Rezension/Kritik - Online seit 21.11.2020. Dieser Artikel wurde 8278 mal aufgerufen.
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Den Schauplatz für dieses Spiel liefert das im Nordwesten von Kanada gelegene Yukon-Territorium. Ein sehr dünn besiedeltes, karges und bergiges Gebiet, das vor allem für ein Ereignis berühmt ist: den Klondike-Goldrausch. Wie sicher bekannt ist, hat kein geringerer als Onkel Dagobert dort den Grundstein für sein Vermögen geschaffen.
Gold und Enten kommen im Spiel aber nicht weiter vor, es geht ganz einfach um Luftfahrt und um Geld. Gemäß dem Regelheft offenbar auf einer Familiengeschichte basierend, führen wir als kleine Fluggesellschaft Passagierflüge mit Wasserflugzeugen in die entlegenen Gebiete des Yucon aus und verdienen damit unser Geld.
In Youkon Airways spielen wir eine kleine Fluggesellschaft, die mit ihrem einen Wasserflugzeug Passagierflüge durchführt.
Die Passagiere werden durch 15 Würfel in 5 verschiedenen Farben dargestellt. Diese Würfel werden zu Beginn der Runde gewürfelt und dann nach Zahlen sortiert auf 6 verschiedene Abflugstege verteilt.
In Spielreihenfolge sucht sich dann jeder Spieler einen Steg aus, darf von dort aber nur Passagiere einer Farbe mitnehmen. Weitere Passagiere der gewählten Farbe können gegen Bezahlung von anderen Stegen dazu geholt werden.
In Reihenfolge der Stege starten dann alle Flugzeuge von White Horse, der Hauptstadt, in dem eine Zielkarte gespielt wird, die angibt, wohin sie fliegen wollen. Je nach Distanz muss dafür eine gewisse Menge an Treibstoff abgegeben werden.
Am Ziel angekommen steigt dort mindestens ein Passagier aus. Vorzugsweise einer, der mit einem der bunten „Zielklötzchen“ an diesem Ort übereinstimmt. Diese Klötzchen werden zu Beginn der Partie auf allen Orten zufällig gemäß der Anzahl der Spieler verteilt und bringen einen speziellen Bonus.
Wer weitere Passagiere an Bord hat, spielt anschließend eine weitere Zielkarte, verbraucht entsprechend Treibstoff und liefert einen weiteren Passagier ab, bis alle Spieler ihren letzten von maximal 4 Passagieren abgeliefert haben. Dann erhalten alle Spieler Geld pro Passagier sowie zusätzlich für die längste geflogene Strecke.
Soweit ist das Spiel noch recht „konservativ“ und überschaubar. Spannend bzw. abwechslungsreich wird es nun durch die Entwicklung unserer Airline.
Pro eingesammeltem Farbklotz dürfen wir eine Eigenschaft unserer Airline entwickeln. Damit können wir z. B. unseren Treibstoffnachschub pro Runde erhöhen, mehr Zielkarten ziehen, unser Handkartenlimit erhöhen oder eine von diversen Modifikationen aktivieren, z. B. dass wir auch zwei unterschiedlich farbige Passagiere mitnehmen dürfen. Insgesamt gibt es 13 mögliche Verbesserungen, davon 6, die auch noch mehrere Stufen haben. Also eine Auswahl, die man nie in einem Spiel alle erreichen kann.
Entfernte Orte, die erhöhte Anforderungen an den Spritnachschub stellen, oder nahe Orte, von denen man in einer Runde leicht mehrere erreichen kann, bieten Platz für unterschiedliche Strategien.
Am Ende des Spiels, nach 6 Runden, gibt es eine größere Geldausschüttung pro unterschiedlichen Ort, den man besucht hat. Des Weiteren aber nur, wenn man diese Spezialität entwickelt hat, noch pro gleichfarbigem Würfel, den man im Verlauf des Spiels eingesammelt hat.
Yukon Airways ist hübsch anzusehen, aber irgendwie trotzdem unauffällig. Auch das Spiel selber ist hübsch, spielt sich schön, den meisten Mitspielern gefällt es, aber Begeisterungsstürme löst es nicht aus. Schade eigentlich, denn es hat viel, was für mich ein gutes Spiel ausmacht.
