Spielziel
Die Spieler gestalten die Stadt Pompeji und bauen ein Gebäude neben das andere bis Vulkanausbrüche das Spielende herbeiführen. Doch zuvor gilt es, durch das Legen gleicher Bauwerke oder Farben in einer Straße möglichst viele Punkte zu ergattern.
Ablauf
Ein Spieler führt Buch über die Punkte und verteilt an jeden Spieler eine Karte „Statue“ und eine Karte „Sonderbaugenehmigung“, die diese offen vor sich ablegen.
Von den 49 gemischten Gebäudekarten (7 Bauwerke in 7 Farben) erhält jeder 3 Stück; von den restlichen Karten werden 2 Stapel zu je 8 Karten abgezählt und in jeden eine Karte „Vulkan“ eingemischt. Die nun noch verbliebenen Karten und darunter diese beiden Stapel bilden den verdeckten Nachziehstapel. Die oberste Karte wird aufgedeckt und bildet den Anfang der Stadt Pompeji. Der Startspieler legt eine seiner Handkarten an die bereits liegende Gebäudekarte, wobei sich die Karten an einer Seite (Längs-/Breitseite) berühren müssen. Diagonal gilt nicht.
Grundsätzlich kann immer nur an Gebäudekarten angelegt werden. Gleiche Bauwerke oder gleiche Farben dürfen allerdings nie in der Waagerechten oder Senkrechten direkt nebeneinander liegen, wohl aber in der Diagonalen. Ist es unmöglich, nach den Setzregeln eine Karte auszuspielen, wird eine beliebige Handkarte offen neben den Nachziehstapel gelegt. Anschließend zieht der Spieler immer eine Gebäudekarte nach.
Wie macht man nun Punkte?
Das Stadtgebiet kann auf ein Quadrat mit den Ausmaßen von 7x7 Karten ausgebaut werden, die Lage der Startkarte ist darin an beliebiger Stelle denkbar. Es entstehen durch das Kartenauslegen also Straßen mit der Länge von bis zu 7 Karten in den Richtungen waagerecht, senkrecht und diagonal.
-
Gleiche Bauwerke in einer Straße: Legt ein Spieler ein Bauwerk in eine Straße, das dort bereits mindestens einmal vorkommt, erhält er die Summe aller Zahlen dieser Bauwerke als Punkte gutgeschrieben. Die Karten können Werte von 1 bis 7 zeigen.
-
Gleiche Farben in einer Straße: Baut ein Spieler ein Gebäude in einer Farbe, die bereits in der Straße vorkommt, erhält er die höchste Zahl von allen Karten der gleichen Farbe in dieser Straße gutgeschrieben.
-
Wird das 7. Gebäude einer Straße gelegt, gibt es für den betreffenden Spieler einen Bonus von 7 Punkten.
Gewertet werden allerdings nur Gebäudekarten, die mit der gerade gelegten Karte in einer nicht unterbrochenen Linie liegen. Dabei kann eine Karte durchaus mehrfach werten, da sie u.U. in allen 3 Richtungen Wertungen auslöst.
Einen Zusatzzug erlangt man einmalig durch Spielen der Karte „Sonderbaugenehmigung“, die man jederzeit (auch außer der Reihe) ausspielen darf, d.h., man kann sofort einen Zusatzzug machen und gibt dafür diese Sonderkarte ab. Anschließend wird das Spiel an der Stelle fortgesetzt, wo es vor der Unterbrechung war.
Einen Joker hat man durch Ausspielen der Karte „Statue“ (Wert=1), für die man das gewünschte Bauwerk und die Farbe selbst wählen darf. Auch hier gelten die Setzregeln, doch dürfen Statuen auch nebeneinander liegen. Nach der Wertung ist die „Statue“ eine neutrale Karte. Es darf hierfür keine Karte nachgezogen werden.
Spielende:
Sollte der 1. Vulkan auftauchen, beginnt die Schlussphase. Jeder Spieler entscheidet, ob er eine neue Karte nachziehen möchte oder nicht. Legt ein Spieler seine letzte Karte aus der Hand ab, muss er eine neue nachziehen. Erscheint nun der 2. Vulkan, kommt es zum sofortigen Spielende.
Alle Zahlenwerte der Gebäudekarten auf der Hand der Spieler werden als Minuspunkte notiert. Spielsieger ist der Spieler mit den höchsten Gesamtpunkten.
Fazit
Spielt man Pompeji zum ersten Mal, muss man sich erst einmal an die nüchterne Grafik und je nach Lichtverhältnissen an die Farbtöne der Karten gewöhnen. Doch nach einigen Partien gibt es damit keine Probleme mehr.
Die Spielregeln sind einfach und lassen keine Fragen offen – so steht dem baldigen Spielbeginn steht nichts im Wege. Nun gilt es, nicht die Übersicht zu verlieren, denn es müssen beim Einsatz einer Karte bis zu vier Straßenzüge (waagerecht, senkrecht, 2 diagonale) daraufhin geprüft werden, ob nicht gegen die Setzregeln verstoßen wird. Auch ist ständiges Kopfrechnen angesagt, schließlich will man möglichst oft und viele Punkte machen, was dann auch durch geschicktes Kartenlegen möglich ist. So sind schon mal 30 und mehr Punkte mit einer Karte zu erzielen. Dabei kann es zu längeren Abwägungsphasen kommen, da man bisweilen eine Vielzahl von Anlegemöglichkeiten geboten bekommt und die voraussichtlich punkteträchtigste erst mal erkennen muss. Da man nun aber durch die wenigen (max. 3) Handkarten gezwungen ist, Karten auszuspielen, die man vielleicht zu einer späteren besseren Gelegenheit spielen möchte, ist doch häufig der Spielzug nicht der optimale. So kommt der Glücksfaktor ins Spiel.
Wenn man nun mal die anfängliche Augeneingewöhnungsphase vergisst, ergibt sich doch ein recht unterhaltsames Spielvergnügen mit etwas mehr Taktik- als Glückskomponente.
Pompeji ist schnell gespielt, und man will bald erneut ein Spiel wagen, das dann vielleicht noch höhere Gesamtpunkte als bisher einbringt. Pompeji macht immer wieder Spaß und wird auf unserem Spieltisch sicher nicht so bald untergehen.
Rezension Roland Winner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.