Rezension/Kritik - Online seit 23.09.2022. Dieser Artikel wurde 5111 mal aufgerufen.
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Herausforderung für Gartenarchitekten
Es ist nicht ungewöhnlich, dass zu erfolgreichen Spielen zahlreiche Erweiterungen oder Varianten veröffentlicht werden. Mit Azul – Die Gärten der Königin ist nun also das vierte Spiel der Azul-Familie auf dem Markt.
Jeder Spieler hat eine Gartenablage, die er im Laufe der Partie mit Ausbauten erweitert. Diese wiederum werden mit Steinen belegt – und zwar möglichst so geschickt, dass deren Farben und Symbole punkteträchtig angeordnet sind.
Runde für Runde stehen Gartenausbauten zur Verfügung, die mit jeweils vier Steinen bestückt sind. Wer an der Reihe ist, hat die Auswahl aus verschiedenen Aktionsmöglichkeiten. Er kann sich beispielsweise nach etwas modifizierten Azul-Regeln alle Steine eines Symbols oder einer Farbe nehmen und in sein Lager legen. Dazu können noch Gartenausbauten kommen, die entsprechende Symbole oder Farben aufweisen.
Alternativ darf er einen Stein oder einen Ausbau aus seinem Lager in seiner Gartenablage platzieren, sofern er die Kosten dafür zahlen kann. Möchte der Spieler zum Beispiel einen Stein mit dem Schmetterlings-Symbol legen, muss er dafür zwei Steine oder Gartenausbauten aus seinem Lager abwerfen, die entweder das gleiche Symbol und jeweils unterschiedliche Farben aufweisen oder die gleiche Farbe haben, aber jeweils ein anderes Symbol zeigen. Hilfreich sind in einer solchen Situation Joker, die für eine Farbe oder ein Symbol der eigenen Wahl stehen.
Haben alle Spieler gepasst, kontrollieren sie, welche Farben bzw. Symbole die Drehscheibe anzeigt: Für diese gibt es nun Punkte, sofern sie im eigenen Garten vorhanden sind. Auch Pavillons bringen Punkte ein.
Bei der Schlusswertung gibt es dann Punktabzüge für im Lager verbliebene Steine und Ausbauten. Pluspunkte gibt es für übrige Joker und für alle zusammenhängenden Gruppen einer Farbe oder eines Symbols, wobei das jeweils andere der beiden Merkmale sich unterscheiden muss. Falls eine Gruppe aus sechs Steinen besteht, gibt es obendrein Bonuspunkte. Und gewonnen hat natürlich, wer die meisten Punkte hat.
Das Spiel ist herausfordernd und durchaus auch anstrengend, weil es viel zu bedenken gibt. Es ist weniger elegant als das Originalspiel und deutlich komplexer. Insgesamt fühlt sich Azul – Die Gärten der Königin an wie eine Mischung aus Azul und Calico (Spielerei 132). Viele Elemente sind aus der Azul-Familie bekannt, manche leider etwas verwässert. Die Mechanismen sind gut, aber in „Reinform“ besser. Außerdem gerät man hier in viele Zwänge, die gegen Ende der Partie deutlich zunehmen, und wenn man die gewünschten Symbol-Farb-Kombinationen einfach nicht bekommt, ist das ziemlich frustrierend.
Die Anleitung ist ungewohnt verschwurbelt geschrieben und alles andere als eingängig. Natürlich ist Azul – Die Gärten der Königin weniger geradlinig und anspruchsvoller als das Originalspiel, dennoch wäre es möglich gewesen, die im Grunde nicht allzu schwierigen Regeln weniger umständlich zu vermitteln. Leider stellt die Anleitung auch für äußerst erfahrene Spieler eine unnötig große Hürde dar.
Das vierte Spiel der Azul-Familie muss sich natürlich am Grundspiel und den anderen beiden „Abkömmlingen“ messen. Stünde Azul – Die Gärten der Königin für sich allein, hätte es eine bessere Note verdient, denn es ist wirklich nicht schlecht. Da ich Legespiele mag, erhält das Spiel bei mir einen Bonus – meine Mitspieler bewerten es weniger gut. Doch im Vergleich mit den anderen Azul-Spielen lässt sich feststellen, dass das Originalspiel, das 2018 die Auszeichnung „Spiel des Jahres“ erhalten hat, für Familien am besten geeignet ist, während Vielspieler eher zum kniffligen Azul – Der Sommerpavillon greifen. Bei Azul – Die Gärten der Königin gilt ähnlich wie seinem „Geschwister“-Spiel Azul – Die Buntglasfenster von Sintra: Die hohen Erwartungen werden nicht ganz erfüllt, und das Bessere ist der Feind des Guten.
