Rezension/Kritik - Online seit 23.05.2018. Dieser Artikel wurde 7528 mal aufgerufen.
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Bisher wurden die Spielplansammlungen Vol. 1 Asien, Vol. 2 Indien, Vol. 3 Im Herzen Afrikas, Vol. 4 Die Niederlande und Vol. 5 United Kingdom veröffentlicht.
Essen 2017 kam nun der 6. Teil hinzu, das namensgebende Frankreich und ‚Der Wilde Westen‘ auf der Rückseite. Ersteres ist für zwei bis fünf Spieler geeignet, der Wilde Westen sogar für sechs Spieler spielbar. Dafür ist auch Weiß als sechste Spielerfarbe dieser Erweiterung beigefügt. Als Grundspiel wird ein Zug um Zug Amerika, Europa oder Deutschland benötigt. Letzteres eignet sich aber nicht für das Spiel zu sechst, da hier nur die Spielerfarben Weiß, Rot, Lila, Gelb und Schwarz vorhanden sind. Für beide Pläne werden nur 40 statt der üblichen 45 Waggons benötigt.
Frankreich: Die Gleisbettfarbe, in der eine Strecke gebaut werden muss, wird erst während des Spiels festgelegt. Immer wenn Wagenkarten genommen werden, muss auch ein Gleisbett für eine Strecke gelegt werden. An einigen Stellen überschneiden sich Strecken. Erst durch das Legen wird festgelegt, welche der möglichen Strecken zukünftig gebaut werden dürfen und welche damit eventuell ganz wegfallen.
Der Wilde Westen: Zu Beginn setzt jeder Spieler einen seiner 3 Stadtmarker auf eine noch freie Stadt. Nur von dieser Stadt aus und zukünftig angrenzend an eigene Strecken darf gebaut werden. Bis zu 2 weitere Städte dürfen errichtet werden. Die Städte haben den Vorteil, dass dessen Besitzer nun die Punkte erhält, wenn jemand eine Strecke baut, die seine Stadt anschließt.
Frankreich spielt sich hervorragend zu zweit und hat Skandinavien als mein Lieblings-Zug-um-Zug-Zweier abgelöst. Zu dritt und fünft wird es auf dem Spielplan richtig eng, aber nicht so, dass man regelmäßig ins Fluchen kommt oder man sich die Bahnhöfe aus der Europa-Version wünscht. Auch ohne Bahnhöfe löst Frankreich zu fünft die Europa-Karte in der Beliebtheit ab.
Ein Bonus von 10 Punkten gibt es wie bei den meisten Varianten für die längste Stecke. Sogar 15 Punkte (statt der sonst üblichen 10) für die meisten Aufträge. Dies balanciert die Strategien "schnell beenden" versus "viele Aufträge" gut aus. Auch das "Blindziehen" und auf Joker hoffen wird durch das "Gleisbett der entsprechenden Farbe legen" etwas gegenüber dem "Farbensammeln" aufgewertet.
Die Bestimmung der Farbe erst beim Legen des Gleisbetts ermöglicht den Mitspielern frühzeitig zu sehen, was die Gegner vorhaben, da man nicht Gleisbett und Strecke in derselben Runde bauen kann. So ist ein "Verbauen" als Spielstrategie inklusive, und ein "Bluffen" geht dann schnell damit einher. So macht die Frankreich-Variante aus dem Familienspiel Zug um Zug definitiv ein Kennerspiel. Und wenn mal einer haushoch verliert, weil er keinen Auftrag erfüllt hat, da eine wichtige Verbindung fehlt, gehört das hier einfach dazu und kennen wir ja schon aus Skandinavien, welches ja auch schon knackig mit nur 40 Zügen gespielt wird.
Beim Lesen der Regel von "der Wilde Westen" dachte ich erst: Langweilig! Jeder darf nur an eigene Strecken anbauen, aber auch das hat seinen Reiz. Dies und die Punktevergabe für Strecken, die an Häuser grenzen, kommen besonders bei großer Spielerzahl zur Geltung. Widererwarten funktioniert der Wilde Westen mit jeder Spieleranzahl von zwei bis sechs richtig gut, auch wenn bei zwei Spielern das Potenzial dieser Variante nicht ganz ausgeschöpft wird. Alwin ist eine lustige Variante, wenngleich mir fast etwas zu glückslästig, da der neue Ort an dem Alwin zu finden ist, nicht für alle Mitspieler gleich leicht zu erreichen ist.
Zug um Zug Frankreich ist bei uns das am meisten gespielte Spiel des letzten halben Jahres. Damit nicht nur für Gelegenheitsspieler ein guter Einstieg ins anspruchsvollere, sondern auch für Vielspieler einen Blick wert, da es der Zug um Zug-Familie mehr Tiefgang und strategisches Potenzial verleiht.
Rezension Tommy Braun
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
Team Frankreich
Wer die Team Asien Variante lieben gelernt hat, kann auch Frankreich in zweier Teams mit 4 oder 6 Spielern spielen. Die Regeln von Team Asien können ohne weiteres übernommen werden. Jedes Team spielt mit 54 Zügen, also 27 pro Person – wer es etwas knackiger haben will kann auch nur 50 Züge (25 pro Person) bereitstellen. Alle Stecken dürfen nur einfach befahren werden, sowohl zu viert als auch im Spiel zu sechst! Von den 8 Start-Wagenkarten müssen 2 für den gemeinsamen Kartenvorrat veröffentlicht werden.
H@LL9000 Wertung Zug um Zug: Frankreich & Der Wilde Westen: 6,0, 2 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.03.18 von Tommy Braun - Die Bewertung bezieht sich auf Frankreich. Der wilde Westen hat in Interaktion und Spielreiz 2 Punkte weniger. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
28.03.18 von Michael Kahrmann - Mir gefallen beide Maps. Der wilde Westen beginnt erst in Vollbesetzung zu glänzen. Zu sechst schlicht grandios. Frankreich spielt sich in allen Besetzungen super. |
Leserwertung Zug um Zug: Frankreich & Der Wilde Westen: 5.2, 5 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.05.18 von Maja |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.05.18 von Dennis L. - Super, ich liebe die Frankreich Karte. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
26.05.18 von Moritz - Rolf Brauns Rezension kann nichts hinzugefügt werden. Erstklassig. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
28.05.18 von Mike Camen |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.09.24 von sutrebuh - Frankreich spielt sich durch das Verlegen der Gleisbetten vorab taktischer und ruckeliger. Das Spiel verliert an Lockerheit und Geschwindigkeit, ohne dass es an Tiefgang in selbem Maße gewinnen würde. Das andauernde Legen der Gleisbetten wirkt auf Dauer ein wenig ermüdend. Der Wilde Westen lässt sich tatsächlich richtig mit sechs Spielern spielen und nicht etwa nur in Teams wie in Asien. Mit der Kontrolle über manche Städte wurde noch eine kleine Zockerei mit eingebaut. |