Rezension/Kritik - Online seit 07.10.2010. Dieser Artikel wurde 8385 mal aufgerufen.
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Wer von uns hat in diversen Spielen nicht schon häufiger gegen die sprichwörtlichen Windmühlen gekämpft? Jetzt haben wir die Möglichkeit in die Haut Don Quixotes zu schlüpfen und gegen Windmühlen ins Feld zu ziehen. Tun wir das? Nicht wirklich. Die Windmühlen, gegen die wir kämpfen, sind zentral vorgegebene Koordinaten. Auf diesen platzieren wir Plättchen mit Burgen, Wegen, Kirchen, Rittern und auch Windmühlen mit dem Ziel, siegpunktträchtige Verbindungen und Gruppen zu bilden.
Die ein bis vier Spieler besitzen einen identischen Satz von 24 Plättchen. Diese zeigen ein Wegenetz und entweder einen Ritter samt Stärkewert, eine Kirche oder eine Windmühle. Zwei Burgen bilden die identische Startauslage aller Spieler auf dem jeweils eigenen Spielplan. Hier finden wir 3 x 8 Parzellen mit zugehörigen Koordinaten, die über Spielkarten zentral angesprochen werden. Hiervon werden zu Beginn zwei gezogen und die Burgen dort platziert.
Nachdem die Startauslage geschaffen wurde, mischt jeder Spieler verdeckt seine Plättchen. Neun davon aufgedeckte stehen für die erste Spielrunde zur Verfügung. Zug für Zug wird zentral eine neue Koordinate aufgedeckt. Die entsprechende Parzelle muss jeder Spieler mit einem der noch offen verfügbaren Plättchen seines schrumpfenden Bestands belegen. Die Nord-Süd-Ausrichtung ist dabei egal, auch müssen Wege nicht weitergeführt werden. Dass deren Weiterführen anzustreben ist, zeigt sich bei der Punktwertung, die nach den ersten neun gespielten Koordinaten anliegt. Hier punkten miteinander verbundene Kirchen ebenso wie miteinander verbundene Windmühlen – isoliert stehende bringen nichts. Für die zwei Burgen gibt es Punkte, wenn ein Ritter sie über einen Weg erreichen kann. Zuletzt punktet auch die Außenverteidigung des eigenen Reiches, wenn sich ausreichend starke Ritter auf Randfeldern befinden, von denen unmittelbar ein Weg den Spielplanrand verlässt.
Es folgen zwei weitere Runden, in denen die Parzellen nach und nach alle bebaut werden. Hier stehen den Spielern sieben bzw. sechs Plättchen zur Verfügung. Die jeweils folgenden Wertungen verlaufen ebenso wie die erste. Burgen punkten jedoch nur mehr, wenn mindestens zwei bzw. drei Ritter mit ihnen verbunden sind. Ebenso steigen die Anforderungen an die Außenverteidigung. Auf die dritte Wertung folgt eine Schlusswertung, bei der jeder Spieler Punkte für seine stärkste Rittermacht in einem zusammenhängenden Wegenetz erhält. Wer über alle drei Wertungen hinweg am erfolgreichsten punktet, gewinnt die Partie.
Don Quixote fällt in die Kategorie der Multiplayer-Solitiare-Spiele. Zwischen den Spielern kommt es zu keinerlei Interaktion – jeder spielt auf seinem Plan und versucht, mehr Punkte als die Mitspieler zu erlangen. Alle unterliegen gleichermaßen den gezogenen Koordinaten, die es jeden Zug zu bebauen gilt. Ritter an Burgen anzuschließen ist z. B. für keinen Spieler möglich, werden die entsprechenden Koordinaten nicht gezogen.
Sind die Chancen somit für alle gleich? Nein! Dafür sorgt die zufällige Auswahl der neun/sieben/sechs Plättchen, die jedem Spieler pro Runde zur Verfügung stehen. Da ärgert es doppelt, wenn endlich die gewünschte Koordinate für den Anschluss an eine Burg kommt, das passende Plättchen aber schon anderweitig verbaut werden musste oder erst gar nicht zur Auswahl steht. Der Glücksanteil bei Don Quixote ist insofern recht hoch und der eigene Einflussbereich geringer. Doch ist Don Quixote bei Weitem nicht ohne Einfluss – vielmehr muss das Beste aus den gezogenen Koordinaten gemacht werden. Durch vorausschauendes Bauen können erfahrene Spieler die Wahrscheinlichkeit möglicher Verbindungen erhöhen und sich Optionen offen halten. Hier hilft es sehr, die Verteilung der Plättchen zu kennen, da im Spielverlauf alle zur Verfügung stehenden auch verbaut werden.
Die Siegpunktwertung ist recht ausgeglichen – Gruppen von Windmühlen und Kirchen sind gleich viel wert. Die Chance, Ritter an die Burgen anzubinden, sollte man sich so lange offenhalten, wie es einem die Plättchen und die gezogenen Koordinaten erlauben. Richtig wertvoll sind jedoch die Ritter am Spielfeldrand. Da letztlich nur sechs Felder nicht zum Spielfeldrand gehören, kann diese Bedingung theoretisch einfach erfüllt werden – wenn, ja wenn die Ritter zur offenen Auslage gehören und zu den gezogenen Koordinaten passen. Dennoch hat sich in meinen Partien gezeigt, dass früh in das Spiel gelangte Ritter sehr wertvoll sind.
