Leserwertungen

Wir bieten den Besuchern unserer Seite die Möglichkeit, selbst die Spiele zu bewerten. Dies soll Spielefans und potenziellen Spielekäufern die Möglichkeit geben, sich ein umfassenderes Bild zu machen.

* 18Lilliput

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.03.23 von Everest - Bricht durch die Aktionswahl die gewohnte Struktur der großen Geschwister auf und ist deshalb vielleicht etwas zugänglicher. Da es keinen Spielplan gibt, fehlt die thematische Klammer. Lilliput ist abstrakter. Die kleine Schachtel sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Spiel trotzdem viel Platz auf dem Tisch einnimmt. Gelungener Ableger.

* Andromeda´s Edge

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.11.25 von Everest - Analog zu Terry Mystica und Gaia Projekt wurde hier die Handlung von einer Fantasywelt (Dwellings of Eldervale) in den Weltraum konvertiert. Das Spielprinzip ändert sich i.W. nicht. Wer D.o.E. kennt, bewegt sich auf vertrautem Fuß. Einige Anpassungen wurden aber vorgenommen. Es bleibt dennoch, wie Gaia Projekt auch, ein Euro, es ist kein 4X-Spiel. Andromedas Edge ist komplexer als D.o.E.. Die zu erklimmenden Leisten sind z.T. mit Boni verknüpft und es gibt weitere Hexfelder (Nebel), mit denen man interagieren kann. Die zu bauenden Großprojekte (bei D.o.E. Siedlungen) finden sich in einem allgemeinen Vorrat, sind nicht an eine Spielerfarbe gebunden, haben jeweils eine Funktion und müssen zusätzlich mit hier neu installierten, eigenen Pöppeln bestückt werden. Ereignisse bringen die Unsympathen ins Geschehen sowie weitere Effekte. Insgesamt wirkt Andromeda´s Edge größer, epischer, die Engine ist ausgeklügelter, es ist aber auch stellenweise prozeduraler und man muss aufpassen, nichts zu vergessen. Dieses Spiel hat mehr Fleisch am Knochen, je nach Ansicht vielleicht auch überschüssiges Fett. Kann man sehen, wie man will. Die Wirtschaftsleiste scheint sehr stark zu sein. Wer hier eifrig emporklettert, kann am Ende zwei Punkte pro ungenutzter Ressource einstreichen. Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, Siegpunkte zu erhalten. Da die sich bildende Engine aber hauptsächlich auf die Rohstoffproduktion abzielt, ist dieser Weg zumindest ebenso offensichtlich wie erfolgversprechend. So sollte man jene Leiste zumindest nicht gänzlich ignorieren, v.a. dann nicht, wenn Mitspieler auch darauf spielen. Was mir hier im Vergleich besser gefällt: Mit den zu erwerbenden Modulen bauen wir unsere Station aus. Das ist optisch und spielerisch schöner gelöst und es passt inhaltlich sehr gut. Bei D.o.E. erwerben wir stattdessen Eigenschaftskarten, die wir lediglich vor uns auslegen, die aber keine Verbindung zu unserem Tableau haben. Was mir nicht so gut gefällt: Weil über sie auch Wertungsmultiplikatoren und Boni freigeschaltet werden, stehen die Leisten (noch) mehr im Mittelpunkt. Der Spielplanausbau ist statischer und wird oft eher zufällig, manchmal beiläufig ausgelöst. Andromeda´s Edge verliert, für mich, den direkten Vergleich mit D.o.E. Durch das stärkere Fokussieren auf Leisten und die ausgeprägtere Engine fühlt sich Andromeda´s Edge in Teilen eher wie ein klassisches Euro an. Trotzdem gibt es fünf Punkte, weil das zu Grunde liegende Spielprinzip auch in dieser Konstellation reizvoll ist.

