Rezension/Kritik - Online seit 15.10.2023. Dieser Artikel wurde 3212 mal aufgerufen.

Beer & Bread

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Autor: Scott Almes
Illustration: Michael Menzel
Verlag: Pegasus Spiele
Deep Print Games
Rezension: Volker Sitzler
Spieler: 2
Dauer: 30 - 45 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2022
Bewertung: 4,2 4,2 H@LL9000
3,9 3,9 Leser
Ranking: Platz 4675
Download: Kurzspielregel [PDF]
Beer & Bread
Auszeichnungen:2022, Golden Geek Bestes 2-Spieler Spiel Nominierung

Spielerei-Rezension

Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen hol ich der Königin ihr Kind. Halt, jetzt bin ich zum Schluss doch leicht abgedriftet. Wie vielleicht einige von den „älteren“ Lesern noch wissen, handelt es sich hierbei um einen Spruch aus dem Märchen Rumpelstilzchen. In diesem Fall sollte der Schluss jedoch eher heißen: „übermorgen reinige ich mein Dorf.“ Doch von Anfang an.
In vorliegendem Spiel Beer and Bread vom Verlag Deep Print Games geht es tatsächlich um das Backen von Brot und das Brauen von Bier. Da es dabei wie fast immer bei Spielen um einen Wettkampf geht, streiten diesmal zwei Dörfer darum, welches das am besten hinbekommt. Die beiden Dörfer sind durch einen Fluss getrennt und haben Zugang zu einem von beiden Parteien genutzten Acker, auf dem Weizen, Gerste, Roggen und Hopfen wächst, eben alles, was man für Brot und Bier braucht. Das ebenfalls benötigte Wasser wird einfach aus dem Fluss entnommen. Naja, wenn es trotzdem schmeckt. Alle Zutaten sind in Form von Holzmarkern vorhanden. Auch der Spielplan kommt einem irgendwie vertraut vor, kein Wunder, zeichnet doch Michael Menzel in seiner bewährten Art dafür verantwortlich. In jedem Dorf gibt es neben der Brauerei und Bäckerei noch ein Lager mit neun Plätzen für die oben genannten Güter sowie einen Marktplatz. Das Spiel für zwei Personen geht über sechs Runden, in diesem Fall Jahre. Hierbei wechseln sich fruchtbare und trockene Jahre in schöner Gleichmäßigkeit ab. Zum einen hat das Einfluss auf die verfügbaren Güter, aber, viel interessanter, es wechselt auch der Spielmechanismus.
Gleich ist in jedem Jahr, dass die Felder zu Jahresbeginn bestückt werden. Bleiben wir zunächst bei den fruchtbaren Jahren. In der dortigen Kartenphase zieht jeder fünf Karten. An der Rückseite ist hierbei zu erkennen, ob es sich um Bier oder Brot handelt. Diese werden dann in der Aktionsphase ausgespielt. Nachdem man sich für eine Karte entschieden hat, werden die restlichen gedraftet, also dem Mitspieler weitergegeben. Die Karten sind multifunktional und können auf drei Arten eingesetzt werden. Da wäre als Erstes die Ernte. Jede Karte hat im Erntebereich bis zu drei Güter. Nach dem Ausspielen werden diese vom Acker in das eigene Lager gelegt. Wird eine weitere Karte als Erntekarte ausgespielt, wird diese so angelegt, dass die Erntebereiche aller anderen Karrten noch zu sehen sind. Jedes Gut auf der zuletzt