Spielziel
Der Spielplan zeigt zwölf Felder, auf denen Händler platziert werden. Ein Händler verkauft Fetische, andere Produzieren, Verkaufen und Kaufen bestimmte Waren. Die Tauschhändler nehmen Ware an und tauschen sie in andere um.
Dazwischen verlaufen Felder, Flüsse und Anlegestellen für Flösse. Sechs Flösse werden an markierte Anlegestellen gesetzt. Die Spieler beginnen mit einem Aktionsplättchen und 150 Florint am Hafen.
Spielablauf
Jedem Spieler stehen drei Bewegungspunkte zur Verfügung, die er zum Ziehen seiner Figur verwenden kann. Dabei werden Felder, auf denen eine Figur eines Mitspielers steht, nicht mitgezählt. Mit den Flössen kann ohne Bewegungspunkt bis zum Feld der nächsten freien Anlegestelle gefahren werden. Für 10 Florint und einen Bewegungspunkt darf man auch ein Floß bis zur nächsten freien Anlegestelle fahren.
Möchte ein Spieler einen Händler aufsuchen und erreicht ihn, verfallen alle übrigen Bewegungspunkte.
Bei den grün-grauen An- und Verkaufshändlern kann jeweils eine Warenart gekauft und eine andere verkauft werden. Ein Spieler kann beliebig viele eigene Waren der entsprechenden Art zum aktuellen Kurswert verkaufen. Nach dem Verkauf fällt der Kurs der Ware um soviele Felder, wie auf der Stufe der Aktientabelle angegeben. Gekauft werden können nur soviele Waren, wie auf dem Händler Frachtmarker liegen. Je mehr Ware bei einem Händler verfügbar ist, desto mehr Rabatt bekommt man gegenüber dem Kurswert. Nach dem Kaufen verändert sich der Kurswert nicht.
Die Tausch-Händler nehmen meist eine bestimmt Ware an und geben dafür zwei andere ab.
Unabhängig, welchen Händler man aufsucht oder seinen Zug dort beendet, müssen die Aktionen durchgeführt werden, die am unteren Rand des Händlers angegeben sind. Symbole geben an, welche Ware produziert wird, oder welche Kurs steigen oder fallen. Natürlich gibt es noch eine Vielzahl besondere Aktionen, zum Beispiel eine andere Figur oder ein Floss zu bewegen.
Ziel des Tauschens, An- und Verkaufens ist es, den Fetischhändler aufzusuchen, um dort die Fetische gegen Waren einzutauschen. Dabei kostet der erste Fetisch drei, und jeder weitere immer eine Ware mehr. Je nach dem welcher Fetischhändler im Spiel ist, verlangt er gleich oder verschiedene Waren für einen Fetisch. Nach dem Eintausch eines Fetischs, sinken sofort die Kurse der Ware(n), die zum Eintausch verwendet wurden. Zudem darf sich der Spieler aus zwei Aktionsplättchen ein weiteres aussuchen.
Jedes Aktionsplättchen darf beliebig während des eigenen Zuges eingesetzt werden. Diese Aktionen reichen vom Umtauschen einer Ware 1:1 über zusätzliche Aktionspunkte bis hin zur Veränderung der Kurse.
Wer zuerst drei Fetische zusammen hat, ist Sieger.
Da an einem Spiel nur bis zu 5 Spieler teilnehmen können, hat sich der Autor einfallen lassen, mit bis zu 15 Personen und drei Spielen gleichzeitig an drei Tischen spielen zu können.
Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass man seine drei Fetische nicht alle an einem Tisch kaufen kann, sondern gezwungen ist, möglicherweise auch mehrfach den Spieltisch zu wechseln. Dazu fährt man einfach vom Hafen mit einem Bewegungspunkt vom Spielplan - nimmt seinen Spielstein, Ware, Geld und Aktionsplättchen mit und taucht an einem anderen Tisch wieder rechts von dem Spieler wieder auf, der gerade an der Reihe ist.
Ablauf
Zitat aus dem Regelwerk:
"Welch Frevel: Der fürchterliche Fürst Fieso hält die faszinierende Fee Fabula seit den finsteren Februarferien mit Hilfe fatal fieser Finten fest. Damit du die Fee final freien kannst, musst du sie aus den Fängen des Fürsten freikaufen. Du fliehst flink in den finnischen Fjord, um die vom Fürsten favorisierten faszinierenden Fetische zu finden. Dort fährt du mit flotten Flößen von Fachhändler zu Fachhändler und feilschst fleißig mit Fusel, Fenchel, Fischen, Fluppen und Frikadellen. Setze deine Florint famos dafür ein, mittels der drei Fetische deine Führung fundamental zu festigen."