* Anno 1800

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.10.21 von Everest - Das schwammige Spielende hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits zwingt es dazu, die Mitspieler in ihrem Wirken im Auge zu behalten und zumindest abzuschätzen, wie erfolgreich sie sind. Andererseits erscheint es widersinnig, nach zwei Stunden Spielzeit, denn länger sollte eine Partie nicht dauern, darauf zu zocken, dass man gewonnen hat. Das ist aber mein einziger Kritikpunkt. Insgesamt betrachtet, macht Anno 1800 Spaß.

* Aqua Romana

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.05.23 von Everest - Lag hier seit dem Erscheinen ungespielt im Schrank. Warum nur? Man kann dieses mit wenigen Regeln auskommende Legespiel sicherlich gemütlich und nebenbei spielen. Man kann es aber auch ziemlich vorausschauend, taktisch und, Obacht, gemein angehen.

* Arche Nova

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.02.22 von Everest - Schwierig zu bewerten: Der Aufbau des eigenen Zoos macht wirklich Spaß, ist erfüllend, ist thematisch toll umgesetzt und wäre für sich genommen sechs Punkte wert. Den zweifellos vorhandenen Zufallsfaktor beim Kartenziehen lernt man mit zunehmender Spielerfahrung durch die rechtzeitige Wahl anderer Aktionen besser zu kontrollieren und zu kompensieren. Dennoch kann der Zufall spielentscheidend sein. Insgesamt betrachtet, ist mir die spielerische Anlage von Arche Nova etwas zu solitär geraten und angesichts der langen Spieldauer ist es für mich ein reines Zweipersonenspiel.

* Bloodstones

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.09.24 von Everest - Hochwertig ausgestatteter Area Controller mit unterschiedlich zu spielenden Völkern. Bloodstones wird über Spielsteine gesteuert, die man am Ende jeder Runde aus dem eigenen Beutel nachzieht. Ist man am Zug, muss man entscheiden, ob die Steine als Einheiten oder als Zahlungsmittel für Platzierungskosten, Bewegungen oder den Dorfbau eingesetzt werden sollen. Darin liegt, neben dem Stellungsspiel auf dem Spielplan, ein wesentlicher Reiz des Spiels. Konflikte werden ebenfalls über Spielsteine ausgetragen, die aus separaten Beuteln gezogen und deren Werte zu denen der beteiligten Einheiten addiert werden. Das Ziehen der jeweiligen Steine ist natürlich Zufall. Wer allerdings glaubt, Bloodstones sei ein reines Glücksspiel, irrt. Das Spiel gewinnt mit der Anzahl gespielter Partien deutlich und der Glücksfaktor rückt in den Hintergrund. Zwei Kritikpunkte: Es fehlen Sichtschirme bzw. Spielsteinhalterungen. Die Wartezeiten können leicht oberhalb üblicher Toleranzen liegen. Zudem sei noch erwähnt, dass es zu zweit nicht ganz so gut ist, da die Gedankengänge und die Konkurrenz mindestens einer weiteren Person fehlen. Dieser Punkt trifft aber auf einige Spiele dieser Art zu.

* BRAZIL: Imperial

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.10.22 von Everest - 4X-Spiele auf Expertenniveau gibt es viele. Brazil Imperial ist auf gehobenem Kennerniveau angesiedelt. Die Aktionen sind gut austariert, kurz und leicht verständlich, bei angenehmer Komplexität. Das Militär erzielt punktuell Wirkung ohne zu mächtig zu sein, der flexible Spielplan skaliert nach Teilnehmerzahl und es spielt sich in 30 Minuten pro Spieler, sofern man regelfirm ist. Die Möglichkeit Konflikte auszutragen, ist für mich eher ein Grund, dieses Spiel zu mögen als es nicht zu mögen. Denn ohne diese Option wäre Brazil Imperial ein nur solides und v.a. sehr solitäres Ressourcenmanagementspiel, bei dem am ehesten gewinnt, wer bestmöglich die eigenen Auftragskarten synchronisiert. Den Vergleich mit dem wunderbaren Scythe kann man anstrengen, muss man aber nicht überstrapazieren, zumal Brazil Imperial auch gut zu zweit funktioniert.