ausgespielten Karte bekommt man nun so oft, wie es auf allen anderen Karten zu sehen ist. Sollte der Lagerplatz nicht ausreichen, muss unter allen Gütern gewählt werden, welche man behalten will. Alle anderen muss man seinem Mitspieler anbieten. Dieser kann sich jetzt entscheiden, welche und wie viele davon er einlagern will. Weiterhin kann eine Karte genutzt werden, um zu produzieren. Hier ist im Rezeptbereich zu sehen, welche Zutaten man braucht. Wurde so Bier oder Brot produziert, gilt dieses auch schon als verkauft und wird in die eigene Bäckerei oder Brauerei gelegt. Allerdings darf in jedem Gebäude nur eine Karte liegen. Kommen wir hiermit nun zur letzten Möglichkeit, eine Karte zu nutzen, nämlich um das eigene Dorf auszubauen. Dort gibt es beispielsweise neue Lagerplätze oder Vorteile beim Produzieren. Auch gibt es Karten mit Vorteilen beim Ernten oder Zusatzpunkten bei der Schlusswertung. Wurde eine Karte auf diese Weise genutzt, darf jetzt noch eine Reinigung der Bäckerei und Brauerei durchgeführt werden, was nichts anderes bedeutet, als dass die dortigen Waren auf den Marktplatz gelegt werden und so wieder Platz zum Produzieren vorhanden ist.
In trockenen Jahren ändert sich die Anzahl der zur Verfügung stehenden Güter, es gibt einfach weniger. Mehr verändert sich beim Spielmechanismus. Alle Karten, die im Jahr zuvor als Erntekarten gespielt wurden, werden jetzt auf die Hand genommen und vom Stapel dann auf fünf ergänzt und es werden noch drei Karten in den Tauschbereich gelegt. Nach dem Ausspielen einer Karte werden diese jetzt auch nicht mehr weitergegeben und anstatt einer eigenen Karte kann auch eine Tauschkarte ausgespielt werden und die eigene wird in den Tauschbereich gelegt.
So werden immer abwechselnd sechs Jahre (Runden) gespielt. Zur Wertung werden nun alle verkauften Waren nach Bier und Brot sortiert und die erreichten Punkte ermittelt. Gegebenenfalls werden diese noch durch Ausbaukarten verändert. Zur Wertung wird nun der niedrigste Wert herangezogen.
Der Einstieg in Beer and Bread ist nicht wirklich schwer und im Laufe weiterer Partien entwickelt sich auch eine gewisse Spieltiefe. Die Spielzüge sind in der Regel schnell und dadurch entstehen keine langen Wartezeiten. Lediglich für was man die Karte verwendet bedarf einiger Überlegung. Sollte man früh im Spiel Lagerausbauten erhalten, sollte man diese nehmen, denn Lagerplatz ist immer zu knapp und eine gute Planung, welche Güter man nimmt, ist unerlässlich. Da man in trockenen Jahren einen Teil der ausgespielten Karten wieder auf die Hand bekommt, weiß man, welche Güter man zur Produktion braucht und kann entsprechend planen. Eines hat sich mir bei dem tollen Spiel allerdings nicht erschlossen: Warum nimmt man einen englischen Titel, wenn es auch anders gegangen wäre? Das erschließt sich mir leider nicht. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, weil Beer and Bread ein absolut empfehlenswertes Spiel ist.