Das ist zum einen eine nachvollziehbare Geschichte, die ich im Spiel erlebe. Wir fliegen durch die Gegend, laden Passagiere ab, können unsere kleine Airline über die Zeit etwas ausbauen und verbessern.
Passende Passagiere einladen und abliefern, dafür kleine Belohnungen einsammeln - auch das ist ein altbekannter, aber immer wieder gern gespielter Mechanismus, der hier gut funktioniert und natürlich auch eine gewisse Interaktion beinhaltet.
Im Spiel gibt es viele kleine Entscheidungen zu treffen, vor allem natürlich was die Entwicklung der eigenen Airline betrifft. Viele der möglichen Upgrades sind besser, je früher man sie aktivieren kann, doch welches ist zu Beginn am wichtigsten, welches kann warten?
Sicher nicht zu unterschätzen ist ein ausreichender Nachschub an Zielkarten, selbst wenn man nicht alle behalten darf, weil das Handkartenlimit zu klein ist. Denn ohne die richtigen Karten erreicht man kaum alle anvisierten Ziele. Zwar kann man mit 3 Karten eine beliebige Zielkarte ersetzen, aber das kostet halt wertvolle Handkarten, die man dann wieder nicht mehr in Treibstoff oder Spielboni eintauschen kann. Aber auch bunte Passagiere, mehr Treibstoff oder natürlich extra Siegpunkte beim „Abliefern“ sind interessante Boni, und so ist recht gut sichergestellt, dass jeder Spieler sich leicht unterschiedlich entwickelt. Für meinen Geschmack könnten die Unterschiede noch etwas größer sein, oder die Optionen noch etwas spezieller, aber es muss ja immer noch Luft für eine Erweiterung geben. Auch wenn ich fürchte, dass Yukon Airways nicht in den Genuss einer solchen kommen wird, da das Spiel offenbar mehrheitlich unter dem Radar fliegt.
Yukon Airways kann man schon ab zwei Spieler spielen (theoretisch sogar alleine, das hab ich aber nicht probiert). Besser gefällt es mir aber mit mehr Spielern. Drei oder vier sollten es schon sein. Schließlich belebt Konkurrenz das Geschäft, und erst wenn man sich ein paar Passagiere wegschnappen kann, wird die Spielreihenfolge wirklich interessant. Die Spieldauer liegt auch zu viert noch bei angenehmen 60-70 Minuten, was ich dem Spiel angemessen empfinde. Das Material ist simpel und zweckmäßig, bis natürlich auf die kleinen Holzflugzeuge, die sind sehr hübsch.
Für mich ist Yukon Airways eins der besseren Familienspiele, das aus den Neuheiten 2019 nicht besonders weit, aber doch angenehm hervorsticht.
Rezension Michael Timpe
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Yukon Airways: 4,4, 5 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
04.10.20 von Michael Timpe - Nicht spektakulär, aber schön. Das Spiel ist schnell zugänglich und doch nicht trivial. Ich spiels gerne und fühl mich vom Spielgefühl her an Zug um Zug erinnert. So ein Dauerbrenner wird es aber wohl nicht werden. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
07.12.19 von Michael Andersch - Zunächst etwas sperrig von den Mechanismen her (die deutsche Übersetzung der Regel ist an manchen Stellen noch nicht ganz ausgereift bzw. sogar fehlerhaft) erschließt sich das Spiel dann doch recht schnell. Leider gaukelt es eine Planbarkeit vor, die meiner Meinung nach absolut nicht gegeben ist (welche Zahlenwürfel liegen wo, welche Farbwürfel liegen wo, welche Zielkarten habe ich, mit welchen Symbolen darauf um Zusatzboni abzustauben...) - man macht viel und vermeint etwas zu steuern, aber das Glück oder Pech (un)passender Karten ist leider nicht wirklich kompensierbar. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
16.11.20 von Andreas Odendahl - Gutes Optimierspiel im Kennerbereich mit genau der richtigen Dosis Zufall in Karten und Würfeln. Interessant, wie man sein Cockpit auflevelt um immer besser zu werden. Wer gerne optimieren mag, es aber nicht zu komplex möchte, der findet hier ein richtig gutes Spiel! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
