Rezension/Kritik - Online seit 16.04.2007. Dieser Artikel wurde 11437 mal aufgerufen.
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Flucht vor den Hunnen in die Sümpfe der Brenta-Mündung - heute auch Venedig genannt. Wer baut oder beteiligt sich an den interessantesten Bauwerken und verdient die meisten Siegpunkte? Entsumpfen – Bauen – Gondel fahren.
In Venedig geht es um das Trockenlegen und Bebauen der Brenta-Mündung in Italien, wohin die Oberitaliener einst vor den Hunnen flüchteten. Die Spieler schlüpfen in die Rolle der Baumeister, in deren Eigenschaft sie dann Bauwerke errichten und sich am Aufbau der Lagunenstadt beteiligen.
Spielaufbau:
Der Spielplan wird mit den Sumpfmarkern bedeckt, die Schätze verdeckt neben dem Spielplan bereit gelegt. Die Baumeister stehen für jeden griffbereit auf dem Spielplan bereit und jeder Spieler bekommt zu Beginn 3 Gebäudekarten auf die Hand.
Spielzug:
Beginnend mit dem Startspieler wird reihum gespielt. Wer an der Reihe ist, hat folgende Aktionen (Reihenfolge einhalten!):
Gebäudekarten legt man vor sich in die Auslage. Diese Karten stellen jeweils eines von 5 Gebäuden im Spiel dar, für deren Bau man unterschiedlich viele Karten benötigt (Basilika - 4 Karten, Palazzo - 3, Campo - 3, Ponte - 3, Casa - 1). Des Weiteren steht auf jeder Karte die Art und Weise, wie Punkte beim Bau des Gebäudes verteilt werden.
Der Spieler mit den meisten Karten eines Gebäudes in seiner Auslage stellt den Baumeister dieser Gebäudeart zu sich. Um den Baumeister von einem Mitspieler zu übernehmen, müssen mehr Karten gespielt werden, als dieser Spieler bereits ausliegen hat. Achtung: Die Maximalzahl der notwenigen Karten darf nie überschritten werden.
Beim Auslegen ist darauf zu achten, dass entweder die Gesamtzahl an notwendigen Baukarten für ein Gebäude in die Auslage gelegt wird, oder aber nie mehr als zum Bau notwenige Karten in allen Auslagen der Spieler am Tisch. Meist werden Gebäude doch gemeinsam gebaut.
Hat ein Spieler alle gewünschten Karten ausgelegt, wird geprüft, ob ein Bauwerk fertiggestellt wurde. Der aktive Spieler bestimmt die Reihenfolge der Erstellung der Bauwerke.
Gebäude können nur auf freigelegte Felder gebaut werden. Findet sich kein Platz, verfällt der Bau. Ein Ponte kann nur an den gestrichelten Linien entlang gebaut werden. Die Punkte werden entsprechend der Wertung abgerechnet. Der Baumeister bekommt immer die volle Punktzahl, alle anderen beteiligten Mitspieler die Hälfte (abgerundet). Wird ein Gebäude in einem Stadtteil gebaut, an den eine Gondel eines beteiligten Spielers angrenzt, so erhält dieser einen Schatz.
Das Trockenlegen erfolgt durch das Entfernen von 0 bis 2 Sumpfplättchen vom Spielplan. Unter den Sumpfplättchen befindet sich Gold (0 bis 2). Gold kann wie die Schätze zum Voranziehen der Gondel zu einem beliebigen Zeitpunkt im eigenen Zug verwendet werden.
Wichtig: Bei der Punkteverteilung werden belegte Felder nie mitgezählt.
Am Ende seines Zuges darf der aktive Spieler Karten ablegen bzw. nachziehen. Es gibt neben dem Nachziehstapel zusätzlich noch vier Ablageplätze (Pool) für je eine Karte. Zu Beginn des Spiel befinden sich hier keine Karten. Der Spieler darf immer mindestens eine Karte vom Nachziehstapel oder aus dem Pool ziehen. Alternativ darf der Spieler eine noch nicht vorhandene Gebäudekarte in den Pool ablegen. Es dürfen also nie zwei identische Karten im Pool liegen. Anschließend darf der Spieler drei Karten nachziehen. Die gerade abgelegte Karte darf nicht gezogen werden! Wer Karten aus dem Pool ziehen möchte, muss das tun, bevor er Karten vom verdeckten Stapel nachzieht. ACHTUNG: Liegen am Ende eines Zuges vier Karten im Pool, wird dieser geleert und die Karten auf den Ablagestapel gelegt.
Das Spiel endet, wenn jemand 60 Punkte auf der Wertungsskala erreicht oder sobald eine Gebäudeart komplett verbaut ist. Jeder darf nun noch Gold in Bewegungspunkte umwandeln. Wer die weiteste Strecke mit seiner Gondel zurückgelegt hat, gewinnt.