Rezension Volker Sitzler

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Beer & Bread: 4,2 4,2, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.07.23 von Volker Sitzler
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.11.22 von Michael Fuchs - Beer & Bread ist ein großartiges Zweipersonen-Spiel. Über 6 Runden versuchen die Spieler Bier zu brauen oder Brot zu backen. Dabei ist es eine Herausforderungen die dazu erforderlichen Rohstoffe zu sammeln. Dies geschieht durch Multifunktionskarten, die für neue Rohstoffe, für die Aktion Bier brauen, Brot backen oder für eine Erweiterung eingesetzt werden können. So bleibt für den Spieler immer die Entscheidung, für welche der drei Möglichkeiten er die Karte einsetzen will. Habe ich genug Platz im Lager? Habe ich alle Rohstoffe um Brot zu backen oder Bier zu brauen? Ist es besser jetzt Bier zu brauen oder Brot zu backen? Welche Erweiterung meines Dorfes sind besonders wichtig? Später werden die Siegpunkte für Brot und Bier getrennt zusammengezählt, dann noch die Punkte für bestimmte Erweiterungen und der kleinere Wert ist der Siegeswert. Wer dann die meisten Punkte hat gewinnt. Wird eine Karte als Rohstoffgewinnung eingesetzt, wird diese offen neben sich ausgelegt. Weitere Karten kommen gefächert darunter. Der Spieler erhält immer die Rohstoffe aller bisher gelegten Karten, die auf der zuletzt Karte abgebildet sind. Rohstoffe sammeln, Lager überwachen, Bier brauen, Brot backen, Ausbauten erleichtern den weiteren Spielverlauf oder geben am Schluss des Spiels Siegpunkte. Ein anspruchsvolles Kennerspiel für zwei Spieler, welches aktuell unser klarer Favorit ist.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.12.22 von Jürgen Henrich
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.01.23 von Michael Timpe - Für mich nicht so der grosse Wurf. Die Aktionen fanden wir eher langweilig und das Spielgefühl stark repetitiv.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.04.23 von Michael Andersch - Das Spiel scheint zu polarisieren. Ich finde das Setting super schön und auch die Umsetzung ins Spiel. Allerdings hat das Spiel schon einen sehr hohen Glücksanteil - irgendwie hat man selten das, was man braucht, und durch das Drafting wird es nicht wirklich steuerbar. Ich spiele es gerne wieder mit, aber aktiv vorschlagen würde ich es nicht - schlichtweg, weil es auf dem Gebiet der 2-Personen-Spiele welche gibt, die ich jederzeit vorziehen würde.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.10.23 von Silke Hüsges

Leserbewertungen

Leserwertung Beer & Bread: 3,9 3.9, 7 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.12.22 von Hans Huehnchen - Ressourcenmanagement mit Kartenmotor, bei dem man sehr schnell das Gefühl bekommt , alles gesehen zu haben.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.12.22 von Martin - Puh das war ja absolut nichts. Im Kern ist es einfach nur ein Spiel mit 1. Spiele eine Karte aus um Rohstoffe zu bekommen und dann 2. Erfülle mit den Rohstoffen Aufträge. Absolut nicht mehr. Das \"ausbauen\" (die 3. kartenfunktion) braucht man überhaupt nicht, deswegen wird man durch die regeln gezwungen das zu nutzten. Auch schiebt man mega viele Ressourcen-teile ständig hin und her. Auch das Drafting ist einfach mega langweilig und wenn man Pech hat und die falschen karten zieht kann man schon am Anfang verloren haben. Ich hatte mich wirklich drauf gefreut aber ist leider das schlechteste spiel des Jahres für mich. Absolut langweiliges aufgeblasenes simples auftrags-erfüllungs spiel mit viel zu viel verwaltungsoverhead.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.12.22 von edru - Das Spiel ist sehr viel mehr als nur reines Ressourcen-Management. Wer das behauptet, hat die Endwertung total ausgeblendet. Die Tatsache, dass nicht gewonnen hat, wer am meisten Bier und Brot gesammelt hat, ist tricky. Das wäre simpel. Es zählt nämlich bei jedem das niedrigere Ergebnis von Bier oder Brot. Da gibt es schon etwas zu hirnen und man muss ausgewogen sammeln. Zudem tolles Medial und schöne Grafik.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.01.23 von Stefan H. - Eine gute Bewertung für ein gutes Spiel!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.01.23 von Daniel Noé - Maximal verwirrende Bewertungen zu einem wirklich guten Spiel.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.10.23 von Peter Steinert
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.10.23 von Michael - Nach 7-8 Partien war das Spiel für uns \"durch\". Nicht schön war, dass mehrfach in der letzten Runde (teilweise auf beiden Seiten) schon frühzeitig viele Karten hätten beiseitegelegt werden können, mit denen so gar nichts mehr anzufangen war - trotz(!) versuchter Vorausplanung zuvor.

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