Fazit
Die Jubiläumsausgabe präsentiert sich in sehr guter Qualität. Für das Spiel an mehreren Tischen gibt es drei verschiedene Ausgaben, die sich im wesentlichen bei den Spielfiguren - in Form und Farbe- unterscheiden. Wer sich also mehr als ein Spiel davon zulegen möchte, sollte auf unterschiedliche Versionen achten. Die Spielanleitung ist erfreulicherweise leicht zu lesen und schnell eingängig. Beinahe traditionell darf natürlich auch eine Errata wieder nicht fehlen. Da das Spiel nicht allzu kompliziert ist, lässt es sich leicht erfassen und ebenso leicht erklären.
Das soll aber keineswegs heißen, dass Fische Fluppen Frikadellen keine Spieltiefe hätte. Vielmehr lässt sich alles erfassen, was passieren kann. Die Händler, samt deren Angebote, liegen für alle offen aus. So lässt sich nicht nur gut abschätzen, welche Konsequenzen der eigene Spielzug hat, sondern ebenso wie sich die Spielsituation durch die Züge der Mitspieler verändern kann. Der Glücksfaktor reduziert sich lediglich auf die Aktionsplättchen. Durch die Auswahl aus wenigstens zweien lässt sich eigentliche immer etwas Nützliches finden. Man muss nur den richtigen Zeitpunkt abwarten. Mit dem An- und Verkauf, sowie Tauschen der Waren verhält es sich nicht anders. Das Preissystem mit den Kursveränderungen funktioniert sehr gut und ist von den 12 Händler und letzten Endes auch von den Aktionen der Spieler gesteuert.
Beim Spiel mit zwei oder drei Tischen kommt der Tischwechsel als weiteres Element dazu. Aus meiner Spielerfahrung sollte man das nicht nur als notwendige Maßnahme, vielmehr eher als taktische Möglichkeit sehen. Es kann Sinn machen, schon recht frühzeitig sich mal einen anderen Tisch anzuschauen, um sich Informationen zum Fetischhändler und zur wirtschaftlichen Situation (welche Tauschhändler sind im Spiel, wie werden sich die Preise entwickeln) zu holen. Denn wo ich mir Waren und Geld besorge, spielt keine Rolle. Hauptsache ich kaufe den Fetisch am richtigen Tisch.
Auch sollte man nicht außeracht lassen, wieviele Spieler sich gerade an den Tischen befinden. Viele Spieler an einem Tisch sind gleichbedeutend mit Wartezeiten, wohingegen das Spiel an einem Tisch mit wenigen Mitspielern deutlich schneller geht. Dieser Zeitaspekt des gleichzeitigen Spielens sorgt zusätzlich dafür, dass Grübbler kollektiv unter Zugzwang gesetzt werden...
Das Spiel an mehr als einem Tisch gewinnt deutlich mehr an Fahrt und macht mir mehr Spaß. So vereint sich nicht nur eine clevere Geschäftsidee mit einem spieltechnisch interessanten neuen Element, gleichzeitig ist es auch für eine recht große Spielgruppe spielbar. Die Spieldauer ist mit etwa 90 Minuten ideal und der Preis durchaus gerechtfertigt.
Zusammengefasst:
Fische Fluppen Frikadellen bietet hohen Einfluss, ohne dass eine Prise Glück und einer guten Portion Interaktion fehlt. Das Tischwechseln ist nicht nur originell, sondern auch taktisch interessant und sorgte überwiegend für einen höheren Spielreiz, den das Spiel ohnehin besitzt. Auch der Preis macht es einfach, für dieses interessante Spiel eine Empfehlung auszusprechen. Wer an mehreren Tischen spielen möchte muss natürlich tiefer in Tasche greifen oder aber im Spielerkreis absprechen, wer sich welche Ausgabe anschafft.
Anmerkung: Da nicht jeder Spieler dieses Spiel in jeder Kombination gespielt hat, wurden diese Wertungsfelder leer gelassen.
Rezension Hans-Peter Stoll
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.