Rezension/Kritik - Online seit 17.03.2011. Dieser Artikel wurde 11761 mal aufgerufen.
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Alcazar - oder besser für diese Kompakt-Rezi: Big Boss vs. das neue Big Boss
Big Boss ist wieder da. Und nicht nur das, Big Boss hat sich weiterentwickelt und zudem Alcazar mitgebracht. Beides ist mit dem gleichen Material spielbar und spricht unterschiedliche Geschmäcker an. Alcazar wendet sich an Spieler, die es gerne mehr taktisch mögen. Über das geschickte Bauen von Brücken und überlegten Positionieren der Adligen lässt sich weit nach oben kommen. Big Boss ist und bleibt ein lockeres Familienspiel.
An dieser Stelle sei auf die Ablaufbeschreibung des alten Big Boss verwiesen. Bei Alcazar heißt es dann jedoch nicht das meiste Geld zu haben, sondern durch Ausbauten seine Adligen in die Höhe zu befördern, zum Beispiel durch Brücken.
Wer die Spielregeln liest (wir reden hier ja von zwei Spielen) muss man sich darauf einstellen, dass er einiges zweimal lesen muss. Nun, im Grunde will ich es positiv erwähnen, dass beide Spiele in vielen Bereichen gleich funktionieren. Auf der anderen Seite ist es ein wenig lästig, den Text zweimal zu lesen und dabei die Unterschiede nicht zu überlesen. Vielleicht ist mir das aber auch nur so deutlich aufgefallen, weil ich beide Regeln direkt nacheinander gelesen habe.
Für mich sind die wichtigsten Änderungen:
In meinen Testrunden habe ich besonderes Augenmerk auf den Vergleich des alten Big Boss mit dem neuen Big Boss gelegt. Gerade da meine Mitspieler am Tisch fast alle das alte bereits kannten.
Das interessante Fazit ist: Irgendwie hängen alle noch an der alten Version.
Ich will dieser Empfindung und damit gerade dem Vergleich, etwas auf den Grund gehen. Wolfgang Kramer beschreibt sehr detailliert, welche Regeländerungen zu welchen Effekten führen und welche spielerischen negativen Empfindungen damit ausgemerzt werden.
Über Themen lässt sich ja immer streiten. Ich habe mich dabei ertappt, dass ich immer noch während des Spiels in Millionen rede und mich nicht an REAL gewöhnt habe ( 10 Millionen fühlen sich eben doch anders an, als 10 Real...). Das ganze Flair der Konzerne und Aktien hatte für meine Mitspieler und auch für mich mehr Charakter und Atmosphäre als Adelsfamilien, Villen und Schlösser.
Die Etagenkarten der alten Ausgabe waren unter die Baukarten gemischt und das Glück bestimmte stark, wer in deren Besitz kommen konnte. Dies ist nun durch den separaten Stapel mit Turmkarten nicht mehr der Fall. Damit entfällt auch das schelmische Glücksgewühl, eine 4. oder 5. Etage für schlappe 5 Millionen gekauft zu haben.
Mit den neuen Turmkarten ist es in einigen Partien vorgekommen, dass fortwährend Turmkarten gekauft und an einem großen Gebäude verbaut wurden, weil damit einfach am meisten Geld zu verdienen war, auch wenn dadurch nicht der Spielspaß angestiegen ist.
Die offene Auslage ist in jedem Fall zu begrüßen, ebenfalls dass auch alleinstehende Felder bebaut werden können - auch wenn damit finanziell kein Blumentopf zu gewinnen ist.
Wer das alte Big Boss nicht kennt, dem kann Alcazar empfohlen werden. Man bekommt ein Spiel mit guter Ausstattung und gleichzeitig zwei Spiele mit unterschiedlichem Spielanspruch. Gerade Alcazar bietet ein deutlich anspruchsvolleres Spielsystem, welches dennoch auf einfachen Aktionen basiert und mehr Planung abverlangt. Für alle Freunde des alten Big Boss heißt es: Wer das alte hat und schätzt, wird das Neue wohl eher links liegen lassen. Und wer kein altes Big Boss besitzt, kann immerhin jetzt zugreifen.