Venedig glänzt durch sein hervorragendes Spielmaterial. Schöne Holzbauten, funktionale und griffige Sumpf- bzw. Schatzplättchen sowie qualitativ hochwertige Karten, wie von Amigo gewöhnt. Einziges Manko: nur eine Spielübersicht für 2 bis 5 Spieler. Der Verlag hat mir allerdings bereits mitgeteilt, dass das nur bei den ersten 1000 Exemplaren war, und jeder der sich bei Amigo meldet schnellstmöglich Ersatz bekommt.
Die Spielanleitung ist sehr übersichtlich gestaltet. Der Einstieg ins Spiel gestaltet sich daher sehr einfach. Sollte sich nach dem Lesen der Regel dennoch jemand unsicher fühlen, so wird das Spielzug-Beispiel sicher für Klarheit sorgen. Außerdem gibt es auch eine Sonderregel für 2 Spieler.
Der Spielmechanismus ist sehr einfach gehalten. Somit ist das Spiel schnell erklärt und einfach zu spielen. Die Tücke liegt aber im Detail. Die Reihenfolge der Spielaktionen ist strikt einzuhalten. Wer etwas vergisst, darf den Zug später nicht mehr nachholen. Somit wurde es in fast allen unseren Runden zum Problem, dass zu wenig Sumpf freigelegt wurde, weil jeder auf diese Aktion vergaß, zuerst Karten nachgezogen hatte und danach nicht mehr freilegen durfte.
Besonders gut gefällt mir der Wertungsmechanismus, bei dem die besetzten Felder nicht mitgezählt werden. Somit ist es für eine geschlossene Gruppe leicht möglich, einen führenden Sprinter noch einzuholen.
Im gesamten Spiel gilt es abzuwägen, ob sich ein Alleingang beim Bau lohnen könnte oder ob man sich lieber an einem Bau, an dem viele Mitspieler mitwirken, beteiligen möchte. Da man am Ende seines Zuges auf 2 Gebäudearten vor sich beschränkt ist, läuft das nicht immer so, wie man sich das vorstellt.
Besonders beim Bau der Ponte hatten wir in verschiedenen Runden oft Probleme, weil die Bauplätze für einen Ponte immer wieder zugebaut wurden. Wenn dann noch vergessen wird, den Sumpf trockenzulegen, ist der Frust perfekt.
Ein weiterer Knackpunkt für das Spiel stellt der Kartenpool dar. Wer eine Karte dort ablegt, zieht drei Karten nach. Ansonsten nur eine. Da die Karten der Treiber für das Spiel sind, ist immer darauf zu achten, dass man genügend Handkarten besitzt. Zur Not sollte man eine Karte, die auch gut zum Bauen geeignet wäre, lieber in den Pool legen, um in der nächsten Runde mehr Karten zur Verfügung zu haben.
Alles in allem ein gut gelungenes Spiel, das ich in die Kategorie Familienspiel einordnen würde. Die Altersangabe trifft gut zu. Wir hatten sogar Neunjährige in unseren Runden. Mit 60 Minuten Spielzeit ein sehr kurzweiliger Spielspaß.
Rezension Jochen Traub
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Venedig: 3,6, 15 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
26.03.07 von Jochen Traub |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.02.07 von Carsten Pinnow - Kooperation statt Konfrontation :) |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
13.02.07 von Clemens Schollenberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
23.02.07 von Uta Weinkauf |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
04.03.07 von Michael Reitz |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
11.03.07 von Ralph Bruhn - Für meinen Geschmack zu glücksabhängig, man hat bei seinen Zügen nicht wirklich viele Entscheidungsmöglichkeiten |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.03.07 von Tommy Braun - Sehr viele Möglichkeiten Punkte zu bekommen gibt es zu bedenken. Neue inovative Mechanismen gemischt mit bewährtem - schön zusammengestellt und mit einem Quäntchen Glück gewürzt. Man darf nur keine Möglichkeit Punkte einzuheimsen außer Acht lassen. Ungeneigte Mitspieler können (vorallem gemeinsam) einem die Suppe ganz schon versalzen. Optimale Spielerzahl 4. Ob's zu zweit taugt hab ich noch nicht probiert (böse BSW ;-)) |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
21.03.07 von Michael Andersch |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.04.07 von Peter Nos |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
11.04.07 von Kathrin Nos |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
16.04.07 von Bernd Eisenstein - Wer vor Spielende auch nur einen Goldchip in einen Siegpunkt ääh Schritt umtauscht, der hat das Spiel nicht verstanden. Durch das ständige Überspringen der Gegenspieler totale Gleichmacherei... Hauptsache Familienspieltauglich. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
16.04.07 von Frank Gartner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
19.04.07 von Rene Puttin |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
08.06.07 von Roland Winner - zu zweit oder dritt noch ok, ansonsten viel zu glückslastig |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.10.08 von Silke Hüsges |
