Spielziel

Durch abwechselndes Platzieren von Spielsteinen entstehen Kanäle auf dem Spielplan. Ziel ist es, möglichst viele Kanäle auf den eigenen, sich gegenüberliegenden Spielfeldrändern enden zu lassen. Die Anzahl der Kanalenden an beiden Seiten werden miteinander multipliziert. Der Spieler mit dem höheren Ergebnis gewinnt das Spiel. Bei vier Spielern wird im Team gespielt. Bei drei Spielern ist die Gewinnbedingung etwas anders, aber dazu später.

Ablauf

Das Spielfeld zeigt 21x21 Felder. Die 112 Spielsteine haben die Größe von 3 nebeneinander liegenden Feldern. Sie stellen jeweils Kanäle dar, die durch den Spielstein fließen. Jeder Spielstein besitzt je drei Kanalausgänge. Kanäle können an 8 verschiedenen Stellen des Spielsteins enden – so gibt es 28 verschiedenartige Steine.

Der erste Stein wird in die Mitte des Spielplans platziert. Abwechselnd legen die Spieler an bereits gelegte Spielsteine an. Dabei gelten folgende Regeln:

• Einer der offenen Kanäle muss fortgesetzt werden
• Ein Kanal darf nicht durch einen Spielstein verbaut werden
• Kein Teil des Spielsteins darf den Spielplan überragen

Fazit

Wie bereits beim Klassiker Tichu, hat der Betrachter auch bei Ta Yü den Eindruck, es handele sich um ein traditionelles chinesisches Spiel. Dass dies nicht der Fall ist stört weiter nicht. Das Spiel ist wunderschön gearbeitet, sowohl vom Design als auch vom Material. Kritisiert wurde des öfteren ein störender Lösungsmittelgeruch – bei meinem Exemplar ist davon nix zu riechen.

Eigentlich ist das Spiel ein Zwei-Personen-Spiel. Die 4er-Teamvariante wirkt etwas aufgesetzt, funktioniert aber einwandfrei, führt leider zu etwas längeren Wartezeiten. Das Spiel zu dritt ist eine interessante Variation und nicht einfach nur eine aufblähende Notlösung, sondern bekommt seinen eigenen Reiz mit besonderer Dynamik.

Ta Yü ist einfach und schnell erklärt, aber weit davon entfernt anspruchslos oder langweilig zu sein. Die Spielregel erläutert die einfachen Regeln gut und mit anschaulichen Beispielen. Das Spiel besitzt ein hohes Maß an taktischem Potential, welches durch das zufällige Ziehen der Steine mit einer guten Portion Glück durchzogen ist. Sowohl Wenig-, als auch Viel-Spieler schätzen Ta Yü gleichermaßen.

Ta Yü fand 1999 zwar den Weg auf die Auswahlliste ‚Spiel des Jahres‘, hat aber leider auf Grund des hohen Preises nicht die Verbreitung gefunden, die es verdient hätte.

Absolute Empfehlung!

Rezension Tommy Braun

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.