Rezension Hans-Peter Stoll
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Alcazar:
3,9, 7 Bewertung(en)
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21.12.10 von Hans-Peter Stoll |
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03.11.09 von Jörn Griesbach |
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13.11.09 von Michael Andersch - Hmm. Keine Ahnung, wieso's mir nicht so recht gefallen hat. Vielleicht weil man in jedem Zug meist nicht recht viel vorankommt? Nachziehglück bei den Karten? Unübersichtlichkeit bei etwas vollerer Bebauung? Spieldauer? Grübelanfälligkeit? Egal. Vermutlich tue ich dem Spiel mit einer "3" unrecht, aber wie gesagt: Es würde mich nicht reizen, Alcazar ggü. anderen Spielen den Vorzug am Spieltisch zu geben. |
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04.03.10 von Horst Sawroch - Nichts wirklich Neues! |
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06.06.10 von Katrin Husmann - Leider zieht sich das Spiel am Ende oft in die Länge, da keine "echten" Aktionen mehr durchgeführt werden können. |
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18.03.11 von Sandra Lemberger - Wenn man nichts gegen viel Rechnerei einzuwenden hat, ist Alcazar ein tolles Spiel. In der Besetzung zu fünft zieht sich die Sache aber zu sehr in die Länge - dann lieber ohne mich! |
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24.08.12 von Michael Kahrmann - Die Rumrechnerei nervt.. Ansonsten recht kurzweilig! |
Leserwertung Alcazar:
4.3, 12 Bewertung(en)
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01.11.09 von Christof lehr - Erinnert irgendwie sofort an ein -optisch super aufgewertetes und spielerisch um Brücken erweitertes - Torres. Dennoch ein völlig eigenständiges Spiel aufgrund der Bauplatzkarten und der Bauplatzstraße. Haptisch und optisch ein Genuss, dennoch mag ich Torres wegen des direkteren Spielmechanismus (so lautet der Genitiv vom (!) Mechanismus ...) viel lieber. |
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30.03.10 von Marc Jünger - "Alcazar" ist...was kann es im Kern unter Beweis stellen? Um es kurz zu machen: Das Spiel scheint nicht wirklich gut durchdacht bzw. zu einfach gedacht zu sein. Denn viel zu leicht gelangt man an sehr viel Geld. Spätestens im letzten Drittel des Spiels achtet man praktisch gar nicht mehr auf sein Einkommen, da jenes einem dauernd schon fast geschenkt wird. Und daher kommt man nun auch zum größten Kritikpunkt am Spiel: Da man immens viel Geld zur Verfügung hat, kommt es früher oder später zu einem regelrechten (und nicht gerade herausfordernden) Wettlauf um die Turmbau-Karten. Die Kosten jener Karten zahlt jeder aus der "Porto-Kasse" und setzt sie möglichst gewinnbringend ein. Und gerade auch durch jene Karten sind gute Angriffe auf intelligente Mitspieler nur sehr schwer durchzuführen. Besonders das Überbauen des Gegners ist durch die viel zu einfach zu erhaltenden Turmbau-Karten kaum durchführbar. Fazit: Ein sehr schön aufgemachtes Spiel mit sehr großen "Gameplay-Problemen". Es ist nicht herausfordernd und vor allem in den letzten Runden langweilig. |
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03.05.10 von Helby - Ich bin überrascht über so viele, doch recht negativen Kommentare. Alleine 'Das neue Big Boss' ist in der Überarbeitung von 'Big Boss' ein Hammer. Mit dem alten 'BB' hatte ich ein paar Probleme, welche jetzt vorzüglich beseitigt wurden. Da ich auch ein Fan von Torres bin, gefällt mir Alcazar natürlich auch, mindestens genauso gut. Mit dem Run auf die Turmkarten habe ich keine Probleme, gehört halt zum Spiel, und einiges an taktischen Möglichkeiten ist auch vorhanden. Selbst meiner Freundin gefällt es inzwischen, es ist ihr von der Spielzeit nur etwas zu lange. Ich könnte es zur Zeit immer und immer wieder spielen. Einzig das Material ist etwas wacklig. |
