Rezension/Kritik - Online seit 30.08.2017. Dieser Artikel wurde 11613 mal aufgerufen.
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Sicher keine ganz einfache Aufgabe, immer wieder neue Varianten für das Zug-um-Zug-Universum zu entwickeln. Die fünfte Map-Collection führt uns nach England respektive nach Pennsylvania, wo wir wahlweise beim Streckenbauen noch Aktien sammeln oder in England erst mal diverse Eisenbahntechnologien entwickeln müssen, bevor wir unser Streckennetz aufbauen.
A) Pennsylvania: "Leichte Varianz, die niemandem wehtut." So könnte man grob diesen neuen Zug-um-Zug-Ableger umschreiben. Hier erhält man beim Bau einer Strecke zusätzlich noch eine Aktie von einer der neun verschiedenen Gesellschaften. Welche Aktie man nehmen darf, ist an der Strecke vorgegeben, meist darf man aus zwei oder drei verschiedenen eine auswählen. Am Ende des Spiels gibt es dann eine Mehrheitenwertung pro Aktiengesellschaft. Leider ist die Spielregel nicht ganz eindeutig, ob die Punkte für den Streckenbau auch vergeben werden (ich nehme an Ja). Erwähnt wird das in der Anleitung nicht und auf der Karte ist die sonst übliche Liste mit Streckenlängen und Punkten nicht abgebildet. Leider blieb meine diesbezügliche Anfrage beim Kundendienst von Days of Wonder unbeantwortet. Ansonsten: Standartkost.
B) United Kingdom: Im Mutterland der Eisenbahn darf jeder Spieler anfänglich nur 1er- und 2er-Strecken und ausschließlich in England bauen. Längere Strecken, Fähren, vor allem aber das Recht in Schottland, Wales und Irland zu bauen, muss man erst erwerben, das heißt, für einige Joker die jeweilige Technologie oder Konzession kaufen.
Da Jokerkarten somit noch viel wichtiger sind als in allen anderen Spielen, können im ganzen Spiel immer auch vier beliebige Waggonkarten als Joker verwendet werden.
Zusätzlich gibt es noch weitere lukrative Entwicklungen, um beispielsweise mehr Punkte beim Streckenbau, mehr Kartennachschub, einen Doppelzug und andere kleine Besonderheiten zu erhalten. Die Karten „Längste Strecke“ und „Meiste Zielkarten“ können ebenfalls gekauft werden, sind aber nur je einmal im Spiel und können für den Besitzer auch empfindliche Minuspunkte bedeuten, wenn er die jeweilige Bedingung nicht erfüllt.
Die Englandkarte ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt und wird mit 35 (statt 45) Waggons gespielt, ist also etwas kürzer als ein normales Spiel.
Was sich soweit (hoffentlich) spannend anhört und über weite Strecken auch deutlich abwechslungsreicher spielt als das Standardspiel, offenbart im Test dann allerdings gleich zwei deutliche Schwächen:
Über den zweiten Punkt mag man jetzt noch geteilter Meinung sein, vor allem in Runden, wo eher aus dem Bauch heraus gespielt wird und nicht die Punktemöglichkeiten im Detail durchstudiert werden. Ich persönlich habe aber recht Mühe damit, wenn einzelne Karten so deutlich überlegen sind. Erfahrene Spieler werden sich alle auf diese Karten stürzen (wenn sie gewinnen wollen), was langweilig ist, wenn es alle anderen Strategien aushebelt. Bei Mitspielern, die das Spiel weniger gut kennen, muss ich mir überlegen, absichtlich suboptimal zu spielen, um sie nicht zu düpieren.
Was nicht heißt, dass man diese Variante nicht spielen kann. Die Englandkarte birgt mit der Notwendigkeit, zwischen den verschiedenen Landesteilen, Steckenlängen und sonstigen Entwicklungen entscheiden zu müssen, ein wirklich spannendes und neues Spielgefühl, das gut zu Zug um Zug passt. Die Karte hätte meines Erachtens das Zeug, die Beste aller bisherigen Erweiterungen zu sein, und gerade deshalb enttäuschen mich diese meines Erachtens gravierenden redaktionellen Mängel besonders. Als Kunde erwarte ich ein austariertes, fertig entwickeltes Spiel. Da das Grundspiel ja bereits vielfach erprobt ist, sollte das nicht zuviel Aufwand sein, immerhin kosten diese Erweiterungen auch in etwa ähnlich viel wie das Grundspiel. Schade, aber so finde ich die Map Collection 5 recht mittelmäßig.
