Spielziel

In der Altstadt von Marrakesch gilt es Läden zu ersteigern und möglichst viele Kunden anzulocken, damit der Beutel gut mit Dirham gefüllt ist. Denn wer am Spielende die meisten Dirham aufweisen kann, geht als Sieger hervor.

Ablauf

Der Spielplan zeigt die Altstadt Marrakeschs, die von einer Stadtmauer mit 3 Toren umgeben ist. In dieser Altstadt gibt es je 5 Läden in 5 Farben, die alle 2 Felder groß sind, aber teilweise eine unterschiedliche Anzahl von Eingängen haben. Auf manchen Straßenfeldern finden sich Brunnen, so auch direkt vor den 3 Stadttoren. Auf diese drei Felder kommen auch schon je 3 potentielle Kunden (in den fünf Farben, dabei darf zu Beginn auf keinem Brunnenfeld eine Farbe doppelt vorkommen). Die restlichen Kunden werden in einer Schlange (mit zwei Enden) um die Stadtmauer gestellt. (Wichtig: Von jeder Farbe gibt es gleich viele Kunden außer in gelb!) Jeder Spieler erhält 6 Ladenschilder und 1500 Dirham als Startkapital.

In der ersten Runde darf jeder Spieler reihum einen Laden versteigern. Wer an der Reihe ist, wählt einen Laden zur Versteigerung aus. Der Versteiger macht das erste Gebot. Reihum kann nun erhöht oder gepasst werden (wer passt, ist draußen). Der Meistbietende erhält den Laden (er stellt ein Ladenschild in den Laden) und zahlt die Summe an die Bank. Ist der Meistbietende nicht der Versteigerer gewesen, so erhält der Versteigerer von der Bank noch eine Provision: 100 Dirham für einen Kaufpreis bis zu 500 Dirham und 200 Dirham bei einen Kaufpreis über 500. Nach der ersten Runde (es muß nicht jeder Spieler einen Laden besitzen) geht es los: Reihum darf jeder Spieler aus 3 Möglichkeiten wählen: 1) 2 Besuchergruppen ziehen, 2) 1 Besuchergruppe ziehen und 1 Laden versteigern (Wichtig: Reihenfolge beachten! Zuerst ziehen, dann versteigern!) oder 3) 2 Läden versteigern.

Das Versteigern funktioniert wie in der ersten Runde (Provision nicht vergessen). Das Ziehen von Besuchergruppen funktioniert wie folgt: Besuchergruppen werden immer nur komplett von einem zum nächsten Brunnenfeld gezogen. Stehen dort schon andere Besucher, vergrößert sich die Gruppe einfach. Beim Ziehen kommen diese Besucher natürlich an Läden vorbei. Kommt eine Figur an einem schon versteigerten Laden ihrer Farbe vorbei, betritt sie ihn und bleibt dort bis zum Spielende. Der Besitzer des Ladens erhält Geld: 100 für den 1., 200 für den 2., etc. ab dem 5. Kunden immer 500 pro Kunde. Hat nicht der Ladenbesitzer die Figuren gezogen, erhält dieser Spieler von dem Erlös eine Provision (50 pro Kunde bzw. 100, wenn der Kunde mehr als 300 Dirham eingebracht hat). Befindet sich am Ende eines Spielzuges auf einem Brunnenfeld vor den Stadttoren keine Besucher, so füllt der Spieler diese Felder mit 2 bis 4 Figuren, die er von einem Ende der Besucherschlange nimmt. Wird der letzte Besucher von der Besucherschlange auf den Spielplan gebracht, ist jeder Spieler noch einmal an der Reihe. Danach zählt jeder seine erwirtschafteten Dirhams.

Fazit

Klasse! Mit ganz einfachen Regeln ist hier ein Spiel geboten, das umheimlich vielschichtig ist. Immer muß man überlegen, wieviel Potential ein Laden hat, oder welches Interesse die anderen haben könnten. Es ist auch angebracht, sich zu merken, wer wieviel Geld hat. Auch ist es wichtig, die richtigen Läden zu versteigern. Wer einen Laden in Nachbarschaft zu eigenen Läden versteigert, kann sicher sein, daß dieser Besitzer die eigenen Interessen vielleicht unterstützt, da ja Besuchergruppen immer als ganzes gezogen werden. Die Spieldauer trägt mit etwa 45 Minuten dazu bei, daß sofort eine Revanche angeschlossen werden kann.

Rezension Christian Frank

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.