26.11.20 von Franky Bayer - Sicher hat das Spiel seine Glücksfaktoren: Würfel, Farbverteilung, und vor allem die Karten. ABER: Man hat viele Möglichkeiten, sich darauf einzustellen (Stege, Cockpit, etc.). Ich konnte mich in etlichen Solo-Partien bis zum Flieger-Ass steigern, und weiß nun schon, wie man sich auf schlechte Kartenverteilung und ungünstige Würfel einstellen kann. So gesehen empfinde ich den persönlichen Einfluss doch wesentlich größer als den Zufall. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
07.01.21 von Michael Kahrmann - Mir fehlt ein wenig der Spannungsbogen. Das Spiel verläuft sehr linear. Die Grafik ist Geschmackssache. Es macht insgesamt Spaß und ich spiele es gerne mit aber selbst kaufen würde ich es nicht. 4 Spielreiz Punkte. |
Leserwertung Yukon Airways: 4.2, 9 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
14.12.19 von Andreas - Kann die Bewertung meines Vorredners nicht nachvollziehen. Das Spiel funktioniert einwandfrei und hat einen schönen Spannungsbogen. Sicher die Entscheidungen, die man trifft hängen von der jeweiligen Situation und ein wenig vom Glück ab, aber das passt gut zum Spiel. Wer einen strategischen Hammer sucht, ist hier sicherlich fehl am Platz. Alle anderen können mit dem Spiel viel Spaß haben. |
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14.12.19 von Michael Behr - Zu viel Glück, zu wenig Planbarkeit. Ich schließe mich der Meinung von Michael Andersch voll an! |
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23.07.20 von Chrizlutz |
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25.11.20 von JochenSch - Endlich habe ich die deutsche Version spielen können. Habe mich darauf gefreut aber leider ist Yukon Airways gefoppt. Sperrig, unübersichtlich und sehr glücksabhängig. Das nächste (und übernächste) Mal ohne mich. |
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01.12.20 von Peter Steinert - Feines Kennerspiel mit frischer Optik und unverbrauchtem, authentischem Thema. Die erste Partie ist pure Analyse-Paralyse, danach entfaltet das Spiel einen beachtlichen Reiz und lädt mit unterschiedlichen Tuning-Möglichkeiten und der immer neuen Startsituation zum Experimentieren ein. Durch die Möglichkeit, sich sowohl Würfel als auch Ortsmarker gegenseitig "wegzuschnappen", geht es manchmal recht konfrontativ zur Sache. Muss man mögen. Auch das Kartenglück ist omnipräsent, allerdings ohne das eigene Spiel zu dominieren. Tipp: Die Montageanleitung für die Cockpit-Zeiger (welche nur in der deutschen Spielregel abgedruckt ist), ignoriert man besser, da sie durch vertauscht abgebildete Teile schlicht falsch ist und zu "eiernden" Zeigern führt. Wer auf spannende Tüftelspiele steht, darf hier bedenkenlos zugreifen, allerdings kann die Downtime in Vollbesetzung zunächst hoch ausfallen. |
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03.12.20 von Stefan H. - Yukon Airways konnte mich nicht richtig überzeugen. Es spielt sich doch sehr beliebig. Es ist wenig inspirierend und nachhaltig. Die Grafik empfinde ich als recht hässlich..... aber geschenkt. Das Thema ist, wie bei vielen Spielen auch, doch sehr aufgesetzt und es wird keine Geschichte erzählt, die Emotionen bei Spielern freisetzen kann. Man nimmt halt Würfel und platziert diese auf Karten und schiebt seine Holzfigur von A nach B, um dann eventuell eine Belohnung einzustreichen. Gähn! |
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12.10.22 von Maja - Gerade mal wieder aus dem Regal geholt und gespielt und was soll ich sagen. Es macht mehr Spaß als beim ersten Mal. Ich freue mich auf weitere Runden. |
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12.10.22 von Dennis L. |
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19.05.23 von Alf - Ein sehr gutes Familienspiel mit einer guten Umsetzung bei einem Thema. |