Rezension Michael Timpe
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
Nachfolgend noch mein aktueller Stand zum Ballancing der Technologiekarten - soweit ich das nach meinen Testpartien bisher beurteilen kann. Diese Anpassungen sind als Vorschlag zum selber Weiterausprobieren zu verstehen. Die meisten habe ich so auch nur ein- bis zweimal gespielt und erhebe nicht den Anspruch, so schon die perfekte Balance gefunden zu haben.
Dampfkessel: Jede Strecke dieser Art bringt 2 Punkte extra
Booster: Entweder Kosten nur 1 Joker oder 2 gleiche Karten dürfen als 1 Joker gespielt werden
Dampfturbinen: Jede Fähre bringt 4 Punkte mehr (statt 2)
Wassertender: Kosten: 3 Joker (statt 2)
Dieselantrieb: Kosten: 2 Jocker (statt 3)
Wegerecht: 3 Joker (statt 4)
Doppeltraktion: Kosten 3 Joker (statt 4); bringt auch -2 Punkte für jede nicht erfüllte Zielkarte
H@LL9000 Wertung Zug um Zug: United Kingdom & Pennsylvania: 5,0, 3 Bewertung(en)
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23.05.17 von Michael Timpe - Mit meines Erachtens deutlichen Mängeln in der Spielbalance, weswegen ich leider keine bessere Note für die sonst gute Idee vergeben mag. |
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23.10.15 von Michael Kahrmann - Für mich die beste Map von Zug um Zug bisher. Pennsylvania mit dem Aktienmechanismus ist ok grad wenn man mit ZuZ Neulingen spielt. Die UK Map ist inhaltlich und was die Ausstattung betrifft der Hit. Man baut sich sein Zug-"Imperium" erst langsam auf, gefällt mir richtig gut und zeigt nach der Team Variante was noch so alles in der genialen ZuZ Idee schlummert. Ich hoffe auf weitere tolle Maps. Alle Daumen hoch! |
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17.04.16 von Mahmut Dural - Für ZuZ-Liebhaber ein Must Have. Macht aus dem Familienspiel ein Kennerspiel. |
Leserwertung Zug um Zug: United Kingdom & Pennsylvania: 5.2, 15 Bewertung(en)
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29.10.15 von Dennis L. - Klasse Map, die zeigt was man noch immer aus diesem Spiel rausholen kann. |
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29.10.15 von Maja |
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05.11.15 von Timo Onken - UK - basiert stark auf Lokomotiven. Spielt sich anstrengender als andere ZuZ-Varianten. Weiß nicht, ob ZuZ das wirklich nötig hat. 10er-Strecke nach NY wirkte in den bisherigen Partien etwas zu stark. PA - von der Karte ähnlich der USA-Karte. Die Anteilsscheine integrieren sich gut ins Spiel, es wird aber sehr selten was nur für diese gebaut. Nimmt man eher am Rande mit. Insgesamt - zwei tolle Karten, wobei ich eher PA als UK spielen würde. Einziger Faux-Pas ist, dass es in PA eine(?) 7er-Strecke gibt und nirgends die Punkte (18) stehen - die 7er-Strecken gibt es nur auf wenigen Spielplänen und nicht jeder hat somit die Punkte dafür zur Hand. Ein wenig wie damals mit der Schweiz und den 5er-Strecken. |
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15.11.15 von Martin - Zwei hervorragende Spielpläne mit interessanten Neuerungen. Beide Pläne spielen sich anders als die bisherigen Auflagen. In der Tat ziemlich fordernd und sehr spannend! |
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25.12.15 von Michael F. - Da man mit dieser Erweiterung gleich die Pennsylvania-Erweiterung mit kauft kann ich diese Ticket-to-Ride Karte durchaus empfehlen. Momentan spiele ich mit meinem Sohn (6 J.) Zug um Zug und er hat bei Pennsylvania heute sogar eine ganze Stunde durchgehalten und hatte Spaß! Ich war allerdings vom vielen Punktezählen anschließend KO. Also Zug um Zug ist wirklich ein gutes Spiel... aber man sollte das bewusste StreckenVERBAUEN dann doch unterlassen, da man dann doch Frust entwickeln kann. Der Zusatzmechanismus mit dem Freischalten zusätzlicher Möglichkeiten ist auch sehr interessant. Beim Spielen mit diesen ganzen Zusatzkarten braucht man aber schon einen großen Tisch! Eine gute 5. Eine 6 vergebe ich nur, wenn ein Spiel ungeachtet nach dem Ausgang für die einzelnen Spieler richtig Fun bringt. Hier spielt man eher für seinen eigenen Sieg und zugebaute Strecken bringen eher Frust. Trotzdem. Gutes Spiel! |
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03.01.16 von Torsten |
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04.01.16 von Mike |
