Spielziel
Am Markt von Byzanz wird gehandelt und gefeilscht, was das Zeug hält. Wer am geschicktesten bei den Versteigerungen ist, wird dieses Spiel gewinnen.
Ablauf
Byzanz besteht zu größten Teilen aus Warenkarten. Diese gibt es in 6 verschiedenen Sorten mit den Werten von 1 bis 4. Zusätzlich gibt es noch die sogenannten Händlerkarten, auf die später noch eingegangen wird.
Je nach Spielerzahl werden vor dem Spiel einige Karten aussortiert und unterschiedliche Angebotskarten mit den Werten von 1 bis 6 ausgelegt. Jeder Spieler erhält außerdem noch 4 Startkarten.
Gemäß der höchsten Angebotskarte werden ebenso viele Warenkarten ausgelegt. Die Spieler steigern nun mit ihren Handkarten um diese Auslage. Der Gewinner der Versteigerung nimmt sich die Angebotskarte und legt seine gebotenen Warenkarten sowie eine Karte der Auslage in den sogenannten "Markt von Byzanz".
Wenn jeder Spieler Gewinner einer Versteigerung war, nimmt sich derjenige mit der niedrigsten Angebotskarte alle Karten einer Ware aus dem Markt auf die Hand. In der Reihenfolge der Angebotskarten folgen nun die anderen Spieler. Karten, die nicht genommen wurden, kommen aus dem Spiel.
Die Spieler können jederzeit Warenkarten ihrer Hand verkaufen. Dazu müssen sie drei Karten einer Sorte besitzen. Die Karte mit dem höchsten Wert behält man als Siegpunkt, die beiden anderen Karten wandern aus dem Spiel.
Was hat es nun mit den Händlerkarten auf sich? Diese Karten haben zwei Funktionen: Zum einen dienen sie als Joker und ersetzen somit jede beliebige Warenkarte. In dem Fall besitzt die Händlerkarte den Wert 0, sie wird also beim Verkaufen aus dem Spiel entfernt. Des Weiteren kann eine Händlerkarte auch 5 Punkte bringen, wenn man drei dieser Karten verkauft.
Nach einer mitspielerabhängigen Anzahl von Runden endet das Spiel. Sieger ist natürlich derjenige mit den meisten Punkten.
Fazit
Wie man es von Kartenspielen von Amigo gewohnt ist, ist auch das Material von Byzanz von sehr guter Qualität. Die von Doris Matthäus liebevoll gezeichneten Karten tragen weiterhin zur gelungenen Spielgestaltung bei.
Auch die Regel ist - wie gewohnt - gut strukturiert und lässt keine Fragen offen; man kann nach dem Lesen sofort anfangen zu spielen. Halt: Karten aussortieren nicht vergessen, sonst könnte es bei Spielende zu einigen Fragezeichen auf den Gesichtern kommen ...
Ein Kritikpunkt ist die lange Wartezeit zwischen der Versteigerungs - und der Marktphase. Gerade bei vielen teilnehmenden Spielern (5 oder 6), kann es eine gewisse Zeit dauern, bis man wieder an die Reihe kommt.
Hinsichtlich dieses Punktes muss man ebenfalls überlegen, ob man sich massiv an einer Versteigerung beteiligen will oder ob man lieber die nächste Versteigerung abwarten will. In der Not kann nämlich auch der Markt gewisse Vorteile bringen. Und wer die Karten nur zum Steigern verwendet, hat einerseits keine Karten mehr zum Verkaufen und kann andererseits wohl an kommenden Versteigerungen erschwert teilnehmen.
Letztendlich ist aber natürlich alles eine Frage der Karten. Denn wenn nicht jene Waren versteigert werden, die man auf der Hand hält, hat man ziemliches Pech.
Somit bietet das Spiel auch kaum Möglichkeiten der Interaktion. Jeder Spieler steigert seinen Karten gemäß und kann nur hoffen, dass am Markt für ihn etwas Passendes übrig bleibt.
Somit ist Byzanz ein zweischneidiges Schwert: für 3 oder 4 Spieler ist es ein durchaus empfehlenswertes Versteigerungsspielchen für zwischendurch, bei 5 oder 6 Spielern ist es aufgrund der erwähnten Wartezeiten nur bedingt zu empfehlen.
Rezension Dominik Scholz
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.