* Bus

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.10.25 von Everest - Aktionsprogrammierung ohne Zufallsfaktor. Sehr gut abgestimmter Ablauf. Gegen Ende neigt man zu Grübeleien.

* Campaign Trail

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.08.25 von Everest - Ein Politikspiel in Amerika mal nicht als Kosim, sondern als kartengetriebenes Mehrheitenspiel. Sehr gelungene Umsetzung. Auf den Aktionskarten finden sich in wechselnden Kombinationen immer vier von insgesamt sechs zur Verfügung stehenden Aktionen. Eine davon wird nach dem Ausspielen einer Karte ausgeführt. Drei Wahlkampfmonate (drei Kartenstapel) werden gespielt und am Ende der Wahlsieger gekürt. Zwei Nachteile: Ein gewisser Glücksfaktor ist durch die gezogenen bzw. nachgezogenen Aktionskarten gegeben und manche, darauf befindliche Politikaktion ist vielleicht mächtiger als andere. Über die Dauer des Spiels gleichen sich solche Unwuchten aber meistens aus. Der größere Nachteil betrifft die Übersichtlichkeit. Bei einem El Grande (wenn man den Vergleich denn ziehen möchte) beschränkt sich das Geschehen auf neun Regionen. Bei Campaign Trail wird jeder Bundesstaat berücksichtigt, weshalb man sich immer wieder einen Überblick verschaffen muss. Das kann zu Wartezeiten führen. Die Idee, das sogenannte Wahlmännergremium als Leiste mit entsprechend großen dort einzusetzenden Plättchen darzustellen, ist aber toll umgesetzt.

* Cascadero

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.09.24 von Everest - Abstrakter und interaktiver Hirnverzwirbler. Wer gerne ein klassisches Spiel des Autors in Kombination mit boniproduzierenden Leisten spielt, kann hier einen Blick riskieren. Kann, gerade zu zweit, auch destruktiv gespielt werden, was aber nur in vereinzelten Fällen Sinn ergibt, weil man selber dann meistens weniger Punkte macht. Sitzen mehr als zwei Personen am Tisch wird es gegen Ende etwas unübersichtlich auf dem Brett. Sei es drum. Schönes Material, schönes Spiel.

* Civilization: Ein neues Zeitalter / Civilization: A New Dawn

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.02.22 von Everest

* Dark Ages: Das heilige Römische Reich / Dark Ages: Holy Roman Empire

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.12.22 von Everest - Dark Ages ist ein Expansions- und Aufbauspiel, das möglicherweise ein paar Knackpunkte aufweist. Das Kampfsystem. Manche finden es einfach und elegant, anderen ist es zu glücksbetont. Die positiven Aspekte teile ich. Kämpfe sind m.E. aber nicht glückslastiger als jene in anderen 4X-Spielen, die Kampfsequenzen über Würfel regeln. Im Gegenteil: Das Risiko ist hier relativ gut abzuschätzen. Wer natürlich seine nicht weiterentwickelten Einheiten in Konflikte schickt, kann auch mal gegen Barbaren verlieren. Das ist aber selbstgewähltes Risiko. Zudem wollen Kämpfe generell gut überlegt sein, denn Einheiten sind teuer und man überlegt zweimal, ob man einen Konflikt vom Zaun bricht. Das Ressourcenmanagement. Große Teile des Spiels bestehen daraus. Allerdings ist Dark Ages zunächst kein sonderlich belohnendes Spiel, da man die Produktionsgebäude erst bauen muss. Das Spiel lässt sich Zeit. Man bekommt also nicht im ersten Zug vier Rohstoffe und im zweiten weitere sechs. Dies wiederum entspricht weder dem Zeitgeist, noch dem Mainstream. Meine einzigen Kritikpunkte beziehen sich auf die Errungenschaftskarten, die z.T. nicht gut austariert sind. Und die Anleitung lässt manch aufkommende Frage unbeantwortet. Dark Ages ist beileibe kein schlechtes Spiel. Man sollte lediglich wissen, worauf man sich einlässt. Der Aktionsauswahlmechanismus ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben.

