Rezension/Kritik - Online seit 06.09.2016. Dieser Artikel wurde 13941 mal aufgerufen.
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„Öh, kennen wir das nicht schon? Ach nee, das war Village, oder? Ist das jetzt nur ’n neuer Name für’n altes Spiel, oder was?“ „Jein!“ möchte man antworten, und wenn ich es mir ganz bequem machen wollte, könnte ich sagen: „My Village ist das Würfelspiel zu Village.“
Auch wenn das nicht völlig verkehrt ist, ist es auch nicht völlig richtig und ganz so einfach will ich es mir nicht machen. Ich gehe davon aus, dass das Spiel Village allen Lesern mehr oder (schade) weniger gut bekannt ist, falls nicht, wird es höchste Zeit, diese Bildungslücke zu schließen.
Daher will ich versuchen, hier etwas näher auf die Unterschiede einzugehen. Der Name lässt es vermuten – in My Village bastelt jeder Spieler an seinem eigenen Dorf, hat seine eigene Spielertafel mit jeweils kleinem Unterschied zu denen der anderen Spieler. Eine üppige Zentralauslage hält alles bereit, was man braucht, um sein Dorf auf Vordermann zu bringen, und zwar in Form von quadratischen, doppelseitigen Karten: Kirchen, Kunden, Mönche usw., die an die entsprechenden Stellen der eigenen Dorftafel angelegt werden können, sollen und müssen.
Während die Spieler bei Village (Spielerei Nr. 96) ihre Aktionen durch die Auswahl der im Dorf verteilten farbigen Holzklötzchen steuern, geschieht dies in My Village, man ahnt es schon, durch Würfel. Aus einem in jeder Spielrunde neu gewürfelten Würfel-Pool wählt jeder Spieler, wenn er an der Reihe ist, genau zwei Würfel aus. Mit dem kombinierten Wert beider Würfel wird dann ein sogenanntes Banner mit genau diesem Wert aktiviert oder mehrere, je nachdem ob es ein schwarzes oder weißes Banner ist. Diese Banner sind auf allen Karten und manchen Bereichen der Dorftafeln zu finden. Ein aktiviertes Banner ermöglicht z. B., die Karte aus der Auslage zu nehmen und mit der anderen Seite nach oben an sein Dorf anzulegen, kann zusätzliches Geld einbringen, aber verursacht auch Zeitkosten und manchmal andere, z. B. Güter.
Sehr clever und einfach gelöst, stellen schwarze Holzmarker alles dar, was es darzustellen gibt: Dorfbewohner, Güter, Geld, je nachdem wo sie stehen bzw. eingesetzt werden. Alles, außer Zeit – dieses Element kennen wir schon von Village. Gevatter Tod zieht auf jeder Dorftafel seine Kreise, und immer wenn er die Brücke überschreitet, stirbt ein Dorfbewohner. Dummerweise kostet auch die Aktivierung der meisten Banner Zeit und von den insgesamt elf Würfeln des Pools sind drei schwarz – wer einen schwarzen Würfel nimmt, weil er genau diese Zahl braucht, verbraucht auch zwei Zeiteinheiten.
Neu ist die Ratte, die sich passenderweise in Nähe des Friedhofs herumtreibt und sich, per Würfel natürlich, immer dann bewegt, wenn der Friedhof einen neuen „Bewohner“ erhält. Erreicht sie das Rattenplagefeld, frisst sie die Hälfte aller ungesicherten Geschichtenpunkte jedes Spielers, auch ein neues Element – und macht sich erneut auf den Weg.
Thematisch ist vieles aus Village bekannt, Reisen, Kirchenausbau, Friedhof usw., hier allerdings auf andere Weise verknüpft. Anderes ist neu, wie schon erwähnt, und fast alles lässt sich beeinflussen, ganz wichtig z. B. die Rolle des Startspielers oder die Bewegung des Dorfältesten, der Geld einbringen oder die noch unsicheren Geschichtenpunkte vom Baum in Sicherheit bringen kann. Oder mit einer Versammlungsplatzkarte einen Würfel auf die gewünschte Seite drehen zu können. Wenn da nur nicht der Zeitfaktor wäre …
Die vielen, gut symbolisierten Details sind unmöglich alle hier zu nennen, dafür in der ausgezeichneten Regel bestens beschrieben und erklärt, da stören auch ein krasser Grammatik- und ein zwei andere kleine Rechtschreibfehler nicht. Material und Grafik sind ebenso ausgezeichnet, dass muss eigentlich bei diesem Verlag gar nicht mehr extra erwähnt werden. Gevatter Tod allerdings steht auf sehr wackeligen Füßen, da musste der Klebstoff bemüht werden.