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19.05.10 von Thomas - @Marc Jünger. Auf sein Einkommen sollte man schon achten, da das Geld am Ende auch Siegpunkte bringt. Die Turmbaukarten sollte man sich eventuell auch schon früher besorgen, nicht erst wenn das Geld richtig fließt. Die Herausforderung besteht darin, im richtigen Augenblick die beste Entscheidung zu treffen. Ausliegende Karten kaufen, Turmkarten kaufen oder bauen. Wann und wo setze ich meine Figuren, wann verbinde ich Schlösser um für mich das meiste heraus zu holen. Das alles sind sehr viele Entscheidungen, eventuell habt ihr einen Spielfehler begangen, denn so geradlienig wie es sich bei Dir anhört ist es bei weitem nicht. Alcazar hat schon die Tiefe des sehr verwandten Torres. Und über Big Boss hat Helby ja schon geschrieben. Für mich ein doppeltes Essenhighlight von Kosmos. |
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20.05.10 von Braz - DA kann ich mich meinen beiden Vorredner nur anschließen: klasse Spiel. Marc Jünger mag ich sogar ganz entschieden widersprechen, denn mir scheint "Alcazar" überaus gut durchdacht zu sein: Wie man mit komplett identischem Material ein völlig anderes Spielgefühl zum alten Big Boss herstellen kann, ist aller Ehren wert. Bin froh, dass ich es mir auf der Spiel`10 zugelegt hatte -> Sehr schönes Strategiespiel! |
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18.03.11 von matthias |
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18.03.11 von Jörg L. |
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07.01.12 von Köppquist |
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05.07.13 von Martin Schipper |
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11.12.14 von Steffen Hilger - Ein Spiel zum Hineinwachsen. Bei beiden Versionen benötigt man zwei, drei Partien um zu verstehen wie man effektiv und clever punkten kann. Wenn der Groschen dann aber gefallen ist, erlebt man ein sehr gutes Spiel mit 3 deutlich ausgeprägten Phasen: „Eröffnungsgeplänkel“ „Kartenkauf“ und „Kartenverbau“. Dabei steigt die Spannungskurve bis zur Mitte der letzten Phase stetig an. Dann steht allerdings meistens der Sieger fest und die Spannungskurve fällt sofort entsprechend ab. Auch das Auge spielt jederzeit mit. Besonders bei „Alcazar“ entstehen prunkvolle Bauten auf dem Spielplan. Das ständige Bezahlen und Geldwechseln ist lästig, aber mit den stabilen Pappscheinen durchaus verkraftbar. |
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13.12.14 von Ernie - Na, wieder einmal den Ehrgeiz gefasst, bei den üblichen Versendern auf "Schnäppchenjagd" zu gehen - es kostet ja kaum etwas .. ? Doch ! wertvolle Lebenszeit zum Kauf, Ausprobieren und Entsorgen im Regal, respektive weiterverscherbeln Das Spiel? Nun, was wird man von einem Werk erwarten können, dessen altbackener (Altmänner-)Charme bereits vom Deckel im Untertitel in Form eines höchst verunglückten Altherrenbeitrags entgegenschlägt, besser -hämmert. Das Spiel selbst, trocken wie schlechtes Brot ohne etwas drauf. Teile kaufen, bauen, Geld kassieren, Teile kaufen etc, kurzum das Gegenteil von Spielspaß. (Gut, dass die Werke des Autors mit außerordentlich großem Spielspaß Legion sind.) |
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07.02.16 von Martin - Big Boss war mal eines meiner Lieblingsspiele, als ich auch noch Shark und Acquire regelmäßig spielte. Das NEUE BIG BOSS hat etwas am ursprünglichen Charm verloren. Mit ALCAZAR kommt bei fast gleichem Spielmaterial ein ganz anderes Spielgefühl auf. Bei den feinen Regelunterschieden muss man gut aufpassen. |