Rezension/Kritik - Online seit 25.10.2009. Dieser Artikel wurde 9356 mal aufgerufen.

Die Kinder von Carcassonne / Carcassonne Junior

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Autor: Marco Teubner
Illustration: Rolf Vogt
Verlag: Hans im Glück
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Dauer: 10 Minuten
Alter: ab 4 Jahren
Jahr: 2009, 2017
Bewertung: 3,5 3,5 H@LL9000
5,2 5,2 Leser
Ranking: Platz 1329
Die Kinder von Carcassonne / Carcassonne Junior
Die Kinder von Carcassonne / Carcassonne Junior
Auszeichnungen:2009, Golden Geek Bestes Kinderspiel Nominierung2010, Golden Geek Bestes Kinderspiel Nominierung

Spielziel

Am 14. Juli, dem Nationalfeiertag in Frankreich, werden in Carcassonne traditionell die Schafe, Hühner und Kühe freigelassen. Die Kinder der Stadt haben den ganzen Tag einen Riesenspaß daran, die Tiere bis zur Abenddämmerung wieder einzufangen.

Ablauf

Jeder Spieler erhält die acht Figuren seiner Farbe. Wer an der Reihe ist, legt eines der verdeckt liegenden Plättchen offen aus, wobei das neu gelegte Kärtchen an bereits liegende angelegt werden muss. Auf den Landschaftskärtchen sind Wege abgebildet. Wird ein solcher über mehrere Karten verlaufender Weg durch das Legen eines Plättchens an beiden Enden abgeschlossen, dürfen alle Spieler Figuren ins Spiel bringen, sofern auf diesem Weg Kinder ihrer Farbe abgebildet sind. Wer zuerst alle seine Figuren setzen konnte, gewinnt das Spiel.

Fazit

Dies alles klingt recht simpel, jedoch schaffen es 4-jährige Kinder keineswegs, den Anforderungen dieses Spiels gerecht zu werden. Die meisten verstehen noch nicht einmal, was es bedeutet, einen Weg zu beenden. Und wenngleich spielerprobte 5-Jährige langsam den Sinn des Spiels verstehen, so sind doch die meisten Kinder dieses Alters noch nicht in der Lage, das Spiel ohne Hilfe zu meistern. 6-Jährige schaffen es meistens, ihre Kärtchen dahingehend sinnvoll anzulegen, dass sie Wege bauen, die viele eigene Figuren enthalten und/oder diese Wege nach Möglichkeit schnell beenden, um Männchen einsetzen zu können. Der gleichzeitige Blick auf die Gegner überfordert sie jedoch meist auch noch. So bauen sie zwar munter an ihrer eigenen Infrastruktur und haben auch ihren Spaß daran, können dabei aber noch nicht einschätzen, ob sie mit dem Legen einer Karte auch dem Gegner einen Gefallen tun und damit womöglich den bereits Führenden noch ein Stück in Richtung Sieg bringen.

Auch die Feinmotorik ist in diesem Spiel gefragt, und zwar dahingehend, dass die Plättchen auf einer glatten Unterlage (also auf einem normalen Tisch) leicht verrutschen, wenn man sie nicht vorsichtig aneinander legt. Für Erwachsene stellt dies keine sonderliche Anforderung an deren Geschicklichkeit dar, aber jüngere Kinder verschoben nahezu bei jedem Platzieren einer neuen Karte (auch wenn diese noch so groß und stabil ist) die bereits gelegte Plättchenlandschaft, die im Übrigen – wie auch der große Spiel-des-Jahres-Bruder – ein schönes buntes Bild ergibt, sobald einige Plättchen auf dem Tisch liegen.

