Rezension/Kritik - Online seit 02.02.2003. Dieser Artikel wurde 12186 mal aufgerufen.
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Der Urkontingent Pangea droht in einzelne Teile zu zerbrechen. Die Spieler
repräsentieren jeweils Herden von Lebewesen, die sich vermehren und bewegen
können. Durch geschicktes Taktieren muss jeder Spieler versuchen, seine Lebewesen auf die neu entstehenden Landmassen in Sicherheit zu bringen und dort die Mehrheit zu erlangen.
Vorbereitungen:
Die 39 Gebiets-Sechsecke werden rund um das zentrale “Südpol-Plättchen” mitsamt 2 Wasserplättchen platziert, welche anschließend entfernt werden.
Es gibt einen verdeckten Zugstapel mit eingemischter Spielendekarte, und jeder Spieler erhält davon eine Handkarte sowie 15 Herden (Holzklötzchen). Gegen den Uhrzeigersinn legt jeder Spieler beginnend beim Startspieler 2 Herden zusammen auf ein beliebiges freies Spielplättchen. Dieser Vorgang wird noch einmal wiederholt. Nun kann der Spieler, der zuletzt Herden eingesetzt hat, das Spiel beginnen, das
ab nun im Uhrzeigersinn verläuft.
Ablauf:
Jeder Spieler spielt seinen Spielzug in 4 Phasen komplett durch. Beim 2-Personenspiel
sind einige Änderungen in der Ausstattung zu beachten.
Phase 1: Pflichtdrift
Man kann seine Handkarte spielen, d.h., man muss genau ein Gebiet der angegebenen Landschaftsart driften lassen.
ODER
Man zieht eine Karte vom Zugstapel und muss diese dann ausspielen.
Was bedeutet “Driften”?
Ein Plättchen mit Kante zum umfassenden Wasser (also kein Binnensee) wird entnommen und so wieder angelegt, dass es weiter vom Südpol entfernt ist als zuvor und mindestens eine Kante zum umfassenden Wasser hat. Es dürfen nur Plättchen von Landmassen genommen werden, wenn auf der Landmasse mindestens eine eigene Herde steht. Entnommene Plättchen müssen an dieselbe Landmasse wieder angelegt werden, außer es entstehen durch das Entfernen mehrere neue Landmassen: Dann darf an jede der beteiligten Landmassen anlegen, auch wenn man dort nicht vertreten ist. Falls Herden auf einem entfernten Plättchen standen, schwimmen diese nun im Wasser.
Landmassen von der Größe 1 Plättchens bzw. der Südpol können nicht driften.
Kam es zum Anlegen an einer neu entstandenen Landmasse, gibt es nun eine Zwischenwertung:
Jeder Spieler am Zug hat nun 4 Aktionen, die beliebig oft einsetzbar bzw. kombinierbar sind.
3 Aktionen = eine weitere Drift durchführen.
1 Aktion = Bewegung 1 Herde auf ein direkt angrenzendes Plättchen.
1 Aktion = bis zu 3 schwimmende eigene Herden auf ein angrenzendes Plättchen retten
1 Aktion = Vermehrung 1 Herde an Land auf 2 Herden.
Limite für die Besiedlung der Landschaften, die bei max. Besetzung nicht betreten oder überquert werden können:
Gebirge: 2 Herden
Steppe: 3 Herden
Wald: 4 Herden
Phase 3: Schwimmer/Überbevölkerung
Schwimmende Herden oder das Limit eines Plättchens überschreitende Herden eines Spielers kommen in seinen Vorrat zurück. Letzterer Fall kann nur eintreten, wenn ein Plättchen bei einer Drift unter eine Herde geschoben wird und dann ggf. eine Überbevölkerung zutrifft.
Phase 4: Handkarte
Der Spieler zieht 1 Karte vom Zugstapel nach, falls er seine Handkarte gespielt hat.
Spielende:
Sobald die Karte mit dem Meteoriteneinschlag gezogen wird, gibt es keinen Pflichtzug mehr. Jeder Spieler hat dann noch einmal 2 Aktionen.
Die Schlusswertung wird wie folgt ermittelt:
Gewonnen hat, wer die meisten Siegpunkte erlangen konnte, bei Gleichstand, wer mehr Herden im Vorrat hat.
Beim Einstieg in die Spielregel sinkt erst einmal der Freudepegel ab, der aufgrund der Erwartung an dieses Spiel noch von der Spielemesse in Essen herrührte. Doch eigentlich gibt es keine Unklarheiten; es ist halt die Schwarz-Weiß-Regel und die anfangs unübersichtlich erscheinenden Darstellungen. Beim nächsten Anlauf entpuppt sich Trias dann jedoch als interessante Neuheit, deren Finessen sich zunehmend im Spiel erschließen. Es entwickelt sich ein Wettrennen um letztlich möglichst große Kontinente, die man am besten nur allein bewohnen will, zuvor aber möglichst zur Erzielung von Zwischenwertungen noch häufig trennen möchte. Da die Schlusswertung relativ viele Punkte bringen kann, ist das Bestreben groß, die Mitspieler von punkteträchtigen Landmassen fern zu halten. Natürlich sollen diese auch keine Drifts mit eventuellen Zwischenwertungen durchführen können Also versucht man durch Bevölkerungsentwicklung bis zum Limit und weitere Entfernung vom Südpol solches zu erschweren. Irgendwann kommt dann der Punkt, wo es so viele Inseln gibt, dass nicht immer die Pflicht-Drifts im Sinne eines Spielers durchführbar sind. Es hängt viel davon ab, ob sich die Mitspieler erst mal auf dem Hauptkontinent vermehren und ausbreiten oder ob sie gleich die Abspaltung hin zu kleinen Inseln mit in der Regel nur eigenen Herden betreiben. Der letztere Fall beeinträchtigt dann doch erheblich die Planbarkeit der eigenen Wertungssituation zum Spielende. Das Spiel zu zweit ist dadurch nicht so empfehlenswert; zu dritt sind m.E. zu viele Karten im Spiel, was die Partie langatmig machen kann.
