Rezension/Kritik - Online seit 12.04.2006. Dieser Artikel wurde 14213 mal aufgerufen.
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Eins, zwei, drei, Licht aus! Es dauert schon einige Sekunden, bis sich das Auge an die Dunkelheit gewöhnt. Dann aber erscheinen ein Teil der Figuren in fluoriszierenden Farben leuchtend auf dem Spielfeld. Diese gilt es im Dunkeln zu verschieben. Kommt ein Klackgeräusch vom Spielfeldrand zu Ohren, ist ein Spielstein heruntergefallen und der Spielzug des aktiven Spielers ist beendet. "Schade!", denkt sich der Spieler, "hoffentlich haben die anderen nicht mehr Glück als ich!".
Na das klingt ja interessant… hier wird also im Dunkeln gespielt? Und wie soll das gehen? Lauschen wir doch einmal einem Gespräch, das im Land der drei Magier zwischen einem Zaubermeister und seinem Lehrling geführt wird:
Lehrling: Meister, was machen denn die vielen Steinchen auf dem Spielfeld?
Meister: Die Spielsteine bedecken zu Spielbeginn das gesamte Spielfeld, damit auch schon bei der geringsten Verschiebung die Gefahr besteht, dass Teile davon vom Spielfeld herunter fallen.
Lehrling: Und wie werden die Steine verschoben?
Meister: Hierfür gibt es Zauberersteine, die von außen angesetzt und langsam nach innen geschoben werden, so dass die Hexenkessel in Richtung Zentrum rutschen.
Lehrling: Was passiert denn, wenn ein Stein hinunter fällt?
Meister: Der eigene Zaubererstein bleibt dann an der Stelle stehen, wo er sich gerade befindet. Der eigene Spielzug ist beendet und der nächste Spieler kommt an der Reihe.
Lehrling: Und was soll die Vertiefung in der Mitte?
Meister: Die Spieler versuchen, einen ihrer 3 Kesselsteine in diese Aussparung zu schieben. Wem dies zuerst gelingt, gewinnt das Spiel.
Lehrling: Das geht doch gar nicht, wenn darauf die "Feuersilhouette" liegt.
Meister: Das geht schon. Man muss zuvor versuchen die Feuersilhouette vom Zentrum wegzuschieben.
Lehrling: Und wieso steht das Spiel auf einem Sockel?
Meister: Das Spiel wird im Dunkeln gespielt. Würde das Spielfeld nicht auf einem Sockel stehen, würde man nicht hören, wenn ein Spielstein das Feld verlässt.
Lehrling: Aber wie soll man denn überhaupt wissen was man macht, wenn es doch dunkel ist und man die Steine oder Figuren gar nicht sehen kann?
Meister: Ganz so ist das nicht! Die Kessel, die Zauberer, der innere Ring mit der Vertiefung sowie die Feuersilhouette, die zu Beginn auf dem zentralen Ring liegt, leuchten im Dunkeln, nur die anderen Steine sind nicht zu sehen.
Lehrling: Man sieht also nur einen Teil der Spielfiguren und versucht möglichst geschickt, diese auf dem Spielfeld zu bewegen? Das klingt ja interessant. Ist es das auch?
Meister: Als Magier bin ich natürlich befangen, aber das kann uns sicher der Verfasser dieses Artikels sagen. Frank? Was meinst Du dazu?
Vielen Dank großer Magier, dass Du mir diese Frage stellst. Ich will sie Dir gerne beantworten.
In der Tat ist dieses Spiel sehr interessant! Das fängt bei den Materialien an. Der stabile Karton als Spielfeld, die Figuren und Spielsteine aus Holz und die wenigen Kunststoffteile, die notwendig sind, damit das Spiel im Dunkeln leuchtet, laden schon zum Spielen ein. Das ist alles sehr beeindruckend.
Das Spiel wird in der anschaulich bebilderten und mit Comic-Grafiken angereicherten Spielregel in mehreren Sprachen erklärt. Einem schnellen Spieleinstieg steht also nichts im Weg.
„Nacht der Magier“ lässt sich nicht nur im Dunkeln, sondern auch bei Tageslicht spielen. Auf diese Art kann man jeden Spielstein sehen und so rechtzeitig gegensteuern, wenn die Steine drohen herunter zu fallen. Auch in dieser Version kann das Spiel durchaus Laune bereiten. Das Besondere dieses Spiels entfaltet sich allerdings erst, wenn das Licht ausgeht und das sanfte Leuchten einiger Spielelemente zu erblicken ist. Dann startet ein Spielerlebnis der besonderen Art. Die Spieler bewegen ganz vorsichtig ihre Figuren in Richtung Spielfeldmitte. Die Ohren aller Spieler sind bis zum Anschlag geöffnet und hoffen – bis auf die Ohren des jeweils aktiven Spielers – auf ein baldiges Geräusch. Möge der nächste Spieler an die Reihe kommen. Da eine Partie in aller Regel nie länger als eine Viertelstunde dauert, bietet sich schnell eine zweite oder dritte Partie an.
