Rezension/Kritik - Online seit 21.11.2016. Dieser Artikel wurde 9137 mal aufgerufen.
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Mit kleinen Begriffskarten in vier Kategorien versuchen die Erklärer zweier Teams gleichzeitig, ihren Mitspielern ein bestimmtes Wort zu erklären.
Tatsächlich ist dieses Spiel mit wenigen Worten erklärt: Zwei Teams sitzen sich gegenüber. Beide Gruppen sind mit je zwei Kartenhaltern sowie Erklärkarten in vier Kategorien ausgestattet: Nomen, Verben, Adjektive und eine Mischung aus Adverbien sowie Numeralia (Zahlwörtern). In jeder Runde wird ein anderes Team-Mitglied zum Erklärer bestimmt. Zu Beginn wird vereinbart, wie viele Ratekarten man spielen möchte. Von dem entsprechend vorbereiteten Stapel ziehen die beiden Erklärer eine Karte und würfeln aus, welchen Begriff dieser Ratekarte sie erklären müssen. Auf Kommando (Erklärer Blau ruft immer "Word", Erklärer Orange "Slam") beginnen beide, mithilfe der Erklärkarten ihren Mitspielern klar zu machen, um welches Wort es in dieser Runde geht.
Dafür dürfen sie beliebig viele Karten auf die Ständer stellen, diese auch wieder entfernen, umsortieren usw. Sie dürfen auch auf besonders wichtige Karten zeigen. Absolut verboten ist es jedoch, Geräusche zu machen oder überhaupt etwas zu sagen. Auch ist es nicht erlaubt, Teile der Ratekarten so abzudecken, dass Fragmente des gesuchten Wortes zu sehen sind.
Die Mitspieler dürfen beliebig viele Rateversuche starten, allerdings erst dann, wenn der Erklärer mindestens eine Karte auf dem Ständer platziert hat. Es ist natürlich verboten, auf die Ständer des gegnerischen Teams zu schauen, sehr wohl darf man aber die Ohren spitzen und lauschen, was auf der Gegenseite geraten wird, denn schließlich müssen beide Teams denselben Begriff herausfinden.
Die Ratekarte erhält jenes Team als Belohnung, welches den Begriff zuerst erraten konnte. Auf diese Weise geht es weiter, bis der Ratekartenstapel leer ist. Wer die meisten Karten sammeln konnte, hat den Word Slam gewonnen.
Schon wieder ein Wortspiel? Wo doch erst in der vergangenen Saison ein Spiel dieser Gattung sehr erfolgreich war und die Messlatte sehr hoch gelegt hat! Ich glaube jedoch, dass diese neueste Erfindung vom Ehepaar Brand einen Vergleich nicht scheuen muss. Während Codenames jedoch auf eine einzigartige Weise Grübeln attraktiv machte, tut sich dieses Spiel eher damit hervor, dass es für Stimmung am Tisch sorgt. Selten habe ich Teamgeist so intensiv erlebt wie hier. Die Freude, wenn der Erklärer sein Rateteam zum Erfolg führen konnte, wird immer von lautem Jubel begleitet. Schon beim Kosmos-Testspielen konnte man immer ganz genau hören, in welcher Ecke Word Slam gespielt wurde. Sogar so mancher Wortspielmuffel hat seine anfänglich ablehnende Haltung recht schnell revidiert und mit Feuereifer mitgespielt.
Nicht nur die Idee für das Spiel ist klasse, alles wurde auch sorgfältig umgesetzt. So gibt es Ratekarten in vier verschiedenen Schwierigkeitsstufen, von der leichten grünen bis zur schweren schwarzen. Beim Spielen erstaunt es immer wieder, welch ausgefallene Wörter man mit oft wenigen Begriffskarten erklären kann. Zwar beißt man sich an dem einen oder anderen doch die Zähne aus ("Die weiße Massai" konnte zum Beispiel von niemandem erraten werden), aber um die Raterunde trotzdem irgendwann beenden zu können, hat in jeder Runde abwechselnd einer der beiden Erklärer die Sanduhr. Wenn er der Meinung ist, dass sein Team die Lösung nicht finden kann, dreht er die Sanduhr um. Ab diesem Zeitpunkt haben beide Gruppen nur mehr so lange Zeit zum Erklären und Raten, bis die Uhr abgelaufen ist.
Die Karten sind übrigens nicht nur in vier verschiedene Schwierigkeitsstufen geteilt. Auf jeder Karte gibt es einen markierten Begriff, der besonders schwer zu raten ist. Für die ersten Spiele empfiehlt es sich, diese Wörter erst einmal wegzulassen. Meistens handelt es sich dabei um berühmte Personen, Gruppen oder Filmtitel.