Rezension Birgit Irgang
In Kooperation mit der Spielezeitschrift
H@LL9000 Wertung Azul: Die Gärten der Königin: 4,8, 5 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
07.08.22 von Birgit Irgang |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.05.22 von Roland Winner - Tolles Spiel, definitiv ein Hit in jeder Kombination von 2 bis 4 Spielern. Mit Grüblern dauert es aber sehr lange. Wiederspielreiz ist sehr hoch. Ausstattung: Sehr dünne Papptableaus, aber schöne Steine in bekannter Qualität. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
07.05.22 von Michael Kahrmann |
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19.06.22 von Mahmut Dural - Das ist der anspruchsvollste Teil der Azul-Reihe und der Titel, der für mich persönlich am besten zu zweit funktioniert. Vom Spielgefühl ähnelt es Sommerpavillon. Das normale Azul fand ich immer zu dritt gut. Zu zweit spiele ich lieber diese Ausgabe und ausserdem ist dieser Titel schön herausfordernd. |
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27.11.22 von Andreas Faul - Grundsätzlich mag ich Aufbauspiele, hier fehlt mir die Geradlinigkeit und Leichtigkeit des sehr guten Original-Azul. Gefahr langer Wartezeiten. |
Leserwertung Azul: Die Gärten der Königin: 4.8, 9 Bewertung(en)
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03.05.22 von Peter Steinert - Meine Bewertung erfolgt eigentlich nur pro forma, weil ich auch den drei Azul-Vorgängern die Höchstnote spendiert habe. "Die Gärten der Königin" setzt einige interessante, neue Akzente und bricht das bekannte Spielprinzip gekonnt auf. Resultat ist eine äußerst komplexe, strategische Puzzelei! Wer so etwas sucht, für den ist dieses Spiel eine virtuose Offenbarung, wem schon Calico zu schwierig war, für den ist es wahrscheinlich das Grauen. Beim Material bewegt es sich auf bekanntem Niveau, allerdings finde ich die Fixierungslösung der Drehscheibe mit Gewindeschraube einfach nur schlecht: Ein schnelles Wechseln der Planseite (durchaus zu empfehlen) wird so zum fummeligen Ärgernis. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
03.05.22 von Hans Huehnchen - Den Gärten der Königin geht die Leichtigkeit der Vorgänger ab, das Spiel fühlt sich mühselig an. Die dünnen Papp-Tableaus sind eine Frechheit, die ähnlichen Farbtöne bei etwas schlechterer Beleuchtung irreführend, der weiße Druck auf den gelben Steinen nicht gut erkennbar. Ich möchte es nicht mehr spielen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
03.05.22 von Maja - Ich mag das neue Azul. Es ist halt ein Gamer Azul. Wer hier die Leichtigkeit von Azul 1 sucht dem wird es sicher nicht gefallen aber wer neue Herausforderungen will der hat hier ein tolles neues Spiel vor sich was ganz schön schwer zu meistern ist bei recht gutem Zugang. |
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05.05.22 von zwinkmann - Das mit Abstand komplexeste Spiel der Reihe. Sehr elegant konzipiert, spielt es sich trotz enger Verzahnungen und vielfältiger Entwicklungsmöglichkeiten erstaunlich flüssig. Die Spielertableaus könnten in der Tat etwas wertiger sein, dieser Umstand wirkt sich aber nicht auf das Spielvergnügen aus. Für mich gemeinsam mit dem Grundspiel (welches durch seine Einfachheit besticht) das beste Azul. Klare Empfehlung! |
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06.05.22 von Dennis L. - Herausfordernd und damit der beste Teil der Azul Familie. |
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14.05.22 von Rebhagemann - Ist komplexer und dauert länger als das erste Azul. Schöne Knobelei mit viel Wiederspielreiz. Glück spielt natürlich eine Rolle, weil die Steine zufällig ins Spiel kommen. Das ist bei Legespielen dieser Art immer so. Macht Spaß und könnte ich andauernd spielen. Deshalb die Höchstnote! |
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18.05.22 von Chrizlutz - Calico meets azul. Mir etwas zu viel. Ich weiß nicht, wie häufig ich es spielen müsste, damit ich auch auf meine Mitspieler achten könnte. So ist es für mich Multiplayer-solitär. Da finde ich alle bisherigen Azul-Ausgaben besser |
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21.06.22 von Gülsüm Dural - Endlich ein herausforderndes Azul, gefällt mir sehr gut und darf bleiben. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
14.10.22 von Frank |