Das Material – dicke Pappplättchen - ist nicht zu beanstanden. Nach und nach entsteht eine schön anzusehende Landschaft, was für mich einen großen Reiz von Don Quixote ausmacht. Hier baut sich mit jedem Zug mein Reich auf, auch wenn ich bei mehr als einer Koordinate ein Plättchen nur unter Stöhnen ablege, wenn diese quasi zur falschen Zeit den falschen Ort angibt. Mit 15 - 30 Minuten Spielzeit pro Partie ist Don Quixote für die schnelle Spielerei zwischendurch sehr gut geeignet und besitzt durch seine Grafik einen hohen Aufforderungscharakter. Einige meiner Mitspieler bevorzugen eher die abstrakteren Vertreter dieses Genres, mich spricht Don Quixote mehr an und so spiele ich es auch gerne mal in der Solitaireversion.
Rezension Arne Hoffmann
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
Pegasus kündigt schon in der Regel zukünftige Erweiterungen an, von denen mit Sancho Pansa zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser Rezension die erste vorliegt. Hier steht jedem Spieler zusätzlich ein Plättchem mit Sancho Pansa zur Verfügung. Dieses kann jederzeit anstelle eines der offenen Plättchen abgelegt werden. Der Vorteil von Sancho Pansa liegt in den vielfältigen Wegverbindungen des Plättchens, zum Ausgleich punktet es selber nicht.
Auch wenn Sancho Pansa nicht in jeder Partie gelegt wird, verringert er den Glücksanteil von Don Quixote merklich. Er bietet quasi ein Sicherheitsnetz für die Vorbereitung möglicher Wegverbindungen. Dies machte sich auch in den durchschnittlich erreichbaren Siegpunkten bemerkbar, die durch Sancho Pansa in unseren Partien merklich anstiegen.
H@LL9000 Wertung Don Quixote: 3,3, 13 Bewertung(en)
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26.09.10 von Arne Hoffmann - Spielreiz 5 für Don Quixote als Solitaire-Spiel. Einfluss 3 unter Einbezug von Sancho Pansa, sonst eher 2. |
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17.03.10 von Michael Andersch - Take it easy in kompliziert (bzw. mit mehreren Einflußgrößen). Diese Merkmale, auf die man punktemäßig achten sollte, machen das Spiel im Vergleich abwechslungsreicher, aber auch noch unplanbarer, als Take it easy es schon war. Nettes Spiel, wenn man ein bisschen nebenher spielen will - wenn man sein Glück aber zu einem gewissen Maß selbst steuern möchte, dann ist man hier falsch. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
28.03.10 von Roland Winner |
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25.04.10 von Barbara Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
02.06.10 von Udo Kalker - Stark glücksabhängig erinnert es irgendwie entfernt (abstrakt) an Würfel Bingo. Schöne Umsetzung des Legemechanismus für ein "Multisolitärspiel". |
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23.09.10 von Andreas Büger |
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28.09.10 von Sandra Lemberger |
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04.10.10 von Tobias Brouwer |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
04.10.10 von Stephan Rothschuh |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
04.10.10 von Monika Harke |
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04.10.10 von Frank Solnitzky |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
05.10.10 von Alexander Broglin - insgesamt etwas langweilig. keine wirklich neuen Elemente. |
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10.10.10 von Andreas Molter |
Leserwertung Don Quixote: 3.9, 19 Bewertung(en)
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08.10.10 von Wolfram Dübler-Zaeske - Ok, das Thema ist doch recht schwer im Spiel zu finden. Ansonsten Punkten die kurze Spielzeit und auch der Spaßfaktor. Gerade für Spieler die nicht gern gegeneinander Spielen ein Tipp. Es hat in verschiedenen Runden Freude bereitet. Ich mag es, trotz seiner Schwächen. |
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08.10.10 von Tim Mertens - Nach etwa 200 Partien in der BSW habe ich es mit gekauft, mit Skepsis, da halt im Grunde ein Solitätspiel. Und was passiert? ALLE in meiner Familie lieben es! Für Otto-Normalspieler eine uneingeschränkte Kaufempfehlung. Ähnlich wie Take it easy, nur deutlich hübscher und mit mehr Möglichkeiten. Schade, dass nur Material für vier Leute drin ist, hätte für den Preis ruhig bis sechs sein können. |
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10.10.10 von Heiko Braun - Wen stören Glücksfaktor und fehlende Interaktion, wenn es einfach Spaß macht?! Punktabzug gibts von mir für die Tatsache, dass Sancho Pansa nicht im Originalspiel drin ist. Macht das Ganze nämlich reizvoller. |
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13.10.10 von esper - Was für ein überflüssiges Spiel. Kaum Einflussmöglichkeiten, denn alles hängt davon ab wie die Karten kommen. Und selbst dann ist es nicht planbar. Willkürliches Karten anlegen und irgendwann gewinnt einer. Macht nicht mal alleine Spass. Wie die Wertung schon sagt: Ab in die Tonne damit! |