„Nacht der Magier“ ist eine spielerische Innovation. Zwar ist die Idee, im Dunkeln zu spielen, schon mehrfach da gewesen, jedoch funktionierte die materialtechnische und spielerische Umsetzung nie so gut wie hier. Der Preis von ca. 40 Euro wird sicher einige Käufer zurück schrecken lassen. In Anbetracht des reinen Materialwertes bekommt man für dieses Geld auch einen angemessenen Gegenwert.
Natürlich flacht der Spielreiz von vielen Spielen irgendwann ab, wenn man sie zu oft hintereinander auf den Tisch packt, dennoch bin ich davon überzeugt, dass „Nacht der Magier“ - gelegentlich gespielt - ein bleibendes Spielerlebnis für Jung und Alt ist.
Einzig offen bleibt, wie langlebig die Leuchtkraft der Spielelemente ist. Hier heißt es Daumen drücken. Ich bin aber zuversichtlich, denn die beiden AutorInnen haben während ihrer mehrjährigen Entwicklungsphase mit vielen Farben experimentiert. In diesem Zeitraum erstellen andere Menschen immerhin ihre Doktorarbeit...
Rezension Frank Gartner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Die Nacht der Magier: 5,2, 16 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.02.06 von Frank Gartner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
29.11.05 von Uta Weinkauf |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
02.12.05 von Ralph Bruhn - Tolle innovative Idee! Ich fürchte aber, dass langfristig der Spielspaß zurückgeht, da das Spiel nur von der Optik lebt und von der Spannung, ob ein Teil von der Spielfläche fällt. Einfluss haben die Spieler da aber nur sehr wenig (man sieht eben nichts...) |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
05.12.05 von Hans-Peter Stoll |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.12.05 von Clemens Schollenberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
15.12.05 von Kathrin Nos - Die Idee ist einfach neu! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.12.05 von Susanne Schlappner - Wir haben das Spiel mit unseren Kindern gespielt (6 und 8 Jahre). Der Kleine fand es so toll, dass er es mehrmals hintereinander im Dunkeln wie auch im Hellen("mal sehen wie's da ist") spielen wollte |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.01.06 von Arne Hoffmann - Spielen im Dunkeln - einfach wunderschön. Der Einfluss ist dadurch gering bewertet, da man sich halt im Dunkeln langsam vortastet. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
27.01.06 von Carsten Pinnow |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
10.02.06 von Claudia Schollenberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.02.06 von Jörn Griesbach |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
27.02.06 von Michael te Uhle |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
28.02.06 von Nicole Biedinger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
03.04.06 von Peter Nos |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
13.04.06 von Stephan Gehres |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
14.08.08 von Tobias Brouwer - Ist schon irre, wie selbst erwachsene Menschen sich vor einer erhöhten Pappscheibe mit ein paar Holzteilen versammeln, das Licht ausknipsen und viiieeel Spaß haben |
Leserwertung Die Nacht der Magier: 4.5, 8 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
13.04.06 von Ilona Oetting - Mal was richtig neues, meine Kinder sind begeistert. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
14.04.06 von Braz |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
19.04.06 von Franz - Dieses Spiel haben wir aufgrund der großen Vorschusslorbeeren innerhalb der Spieleszene gekauft. Meinen beiden Kindern, Alter 9 und 10, hat es am Anfang etwas gefallen. Meine Frau und ich fanden es abgesehen von den Leuchtfiguren einfach öde. Es wird bei uns nicht mehr gespielt werden! P.S.: Vor einigen Jahren gab es schon ein ähnliches Spiel, das auch Kinderspiel des Jahres wurde, aber weitaus interessanter ist – „Ringel Rangel“ |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.09.06 von Jürgen - Die erste Partie war ganz okay, weil es mal was anderes ist. Aber ein zweites Mal muss ich das nicht spielen. Der Langzeitspielspass ist in meinen Augen gar nicht vorhanden! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
19.10.06 von Mike |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
19.03.08 von Tobias Brouwer |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.05.11 von Kylia - ThatÂ’s not just logic. ThatÂ’s raelly sensible. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.11.16 von Andreas Arnold |