Beim Erklären selbst ist Kreativität gefragt. Während die einen ihre Karten nach dem Motto "Wer schneller blättert, ist klar im Vorteil" im Rekordtempo durchblättern, fächern sie die anderen mit einer eleganten Bewegung vor sich auf und lassen ihren Blick suchend über die Wörter schweifen. Auch ist es sehr unterschiedlich, wie viele Erklärkarten benötigt werden, um einen Begriff darzustellen. Der Begriff "Doping" zum Beispiel wurde in einer meiner Testrunden mit "Sport" und "schlecht" dargestellt und mit diesen beiden Hinweisen sofort erraten. Für andere Wörter wieder braucht man ganz schön viel Input, um zur Lösung zu gelangen: "Kreis – Objekt – Norden – Osten – Süden – Westen – Land – links – rechts" war ein solches Beispiel, das letztendlich aber auch zum richtigen Ratewort "Globus" geführt hat.
Zwar gibt es eine Regel für drei Spieler, die grundsätzlich auch gut funktioniert, je mehr Spieler jedoch am Tisch sitzen, desto mehr Stimmung kommt auf. Sofern der Tisch groß genug ist, kann man dieses Wortduell auch gut mit 8 bis 10 Leuten spielen. Die Begriffe auf den Erklärkarten sind groß und deutlich geschrieben, und da die Karten auf die Ständer gestellt werden, hat man auch aus einiger Entfernung noch einen guten Blick auf die Wörter.
Wer Wortspiele mag, für den geht in dieser Saison kein Weg an Word Slam vorbei. Nachdem in meinen bisherigen Testpartien die Männer immer leicht die Nase vorne hatten, behaupten böse Frauenzungen, es sei ein Männerspiel, denn die seien es ja schließlich gewohnt, sich mit möglichst wenig Worten untereinander zu verständigen!
Rezension Sandra Lemberger
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Word Slam: 5,9, 8 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
14.11.16 von Sandra Lemberger |
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28.09.16 von Michael Kahrmann - Extrem spassiges Teamspiel. Gefällt mir sehr gut auch in großen Gruppen mit 6-8 Spielern. |
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17.11.16 von Udo Kalker - Man nehme ein paar Erklärkarten und zu erklärende Begriffe. Fertig ist dieses tolle Kommunikations-/Partyspiel ... und macht super Spaß, auch wenn man ab und an mal die ein oder andere Erklärkarte mehr nutzen möchte, die es nicht gibt. Aber dann muss man halt improvisieren und genau das macht es aus. Man hört ja schließlich, wie sich das gegnerische Team herantastet und ... zack ... hat man selbst die entscheidende Idee. Super gemacht. |
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21.11.16 von Regina Molter - Schönes Teamspiel, macht sehr viel Spaß! |
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22.11.16 von André Beautemps - Ob der ständig fehlenden passenden Begriffe ist man immer wieder sprachlos. Ob des Spielspaßes auch. Ein Spiel der Kategorie "Kommt auch ohne Punkte und Sieger prima aus". |
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26.11.16 von Andreas Molter - Genial einfach. Ich bin sprachlos. |
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01.01.17 von Roland Winner - Und immer wieder gibt es noch etwas Neues bei Wortspielen. Wir haben viel gelacht. |
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19.12.18 von Michael Andersch - Sehr spassig...und zum Verzweifeln, wenn der Rater oder das Rateteam partout nicht auf den passenden Begriff kommen mag...obwohl es doch so einfach ist und man den Begriff doch PERFEKT beschrieben hat... |
Leserwertung Word Slam: 5.0, 6 Bewertung(en)
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22.11.16 von Maja - Gar nicht mal so einfach den Mund zu halten. |
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22.11.16 von Dennis L. |
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28.11.16 von darkpact - Gerade in großer Runde ein schönes Spiel, das gerne öfter auf den Tisch darf. |
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09.01.17 von Schulze,Ingo - Dieses Spiel war Sylvester der Kracher ! Die Schadenfreude und der Spaß ist riesengroß, wenn das andere Team 5 Karten auf dem Ständer hat und man selbst nur eine. Aber aufgrund der Rateversuche der anderen auf das richtige Wort kommt. Herrlich. |
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09.02.17 von ravn - Kam in diversen Runden bis auf ganz wenige Ausnahmen bestens an. Empfehle es allerdings, mindestens in 6er- besser noch 8er-Runde zu spielen. Ansonsten kann es schon mal hängen, wenn ein zu kleines Rateteam nicht mehr mitdenken mag. Eines der bestes kreativen Partyspiele der letzten Zeit. |
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27.03.17 von Pet Erpan - "Schon wieder ein Wortspiel?" Dieses hat in unserer Runde wirklich niemandem gefallen. Wenn man ständig Codenames spielt, fühlt sich das hier wie Animation im Pauschalurlaub an. |