Rezension/Kritik - Online seit 29.01.2020. Dieser Artikel wurde 6635 mal aufgerufen.
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Japan geht immer
Und noch so ein Spiel mit japanischem Titel: Dabei stammt Ohanami, was Kirschblütenfest heißt, gar nicht aus dem fernen Osten, sondern vielmehr von Steffen Benndorf, nahezu so etwas wie der Hausautor beim Nürnberger-Spielkarten-Verlag. Der wuppte in die kleine Schachtel immerhin 120 Spielkarten sowie einen ziemlich dicken Abrechnungsblock. Und der wird auch gebraucht.
Denn Ohanami wird in drei Durchgängen gespielt und in jedem davon haben Karten, die die Spieler zu Gärten vor sich auslegen, einen anderen Wert. Das hört sich kompliziert an, ist aber ziemlich einfach: Die Karten zeigen vier Farben mit den Werten von 1 bis 120. Die Spieler legen sie in maximal drei Reihen, aufsteigend oder absteigend, vor sich ab und versuchen so, möglichst viele Punkte zu machen. Dass sich die Wertigkeit verschiebt, ist Teil der Überlegungen.
Zunächst einmal sollte man entscheiden, an welchem Punkt man eine Zahlenreihe beginnt. In der Mitte, sodass in beide Richtungen angelegt werden kann oder doch lieber beginnend mit besonders attraktiven hohen oder niedrigen Werten? Einen Teil der Entscheidung nehmen uns unsere Mitspieler ab, denn Ohanami ist ein Drafting-Spiel in Reinform. Zehn Karten gibt es anfangs auf die Hand, jeder entscheidet sich verdeckt für deren zwei und gibt die restlichen an den Nachbarn weiter.
Sind alle Karten angelegt beziehungsweise abgeworfen, wird gewertet. Nach Runde eins zählen nur blaue Karten (3 Punkte), ab Runde zwei auch grüne (4 Punkte). Graue Karten (7 Punkte) zählen nur nach Runde drei. Die rosa Karten werden ebenfalls erst am Schluss gewertet, hier zählt die Anzahl gemäß einer immer steiler ansteigenden Punktetabelle. Klar ist somit: Nach jeder Runde muss jeder die Werte der verwendeten Karten seiner Auslage ansagen.
Das erscheint anfangs etwas mühsam, geht aber bald recht flott, und wenn jemand in der Runde mit dem Kopfrechnen keine Probleme hat, füllt sich der Block schnell. Allerdings hätten die Farben der Karten etwas glücklicher gewählt werden können, denn grau und blau werden manchmal verwechselt, obwohl sie Zusatzsymbole für Spieler mit Farbschwäche tragen.
Zu Ohanami gibt es meist zwei Meinungen: Funktioniert, ist aber nichts Besonderes, sagen ambitionierte Vielspieler, die sich von der kleinen Sortieraufgabe nicht allzu sehr gefordert fühlen. Denn bei drei Anlegereihen findet sich eigentlich immer ein Plätzchen für passende Zahlenwerte, sodass nur sehr selten Karten weggeworfen werden müssen. Mit etwas Erfahrung macht es aber durchaus Spaß, zum Nachbarn zu schauen, der den Kartensatz gleich von uns weitergereicht bekommt. Braucht er ganz bestimmte Karten dringend, können wir sie selbst mit einem freundlichen Lächeln verwenden, sofern für uns nichts Besseres dabei ist.
Weniger ambitionierte Zocker mögen Ohanami hingegen sehr. Die Regeln sind übersichtlich und eingängig, die Karten hübsch gezeichnet, die Aufgabe überschaubar, die Spieldauer ebenso. Ohanami spielt sich ruhig, gleichmäßig und angenehm, weshalb das Thema „Kirschblütenfest“ durchaus angemessen gewählt scheint. Für alle Gelegenheitsspieler auf jeden Fall eine Proberunde wert.
Rezension Stefan Ducksch
In Kooperation mit der Spielezeitschrift
H@LL9000 Wertung Ohanami: 4,4, 5 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.10.19 von Stefan Ducksch |
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27.02.19 von Roland Winner |
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08.04.19 von Andreas Odendahl - Erstaunlich, mit wie wenig Regeln hier ein Spiel erfunden wurde und es trotzdem noch eine ansprechende Menge an Spielreiz besitzt! Wirklich gelungen! Das Spiel ist unfassbar einfach und erfordert allerdings ein kleines Maß an Merkfähigkeit, wie jeder Kartendraft. Man sollte wissen, besonders in Runden mit 2 oder 3 Spielern, was da später zurück kommen könnte... Ich schwanke zwischen 4 und 5, einfach, weil diese Art Spiel nicht unbedingt meine bevorzugte Spielekategorie ist. |
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11.04.19 von Alexander Broglin - Sehr schönes Kartenablagespiel. Am ehesten mit 6 nimmt oder Keltis zu vergleichen. Hat aber insgesamt mehr zu bieten und am Schluß ist man oft überrascht, welche Karten doch die meisten Punkte bringen |
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09.03.20 von Udo Kalker - Knappes kurzes Kartenreihen-Legespiel, dass mich an "The Game" erinnert, aber mit mehr Taktik. Schön. |
Leserwertung Ohanami: 4.3, 9 Bewertung(en)
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06.04.19 von Daniel Luchsinger - Für mich das bislang beste Kartenspiel des Jahrgangs. Schnell gespielt, kaum Downtime. Die Karten sind schön gestaltet. |
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07.04.19 von Tobispielt - Ein kleines feines Kartenspiel, welches bekannte Elemente clever vermixt und so ein tolles Spielerlebnis bietet. |
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08.04.19 von Jay - Spielt sich nett weg. Sieht hübsch aus. |
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22.04.19 von Tim Mertens - Sehr schön ruhiges Spiel. Keine Spannungselemente, eher meditativ. Sieht hübsch aus, wenn die Gärten entstehen! Gut geeignet als Ausklang eines Spieleabends. |
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04.05.19 von Hans Huehnchen - Drafting - ein alter Hut. Auf- und absteigend anlegen - ebenfalls bekannt. Und trotzdem braucht es nicht viel mehr als diese beiden Elemente und eine clevere Punktewertung für ein äußerst gelungenes Kartenspiel. |
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16.08.19 von Harry M - Das Spiel ist sehr hübsch. Leider kann ich sonst nichts Positives dazu schreiben - völlig seelenlos, die "richtige" Auswahl der Karten ist jederzeit offensichtlich (in der ersten Runde blau, in der zweiten grün, in der dritten grau und wenn jeweils nichts passendes auf der Hand ist rosa), keinerlei Spannung. Einfach nur hohl. Nein Danke. |
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28.12.19 von FL - Seichte Spiel. Leider. Sammelt viele rosa Karten. Dem Spiel fehlt etwas... |
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09.10.20 von Ulrich - Intelligenter, als die ersten Spielrunden vermuten lassen. Anders als von manchen Rezensenten vermutet gibt es keine durchgehende, immer gewinnende Strategie! Zwar ist man nach ca. dem ersten Spieldrittel auf seine Strategie festgenagelt, aber es sind dann immer noch taktische Entscheidungen nötig. |
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25.03.21 von Rodriguez - Hübsch und gut spielbar. Finde es außerdem gut geeignet um weniger erfahrene Spieler mit neuen Mechanismen bekannt zu machen, ohne zu überfordern. |