Elf Würfel, also ein hoher Zufallsfaktor? Wenn man so will, ja, aber tatsächlich nicht so wirklich, denn mit jeder Kombination lässt sich etwas anfangen; vielleicht nicht gerade das, was man geplant hatte, dann muss man seine Planung eben umstellen, flexibel bleiben, das Beste aus den vielen Möglichkeiten machen. Ach so, worum geht’s? Punkte, Punkte, Punkte, welche Frage, Ruhmespunkte natürlich, für Reisen, Kirchenausbauten, Rathäuser, Geschichten usw., und wer in der Schule nicht genügend Nachwuchs ausgebildet hat und deshalb Tagelöhner einstellen musste, erhält dafür einen Abzug.
Rezension Ferdinand Köther
In Kooperation mit der Spielezeitschrift
H@LL9000 Wertung My Village: 4,9, 9 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
09.08.16 von Ferdinand Köther |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
21.10.15 von Udo Kalker - Als "zweiter Teil" von Village hat My Village einige thematische und auch spieltechnische Anleihen vom Ur-Village. Dennoch spielt es sich komplett anders und auch nicht weniger komplex, was sich beim Erklären schnell an der Vielzahl von Einzelregeln bemerkbar macht. Insgesamt ein sehr rundes Spielerlebnis und erneut ein echtes Highlight. |
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04.11.15 von Michael Andersch - Komplexität und Dauer ähnelt dem Grundspiel, also trotz Würfeln keine abgespeckte "würfel dreimal und leg jedesmal zwei raus" Version. Scheint mir etwas unübersichtlicher zu sein als das Basisspiel, dies kann aber natürlich auch daran liegen, dass ich das Basisspiel schon öfter gespielt habe. Obwohl es nicht besonders viel Interaktion hat fühlt es sich trotzdem nicht besonders nach "jeder spielt für sich" an, was möglicherweise auch an den kurzen Zügen bzw. den kurzen Wartezeiten liegt. Fazit: Gutes Spiel, das für mich aber nicht an das Original heran reicht. |
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27.11.15 von Mahmut Dural - Macht mit jedem Spiel mehr Spaß. Das einzige Manko für mich persönlich ist, dass alle Karten in jedem Spiel erhältlich sind, und man die selbe Strategie immerwieder fahren könnte, wenn es die Würfel und die Mitspieler zulassen. Das wird dem Einen gefallen, dem Anderen nicht. Von mir gibt es daher aufgerundete 5 Punkte! |
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31.12.15 von Andreas Molter - Thema und grafische Elemente von Village wurden sehr gut in ein eigenständiges Würfelspiel umgesetzt. Durch eine Vielzahl von kleinen Regeldetails erreicht My Village eine ähnliche Komplexität und Spieltiefe wie Village mit einem hohem Wiederspielreiz. |
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18.01.16 von Horst Sawroch |
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23.01.16 von Edgar Ameling - Gelungene Abwandlung des Village-Themas, die Spaß macht. |
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18.04.16 von Regina Molter - Für mich eins der schönsten, langen Würfelspiele! |
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05.09.16 von Rene Puttin - Tolle Village-Variante, die mindestens genauso gut ist, wie das normale Village. |
Leserwertung My Village: 4.5, 13 Bewertung(en)
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15.10.15 von Daniel Noé - Ein Würfeleinsetz/Karten Ableger des tollen Village - ich war ja skeptisch, muss aber nach einigen Partien nun sagen, dass es mir gut gefällt. Den Brands ist es gelungen das Villagethema, in ein komplett eigenständiges neues Spiel zu transportieren - Vom Spielgefühl ist My Village auch komplett anders, da in der Tat jeder für sich ein Dorf gestaltet, die einzige (indirekte) Interaktion ist die Würfelauswahl - das wird nicht jedem Gefallen, mich persönlich stört es gar nicht, im Gegenteil. Die Gestaltung vom eigenen Dorf und die Symbiose von Karten und schwarzen und weißen Würfeln sind sehr gelungen und machen richtig Spaß - Wird sicherlich noch deutlich häufiger auf den Tisch kommen. Ein Wort zum Material: Die Karten sind absolut vorbildlich, bezüglich ihrer Dicke, dass würde ich gerne auch mal bei anderen Spielen sehen - Die Gevatter Tod Figur hingegen ist echter Murks (da war wohl noch Platz auf den Stanzbögen), hier hätte ich mir einfach ein größere Holzscheibe gewünscht, nun ja man kann nicht alles haben... My Village jedenfalls hat mich überzeugt - 5 Punkte |