Optimal wären also 4 oder 5 Spieler: Bei dieser Konstellation kann Trias gute Spielpartien ergeben, aber es hängt wie gesagt viel von der anfänglichen Herdenausbreitung ab.
Alles in allem bietet sich mit Trias ein Spielmechanismus an, der je nach Partie, kniffligen Spielspaß bringen kann und in den Partien unserer Spielgruppen überwiegend positiv ankam. Leider war der Spielablauf nicht immer so überzeugend, was jedoch nicht daran hindert Trias wieder auf den Spieltisch zu legen.
Rezension Roland Winner
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Trias: 4,7, 12 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Roland Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Barbara Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Clemens Schollenberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Frank Gartner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Helga Wilde |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Hans-Peter Stoll |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Hubert Scheu |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Christian Preuß |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Steffen Stroh |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
31.05.05 von Uta Weinkauf |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
09.02.07 von Jochen Traub |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
15.02.07 von Michael Andersch |
Leserwertung Trias: 4.8, 11 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
04.03.04 von Sandra Lemberger - Ein Spielplan mit Sechsecken als Unterlage würde das Abzählen der Entfernung zum Südpol sehr erleichtern! Mit mehr als 3 Spielern sind mir die Wartezeiten bis zum nächsten Zug zu lange, aber zu dritt ist Trias ein SUPER-Spiel! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
21.03.04 von Braz - Ich finde das Spiel absolut klasse und ich bin überaus positiv überrascht von diesem Spiel, wenngleich die Spielanleitung mE ein wenig schwer verständlich ist (- Sätze sind a`weng kompliziert formulert etc.). Jedoch stellt dies kein allzu großes Hindernis dar, da die Anleitung doch sehr kurz ist und diverse Regelunklarheiten somit schnell ausgemerzt werden. Für mich ist Trias ein super Spiel ! Auf jeden Fall eine Testpartie wert ! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Tommy Braun - Spielreiz 5,5 - kleiner Abzug, da es den Ausgang des Spiel beeinflusst, beim wem die Karte Meteoriteneinschlag kommt. Mit 3-5 Spieler gleichermaßen gut spielbar, auch wenn die Kartenanzahl evtl. auf die Spieleranzahl angepasst werden sollten. (Zu zweit noch nicht probiert!) Ein weiteres Essen 2002 Highlight! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Ingo Nötzel - Gerade auch zu zweit kann man sich wunderbare Schlagabtäusche bieten. Da rächen sich Fehler! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
25.10.04 von Carsten Pinnow |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.08.05 von Ulrich Roth - Jede Menge interessante Strategie und Taktik, mit vielen Gelegenheiten für *brilliante* (und fiese!) Züge. Nach der ersten Partie unbedingt die Regeln noch mal lesen! Am Anfang wird gern vergessen, dass a) man nur Terrain von einem Kontinent nehmen darf, auf dem man selber repräsentiert ist, und b) dass das Teil nur an seinen Ursprungskontinent wieder angelegt werden darf, bzw. im Fall eines Splits an eines der entstehenden Teile (welches dann gewertet wird). |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
31.03.06 von Sarah Kestering |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
30.10.07 von Gerhard Passler - Kniffliges, immerzu spannendes Mehrheitenspiel mit netter Spielidee, das mehr Aufmerksamkeit verdient hätte; relativ hohe Einstiegshürde, u. a. auch wegen den teilweise etwas umständlich formulierten Spielregeln; |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
02.02.11 von RS |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
10.07.19 von Thomas Z. - Zugegeben, wir sind keine großen Fans von Area Control Spielen. Auch Trias zündet da nicht richtig. Das Spiel wirkt (wie die Dinos) wie aus der Zeit gefallen. Der Mechanismus der driftenden und zerfallenden Kontinente ist reizvoll, ermöglicht auch fiese Züge, trotzdem kommt keine Spannung auf. Ein Spielplan würde helfen, um die Abstandsregel leichter zu erfassen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
14.01.20 von Steffen Hilger - Ich habe Trias schon eine Ewigkeit im Regal liegen, aber erst heute kam es auf den Tisch. Die Vorbereitung war wegen der wahrlich nicht guten Spielregel eine Herausforderung, aber nach dreimaligem Lesen hatte ich die Regeln dann drauf. Das Spiel selbst hat uns ausgezeichnet gefallen. Trias ist ein tricky Mehrheitenspiel. Bislang habe ich es nur zu zweit gespielt, aber in dieser Besetzung funktioniert es richtig gut. Die Spielzeit ist relativ gering und deshalb kann man gleich mehrere Partien hintereinander spielen, ohne dass es langweilig wird. Die Spielverläufe sind recht unterschiedlich. Mal splittert sich der Urkontinent schnell auf und mal bleibt er noch relativ lange kompakt. Da ist jeweils eine etwas andere Strategie erforderlich. Es macht Spaß, das alles zu ergründen und auszuprobieren. Für mich ist Trias ein Geheimtipp! |