* Der Pate: Corleones Imperium / The Godfather: Corleone´s Empire

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.11.24 von Everest - Der Pate verbindet einen thematisch passenden WP-Mechanismus mit einem Mehrheitensystem, einem Mensch-ärgere-dich-nicht-Faktor und einem ebenso passenden Bietmechanismus. Man neigt zu Grübeleien und die Auftragskarten sind endlich. Die begrenzte Zahl an Auftragskarten empfinde ich aber gar nicht als Nachteil, man fokussiert stattdessen auf verbleibende Optionen. Ein Mehr an Auftragskarten würde das Spiel nur länger werden lassen, aber m.E. nicht besser.

* Die rote Kathedrale / The Red Cathedral

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.03.22 von Everest - Schönes Kennerspiel, flüssiger Ablauf, und ich finde nicht nur die Würfelmechanik gelungen, sondern das gesamte Spiel, denn auch die zu treffenden Entscheidungen bezüglich des Kathedralenbaus sind durchaus spannend. Diesbezüglich handelt es sich spielmechanisch sicherlich um gewöhnliche Hausmannskost, aber auch die kann man schätzen.

* Dune: Imperium

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.08.21 von Everest - Vorweg: Das Spiel macht, insgesamt gesehen, Spaß. Da es sich um ein Deckbauspiel handelt, bei dem man fortwährend von einem gemischten Kartenstapel zieht, muss man sich bewusst sein, dass man durchweg situativ agiert. Genau dies ist ambivalent. Einerseits ergibt sich aus der zu erwartenden Kartenhand, des sich daraus ergebenden Kartenmanagements und der spannenden Frage, welche Felder die Mitspieler besetzen der Reiz des Spiels. Bei 22 zur Verfügung stehenden Einsatzfeldern kann man i.d.R. (trotzdem) sinnvolle Aktionsplätze belegen. Dies ist aber mitnichten garantiert. Somit kann es andererseits zu Frust führen, wenn die Kartenhand vereinzelt so gar nicht zur laufenden Runde passen will und damit das Glück spielentscheidend sein kann; m.E. nicht unproblematisch für ein abendfüllendes Spiel.

* Durch die Wüste

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.08.24 von Everest - Durch die Wüste ist an Eleganz, Interaktion, Dauer, Verständlichkeit und Tiefgang bei wenigen Regeln kaum zu überbieten.

* Dwellings of Eldervale

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.11.25 von Everest - Die Siedlungen von Eldervale ist im Grunde ein klassisches Einsetzspiel mit Ressourcenmanagement und Enginebuilding. Der Mechanismus bzw. die Art des Umorganisierens und der mit klaren und einfachen Regeln über Würfel ausgetragene Kampf setzen es von anderen Spielen dieser Art ab und machen es interessant und spielenswert. Was mir im Vergleich zu Andromeda´s Edge besser gefällt: D.o.E. (S.v.E.) ist direkter, reduzierter, schneller gespielt und erspart sich zu viele Detailregeln. Zudem kommen neue Spielplanteile nur ins Spiel, wenn die entsprechende Aktion genutzt wird. Auch damit kann man „spielen“, weil die Spieler den Zeitpunkt der Spielplanerweiterung selber wählen und das neue Hexfeld nach eigenem Gutdünken angelegt werden darf. Der Spielplan ist flexibler. Und: Der Bau der namensgebenden Siedlungen treibt den Spielfortschritt voran, bildet eine Siegbedingung und stellt somit auch ein strategisches und interaktives Mittel dar.

