alles in allem liegt hier eine tadellose Spielregel vor, die noch durch ein loses Regel-Blatt ergänzt wird, das Erläuterungen aller 22 Tiere (darin 6 persönliche) und der Missionen aufzeigt.
Spielspaß:
Ich habe nach einer etwas chaotisch startenden ersten Partie meine weiteren Partien in Spektakulär nicht mehr gleichzeitig sondern ganz bewusst in Reihenfolge gemäß Ziffern-Angabe auf den Nachschub-Tafeln spielen lassen, um Fehler der Mitspieler zu erkennen und Chaos zu vermeiden. Und ihr kennt ja sicher alle auch die "schlauen" Vorausspieler, die hinterher wieder rückabwickeln wollen und aber nicht mehr wissen, was sie woher genommen haben.
Es muss unbedingt vermieden werden, dass durch Fehler irgendwann nicht mehr jeder Spieler gleich viele Teile im persönlichen Vorrat hat wie andere Spieler. Das gilt auch für die Nachschub-Tableaus. Das Spiel kann meines Erachtens in so einem Fall nicht mehr fair fortgesetzt werden.
Nun sind ja in jedem Zug nur 2 Teile zu wählen. Die Wahl dieser Teile birgt dann doch mehr Grübelpotenzial, als man zunächst vermutet, dann verstärkt natürlich beim Spiel mit Missionen. Durch die Tatsache, dass die Nachschub-Tableaus im Uhrzeigersinn rotieren, ergeben sich umfangreiche Abwägungen hinsichtlich des Weiterreichens wie auch des jeweils zu erwartenden Tableaus.
Man blickt durchweg mit Vorfreude in die Runde oder bangt, ob der zuliefernde Mitspieler erkennt, was er ggf. für wertvolle Teile gleich weiterreicht. Natürlich will man einige Türme bauen und drum herum 3 Würfel platzieren, aber das muss gut geplant werden. Und nicht zu vergessen ist die Erweiterung der Gehege durch mit Würfel belegten Zucht-Plättchen. Alle Mühe für das Gehege war umsonst, wenn das nicht klappt.
Bei Spektakulär ist man ununterbrochen beschäftigt. Der nächste Zug will gut durchdacht sein und oft gibt es mehrere sinnvolle Platzierungsmöglichkeiten. Angesichts der rotierenden Tableaus und der eigenen Auslage - unter Beachtung der Änderungsmöglichkeit durch Arbeitskräfte - kann man gut ermessen, welche Würfel/Plättchen für den eigenen Park wichtig sind. Die ganze Planungsarbeit der nächsten Züge bereitet dank ihrer vielen Möglichkeiten und Chancen unerwartet hohen Spielspaß, immer geht doch noch etwas. Was nicht vergessen werden sollte: unbrauchbare/ungewollte Teile darf man abwerfen anstatt sie zu platzieren.
Spektakulär ist im Nu begriffen und man kann nach wenigen Minuten loslegen. In den gespielten Partien zu zweit, dritt und viert war ein ähnliches positives Spielgefühl festzustellen. Ich finde Spektakulär ist eine unterschätzte Spiele-Perle.
Rezension Roland Winner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Spektakulär:
3,8, 4 Bewertung(en)
| Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
|
|
|
|
|
13.11.25 von Roland Winner - Man wählt in 15 Zügen je 2 Teile (6-seitiger schon geworfener Würfel und/oder Tier-Plättchen bzw. 2 Würfel oder 2 Tier-Plättchen). Diese je 2 Teile stammen aus 2 eigenen Lagern und müssen im eigenen Park untergebracht werden. Eines der beiden Lager (kleines Tableau) jedes Spielers wandert jedoch nach jedem Zug zum nächsten Spieler weiter, was permanent die Auswahl-Möglichkeiten verändert (innovativ!). Jedes Tier-Plättchen hat Platz für genau 1 Würfel (irgendwann im Spiel dort zu platzieren). Ziel ist es, möglichst hochwertige Gehege selber Farbe zu werten (Augensumme mal Anzahl Würfel auf Zucht-Plättchen). Gehege bestehen aus Tier-Plättchen, die es in 4 Farben gibt. Ohne Zucht-Plättchen mit Würfel(n) ist ein Gehege aber null Punkte wert. Zusätzlich werden Aussichts-Türme gebaut mit eigenen Anlegeregeln, die u. U. alle Würfel zum Spielende um sich herum werten können. Viele Punkte bringt Artenvielfalt bei den bis zu 17 verschiedenen Tieren im Park eines Spielers. -->> Interessantes, neuartiges Einsetz- und Kombinier-Puzzle mit einfachen Regeln, aber die Gehirnzellen forderndem Spielablauf. Aktuelle Bewertung auf BGG: 7,3 von 10. |
| Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
|
|
|
|
|
22.09.25 von Alexander Broglin - Nettes kleines Legespiel mit Dive-Placement Element, aber nicht von hohem Spielreiz |
| Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
|
|
|
|
|
06.11.25 von Michael Andersch - Der korrekte Name für dieses Spiel wäre eigentlich nicht "Spektakulär", sondern "Solitär". Ein jeder wurstelt vor sich hin. Theoretisch könnte man zwar in seine Überlegungen einbeziehen, was die Mitspieler so brauchen, somit von den kreisenden Tableaus nehmen, somit folglich für mich übrig lassen könnten. Aber mit dem Schauen, was denn ganz grundsätzlich noch bei mir ankommen könnte (ohne das Einwerten der Mitspieler-interessen, die aufgrund der kleinen Tierbilder eh nicht wirklich gut zu erkennen sind) und dem Abgleich damit, was man aus dem eigenen Vorrat noch erhält und dem, was man schon auf dem Plan hat ist man eigentlich ausreichend beschäftigt. Somit bastelt jeder vor sich selbst hin, und am Ende gibt es ein Ergebnis. Wer sowas mag kann damit Spaß haben - ich gehöre nicht dazu. |
| Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
|
|
|
|
|
14.11.25 von Mahmut Dural - Ich besitze die englische Ausgabe des Spiels und habe das Spiel bisher immer zu zweit gespielt! Spektakulär ist eines tolles Spiel gefällt mir sogar noch besser als Sagrada oder Cascadia. Fühlt sich nämlich wie ein Mittelding aus beiden an und eliminiert beide für mich. |
Es sind noch keine Leserbewertungen abgegeben worden.