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08.03.16 von axel-b - Der Pennsylvania-Spielplan gefällt mir nicht so besonders, weil ich die Aktienmehrheiten als zu stark empfinde. Der UK-Spielplan ist klasse, weil er viele neue Elemente ins Spiel bringt. |
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17.04.16 von Gülsüm Dural - Mir haben beide Karten sehr gefallen. Pennsylvania geht um Aktienmehrheiten und UK ist mit den technologien schön anspruchsvoll. Toll! |
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07.10.16 von Kathrin |
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23.02.18 von Saxmann - Klasse Spiel- hab grade gewonnen !! Unnötige Verkomplizierung der Regeln- -Hatte Glück und viele Joker gezogen Hab gewonnen, weil in die USA gebaut. Rundenlang haben wir vom Talon gezogen, um endlich einen Joker zu ziehen. Ich bin Purist: Die Urform ist wieder mal das Beste. Kann ich mit den Originalregeln nicht empfehlen; auch wenns ganz schön ist, bei den verrückten Engländern rumzuziehen. |
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24.02.18 von Jürgen Weißauer - Sehr anspruchsvolle Variante. |
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06.07.18 von Mike Camen |
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23.07.20 von Familienvater - Die neuen Ideen in dieser Erweiterung lassen einen erstmal staunen. Leider wird man jedoch teilweise unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Beim Pennsylvania-Plan empfinde ich die Aktiengesellschaften als (überflüssige) Draufgabe. In keiner unserer Partien haben die Anteilsscheine bei der Endwertung irgendetwas an der Spielerreihenfolge geändert. Zu sehr waren die einzelnen Marker vor der Auswertung der Aktiengesellschaften voneinander entfernt. Insofern ist es überhaupt nicht notwendig zu überlegen, welche Anteilsscheine man nimmt. Hauptsache man hat überhaupt irgendwelche, um damit Punkte zu machen. Die allgemeine Gestaltung des Plans sagt mir hingegen sehr zu, erinnert allerdings auch etwas zu stark an das Basisspiel. Die andere Seite des Spielplans mit dem Großbritannien-Plan ist anspruchsvoller und (aus meiner Sicht ziemlich nachteilig) unausgewogen. Die Grundidee des Technologieerwerbs ist genial, die Umsetzung jedoch teilweise mangelhaft. Wir persönlich spielen es so, daß die Regel "4 Wagenkarten = 1 Lokkarte" nur für den Erwerb neuer Konzessionen/Technologien gilt. Ansonsten muß zwingend eine Lokkarte ausgspielt werden, wenn der Plan es erfordert (z.B. bei der Fähre) oder wenn man einen Joker zum Bau der Strecke benötigt. Ferner sind die Technologien von ihren Fähigkeiten stark unterschiedlich und in ihrer Anzahl begrenzt, weshalb schon nach der ersten Runde der dritte oder vierte Spieler deutlich das Nachsehen haben kann, wenn er in Hinblick auf den Erwerb einer solch starken Karte nicht mehr zum Zug kommt. Seltsam muten auch diverse Auftragskarten an, bei denen es aufgrund der Kürze der Verbindung eben nur wenig Punkte gibt, ohne daß sie darauf Rücksicht nehmen, daß man zur Erfüllung eben dieser Karten bis zu vier Technologien sehr teuer erwerben muß. Das ist aus meiner Sicht überhaupt nicht ausbalanciert. Schade, gerade in diesem Punkt hätte man soviel daraus machen können. Und so kristalliert sich leider eine Standardstrategie zum Sieg heraus, bei der ich mich zum Schluß auf mein Glück verlassen muß, daß eventuell nachgezogene Auftragskarten in mein Streckennetz hineinpassen, oder daß ich alternativ der Erste bin, der die Verbindung in die USA herstellen kann. |
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17.11.22 von Markus Fillgraff - Die für mich deutlich beste Version von ZuZ. Pennsylvania macht aus dem Spiel ein Wettrennen. Endlich wird es belohnt, schnell Strecken zu bauen. Kein ewiges Nachziehen vom Stapel. Strecke baubar? Los geht\\\\'s und die Aktie gesichert. Spielt sich für mich anders als alle anderen Varianten bisher. UK macht das Spiel zum Kennerspiel - ohne Frage. Welche Strecken nehme ich? Welche Erweiterungen benötige ich dafür? Welche Upgrades will ich wirklich haben? Wie spiele ich, wenn ich die Wunschupgrades nicht bekomme? Es fließen viele Überlegungen in das Spiel mit ein und ja, ich kann mich auch verzocken und abgeschlagen werden (was mir bei anderen ZuZ-Varianten natürlich auch schon passiert ist). ZuZ kann man nett spielen, man kann es allerdings auch recht gemein angehen. Die Technologiekarten heben diesen Kern nochmal deutlich hervor. Jederzeit zu einer Partie bereit. |