Leserwertung Venedig: 3.9, 16 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
16.04.07 von Hannes Ernst - Mit 2 oder 3 Spielern ein schönes Familienspiel. Zu viert und sicher zu fünft unausgeglichen, da der letzte Spieler geringe Siegchancen hat. Schätze in Siegpunkte umtauschen kann übrigens durchaus Sinn machen, um etwa bei einer Wertung an der richtigen Insel zu stehen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
17.04.07 von Gabriele Petry |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
17.04.07 von Frank - Diesem Spiel fehlt jeder Spielreiz. Jeder spielt vor sich hin. Man weiß nie, warum man verloren oder gewonnen hat. Den größten Einfluß hat hier der Kartengott. Gelegentlich einen Bauplatz zuzubauen ist ein Ärgerelement, kann ich aber nicht als Taktik oder Strategie empfinden. Spass kommt nur auf, wenn man mal wieder einen Mitspieler aufzieht, der das Entsumpfen vergessen hat. |
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17.04.07 von Martin Kosub - Optisch ist das Spiel sehr gut gelungen; ein paar nette Innovationen, wie die Spiegpunktleiste. Locker und nicht zu verbissen gespielt, macht das Spiel ab und zu Spaß. Warum werden in letzter Zeit Spiele schlechter bewertet, nur weil sie auch glücksabhängig sind? Dann müssten alle nur noch Schach und Go spielen. |
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17.04.07 von Thomas Kühnemann |
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17.04.07 von Cyberian - Kann man ab und zu spielen, würde ich mir aber nicht kaufen. Einzig neue Idee ist die Einbeziehung der Siegpunktleiste ins Spielgeschehen, das ist zu wenig. |
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17.04.07 von Peer Sylvester - Der Glücksfaktor stört mich nicht. Aber das Spiel macht einen ziemlich beliebigen Eindruck - Wie man auch spielt, alle sind immer irgendwie dicht auf. |
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17.04.07 von Sebastian Hoppenrath - Ich glaube nicht, dass das Spiel so beliebig/glücksabhängig ist, wie hier einige glauben machen wollen. Man kann durch geschicktes taktieren bzw. haushalten mit den Handkarten schon deutlich Einfluss nehmen. Ob ich das Überspringen (=Aufholen) auf der Wertungsleiste aber so gut finde weiß ich noch nicht. |
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18.04.07 von Thomas Schierbecker - Knappe 5 Punkte von mir. Angenehm flüssiges Spiel. Das Spiel bietet mehr Einflussmöglichkeiten als man zunächst glaubt. |
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19.04.07 von Jürgen - Je mehr Spieler, desto schlechter wird das Spiel. Mich stört auch der hohe Glücksanteil. |
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19.04.07 von Christian Hildenbrand - Das einzige, was mich an dem Spiel stört, ist der langwierige Aufbau mit den vielen Schlammplättchen. Natürlich ist eine gewisse Portion Kartenglück mit im Spiel, aber das lässt sich durch gutes Spiel minimieren. Und der Komentar von Bernd Eisenstein, dass man das Spiel nicht verstanden hätte, wenn man vor dem Spielende auch nur einmal Gold in Punkte umtauscht, ist schlicht Unsinn. Durch den ein oder anderen Schritt zwischendurch kann ich mich in Zusammenarbeit mit einem anderen Spieler absetzen oder wieder herankommen an das Feld, und zudem kann ich durch dein ein oder anderen Schritt vor Wertungen an die Insel herankommen, auf der ich gerade was bauen will und damit neue große Schätze einkassieren. Es ist ein Familienspiel ... und dafür in meinen Augen ein schönes. |
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29.04.07 von Braz |
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12.08.07 von Heýnz Brehm - Es erreýcht sýcher nýcht dýe Komplexýtaet wýe etwa beý Notre Dame. Aber momentan meýn Favorýt ýn der BSW. Am besten zu drýtt. |
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22.10.07 von Martina Kessler - Zu dritt gespielt und Spaß gemacht. |
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31.05.12 von Rainer Kurzidim - Nettes Spiel kann man immer mal wieder spielen. |
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17.08.12 von Daniel Noé - Für mich eine (nach wie vor unterschätzte) Perle - Tolles Material (Holz) - gute Qualität aller Komponenten, ein passendes Inlay, Spielerübersichten und eine gute Anleitung - Hier gibt es nichts zu meckern, das Spiel selbst ist einfach nur brillant: ein netter Nachziehmechanismus und tolle Wertungsdetails. Auch zu zweit übrigens hervorragend spielbar ist Venedig alles andere als ein Glücksspiel - selbst der Faktor Karten nachziehen hindert nicht an einem strategisch planbaren Spiel - Eine klare 5 und die relativ niedrigen Wertungen hier sind für mich nicht nachzuvollziehen. |