All diese Anforderungen, die dieses an sich wunderbare Legespiel den Kindern abverlangt, können meistens erst von 7-Jährigen voll durchschaut werden. Was das Spiel nicht schlecht macht, jedoch eindeutig beweist, dass mit der empfohlenen Altersgruppe nicht ausreichend getestet wurde. Diese Vermutung wird auch von der Erstauflage des Spiels untermauert, die eigentlich nicht spielbar war. Denn dort gab es Plättchen, deren Grafik nicht eindeutig zeigte, ob ein Weg an diversen Gemäuern endet oder durch diese hindurchführt. Schade, dass der Verlag bei seinem ersten Kinderspiel für unter 8-Jährige derartig nachlässig war! Doch trotz einiger Schwächen spricht dieses Spiel die Kinder an. Schließlich basiert es ja auch auf einer soliden und gelungenen Grundidee.

Im Spiel zu zweit muss man nicht so sehr aufpassen, denn die meisten gegnerischen Farben sind ja nicht im Spiel, wohingegen es im Spiel zu viert schon erforderlich ist, immer genau zu überprüfen, wem man gefahrlos durch das Beenden eines Weges zu Punkten verhelfen darf und wem nicht. Die Kinder von Carcassonne spielt sich jedoch ansonsten in jeder Besetzung gleich gut.


Die (für 6- und 7-Jährige) recht kurze Spieldauer von etwa 15 bis 20 Minuten führt dazu, dass es oft zu Wiederholungspartien kommt.


Etwas aufgesetzt wirkt die Thematik des Spiels. Zwar sind auf den Karten auch Tiere abgebildet, aber irgendwie wird man sich ihrer nicht sehr bewusst, geht es doch hauptsächlich um das Setzen der eigenen Figuren. Dafür sind die Plättchen sehr stabil und handlich. Außerdem wird der Grundgedanke von Carcassonne, nach und nach eine Landschaft entstehen zu lassen, wunderbar umgesetzt. Auch die großen Spielfiguren eignen sich ideal für kleine Kinderhände.

Insgesamt präsentiert sich Die Kinder von Carcassonne als ein sehr ruhiges Spiel, bei dem erste taktische Überlegungen gefragt sind. Deshalb müssen kleine Zappelphilippe auch erst einmal an das Spiel herangeführt und zum Durchhalten motiviert werden, denn Action wird hier auf dem Spieltisch definitiv nicht geboten. Gerade deshalb aber eignet sich das Spiel wunderbar dazu, Kinder auch einmal zur Ruhe kommen zu lassen, damit sie sich voll und ganz auf den Spielablauf und die damit verbundenen Anforderungen konzentrieren können.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Die Kinder von Carcassonne / Carcassonne Junior: 3,5 3,5, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.10.09 von Sandra Lemberger - Notentendenz zur 5.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.10.09 von Michael Schlepphorst

Leserbewertungen

Leserwertung Die Kinder von Carcassonne / Carcassonne Junior: 5,2 5.2, 5 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.01.12 von Florian Hullmann - Was noch keine einzige Leserwertung!? Hier ist meine: Das Spiel ist klasse! Meine Kinder sind total begeisterte Spieler, außerdem mag ich die Grafik von Rolf Vogt.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.11.12 von Mike
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.11.12 von Pasvik - Ganz einfaches Spielprinzip und sehr glücksabhängig. Daher nur eine 4. Aber meine Kinder lieben es!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.03.16 von Jenny - Tolle Aufmachung, klare, super einfache Regeln, tolles Spiel für Kinder ab 4 bis höchstens 6/7 Jahre würde ich sagen! Auch uns Großen macht es riesig Spaß mitzuspielen. Ab 6/7 Jahren kann man schon den großen Bruder heranziehen. Ich bewerte hier im Sinne der Kinder, nicht in meinem. Für ein solches Kinderspiel ist genau so viel Glück enthalten, wie es sein muss. Klare Empfehlung!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.08.18 von sutrebuh - Die Karten zeigen eine oder zwei Farben an. Man versucht natürlich stets nur die eigene Farbe günstig anzulegen, aber richtig ungünstig anlegen ist gar nicht so einfach. Nicht selten gewinnt, wessen Farben zuerst in ausreichender Zahl aufgedeckt wurden. Die ganz große Begeistertung wollte bei den Kindern nicht aufkommen.

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