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13.10.10 von vanM - Kein Strategiehammer, keine Interaktion, aber ein schnelles, lockeres Familienspiel, das bisher noch jedem mit dem ich es gespielt habe gut gefallen hat. Mit Kindern ideal, da kein Ärgerpotential vorhanden. Der Glücksanteil ist deutlich geringer, als es auf den ersten Blick erscheint. |
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14.10.10 von Kai Moschner - Take it easy finde ich super. Don Quixote gefällt mir noch etwas besser. Von daher: volle Punktzahl. |
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17.10.10 von Ernie - Berlin-Kreuzberg, Tanzteezeit - der Betritt einer Spelunke führt in nicht wenigen Fällen dazu, dass man in einen Pulk fanatisierter Rentner, ihrer Lieblingbeschäftigung nachgehend, gerät - dem BINGO-Spielen. Sicher, Don Quixote lässt zuweilen die Option mehrer Karten für ein Planfeld zu. Auch die Senioren können sich zwischen mehreren Varianten bzgl. der (Ent-)Wertung ihrer Felder entscheiden. Was bleibt, ist ein kindgerechtes Legespiel, das sich mangels Anspruch und der Abwesenheit jeglicher strategischer Möglichkeiten äußerst gut zum Ehrgeiz freien "Absackerspiel" eignet. |
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26.10.10 von Lenroc |
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29.10.10 von Peter R. - Ein einfaches Legespiel mit etwas viel Rechnerei und ausserdem Null Interaktion. Trotzdem nett |
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19.11.10 von docholz - Naja! Zumindest kein Fehlkauf! |
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20.11.10 von Dirk Schmiedeskamp - Vieles ist schon gesagt. Es macht wenig Spaß. |
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28.12.10 von Hans Huehnchen - Kann die vielen schlechten Bewertungen nicht ganz nachvollziehen und muss mal ne kleine Lanze für den Don brechen: Klar, ein hoher Glücksanteil ist vorhanden, dennoch ist das Spiel nicht gänzlich ohne Einfluss. Man muss halt das beste aus den gegebenheiten machen. ein locker, leichtes und kurzweiliges Spiel, auch alleine super. |
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14.01.11 von Gregor |
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29.01.11 von Dirk Grundmann - |
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09.03.11 von Frank Bergner - Carcassonne trifft Würfelbingo. Beide Spiele machen Spass, was auch auf Don Quixote zutrifft. |
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16.10.12 von Florian Hullmann - Reine Solitärspiel, als solches sehr schön. |
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13.06.13 von Steffen Hilger - Ich bin zwiegespalten. Einerseits hat das Spiel meine Erwartungen an eine Art berechenbareres, anspruchsvolleres „Take It Easy“ überhaupt nicht erfüllt, andererseits macht es wirklich Spaß und weiß zu unterhalten. Leichte, amüsante Kost für zwischendurch. |
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01.03.16 von Gentledom - Bewertung als Familienspiel: Als solches sind es für mich klare 5 Punkte. Besonders wenn man mit Leuten spielt die sich schnell aufregen weil jemand ihre Züge kaputt macht, kann man dieses Spiel auf den Tisch legen, der ein oder andere flucht dann vielleicht über das unfair verteilte Glück aber eigentlich kann man mit einer guten Strategie gar nicht so viel Pech haben. Für Familien oder Gruppen bei denen sich wer schnell aufregt und die dennoch etwas zusammen spielen wollen: Greift zu diesem Spiel. Für Vielspieler nur als Absacker geeignet und dann auch nur mit 2-3 Punkten. Wegen der Besonderheit vom Spielmechanismus, der Möglichkeit des Solitairspiels und als Familienspiel, gerade mit älteren oder sehr jungen Herrschaften, aber diese gute Bewertung. |
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25.10.16 von Harald Hüpkes - - Oh je, da sind sie wieder - keine Interaktion zu hoher Glücksanteil, mir kommen gleich die Tränen. Dieses Spiel habe ich erstanden als ich mir Cerevantes durchgelesen habe und fand mich sofort in La Mancha wieder. Tolles leicht kniffliges Legespiel welches mit unterschiedlichen Altersgruppen funktioniert. Wie bereits erwähnt können Menschen die nicht gerne verlieren ihre Frustrationsgrenze neu ausloten. Auch wegen der von Spiel zu Spiel neuen Situationen lässt sich dieses Spiel hervorragend spielen. Also von mir klar die Lanze nach oben, komm Sancho - die nächste Mühle wartet schon. Ps. Einzig und allein zu bemängeln ist der Umstand das, die Erweiterung Dulcinea von Toboso nie erschienen ist. So stimme ich zumindest mit ein ... To dream the impossible dream - to fight the unbeatable foe.. |