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25.10.15 von rebhagemann - Spielt etwa in einer Liga mit Agricola in der Familienversion (also ohne Kartendeck). Mir macht's Spaß, aber eine Partie pro Tag reicht dann auch. Die Ausstattung ist sehr gut, nur wären mir rechteckige kleinere Karten lieber - so ist der Platzbedarf mal wieder enorm. Ich habe drei Partien gebraucht, um alle Regeln im Blick zu haben. Insofern ein komplexes Spiel, das sich ansonsten aber flüssig spielt. |
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28.11.15 von Martin Schipper |
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28.11.15 von Gülsüm Dural - Schönes, rundes Spiel, welches Spaß macht und mir aufgerundete 5 Punkte wert ist. |
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01.12.15 von Christian B. - Warum nur 3 Punkte? Die Downtime ist viel zu hoch. Erst wenn der Vordermann seine Würfel gewählt hat kann man seinen eigenen Zug planen. Die Spielzeit die auf der Schachtel angegeben ist wurde in den Partien deutlich überschritten ,selbst mit nur 3 Spielern. Für mich 2 KO Kriterien. |
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05.12.15 von Gerd Hebbinghaus - Dann doch viel lieber das Original |
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21.12.15 von Martin - Ich spiele auch lieber Village ("Das Original"), am besten mit wechselndem Einsatz der Erweiterungen. Aber das ist kein Grund My Village schlecht zu bewerten. Mir gefällt auch diese Idee ganz hervorragend. |
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26.05.16 von Marlow - Ich bin sehr enttäuscht, da ich doch deutlich mehr Spielspaß erwartet habe!! 1) Am Ende liegt man mit seinen Punkten nie weit auseinander. 2) Man geht wirklich bei jedem Spiel immer gleich vor. 3) Es macht keinen Unterschied, ob man dies oder jenes macht (für mich das Schlimmste!). 4) Interaktion gibt es keine. So ungefähr wußte ich dies ja vorher, aber habe nicht erwartet, das sich dies so negativ auswirkt. 5) Halte das Spiel auch für schlecht balanciert, denn Güter, besonders Geld hatten wir immer sehr reichlich. Vieles ist doch nicht richtig durchdacht und man hätte einiges weglassen sollen und durch andere Elemente ersetzen, welche die Wiederspielbarkeit erhöhen. Es kommt einfach kein Fun auf und wenn ich da an den RIESEN großen Platzbedarf bedenke, ist es ein weiterer Grund, lieber ein anderes Spiel aus dem Schrank zu holen. Anmerkung: Nur 4 Sterne bei Aufmachung, da der Tod im Spiel nicht mehr als 2 Sterne verdient. (fällt immer auseinander, bei allen!) Nunmehr Abwertung von 3 dauf 2 Sterne |
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12.09.16 von arvama - Wer strategische Würfelspiele mag, ist hier genau richtig. |
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29.12.16 von zwinkmann - Schon der Vorgänger Village hat uns viel Spaß bereitet. My Village bietet m. E. nun eine "knackigere", verdichtete Weiterentwicklung des Grundspiels.Auch sehr gut zu zweit spielbar! |
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18.07.17 von Axel F. - Schönes Würfel-Nehm-Spiel mit Kartenaufbau- und Engine-Building-Effekt. Die Grafik ist klasse und man kann tatsächlich von der Reise eine Geschichte "erzählen"....toll! Ansonsten wenig interaktiv und sehr Solo-lastig. Am Besten zu zweit spielbar - dafür braucht´s aber immer viel Platz auf dem Tisch. Trotzdem eine schöne und vor allem schnell gespielte Alternative zu Village. |
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14.10.17 von Marcel P. - Nach nunmehr über 30 Partien immer noch sehr beliebt bei uns. Es gibt einige interessante Wege zum Sieg, die sich alle unterschiedlich spielen. Sehr gute flüssige Regeln und einen sehr angenehmen Spielfluss. Spannend bis zum Ende. Wir nehmen immer noch die Osternest Promo mit dabei (Fahrendes Volk), |
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02.03.19 von Störbot - Kommt nicht an Village ran. Nach drei Partien (die alle gleich abliefen) ganz hinten im Schrank versteckt. |