* Embarcadero

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.04.24 von Everest - Embarcadero gehört zu den Spielen, die lose ein historisches Thema transportieren, interaktiv, aber konstruktiv gespielt werden, die auf deutsch erhältlich sind und trotzdem unter dem Radar fliegen. So jedenfalls mein Eindruck. Ich kann den Kommentaren der beiden Vorredner nur zustimmen. Schönes Spiel!

* Endeavor: Die Tiefsee

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.11.24 von Everest - Die Gestaltung ist stimmungsvoll, der Spielplan variabel und durch die je nach Szenario unterschiedlichen Mehrheitenwertungen sind auch Interaktion und Flexibilität gegeben bzw. gefordert. Wenn man die Tiefsee allerdings spielmechanisch beschreiben soll, wurden hier ein paar Aktionen konstruiert, die sich in wechselnden Kombinationen auf den Kacheln wiederfinden, um Marker auf fünf Leisten hochzutreiben. So fühlt es sich z.T. für mich an. Weil es genügend Möglichkeiten gibt, viele Punkte zu erzeugen und man gegnerische Pöppel bzw. Scheiben nicht vom Spielplan entfernen kann, ist die Interaktion geringer als in der Segelschiffära. Die überbordende, z.T. exaltierte Vergabe verschiedener Boni führt dazu, dass es nur wenige Zwänge gibt. Die Wahl zwischen guten und besseren Möglichkeiten ist hier eher die zu bewältigende Herausforderung, und häufig steht die unverstellte Optimierung im Vordergrund. Bei der Aktion `Sonar´ geht es oftmals nicht um die Entdeckung oder um die Erweiterung der Handlungsoptionen, sondern vielmehr ganz schlicht um das Einheimsen des entsprechenden Entdeckungsbonusses. Das hinterlässt einen etwas schalen Eindruck, wenngleich der Ausbau des Spielplans so natürlich gefördert wird. Was hier negativ anklingt, ist aber eben auch die Stärke der Tiefsee. Dem Zeitgeist folgend, gibt es keine Dissonanzen, keine Verknappung, inhaltliche Gefahren der Tiefsee werden ausgespart und jede, selbst die kleinste Aktion wird belohnt. Unter den verdeckten Kacheln und den Tauchplättchen verbergen sich immer positive Überraschungen, die Vielfalt der Crewmitglieder lässt verschiedene Wege zu und selten war spielerisches Wohlgefühl so schön arrangiert. Die Zutaten für ein Spiel, das man immer wieder auf den Tisch bringt, wurden hier perfekt temperiert zusammengestellt. Knappe fünf Punkte.

* Findorff

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.11.22 von Everest - Als gebürtiger Bremer ist man weder neutral noch distanziert. Ungeachtet dessen ist Findorff ein tolles, mittelschweres Wirtschaftsspiel mit dezentem Ressourcenmanagement. Da man v.a. mit dem Aufbau und im weiteren Verlauf der Nutzung der eigenen Engine beschäftigt ist, bleibt die Interaktion indirekt. Nähert sich das Ende einer Partie, guckt man aber genau, was sich die Mitspieler leisten können und antizipiert mögliche Züge. Timing und Flexibilität sind bei Findorff wichtig. Die Spieldauer ist auch in größerer Runde überschaubar und passt gut zum schlanken Charakter des Spiels. Ich finde es in größerer Besetzung insofern reizvoll, als man stärker um Aktions- und Produktionsplättchen konkurriert. Die Wartezeit mag etwas steigen. Aber: Hat man sich in seiner Engine eingerichtet, nutzt man zunehmend die „Bürokratie“, was gerade im letzten Drittel einer Partie zu einer starken Beschleunigung führt. Vielleicht ist Findorff ja der Beginn einer Bremer Stadt- bzw. Ortsteiltrilogie: Findorff, Farge, Fesenfeld. Knapp an der 6 vorbei.